Fußball EM in Deutschland: Das Wichtigste in Kürze:
- Noch bis 14. Juli 2024 findet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland statt.
- Nach Siegen gegen Schottland und Ungarn sowie einem Unentschieden gegen die Schweiz gewinnt die DFB-Elf die Gruppe A.
- Deutschland trifft am Samstag im Achtelfinale auf Dänemark.
- Fußball-EM in Sachsen: Was Fans jetzt wissen müssen
- Hier findet in Sachsen zu den deutschen Spielen Public-Viewing statt
- Polizei sieht Sicherheit bei Fußball-EM in Leipzig gewährleistet
- Leipzig investiert knapp 15 Millionen Euro für die Fußball-EM
14.58 Uhr: Schiedsrichter Oliver pfeift deutsches Achtelfinale
Der Engländer Michael Oliver pfeift das Achtelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Dänemark. Die Europäische Fußball-Union UEFA gab die Ansetzung für die Partie am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) am Donnerstag bekannt. Der 39 Jahre alte Schiedsrichter kommt bei diesem Turnier dann zum dritten Mal zum Einsatz - zuvor leitete er die Partien Slowakei gegen Ukraine (1:2) sowie Spanien gegen Kroatien (3:0). Oliver gilt als erfahrener Referee, er kam auch bei der EM 2021 und WM 2022 sowie etlichen Europapokalspielen zum Einsatz.
14.34 Uhr: Fanzone Leipzig boomt: bisher 175.400 Gäste
Die Fanzone in der Leipziger Innenstadt boomt. Zu den bisherigen Begegnungen strömten 175.400 Fußballfans auf den Augustusplatz, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Dabei wurden auf der seit dem 14. Juni geöffneten Zone etwa 35.000 Liter Bier ausgeschenkt. Die Fanzone in Leipzig bietet Platz für rund 15.000 Menschen und präsentiert bis zum 14. Juli ein buntes Rahmenprogramm mit Riesenrad, einem Fußballkleinfeld und zahlreichen musikalischen Highlights.
Trotz der ausgelassen feiernden Menschenmenge zieht auch die Stadtreinigung ein positives Fazit. Bisher wurden in Leipzigs Stadtgebiet, inklusive der Fanzone auf dem Augustusplatz und dem Meeting Point auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, rund 200 Tonnen Abfall eingesammelt. "Wir sind täglich mit über 75 maschinellen und manuellen Arbeitskräften und zahlreichen Fahrzeugen im Einsatz", sagte der Leiter des Eigenbetriebs Stadtreinigung, Thomas Kretzschmar. Zudem seien zusätzlich 350 Müllbehälter im Stadtgebiet aufgestellt worden.
13.19 Uhr: Entscheidung über Rüdiger-Einsatz erst "kurz vor dem Spiel"
Ein Einsatz von Antonio Rüdiger im EM-Achtelfinale gegen Dänemark wird sich erst "kurz vor dem Spiel" am Samstagabend in Dortmund entscheiden. Wie der DFB am Donnerstag nach dem Geheimtraining der Fußball-Nationalmannschaft in Herzogenaurach mitteilte, befindet sich der Abwehrchef wegen seiner Oberschenkelzerrung weiterhin im "Aufbautraining".
Rüdiger werde von den DFB-Medizinern mehrfach täglich behandelt. An der Übungseinheit der Mannschaft auf dem Gelände in Herzogenaurach konnte der 31-Jährige am Donnerstag noch nicht auf dem Platz teilnehmen. Der Innenverteidiger von Real Madrid habe aber "den nächsten Schritt" zur Genesung gemacht, hieß es.
Rüdiger hatte sich die Muskelverletzung im letzten Gruppenspiel beim 1:1 gegen die Schweiz am vergangenen Sonntag zugezogen. Am Mittwoch hatte er erste Läufe und Übungen im Fitnesszelt der DFB-Auswahl absolviert. Sollte er für die Partie gegen die Dänen nicht bereit sein, muss Bundestrainer Julian Nagelsmann seine komplette Innenverteidigung umbauen. Rüdigers Nebenmann Jonathan Tah ist nach seiner zweiten Gelben Karte im Turnier gesperrt. Erste Ersatzleute sind Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton.
12.43 Uhr: Schreckmoment bei EM: Fan springt von Tribüne Richtung Ronaldo
Mit einem Sprung von der Tribüne in Richtung Superstar Cristiano Ronaldo hat ein Fan für einen Schreckmoment bei der Fußball-Europameisterschaft gesorgt. Nach der 0:2-Niederlage Portugals gegen Georgien befand sich Ronaldo in Gelsenkirchen gerade auf dem Weg vom Spielfeld Richtung Spielertunnel, als plötzlich ein Anhänger mit ausgestrecktem Bein auf ihn zusprang. Es wäre wohl zum Zusammenprall gekommen, wenn nicht im letzten Moment ein Ordner den Mann mit vollem Körpereinsatz abgewehrt hätte.
Der 39-jährige Ronaldo reagierte mit überraschtem Blick und Unverständnis auf die Situation, er blieb kurz stehen. Erfahrungen mit Fans hatte der inzwischen in Saudi-Arabien spielende Superstar während der EM schon häufiger gemacht. Ein Selfie mit dem früheren Weltfußballer war das Ziel mehrerer sogenannter Flitzer. Ein Bild mit einem kleinen jungen, der sich während des Spiels gegen die Türkei den Ordnern entziehen konnte und sein großes Idol auf dem Rasen erreicht hatte, ging um die Fußball-Welt.
11.57 Uhr: Däne Wind freut sich auf Deutschland-Spiel: "Etwas Besonderes"
Dänemarks Fußball-Nationalspieler Jonas Wind vom VfL Wolfsburg freut sich auf das EM-Achtelfinale gegen seine Wahlheimat Deutschland. "Das ist zu 100 Prozent etwas Besonderes. Es wird großartig sein, gegen das Gastgeberland zu spielen und es hoffentlich auch ein bisschen ärgern zu können", sagte der Bundesliga-Profi am Donnerstag im Teamquartier der Dänen. In einer Neuauflage des EM-Endspiels von 1992 treffen Deutschland und Dänemark am Samstagabend in Dortmund aufeinander (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV).
Der 25 Jahre alte Wind spielt seit Januar 2022 in Wolfsburg und gehört bei dieser Europameisterschaft zur Stammelf der Dänen. Sein einziges Problem vor dem Achtelfinale ist seine persönliche Bilanz im Dortmunder Stadion: Mit dem VfL verlor er dort bislang mit 1:6, 0:6 und 0:1. "Wir sollten nicht zu viel über die Erfahrungen sprechen, die ich in diesem Stadion gemacht habe", sagte Wind. "Denn das ist nicht meine beste Statistik.
11.11 Uhr: Drei Verletzte in Stuttgarter Fanzone - Hintergründe unklar
Nach einer Auseinandersetzung mit Verletzten in der Fanzone Stuttgart beim Spiel Tschechien gegen die Türkei sind die Hintergründe weiter unklar. Zwei Menschen seien schwer verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Insgesamt seien drei Menschen ins Krankenhaus gekommen. Bei dem Vorfall am späten Mittwochabend sei auch ein Messer zum Einsatz gekommen. Weitere Details will die Polizei im Laufe des Tages nennen. Ein Sprecher des Veranstalters in Stuttgart will sich erst danach zu eventuellen Anpassungen des Sicherheitskonzepts äußern.
Ein 25 Jahre alter Tatverdächtiger war kurz nach dem Vorfall festgenommen worden. Der Stuttgarter Schlossplatz wurde abgesperrt. Noch in der Nacht gab die Polizei auf der Plattform X Entwarnung.
Die Polizei hatte noch in der Nacht ein Hinweisportal eingerichtet, in dem Zeugen ihre Bilder, Videos und Hinweise hochladen können.
9.34 Uhr: Kroos: Berichterstattung zum DFB-Team oft "schwarz-weiß"
Toni Kroos hat eine aus seiner Sicht häufig zu extreme Berichterstattung rund um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bemängelt. "Es ist sehr oft schwarz-weiß", sagte der Weltmeister von 2014 im gemeinsamen Podcast mit seinem Bruder Felix "Einfach mal Luppen" nach der Vorrunde bei der Heim-EM. Es würden Fallhöhen eingebaut, aber dann würde es wieder so gedreht, "dass es möglich ist, beim nächsten Mal schon Europameister zu sein".
Der ältere der beiden Kroos-Bruder erinnerte an die Situation der Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds nach den beiden Niederlagen gegen die Türkei und Österreich zum Jahresabschluss 2023. "Vergangenen November waren wir alle froh, dass diese EM in Deutschland stattfindet, weil so wahrscheinlich nicht mal an einer EM teilgenommen worden wäre, wenn man sich hätte qualifizieren sollen. Aber es war trotzdem völlig klar: Wir dürfen mitspielen, fliegen aber auf jeden Fall in der Gruppe raus", sagte der 34 Jahre alte Mittelfeldstar von Real Madrid.
Dies habe sich komplett gedreht, spätestens mit dem 5:1 zum EM-Start gegen Schottland. "Dann geht das Turnier gut los, und dann sind wir natürlich nach einem Spiel Europameister, das ist ja klar. Wenn dann aber nicht in jedem weiteren Spiel ein 5:1 passiert, geht die Euphorie wieder runter." Von der Kritik nahm er die Fans aus. "Die sind am Feiern, die sind happy, die sind am Träumen." Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann trifft im Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) in Dortmund auf Dänemark.
7.22 Uhr: Ukrainer trotz EM-Aus stolz: "Wir kämpfen für Europa"
Trotz des Ausscheidens in der Vorrunde verlassen die Ukrainer die Fußball-EM erhobenen Hauptes. "Ich bin stolz auf meine Spieler und froh darüber, wie meine Spieler nach der ersten Niederlage reagiert haben", sagte Trainer Serhij Rebrow nach dem 0:0 gegen Belgien zum Abschluss der Gruppe E und erinnerte an den Krieg in der Heimat. "Es ist wichtig für unser Land, dass wir bei der EM dabei waren. Alle Ukrainer sind natürlich unglücklich, aber wir sind ein Teil von Europa und wir kämpfen für Europa."
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte der Mannschaft schon direkt nach der Partie am Mittwoch für ihren Einsatz gedankt. Bei Telegram appellierte er auch an den Zusammenhalt der Ukrainer. Eine "starke Nation" sei eine, die einander immer unterstütze, "sowohl bei Niederlagen als auch bei Siegen". Die großen Siege lägen noch vor dem Land, schrieb Selenskyj in Anspielung auf den laufenden russischen Angriffskrieg. "Und bis dahin halten wir den Schlag aus, stehen wieder auf und machen weiter, um zukünftig stärker zu werden", teilte der Präsident mit.
5.15 Uhr: Karten-Rekord beim 2:1 der Türkei gegen Tschechien
18 Gelbe und zwei Rote Karten - noch nie sind in einem Spiel bei einer Fußball-Europameisterschaft so viele Karten verteilt worden wie beim 2:1-Sieg der Türkei gegen die Tschechen. "Es war ein knappes, ruppiges und körperliches Spiel", sagte Trainer Vincenzo Montella nach dem Erfolg seiner türkischen Nationalmannschaft am Mittwochabend in Hamburg. "Wir können es jetzt nicht ändern."
Sein Team sammelte im Volksparkstadion gleich elf Gelbe Karten, die tschechische Mannschaft sieben. Darunter auch Leverkusens verletzter Stürmer Patrik Schick, der von der Bank aus gemeckert hatte. Bitter für die Tschechen war die Gelb-Rote Karte für Antonin Barak schon nach 20 Minuten. Bei einem Tumult Sekunden vor dem Ende sah zudem Tomas Chory glatt Rot.
Für die Tschechen hat die Kartenflut keine unmittelbaren Auswirkungen mehr. Nach der Niederlage ist für sie als Vierter der Gruppe F das Turnier beendet. Für die Türken hingegen hat der Sieg bei allem Jubel über den ersten Einzug in die K.o.-Runde seit 2008 einen Beigeschmack.
Ausgerechnet Kapitän und 1:0-Torschütze Hakan Calhanoglu sah seine zweite Gelbe Karte im Turnier, ebenso Abwehrspieler Samet Akaydin. Beide sind damit am Dienstag (21.00 Uhr) in Leipzig für das Achtelfinale gegen Österreich gesperrt. Vor allem die Gelbe Karte von Ex-HSV-Profi Calhanoglu an seiner alten Wirkungsstätte im Volksparkstadion ärgerte Montella.
Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte sich bei Schiedsrichter Istvan Kovacs nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich für Tschechien durch Tomas Soucek wegen eines angeblichen Foulspiels beschwert. Kovacs zeigte ihm Gelb. "Hakan ist als Kapitän gehalten, Erklärungen zu bekommen", meinte Montella.
Der Italiener mochte ansonsten noch nicht Richtung Achtelfinale schauen und nur über den seiner Ansicht nach "historischen Sieg" sprechen. "Wir wollen heute Abend genießen. Wir haben verdientermaßen gewonnen", sagte er und kündigte dann aber doch schon mal an: "Wir wollen weiter Geschichte schreiben."
4.45 Uhr: Autokorsos und Tänze: Georgien feiert EM-Achtelfinale
Für Georgiens Superstar und EM-Helden Chwischa Kwaratschelia spendeten sogar die Journalisten aus seiner Heimat Applaus und bedankten sich ausgiebig. Als Trainer Willy Sagnol das Podium der offiziellen Pressekonferenz nach dem 2:0 gegen Portugal betrat, stimmte ein Medienvertreter "Willy, Willy"-Sprechchöre an. Die Freude über den historischen ersten Achtelfinaleinzug Georgiens gleich beim EM-Debüt erfasste alle rund um das georgische Team. "Es ist der glücklichste Tag in meinem Leben", sagte Kwaratschelia, der sein Team am Mittwoch in Führung geschossen hatte und als Spieler des Spiels geehrt wurde.
In der Interviewzone ließen die georgischen Spieler singend und tanzend ihrer Freude freien Lauf. Vor dem Stadion in Gelsenkirchen jubelten die georgischen Fans. Einige hatten Trommeln dabei, immer wieder riefen sie den Namen ihres Helden Kwaratschelia.
In der georgischen Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) feierten die Menschen mit Autokorsos und tanzten auf den Straßen. In Wohngebieten war der Jubel weit nach Mitternacht (Ortszeit) aus den Wohnzimmern zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur von dort berichtete. Fans zündeten spontan Feuerwerke. Viele Anhänger hatten das entscheidende Spiel bei einem großen Public Viewing in einem Stadion verfolgt. In der Arena für 30.000 Menschen war das Spiel auf zehn großen Bildschirmen übertragen worden.
"Wir haben gezeigt, dass wir alles zusammen schaffen können", sagte Kwaratschelia. "Wir sind nicht schlechter als andere." Coach Sagnol sagte: "Ich bin so stolz auf die Spieler. Ich fühle mich sehr stolz, ihr Trainer zu sein." Im Achtelfinale trifft sein Team am Sonntag in Köln auf Spanien.
2.26 Uhr: Türkische Fans in Berlin feiern Einzug ins Achtelfinale
Viele Fans der türkischen Fußball-Nationalelf haben in Berlin ausgelassen den Einzug ins EM-Achtelfinale gefeiert. Nach dem mühevollen 2:1 Sieg gegen Tschechien in Hamburg zog es am Mittwochabend viele Menschen in der Hauptstadt jubelnd auf die Straßen. Auf dem Kurfürstendamm in Charlottenburg gab es den schon traditionellen Autokorso.
Die Polizei sprach von rund 300 teilnehmenden Personen. Die Fans hatten türkische Fahnen dabei und Beobachtern zufolge auch Pyrotechnik gezündet. Im späteren Verlauf kam es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu einem Flaschenwurf auf Einsatzkräfte. Ein Polizeibeamter wurde dabei leicht verletzt.
Direkt nach Schlusspfiff war auch in Kreuzberg Feuerwerk gezündet worden. Auf der Yorckstraße waren noch gegen Mitternacht Autos laut hupend unterwegs, oft mit türkischen Fahnen geschmückt und mit lauter Musik.
Donerstag, 27. Juni, 0.43 Uhr: Auseinandersetzung in Fanzone in Stuttgart - Verletzte
Beim Public Viewing in der Fanzone auf dem Stuttgarter Schlossplatz hat es am Mittwochabend eine Auseinandersetzung mit Verletzten gegeben. Nach ersten Erkenntnissen soll auch ein Messer zum Einsatz gekommen sein, teilte die Polizei in der Nacht auf Donnerstag auf der Plattform X weiter mit. Wenig später hieß es: "Der Schlossplatz ist inzwischen weitestgehend leer und es besteht hier KEINE aktuelle Gefahrenlage." Es sei ein Hinweisportal eingerichtet worden, in dem Zeugen ihre Bilder, Videos und Hinweise hochladen können.
Zu der Auseinandersetzung sei es beim Public Viewing des Spiels Tschechien-Türkei gekommen. Die Türkei hatte mit 2:1 gewonnen - und es damit mühevoll ins Achtelfinale geschafft.
Vor dem letzten EM-Vorrundenspiel in Stuttgart hatte ein Unwetter das Public Viewing auf dem Schlossplatz unterbrochen - aber es gab nur eine kurzzeitige Räumung. Die Fans auf dem Marktplatz und dem Karlsplatz waren wegen eines Unwetters gebeten worden, Schutz in Gebäuden zu suchen. Das Public Viewing auf dem Schlossplatz bietet Platz für bis zu 30.000 Fans.
22.57 Uhr: Türkei und Georgien ziehen mit Portugal ins EM-Achtelfinale ein
Außenseiter Georgien und die Türkei haben sich die letzten Tickets für das Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gesichert. Nach der überraschenden 0:2 (0:1)-Niederlage gegen die Georgier am Mittwoch in Gelsenkirchen schloss das bereits für die K.-o.-Runde qualifizierte Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo die Gruppe F als Tabellenerster ab. Die Türkei ist nach dem 2:1 (0:0) in Hamburg gegen die ausgeschiedenen Tschechen Zweiter, Georgien Dritter.
Mit ihrer B-Elf lieferten die bereits vorher qualifizierten Portugiesen gegen den Außenseiter eine schwache Leistung ab. Chwischa Kwaratschelia (2. Minute) und Georges Mikautadze (57./Foulelfmeter) erzielten die Tore für Georgien. Die Portugiesen treffen im Achtelfinale nun auf Slowenien. Georgien spielt gegen Spanien.
Die Türken gingen durch den ehemaligen Bundesliga-Profi Hakan Çalhanoğlu (51.) in Führung. Tomáš Souček (66.) erzielte den Ausgleich für die Tschechen, bei denen
Antonin Barak schon in der 20. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte. Cenk Tosun (90.+4) erzielte den späten Siegtreffer. Für die Türkei geht es im Achtelfinale nun gegen Österreich.
Deutschlands Gruppengegner Ungarn sowie Kroatien sind dagegen als die beiden schlechtesten Gruppendritten des Turniers ausgeschieden.
21.31 Uhr: Rumäniens Trainer nach Schummel-Spekulationen: "Eine Schande"
Rumäniens Trainer Edward Iordanescu hat nach dem Gruppenfinale bei der Fußball-EM gegen die Slowakei mit Kritikern abgerechnet und jegliche Schummel-Spekulationen vehement bestritten. "Manche Menschen sollten sich entschuldigen uns gegenüber. Es ist klar, dass beide Mannschaften alles gegeben haben. Schon vor dem Spiel so zu reden und den Mannschaften und den Spielern solche Vorwürfe zu machen, ist eine Schande", sagte Iordanescu am Mittwoch in Frankfurt nach dem 1:1.
Schon vor Anpfiff war klar, dass beide Teams mit einem Remis ins Achtelfinale einziehen. Dieses Ergebnis gab es am Ende auch. In der Partie ging es aber auf und ab, beide Mannschaften hatten Chancen. Erst in der Schlussphase wurden die Bemühungen auf ein Siegtor spürbar geringer. "Wir haben gezeigt, dass wir Charakter haben. Rumänien spielt immer mit Charakter. Wenn wir verloren hätten, wären wir auch mit Würde heimgefahren", sagte Iordanescu. Weil Belgien und die Ukraine parallel 0:0 spielten, beendet Rumänien die Gruppe sogar als Erster.
19.58 Uhr: Belgien, Rumänien und Slowakei im Achtelfinale - Ukraine raus
Belgien, Rumänien und die Slowakei sind ins Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft eingezogen. Den vom ehemaligen Bundesliga-Coach Domenico Tedesco trainierten Belgiern reichte nach erneut schwacher Leistung am Mittwoch in Stuttgart ein 0:0 gegen die Ukraine. Rumänien und der Slowakei genügte im direkten Duell in Frankfurt ebenfalls ein 1:1 (1:1). Die Ukrainer sind als Letzter der Gruppe E dagegen vorzeitig ausgeschieden.
Der frühere Bundesliga-Profi Ondrej Duda (24. Minute) hatte die Slowaken in Führung gebracht. Razvan Marin (37.) gelang per Foulelfmeter der Ausgleich für Rumänien. Als überraschender Gruppensieger treffen die Rumänen im Achtelfinale nun auf Slowenien oder die Niederlande. Auf die zweitplatzierten Belgier wartet die extrem schwere Aufgabe gegen Mitfavorit Frankreich. Auch die Slowakei wird es nicht leicht haben: sie trifft in der K.o.-Runde auf Spanien oder England.
18.40 Uhr: Neun Polizisten rund um EM-Spiel in München verletzt
Beim EM-Fußballspiel Serbien gegen Dänemark ist es in München zu Zusammenstößen zwischen serbischen Fans und der Polizei gekommen. Elf Menschen, darunter neun Beamte und ein Ordner, seien am Dienstagabend verletzt worden, teilte die Polizei mit. Sieben Menschen wurden vorläufig festgenommen. Ein Ermittlungsrichter habe gegen sie Haftbefehle erlassen, wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und des Angriffs auf Polizeibeamte.
Die Situation war eskaliert, nachdem ein serbischer Fan am Marienplatz von der Polizei auf Pyrotechnik kontrolliert werden sollte. Gegen 17.00 Uhr hatten sich dort den Angaben zufolge über 5.000 serbische Fans versammelt. Bei der Kontrolle sei es dann zu "Solidarisierungseffekten" gekommen, teilte die Polizei weiter mit. Menschen hätten Flaschen und einen Stuhl auf die Polizisten geworfen.
Die Beamten setzten den Angaben zufolge Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Ein serbischer Fan sei verletzt worden. Neun Polizisten erlitten dank der getragenen Schutzausrüstung nur leichte Verletzungen, teilte die Polizei weiter mit.
15.40 Uhr: Oranje-Team gewinnt Testspiel gegen TSV Havelse 6:1
Einen Tag nach dem bitteren 2:3 gegen Österreich hat die niederländische Fußball-Nationalmannschaft ein Testspiel gegen den deutschen Regionalligisten TSV Havelse mit 6:1 gewonnen. In der Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit über zweimal 35 Minuten erzielten am Mittwoch in Wolfsburg nach Informationen der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf" Wout Weghorst (2), Micky van de Ven (2), Brian Brobbey und Jeremie Frimpong die Treffer für die Elftal, bei der die Stammspieler nicht zum Einsatz kamen.
Die Niederlande waren durch die Niederlage gegen Österreich in der Gruppe D auf Platz drei abgerutscht. Nach dem schwachen Auftritt hatte es in der Heimat viel Kritik am Oranje-Team gegeben. Vor allem Bondscoach Ronald Koeman steht nach den bislang enttäuschenden Auftritten in der Kritik.
Am Mittwoch wollte sich Koeman vor der Presse nicht äußern. Über die sozialen Medien hatte Koeman am Vormittag erklärt, ebenfalls enttäuscht zu sein. "Wir waren in jedem Bereich unter unserem Niveau", schrieb der Europameister von 1988 zum Spiel gegen Österreich.
13.45 Uhr: DFB-Sportdirektor Völler: "Jetzt ist ein neuer Wettbewerb"
Die Nationalmannschaft geht laut DFB-Sportdirektor Rudi Völler mit großer Zuversicht in das EM-Achtelfinale gegen Dänemark. "Das ist ein brandgefährlicher Gegner, das wissen wir. Diesen Optimismus, das Selbstvertrauen haben wir uns redlich verdient. Diese Zuversicht, dass wir in die nächste Runde einziehen wollen, die haben wir auf jeden Fall", sagte Völler am Mittwoch in Herzogenaurach.
Das dänische Team hatte sich mit drei Unentschieden in der Gruppenphase für die K.-o.-Runde der Fußball-Europameisterschaft qualifiziert. "Es ist eine sehr körperbetonte, robuste Mannschaft, die es jedem Gegner schwer macht, die Chancen zu kreieren", erklärte Völler. Das Team von Trainer Kasper Hjulmand sei kopfballstark auch bei Standardsituationen, tue sich aber schwer, selbst Tore zu erzielen.
Völler sagte, er und die DFB-Auswahl würden sich riesig auf die Partie in Dortmund am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) freuen. "Jetzt ist ein neuer Wettbewerb, jetzt ist K.-o.-System, Achtelfinale, jetzt zählt's. Und wir sind gewappnet", sagte der 64-Jährige.
13.24 Uhr: Bahn räumt Defizite im Fernverkehr während der EM ein
Nach der harschen Kritik von Fußballfans hat die Deutsche Bahn Defizite im Fernverkehr während der EM eingeräumt. "Wir verstehen den Unmut und die Kritik von Fans", sagte Bahn-Vorstand und Fernverkehrschef Michael Peterson der "Bild" (Donnerstag). Die Bahn biete aktuell nicht die Qualität, die alle verdient hätten, gab er zu.
Zuletzt hatten vor allem Berichte ausländischer Medien über Zugpannen und überfüllte Bahnsteige für Aufsehen gesorgt. Auch die Vielzahl von Verspätungen im Fernverkehr sorgte bei vielen Reisenden für großen Ärger.
Peterson versicherte: "Gleichzeitig tun wir derzeit alles, um die Reisenden zuverlässig an ihre Ziele zu bringen." Seit Beginn der EM seien mehr als fünf Millionen Reisende im Fernverkehr auf den Schienen unterwegs gewesen. "Darüber freuen wir uns. Und wenn es mal nicht so klappt wie gewünscht, rufen wir den Fans zu: Danke für eure Geduld und Umsicht."
Die Bahn hatte vor dem Turnier angekündigt, pro Tag 10.000 zusätzliche Sitzplätze im Fernverkehr anzubieten. Anstehende Bauarbeiten seien zudem vorgezogen worden, um Verspätungen und Beeinträchtigungen auf wichtigen Strecken während des Turniers zu verhindern. Die Bahn bietet zudem spezielle Euro-24-Tickets an, mit denen die Fahrt zum Spielort nur 29,90 Euro kostet.
Für Wirbel hatte auch die Zugverspätung eines prominenten Fahrgastes gesorgt. Turnierchef Philipp Lahm war wegen Bahn-Problemen erst deutlich verspätet zur Partie Ukraine gegen Slowakei in Düsseldorf eingetroffen. "Wir stehen im Austausch mit der Deutschen Bahn, sie werden alles weiterhin tun, dass die Menschen von A nach B wirklich pünktlich kommen. Aber das ist kein Problem, was jetzt auftritt, während des Turniers. Da hätte man weit vorher schon dran arbeiten müssen", sagte Lahm wenige Tage später. Deutschland habe es in den vergangenen Jahren versäumt, an seiner Infrastruktur zu arbeiten.
- Lesen Sie dazu auch: Bei der Bahn drohen höhere Ticketpreise und weniger Fernzüge - auch im Osten
12.59 Uhr: Svensson warnt DFB-Elf: Erfahrene Dänen nicht unterschätzen
Unions Berlin neuer Trainer Bo Svensson sieht seine Landsmänner im EM-Achtelfinale als Außenseiter, aber nicht ohne Chance. "Ich finde, es sieht gut aus - halt für Dänemark", sagte der 44-Jährige mit einem Lachen auf seinen Tipp für das Spiel am Samstagabend (21.00 Uhr) angesprochen.
"Das ist schon ein bisschen lustig, dass es jetzt zu dieser Konstellation kommt. Vor allem für mich", sagte der Däne bei seiner Vorstellung am Mittwoch in Berlin. "Grundsätzlich glaube ich schon, dass es den Dänen guttut, ein bisschen Underdogs zu sein. Sie haben ihr bestes Spiel in der Gruppenphase gegen die Engländer geliefert."
Er habe den Eindruck, dass in der deutschen Presse alle erwarten, dass die DFB-Elf weiterkomme. "Es ist eine routinierte Mannschaft, die ich eher nicht unterschätzen würde als Deutscher. Deutschland ist Favorit, das ist auch klar, aber ich glaube, es wird schwieriger, als viele es sich vorstellen", sagte der langjährige Bundesliga-Profi. Dänemark habe von den letzten 15 Spielen nur eines verloren.
11.58 Uhr: Trainings-Vorbereitung auf Dänemark beginnt ohne Rüdiger
Bundestrainer Julian Nagelsmann musste die aktive Vorbereitung der Fußball-Nationalmannschaft auf das EM-Achtelfinale gegen Dänemark ohne Abwehrchef Antonio Rüdiger starten. Der 31 Jahre alte Innenverteidiger fehlte am Mittwochvormittag in Herzogenaurach auf dem Trainingsplatz. Es droht damit weiter ein Ausfall der kompletten Innenverteidigung am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund, da Rüdigers bisheriger Nebenmann Jonathan Tah nach zwei Gelben Karten gesperrt zuschauen muss.
Rüdiger hatte sich am Sonntagabend beim 1:1 gegen die Schweiz im letzten Gruppenspiel eine Muskelzerrung im rechten Oberschenkel zugezogen. Drei Tage später gab es seitens des DFB noch keine hundertprozentige Sicherheit, dass die medizinische Abteilung den Abwehrspieler rechtzeitig fit bekommt für die erste Partie in der K.o.-Phase. Zum Fitnesszelt am Trainingsplatz kam Rüdiger ohne Fußballschuhe. Er sollte ins Lauftraining einsteigen.
Sollte auch Rüdiger ausfallen, müsste Nagelsmann Plan B aktivieren und eine komplett neue Innenverteidigung aufstellen. Der Dortmunder Nico Schlotterbeck und der beim Heimturnier in den ersten drei Partien noch nicht eingesetzte Stuttgarter Waldemar Anton kämen dann wohl erstmals gemeinsam bei einem Länderspiel zum Einsatz.
10.41 Uhr: Becherwürfe Richtung England-Coach Southgate nach Remis gegen Slowenien
Der Unmut gegen Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hat nach dem dritten EM-Gruppenspiel eine neue Stufe erreicht. Am Dienstagabend warfen englische Fans nach dem biederen 0:0 gegen Slowenien sogar Becher in Richtung des 53-Jährigen, der für seine destruktive Spielweise in der Kritik steht. "Ich verstehe das Narrativ über mich und es ist besser, wenn ich das abkriege als das Team", sagte Southgate. England hat die Gruppe C mit fünf Punkten und zwei erzielten Toren für sich entschieden, blieb trotz eines starken Kaders aber weit hinter den Erwartungen zurück.
"Aber es sorgt für eine unübliche Umgebung, in der wir arbeiten müssen. Ich habe kein anderes Team gesehen, das sich qualifiziert hat und ähnlich viel Kritik erhalten hat", sagte Southgate. Die Engländer bestreiten ihr Achtelfinale am Sonntag (18.00 Uhr) in Gelsenkirchen gegen einen Gruppendritten.
Neben den britischen Experten äußerte sich am Dienstag auch der ehemalige deutsche Kapitän Michael Ballack sehr kritisch über Englands behäbigen Stil. "Die individuelle Klasse nutzt ihnen auch nichts und das haben sie heute wieder leidvoll feststellen müssen", sagte Ballack bei MagentaTV. Southgate betreut die Three Lions seit Sommer 2016, ein Ende der bislang ungekrönten Ära zeichnet sich mit dem Ende der laufenden EM ab.
10.22 Uhr: DFB prüft: Mecker-Regel auch in der Bundesliga?
Auch in der Bundesliga dürfen künftig möglicherweise nur noch die Kapitäne mit den Schiedsrichtern diskutieren. Die Leitung der Spitzenreferees beim Deutschen Fußball-Bund bewertet während der Europameisterschaft diese neue Anweisung der UEFA und will sich nach dem Turnier dazu äußern.
"Die Frage, ob und inwieweit die UEFA-Anweisung künftig auch im deutschen Profifußball zum Tragen kommen soll und wird, besprechen wir intensiv auch gemeinsam mit der DFL und den Zuständigen im DFB für den Spielbetrieb in der 3. Liga und dem DFB-Pokal", hieß es vonseiten des DFB auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir verfolgen die Auftritte und Leistungen der Schiedsrichter bei der Europameisterschaft sehr genau und werten die Erkenntnisse aus dem gesamten Turnier gründlich aus. Dazu gehört auch die Umsetzung der Anweisung, dass nur der Kapitän der Mannschaft, die über eine Entscheidung diskutieren möchte, den Schiedsrichter ansprechen darf", so die sportliche Leitung der Schiedsrichter. Nach dem Ende der EM und dem Abschluss der Auswertung des Turniers werde es dazu eine Erklärung geben.
Die UEFA wendet bei der EM eine neue Vorgabe an, nach der sich nur noch die Spielführer beider Mannschaften bei den Unparteiischen über deren Entscheidungen beschweren dürfen. Bei Kommentaren oder Reaktionen anderer Spieler drohen schnell Gelbe Karten. Zeiten, in denen ein Pulk von Spielern auf den Referee einredet, sollen der Vergangenheit angehören. Wenn der Kapitän Torhüter ist, soll ein Vertreter für ihn auf dem Feld für den Referee-Dialog benannt werden. In den bisherigen Spielen hat es sichtbar weniger Diskussionen auf dem Rasen gegeben als sonst üblich.
9.15 Uhr: Sabitzer führt Party-Österreicher an: "Wir feiern auch sehr gut"
Den überraschenden Gruppensieg der österreichischen Fußball-Helden will Marcel Sabitzer auch entsprechend feiern. "Wer uns Österreicher gut kennt, der weiß: Wir arbeiten sehr hart, aber wir feiern auch sehr gut", sagte der Dortmunder Profi nach dem 3:2 am Dienstagabend im Berliner Olympiastadion gegen die Niederlande. Erfolge wie den ersten Platz in der schweren Gruppe mit Niederländern und Franzosen wolle man genießen, "das tun wir eh im Fußballerleben viel zu selten, weil's immer weitergeht", sagte Sabitzer.
Das bewusste Runterfahren sei wichtig, um wieder Kraft zu schöpfen, meinte Sabitzer, der mit seinem Siegtor in der 80. Minute die Entscheidung herbeigeführt hatte und zum Spieler des Spiels gewählt wurde. "In der Vergangenheit hat mich der linke Fuß selten im Stich gelassen, von dem her dachte ich, das ist ein Moment, wo man auch mal einen Abschluss nehmen kann", schilderte der 30-Jährige seinen ansehnlichen Treffer aus spitzem Winkel.
Das Siegtor sorgt für Planungssicherheit: Am 2. Juli geht es für das Team von Trainer Ralf Rangnick in Leipzig um den Einzug ins Viertelfinale - und dann vielleicht noch ganz weit? Von einem Sommermärchen zu sprechen, sei viel zu früh, sagte Sabitzer zwar, die Konkurrenz ließ er dennoch wissen: "Wenn du mal in einem K.o.-System bist, dann kannst du auch mal in einen Lauf reinkommen." Österreich habe die Qualität, jeden Gegner zu schlagen, "aber es wird sehr schwerer Weg."
7.12 Uhr: Neun Polizisten bei Einsatz zum EM-Spiel in München verletzt
Im Rahmen des EM-Spiels zwischen Serbien und Dänemark hat die Polizei zahlreiche Verstöße festgestellt. Zehn Menschen, darunter neun Beamte und ein Ordner, seien am Dienstagabend leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit. Mehrere Menschen seien unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und des Angriffs auf Polizeibeamte angezeigt worden. Sieben Menschen wurden vorläufig festgenommen. Sie werden am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Bei einer Kontrolle von serbischen Fans seien neun Beamte leicht verletzt worden. Demnach kontrollierte die Polizei am Marienplatz einen serbischen Fan wegen des Gebrauchs von Pyrotechnik. Gegen 17.00 Uhr hatten sich dort den Angaben zufolge über 5.000 serbische Fans versammelt. Bei der Kontrolle sei es dann zu "Solidarisierungseffekten" gekommen: Menschen hätten Flaschen und einen Stuhl auf die Polizisten geworfen. Die Beamten setzten den Angaben zufolge Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Ein Sprecher der Polizei konnte am Mittwochmorgen zunächst keine Angaben machen, ob auch serbische Fans verletzt wurden.
Am U-Bahnhof Marienplatz hätten Fans zudem unerlaubt Pyrotechnik gezündet. Auch im Stadion sei mehrfach Pyrotechnik eingesetzt worden. Als ein Fan während des Spiels auf das Feld rennen wollte, hielten ihn Ordner laut Polizei auf. Dabei sei einer der Ordner leicht verletzt worden. Nach Angaben der Polizei befanden sich in der Fanzone im Olympiapark vor und während des EM-Spiels rund 15.000 Besucherinnen und Besucher. Die Polizei München war zeitweise mit etwa 2.000 Kräften im Einsatz.
Mittwoch, 26. Juni, 6.37 Uhr: Dänen freuen sich auf Deutschland: "Spielen für große Momente"
Die dänische Fußball-Nationalmannschaft blickt dem EM-Achtelfinale gegen Deutschland mit viel Vorfreude entgegen. "Das ist wirklich ein großartiges Spiel", sagte Trainer Kasper Hjulmand in der Nacht zum Mittwoch in München. "Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen den Gastgeber spielt." Durch ein 0:0 gegen Serbien und die Fair-Play-Wertung hatten die Dänen ohne eigenen Sieg in der Gruppe die K.o.-Runde
Die Neuauflage des 1992 von Dänemark gewonnenen EM-Endspiels wird am Samstag (21.00 Uhr) in Dortmund ausgetragen. "Das wird ganz groß. Wir spielen für die großen Momente und die Fans freuen sich über große Momente", sagte der frühere Dortmunder und Bremer Thomas Delaney. "Deutschland ist einer der größten Favoriten."
So sieht es auch sein Trainer. "Deutschland gehört zum absolut engsten Favoritenkreis. Mit Toni Kroos, der zurück im Team ist und für eine gute Balance sorgt", sagte Coach Hjulmand. "Alle Spieler sind auf einem großartigen Niveau. Ich habe ein gutes Gefühl. Wir freuen uns auf das Spiel."
23.10 Uhr: Deutschland trifft im EM-Achtelfinale auf Dänemark
Nach einer großen Fußball-Rechnerei trifft die deutsche Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale auf Dänemark. Die Mannschaft um Leipzig-Profi Yussuf Poulsen qualifizierte sich am Dienstagabend durch ein 0:0 gegen Serbien als Tabellenzweiter in der Gruppe C für die K.o.-Phase und ist somit am Samstag (21.00 Uhr) in Dortmund der Gegner der Auswahl von Julian Nagelsmann.
Der Bundestrainer musste als TV-Zuschauer im Teamquartier in Herzogenaurach bis zum Abpfiff beider Abendspiele warten. Erst dann war die Ausgangslage klar. Auch England, Slowenien und Serbien kamen noch als Gegner infrage. Letztlich gab die Fair-Play-Wertung im Vergleich zu den punkt- und torgleichen Slowenen den Ausschlag für die Dänen, die in der Vorrunde weniger Gelbe Karten bekamen. Das ohnehin schon lange Warten auf den Kontrahenten seit Sonntagabend nach dem eigenen Abschluss der Gruppenphase mit dem 1:1 gegen die Schweiz hatte Nagelsmann als nicht ideal bezeichnet.
Dänemark ist mit seinen Bundesliga-Profis und dem ehemaligen Mainzer Coach Kasper Hjulmand in Deutschland als Fußball-Gegner bestens bekannt. Bei großen Turnieren gab es aber erst vier Duelle mit dem nördlichen Nachbarland. In unguter Erinnerung ist das 0:2 im EM-Finale 1992. Das gleiche Ergebnis gab es auch bei der WM 1986, als Danish Dynamite zündete.
Bei der letzten Heim-EM 1988 gab es in Gelsenkirchen ein 2:0 für die DFB-Auswahl in der Gruppenphase. Das letzte Pflichtspiel war der deutsche 2:1-Sieg bei der EM 2012, mit dem das Team des damaligen Bundestrainers Joachim Löw den Einzug in die K.o.-Phase perfekt machte. Letztmals trafen Deutschland und Dänemark in einem EM-Test 2021 aufeinander. Die Partie endete 1:1. Die Dänen stürmten dann bis ins Halbfinale. Für Deutschland war im Achtelfinale Schluss. Bei der WM in Katar schieden die Dänen wie Deutschland in der Gruppenphase aus.
23.05 Uhr: Kroatien bei Fußball-EM in der Vorrunde ausgeschieden
Das Aus von Kroatien bei der Fußball-EM ist besiegelt. Nach den Ergebnissen in Gruppe C am Dienstagabend gibt es für den WM-Dritten aus Katar keine Option mehr, doch noch ins Achtelfinale zu kommen. In Köln hatte England sich von Slowenien 0:0 getrennt, parallel spielte Dänemark gegen Serbien in München ebenfalls 0:0. Mit zwei Punkten und einem Torverhältnis von 3:6 stehen die Kroaten um Fußball-Star Luka Modric auf dem fünften Platz des Rankings der Dritten. Eine Verbesserung am Mittwoch ist nicht mehr möglich.
Modric will seine Laufbahn aber fortsetzen. "Ich werde nicht gleich aufhören. Ich werde noch eine Weile spielen. Wie lange, weiß ich noch nicht", erklärte der 38 Jahre alte Spielmacher nach dem bitteren 1:1 im letzten Vorrunden-Spiel gegen Titelverteidiger Italien. Unklar war aber, ob Modric seine Laufbahn im Trikot der Vatreni oder auf Clubebene bei Real Madrid meinte. Das späte Ausgleichstor der Italiener in der achten Minute der Nachspielzeit brachte Kroatien damit ums Weiterkommen. Mit einem 1:0-Sieg hätten Modric und Co. die Runde der letzten 16 erreicht.
22.55 Uhr: England zittert sich zum Gruppensieg - auch Slowenien weiter
Titelfavorit England hat sich mit der nächsten schwachen Leistung bei der Fußball-EM zum Gruppensieg gerumpelt und ein frühes Achtelfinal-Duell mit Gastgeber Deutschland vermieden. Das Team von Trainer Gareth Southgate kam am Dienstagabend in Köln nicht über ein 0:0 gegen Außenseiter Slowenien hinaus, profitierte aber für Platz eins in der Gruppe C vom Ausgang des Parallelspiels zwischen Dänemark und Serbien (0:0). Vor 41.536 Zuschauern lieferten Harry Kane und Co. den nächsten lethargischen Auftritt, die Kritik in der Heimat dürfte zunehmen.
Slowenien erkämpfte sich mit dem Remis den dritten Platz hinter Deutschland-Gegner Dänemark und ist ebenfalls im Achtelfinale dabei. Nach gleicher Punktanzahl und gleichem Torverhältnis entschied die Fair-Play-Wertung zugunsten des Europameisters von 1992.
Bei den Three Lions ist von Titeltauglichkeit bislang nichts zu sehen. Bis zum Achtelfinale am Sonntag (18.00 Uhr) in Gelsenkirchen muss sich England deutlich steigern, um drei Jahre nach dem Finaleinzug von Wembley nicht früh zu scheitern. Möglicher Gegner ist dann die Niederlande, die am frühen Abend mit 2:3 gegen Österreich verloren hatte und so auf Platz drei der Gruppe D abgerutscht war.
21.44 Uhr: Serbische Fußball-Fans in München festgenommen
Wenige Stunden vor dem Spiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen Dänemark und Serbien am Dienstagabend in München haben sich serbische Fans eine Auseinandersetzung mit der Polizei geliefert. Einige Männer hätten Flaschen geworfen und sogar einen Stuhl von einer Freischankfläche, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Beamte seien dabei leicht verletzt worden. Drei Fans wurden vorläufig festgenommen. Sie sollen am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Zudem gab es mehrere Anzeigen wegen des Einsatzes verbotener Pyrotechnik.
Anlass für den Vorfall zwischen Fans und Beamten am Marienplatz war dem Sprecher zufolge eine Polizeikontrolle. Umstehende hätten sich mit den Leuten, die kontrolliert werden sollten, solidarisiert und angefangen, Flaschen zu werfen. Gegen die drei Festgenommenen werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Angriffs auf Polizeibeamte ermittelt.
Dänische und serbische Fans haben zudem auf dem Weg ins Stadion Pyrotechnik gezündet, teilweise auch im Untergeschoss des Bahnhofes am Marienplatz, von dem aus U-Bahnen und Sonderzüge zur Arena fahren. Fünf Personen seien angezeigt worden. Der Sprecher wies aber darauf hin, dass etwa bengalische Feuer in manchen anderen Ländern bei Fußballspielen üblich seien.
19.55 Uhr: Österreich holt gegen Oranje Gruppensieg - Frankreich Zweiter
Trainer Ralf Rangnick ist mit Österreichs Fußball-Nationalmannschaft als Gruppensieger ins EM-Achtelfinale eingezogen. Die Auswahl besiegte am Dienstag in Berlin die Niederlande mit 3:2 (1:0) und eroberte am letzten Spieltag Platz eins der Gruppe D. Zweiter ist Frankreich, das in Dortmund nicht über ein 1:1 (0:0) gegen die bereits ausgeschiedenen Polen hinauskam. Die Niederlande haben trotz der Niederlage als einer der vier besten Gruppendritten den Einzug ins Achtelfinale sicher.
Österreich trifft in der K.o.-Runde nun am Dienstag in Leipzig auf den Zweiten der Gruppe F, also die Türkei, Tschechien oder Georgien. Frankreich bekommt es am Montag in Düsseldorf mit dem Zweiten der Gruppe E zu tun. Das könnten Belgien, die Ukraine, Rumänien oder die Slowakei sein. Die Niederlande treffen in jedem Fall auf einen Gruppensieger.
BVB-Profi Marcel Sabitzer schoss die Österreicher in Berlin kurz vor Schluss zum Sieg (80. Minute). Ein Eigentor vom Dortmunder Donyell Malen (6.) sorgte für die Führung Österreichs. Kurz nach der Pause vollendete Cody Gakpo (47.) einen schnellen Gegenangriff der Elftal zum Ausgleich. Bremens Romano Schmid (59.) für Österreich und der viel gescholtene Memphis Depay (75.) trafen danach, ehe Sabitzer aus spitzem Winkel vollendete.
Frankreich ging bei der Startelf-Rückkehr von Kylian Mbappé nach dessen Nasenbeinbruch durch einen Elfmeter-Treffer des Superstars in Führung (56.). Der frühere Bundesliga-Stürmer Robert Lewandowski glich ebenfalls per Foulelfmeter für Polen aus (79.).
17.30 Uhr: EM am Mittwoch: Kampf um die letzten Achtelfinal-Tickets
Bei der Fußball-EM entscheidet sich an diesem Mittwoch, welche Teams die letzten Tickets für das Achtelfinale lösen. Während die Portugiesen bereits als Sieger der Gruppe F feststehen und entspannt in das Duell mit Georgien (21 Uhr/RTL/MagentaTV) gehen können, hat der Gegner noch eine minimale Chance auf die K.o.-Phase. In einer aussichtsreichen Position liegen vor dem abschließenden Vorrundenspieltag auch die Türken, die als Gruppenzweiter auf Tschechien (21 Uhr/ARD/MagentaTV) treffen.
Besondere Brisanz birgt die Situation in der Gruppe E. Alle vier Teams haben bislang einmal gewonnen. Sowohl die Slowakei und Rumänien (18 Uhr/ARD und MagentaTV) als auch die Ukraine und Belgien mit dem italienisch-deutschen Trainer Domenico Tedesco (18 Uhr/RTL und MagentaTV) haben vor dem Gruppenfinale das Weiterkommen selbst in der Hand. Ein Sieg reicht jedem Team aus dem Quartett.
Durch den Modus mit 24 Teams und sechs Gruppen, aus denen die vier besten Dritten weiterkommen, wissen die Slowaken und Rumänien aber auch vor dem Anpfiff: Bei einem Remis würden beide Teams sicher unter den besten Drei der Gruppe bleiben und ins Achtelfinale einziehen.
12.50 Uhr: Schlägerei zwischen Fans nach EM-Spiel Kroatien gegen Italien
Nach dem EM-Spiel zwischen Kroatien und Italien in Leipzig ist es in der Nacht zu Dienstag zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fans gekommen. Dabei traten und schlugen etwa 20 kroatische Fans auf italienische Anhänger ein, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Vier der Angegriffenen wurden verletzt, zwei davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Gegen elf Tatverdächtige wurde ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eröffnet.
Insgesamt hatte die Polizei rund um die Begegnung 45 Straftaten und fünf Ordnungswidrigkeiten registriert. Zumeist ging es um das Zünden von Pyrotechnik.
Vor dem Spiel waren acht kroatische Fans, denen zuvor die Einreise verweigert worden war, aufgegriffen und in Gewahrsam genommen worden. Zudem hatten sechs Männer nach Polizeiangaben in einer Bar verfassungsfeindliche Parolen gerufen. Gegen die vier Kroaten und zwei Deutschen wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Insgesamt waren in Leipzig rund 2000 Polizeibeamte im Einsatz.
11.23 Uhr: Mehrheit glaubt weiter nicht an deutschen EM-Titel
Die Mehrheit der Deutschen rechnet weiter nicht mit dem Titelgewinn der DFB-Elf bei der Fußball-Europameisterschaft. Der Glaube an das Team von Trainer Julian Nagelsmann ist im Vergleich zum Frühjahr aber gewachsen. Nach dem Einzug ins Achtelfinale als Gruppensieger trauen 16 Prozent der Befragten der Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds den Titel zu, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht.
Mehr als zwei Monate vor dem Turnierstart Anfang April hatten nur sechs Prozent mit einem Durchmarsch gerechnet. Im vergangenen Jahr war der Optimismus noch geringer: Ende November hatten lediglich zwei Prozent der Befragten angegeben, dass die DFB-Auswahl im Finale am 14. Juli 2024 in Berlin den vierten deutschen EM-Titel feiern wird.
Jeder fünfte Deutsche geht derweil nun davon aus, dass der Gastgeber im Halbfinale ausscheidet. Allerdings können sich auch 19 Prozent der Befragten ein Aus im Viertelfinale und 7 Prozent ein Aus im Achtelfinale vorstellen. 9 Prozent glauben an eine Final-Niederlage. 28 Prozent machten keine Angabe.
Bisher gewann Deutschland die Vorrundenspiele gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0). Zum Abschluss der Gruppenphase folgte ein 1:1 gegen die Schweiz. Der erste Gegner in der K.-o.-Phase wird am Dienstagabend ermittelt.
9.06 Uhr: Rettig: Nagelsmann mit größtem Anteil am Erfolg
Bundestrainer Julian Nagelsmann gebührt nach Ansicht von DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig "der größte Anteil am bisherigen Abschneiden" der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM im eigenen Land. "Man muss bei ihm beginnen. Julian Nagelsmann hat mutige, gute Entscheidungen getroffen", sagte Rettig dem "Deutschlandfunk" am Dienstagmorgen. "Er hat jedem eine Rolle zugewiesen, die der Spieler auszufüllen hat. Hier weiß jeder, was er zu tun hat - auf dem Platz, aber auch neben dem Platz. Ich denke, das merkt eine Mannschaft. Sie hat eine Orientierung und das schweißt auch zusammen."
Deutschland qualifizierte sich dank eines späten Ausgleichs zum 1:1 gegen die Schweiz als Gruppensieger für das Achtelfinale. Schon zuvor hatte das Weiterkommen festgestanden. "Dass wir uns schon nach zwei Spielen qualifiziert haben, ist doch auch schon einmal eine Aussage", sagte Rettig. "Aber man hat gegen die Schweiz gesehen, dass es nicht ganz so einfach ist, gegen so eine Mannschaft zu bestehen."
Erfreut ist der 61 Jahre alte Funktionär des Deutschen Fußball-Bunds über die Atmosphäre im Gastgeberland. "Wir spüren, dass ein positiver Spirit transportiert wird - auch außerhalb des Camps. Und in diesen trüben Zeiten freut man sich über gute und positive Nachrichten. Dieses zarte Pflänzchen des Optimismus sollten wir gut pflegen", sagte Rettig.
8.08 Uhr: Dutzende Anzeigen nach EM-Spiel Kroatien gegen Italien in Leipzig
Das Spiel zwischen Kroatien und Italien bei der Fußball-EM hat zu einem Großeinsatz der Polizei in Leipzig geführt. Nach derzeitigem Stand wurden 45 Straftaten und fünf Ordnungswidrigkeiten registriert, wie die Polizei am frühen Dienstagmorgen mitteilte. Es werde jedoch damit gerechnet, dass die Fallzahlen nach der Auswertung der Nacht noch erheblich steigen werden. Insgesamt waren rund 2.000 Polizeibeamte im Einsatz.
Zumeist wurden Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung im Zusammenhang mit dem Zünden von Pyrotechnik eröffnet, aber auch wegen Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Körperverletzungen, Hausfriedensbrüchen. In der Messestadt waren mehrere tausend kroatische und italienische Fans unterwegs.
Vor dem Spiel am Montagabend waren acht kroatische Fans, denen zuvor die Einreise verweigert worden war, aufgegriffen und in Gewahrsam genommen. Zudem hatten sechs Männer nach Polizeiangaben in einer Bar verfassungsfeindliche Parolen gerufen. Gegen die vier Kroaten und zwei Deutschen wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt.
In der Nacht zu Dienstag war es zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Fans gekommen. Dabei traten und schlugen nach Polizeiangaben etwa 20 kroatische Fans auf italienische Anhänger ein. Vier der Angegriffenen wurden verletzt, zwei davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Elf Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eröffnet.
6.22 Uhr: Albanien trotz Vorrunden-K.o. stolz: "Geschafft, mitzuhalten"
Der albanische Nationaltrainer Sylvinho hat trotz des Ausscheidens in der Vorrunde von der Leistung seiner Mannschaft und den Auftritten der Fans bei der Fußball-EM geschwärmt. "Wir haben es geschafft, gegen drei großartige Nationalmannschaften mitzuhalten", sagte der Brasilianer nach dem 0:1 (0:1) gegen Spanien im letzten Gruppenspiel in Düsseldorf. Der Außenseiter bot am Montagabend gegen die B-Elf des Titelfavoriten eine kämpferisch extrem starke Leistung, hatte durchaus Chancen auf den Ausgleich und wurde nach dem Schlusspfiff minutenlang von seinen Fans gefeiert.
"Wir haben alles auf dem Platz gelassen, ich bedaure überhaupt nichts. Ich muss meinen Spielern gratulieren, das Land ist wirklich stolz", sagte Sylvinho. Für Albanien war es die zweite EM-Teilnahme nach 2016, in der schweren Vorrundengruppe mit Spanien, Italien und Kroatien sammelte das Team aus drei Partien einen Punkt und schied als Letzter aus. "Ich möchte allen Fans danken. Hier überall das albanische Trikot zu sehen, ist Gold wert", sagte der Coach. Albanien sei eine "fanatische, stolze Fußball-Nation", schwärmte er.
Das nächste große Ziel des kleinen Landes ist die erstmalige Qualifikation für eine Weltmeisterschaft 2026. "Das Ziel des albanischen Verbandes ist es, genau das zu schaffen: Bei großen Turnieren dabei zu sein", sagte der 50 Jahre alte Coach. "Die Zeit ist reif. Ich weiß nicht, ob wir es schaffen, aber das ist ganz klar unser Ziel." Viele Spieler in seinem EM-Aufgebot seien jung, er hoffe daher, dass sie noch lange fürs Nationalteam spielen könnten.
6.18 Uhr: Rettig will keine Abwehrdebatte: Trotzdem mit elf spielen
Der mögliche Ausfall der kompletten Innenverteidigung im EM-Achtelfinale soll die Nationalmannschaft aus Sicht von DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig nicht vom Erfolgsweg abbringen. "Ja, wir sind ja bei dem Rollenverständnis. So wie ich den Kader vor Augen habe, würden wir trotzdem mit elf spielen und zwei andere aufstellen", sagte der Fußball-Funktionär bei einem Medientermin am Teamquartier in Herzogenaurach.
Offensichtlich wollte Rettig mit diesem pragmatisch klingenden Ansatz auch eine aufkommende Debatte über ein Defensivproblem nach der Sperre für Jonathan Tah und der Verletzung von Antonio Rüdiger bremsen.
Fest steht, dass Tah nach seiner zweiten Gelben Karte im Turnier gegen die Schweiz (1:1) am Samstag in Dortmund (21.00 Uhr) gesperrt ist. Ein Einsatz von Rüdiger ist fraglich, da sich der Verteidiger von Real Madrid gegen die Schweiz eine Zerrung am hinteren linken Oberschenkel zugezogen hatte. Stand jetzt wollte der DFB keine Prognose zu den Spielchancen des 31-Jährigen geben.
Julian Nagelsmann hatte unmittelbar nach dem Schweiz-Spiel zunächst auf den fixen Ausfall von Tah reagiert und den Dortmunder Nico Schlotterbeck und den Noch-Stuttgarter Waldemar Anton als Alternativen genannt.
Schlotterbeck war gegen die Schweiz für Tah in seinem 13. Länderspiel eingewechselt worden. Man habe dem 24-Jährigen "Minuten geben" wollen, sagte der Bundestrainer. Anton war bei der EM noch nicht zum Einsatz gekommen, er hatte im Test in gegen die Ukraine (0:0) in seinem erst zweiten Länderspiel eine gute Leistung gezeigt.
Nagelsmann hatte mit seiner EM-Nominierung für die Defensive für eine Kontroverse gesorgt. Schon im März hatte er den Dortmunder Routinier Mats Hummels nicht mehr berücksichtigt. Als Grund nannte der DFB-Chefcoach sein Rollenkonzept. Hinter den Stammspielern Tah und Rüdiger sah Nagelsmann Hummels nicht für die Funktion als Ersatzmann geeignet. Als weiterer Innenverteidiger steht noch der Frankfurter Robin Koch im EM-Kader.
Der Ausfall der kompletten Innenverteidigung mit Double-Sieger Tah von Bayer Leverkusen und Champions-League-Sieger Rüdiger wäre ein Novum zumindest in der jüngeren Turniergeschichte. Beim WM-Triumph 2014 in Brasilien hatten letztlich Hummels und Jérôme Boateng ein starkes Duo gebildet. Per Mertesacker hatte aus der Startelf weichen müssen. Beim letzten EM-Sieg 1996 hatte sich Abwehrchef Jürgen Kohler im ersten Spiel gegen Tschechien verletzt und konnte nicht mehr mitwirken.
5.50 Uhr: Kroatien-Coach kritisiert Schiedsrichter für lange Nachspielzeit
Nach insgesamt acht Minuten Nachspielzeit und Italiens Ausgleichstor kurz vor Schlusspfiff hat Kroatiens Fußball-Nationaltrainer Zlatko Dalic massive Kritik am Schiedsrichterteam geübt. "Ich möchte sagen, dass acht Minuten heute auf keinen Fall berechtigt waren. Es gab keine Spielunterbrechungen und auch nicht so viele Fouls. Mich nervt, dass Kroatien nicht respektiert und anerkannt wird. Wir haben viel zu lange gespielt", meckerte Dalic und stellte die für ihn rhetorische Frage: "Passiert das bei Portugal oder Spanien auch?"
Der Einzug ins Achtelfinale war für Kroatien nach dem Führungstor durch Luka Modric greifbar nah. Nach dem Last-Minute-Schock durch Italiens Mattia Zaccagni in der 98. Minute hat der WM-Dritte jedoch nur noch rechnerische Chancen auf das Weiterkommen. "Das tut immer noch weh. Das wird auch in den nächsten Tagen und Monaten weiterhin wehtun. Ich trage die Verantwortung, wenn es fürs Weiterkommen nicht reicht", erklärte Dalic.
5.29 Uhr: Schweizer Taktik-Scouts bei EM bestohlen
Die Video-Analysten der Schweizer Nationalmannschaft sind bei der Fußball-EM wohl Opfer eines Diebstahls geworden. "Ich kann bestätigen, dass drei Laptops von SFV-Mitarbeitern im Hotel gestohlen wurden und die Polizei informiert wurde", zitierte die "Bild" am Montag einen Sprecher des Schweizer Fußballverbands SFV. Demnach seien dem Schweizer EM-Scout Sascha Stauch und seinen Mitarbeitern die Computer in einem Düsseldorfer Hotel abhandengekommen.
Dorthin hätte sich die Analyse-Crew zur TV-Beobachtung der Spiele bei der Europameisterschaft und vor allem der Gegner der Eidgenossen zurückgezogen. Der Schaden für die Vorbereitung der Mannschaft, die zuletzt 1:1 gegen das deutsche Team spielte, sei jedoch überschaubar. "Die Daten sind keine, die wir unmittelbar für die präzise Analyse im Turnier benötigen. Wenn es ein Angriff auf Daten des Schweizer Nationalteams war, war es ein Angriff auf das falsche Team", sagte der SFV-Sprecher.
Mithilfe der Überwachungskameras des Hotels sollen die Diebe nun überführt werden. Das Düsseldorfer Flughafen-Hotel sicherte die Zusammenarbeit mit den Ermittlern zu.
5.10 Uhr: EM-Turnierdirektor Lahm kritisiert fehlende Investitionen in deutsche Infrastruktur
EM-Turnierdirektor Philipp Lahm nimmt die Kritik an der Infrastruktur aus dem In- und Ausland bei der Fußball-EM ernst. "Ich glaube, wir haben es versäumt, insgesamt als Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein bisschen daran zu arbeiten an der Infrastruktur", sagte Lahm am Montag in Leipzig. Zugleich versprach er für die vielen Fans Besserung: "Wir stehen im Austausch mit der Deutschen Bahn, sie werden alles weiterhin tun, dass die Menschen von A nach B wirklich pünktlich kommen. Aber das ist kein Problem, was jetzt auftritt, während des Turniers. Da hätte man weit vorher schon dran arbeiten müssen", sagte der 40-Jährige.
Er selbst hatte die schlechte Erfahrung machen müssen, als er es nicht rechtzeitig zum Anpfiff der EM-Begegnung zwischen der Ukraine und der Slowakei (2:1) ins Düsseldorfer Stadion geschafft hatte. "Insgesamt, ich bin jetzt zehn Tage mit der Bahn unterwegs, bin ich zu den meisten Dingen sehr, sehr pünktlich gekommen. Ich hatte natürlich eine Verspätung, die sicherlich ärgerlich ist und vor allem für Fans, die lange Reisen auf sich nehmen, die Geld, viel Geld dafür ausgeben", sagte Lahm.
Dienstag, 25. Juni, 5 Uhr: Fahrgastverband: Fußball-EM zeigt Schwächen der Bahn überdeutlich
Die Deutsche Bahn hat nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn während der Fußball-EM ihren schlechten Ruf bestätigt. Verbandschef Detlef Neuß sagte der "Rheinischen Post": "Derzeit wird eher unterstrichen, welche Defizite es bei der Bahn gibt."
Vor allem im Nahverkehr würden die Schwächen angesichts vieler Verspätungen und überfüllter Züge besonders deutlich. In diesem Bereich fehle es an Sonderzügen oder Personal in Bereitschaft. "Selbstverständlich kann das Unternehmen nichts dafür, wenn Straßenbahnen etwa in Gelsenkirchen nicht mit den Massen aus dem Stadion zurechtkommen", sagte Neuß. Wenn sich aber die ganze Welt "über unser Bahnsystem lustig macht, hoffe ich, dass dies auch ein Weckruf für die Politik ist". So könne es nicht sein, dass Milliarden für die Sanierung am Ende doch in die Straße gesteckt würden.
Die Versprechungen des Bahn-Konzerns vor dem Turnier seien "mehr als optimistisch" gewesen. Nach wie vor gelte die Empfehlung des Verbandes, möglichst früh an die Spielorte zu reisen, wenn man mit der Bahn fahre. Zuletzt hatten vor allem Berichte ausländischer Medien über Zug-Pannen und überfüllte Bahnsteige für Aufsehen gesorgt.
23.05 Uhr: Italien durch spätes Tor im EM-Achtelfinale - Kroatien fast raus
Titelverteidiger Italien hat sich bei der Fußball-EM ins Achtelfinale gezittert. Der Fußball-Europameister von 2021 rettete am Montag in Leipzig gegen Kroatien spät noch ein 1:1 (0:0) und sicherte sich Platz zwei in der Gruppe B hinter Spanien. In der ersten K.-o.-Runde treffen die Italiener am Samstag in Berlin auf die Schweiz. Kroatien ist hingegen mit zwei Punkten aus drei Spielen fast schon ausgeschieden, Außenseiter Albanien wurde Gruppenletzter.
Dabei waren die Kroaten durch Kapitän Luka Modric in der 55. Minute in Führung gegangen. Der 38-Jährige wurde damit zum bislang ältesten Torschützen bei einer EM. 31 Sekunden zuvor war Modric noch mit einem Handelfmeter an Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma gescheitert. Doch in der achten Minute der Nachspielzeit bewahrte Mattia Zaccagni die Italiener mit seinem Tor vor der zweiten Niederlage bei dieser EM und besiegelte das wahrscheinliche Aus der Kroaten, die rechnerisch nur noch eine Mini-Chance haben.
Die Spanier waren schon vor dem letzten Spieltag sicher als Erster qualifiziert und gewannen mit einer B-Elf in Düsseldorf 1:0 (1:0) gegen Außenseiter Albanien. Ferrán Torres vom FC Barcelona traf in der 13. Minute für den Titelfavoriten, der die Vorrunde ohne Gegentor beendete.
19.50 Uhr: Kroatischer Fanmarsch in Leipzig mit 10.000 Teilnehmern
Tausende Fans der kroatischen Fußball-Nationalmannschaft haben sich auf Leipzigs Straßen auf das Spiel ihres Teams gegen Italien eingestimmt. Vor dem Anpfiff des Spiels am Montagabend beteiligten sich laut Polizei 10.000 Anhänger der Kroaten an einem Fanmarsch. In rot-weiß karierten Trikots und mit lauten Fangesängen zogen sie vom Wilhelm-Leuschner-Platz zum Stadion.
Hin und wieder sei dabei Pyrotechnik gezündet worden, sagte eine Sprecherin der Polizei. Ansonsten sei die Lage soweit ruhig. Von italienischer Seite wurde kein Fanmarsch organisiert.
12.39 Uhr: Zerrung bei Rüdiger - Einsatz im EM-Achtelfinale fraglich
Das könnte knapp werden. Antonio Rüdiger hat sich gegen die Schweiz eine Zerrung zugezogen. Ob der Verteidiger im Achtelfinale spielen kann, ist ungewiss. Ein Ausfall wäre doppelt bitter.
Antonio Rüdiger hat sich im letzten EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz eine Oberschenkel-Zerrung zugezogen. Das bestätigte der DFB am Montag am Rande des Trainings der Ersatzspieler in Herzogenaurach. Ob der 31-Jährige am Samstag im Achtelfinale für die Fußball-Nationalmannschaft in Dortmund zum Einsatz kommen kann, ist demnach offen. Zuvor hatten mehrere Medien über die Diagnose beim Verteidiger von Real Madrid berichtet.
Unmittelbar nach dem 1:1 am Sonntagabend in Frankfurt hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann von den gesundheitlichen Problemen Rüdigers berichtet, aber noch keine Details nennen können. Rüdiger hatte die Partie zu Ende spielen können, hatte aber nach dem Schlusspfiff offensichtlich mit Schmerzen auf dem Rasen gesessen.
Sollte Rüdiger im ersten K.o.-Spiel ausfallen, muss Nagelsmann seine komplette Innenverteidigung ersetzen. Rüdigers Nebenmann Jonathan Tah sah die zweite Gelbe Karte im Turnier und ist gesperrt. Potenzielle Nachrücker in die Startelf sind Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton. Als weiterer Innenverteidiger steht noch Robin Koch im DFB-Kader.
Bei der Regenerationseinheit am Montag in Herzogenaurach wäre Rüdiger ohnehin nicht dabei gewesen. Im Adi-Dassler-Stadion trainierten alle 13 Feldspieler und zwei Torhüter, die nicht in der Startelf gegen die Schweiz gestanden hatten. Mit dabei im Sonnenschein war also auch Torschütze Niclas Füllkrug, der als Joker in der Nachspielzeit für den wichtigen Ausgleich gesorgt hatte.
Gegen wen Deutschland am Samstag als Gruppensieger antreten muss, entscheidet sich erst am Dienstagabend. Aus der Gruppe C sind England, Dänemark, Slowenien und Serbien die Kandidaten.
10.54 Uhr: Kane hat keine Furcht vor Achtelfinale gegen Deutschland
Harry Kane jagt ein mögliches EM-Duell seiner Engländer mit Deutschland keine allzu große Angst ein. "Natürlich erwarten die Menschen, dass wir auf Platz eins der Gruppe landen. Wir erwarten das auch, speziell in unserer aktuellen Position. Aber ja, wenn das nicht passiert, gibt es für uns auch keinen Grund zur Panik", sagte der 30 Jahre alte Mannschaftskapitän im Teamquartier in Blankenhain. "Natürlich hatte Deutschland einen fantastischen Start ins Turnier", lobte Kane die ersten beiden Spiele des DFB-Teams.
Nachdem das DFB-Team am Sonntag 1:1 gegen die Schweiz spielte, ist sie möglicher Achtelfinalgegner der Three Lions. Voraussetzung ist, dass England und Bayern-Star Kane ihre Gruppe auf Platz zwei beenden. "Wir wollen definitiv unsere Gruppe gewinnen. Dabei geht es gar nicht darum, einen bestimmten Gegner zu vermeiden", sagte Kane über die Konstellation bei der EM.
England tritt nach zwei dürftigen Leistungen am Dienstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Köln gegen Slowenien an. Mit einem Sieg ist die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate sicher Gruppenerster und bekommt es im Achtelfinale mit einem der besten Dritten zu tun. Auch ein Remis könnte dafür genug sein.
Montag, 24. Juni, 7.05 Uhr: Innenverteidiger Rüdiger nach Schweiz-Spiel angeschlagen
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft könnte vor Beginn der K.o.-Phase ernsthafte Probleme in der Innenverteidigung bekommen. Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger verließ die Partie gegen die Schweiz am Sonntagabend (1:1) offensichtlich mit Schmerzen. "Antonio hat Probleme mit dem Oberschenkel. Ich hoffe, nichts Schlimmes", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann bei MagentaTV. Man wisse noch keine Details zu einer möglichen Verletzung.
Ein Ausfall von Rüdiger im Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund wäre besonders bitter, weil Nebenmann Jonathan Tah wegen einer Gelbsperre fehlen wird. "Wir haben früh Nico (Schlotterbeck) gebracht, auch Waldi (Waldemar Anton) ist bereit. Wir haben genügend Qualität", sagte Nagelsmann. Zudem steht Robin Koch im Kader der DFB-Elf.
In den drei Vorrundenspielen ließ Nagelsmann dreimal die gleiche Formation auflaufen. In Dortmund wird es nun erstmals mindestens einen Wechsel geben. Der 31 Jahre alte Rüdiger bejubelte das späte Ausgleichstor von Niclas Füllkrug noch euphorisch, saß nach Abpfiff aber schnell wieder auf dem Boden.
22.54 Uhr: Deutschland spielt 1:1 gegen die Schweiz
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei der Heim-EM dank Niclas Füllkrug die erste Niederlage abgewendet und den Gruppensieg gerettet. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann spielte am Sonntagabend in Frankfurt nach Rückstand noch 1:1 (0:1) gegen die Schweiz und beendet die Vorrunde damit als Erster mit sieben Punkten.
Die Schweizer sind mit fünf Punkten Zweiter. Vor 47 000 Zuschauern konterte Joker Füllkrug (90.+2 Minute) ganz spät den Führungstreffer von Dan Ndoye. Ein Tor von Robert Andrich (17.) war zuvor via Videobeweis aberkannt worden.
Deutschland bestreitet sein Achtelfinale damit am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund. Mögliche Gegner sind England, Dänemark, Slowenien und Serbien. Die Entscheidung über den Widersacher in der ersten K.o.-Runde fällt am Dienstagabend (21.00 Uhr) beim Vorrundenfinale der Gruppe C.
Deutschlands weiterer Weg bis ins Endspiel nach Berlin am 14. Juli würde damit über Stuttgart und München führen. Die Schweiz startet am Samstag (18.00 Uhr) in Berlin in die K.o.-Phase. Mögliche Gegner sind Titelverteidiger Italien, Kroatien und Albanien.
Nagelsmann wird im Achtelfinale erstmals in diesem Turnier seine Startformation umbauen müssen. Abwehrspieler Jonathan Tah sah seine zweite Gelbe Karte und fehlt damit gesperrt.
9.06 Uhr: Gruppensieg als EM-Signal: Was heißt das für die Titelchance?
Julian Nagelsmann will unbedingt den ersten Platz in der EM-Gruppe. Verteidiger Jonathan will den Namen Deutschland "ganz oben sehen". Dafür muss an diesem Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) in Frankfurt mindestens ein Unentschieden gegen die Schweiz her. Doch wie wichtig ist der Gruppensieg für die Titelperspektive?
Die Historie der Nationalmannschaft belegt: Ein Gruppensieg garantiert natürlich keinen Titel - und ein Triumph ist auch möglich, wenn man die Vorrunde nicht auf dem Spitzenplatz abschließt. Die letzten vier Turniersiege begannen aber mit Platz eins nach drei Spielen.
WM 1954: Der große Bluff. Bundestrainer Sepp Herberger schickt gegen Ungarn im Gruppenspiel die B-Elf ran. Nimmt ein 3:8 hin und riskiert ein Ausscheidungsspiel um den Einzug in die K.-o.-Runde. Es ist quasi der erste Akt des Wunders von Bern. Im Finale triumphieren Fritz Walter und Co. - vielleicht auch dank des Psycho-Kniffs von Herberger.
EM 1972: Noch gibt es keine EM im Gruppenmodus. Der legendäre erste Sieg in Wembley (3:1) gegen die Engländer führt direkt zur Halbfinal-Teilnahme. Bei der Vierer-Endrunde holt Deutschland gegen Gastgeber Belgien und die Sowjetunion den ersten EM-Titel.
WM 1974: Genau 50 Jahre ist es her. Die DDR schockt den Gastgeber Bundesrepublik in Hamburg. Jürgen Sparwassers Siegtor zum 1:0 ist Teil der deutschen Fußball-Geschichte. Die Ironie: Franz Beckenbauer und seine Kollegen bekommen als Gruppenzweite in der Zwischenrunde den vermeintlich einfacheren Weg zum Finale und zum zweiten WM-Titel.
EM 1980: Diesmal ist der Gruppensieg eine Bedingung für die Titel. Nur der Erstplatzierte kommt ins Finale. Das hat die Auswahl von Bundestrainer nach zwei Siegen schon vor dem Anpfiff des letzten Gruppenspiels gegen Griechenland (0:0) sicher. Im Endspiel schlägt die Stunde von Doppeltorschütze Horst Hrubesch gegen Belgien.
WM 1990: Das Musterbeispiel für einen perfekten Turnierverlauf. Deutschland wird in Italien Gruppensieger, darf am Spielort Mailand bleiben und schlägt dort in der ersten K.-o.-Runde in einem Fußball-Drama die Niederlande. Die Krönung folgt in der magischen Nacht in Rom gegen Diego Maradona und Argentinien.
EM 1996: Auch in England läuft es glatt. Wieder steht nach zwei Siegen und einem Remis der Gruppensieg fest. Jürgen Klinsmann und Kollegen ziehen weiter Richtung Wembley. Dort wird erst England dramatisch im Elfmeterschießen besiegt, dann sorgt Oliver Bierhoff per Golden Goal für den bislang letzten EM-Titel
WM 2014: Der Gruppensieg wird in der Regenschlacht von Recife gegen die USA gesichert. Das Selbstvertrauen ist da, trotz dadurch schwerer K.o.-Gegner wie Frankreich im Viertelfinale. Brasilien bekommt das beim legendären 7:1 eine Runde später zu spüren. Mario Götze schießt Deutschland im Maracanã dann zum WM-Sieg.
9.05 Uhr: Pechvogel Lukaku: Schon drei EM-Tore aberkannt
Diese EM-Bestmarke wird Romelu Lukaku so schnell wohl niemand streitig machen. Der Belgier traf beim 2:0-Sieg gegen Rumänien bereits zum dritten Mal im Turnierverlauf - doch alle drei Tore wurden dem bulligen Stürmer nach Videobeweis aberkannt. Somit muss der 31-Jährige weiter auf sein siebtes reguläres Tor bei einer Fußball-Europameisterschaft warten.
"Für ihn ist es unglücklich gelaufen", sagte Belgiens Trainer Domenico Tedesco über Lukakus Pech mit der Technik. Die lieferte am Samstagabend in Köln den Beweis, dass der Mann vom italienischen Serie-A-Club AS Rom vor seinem Treffer in der 64. Minute im Abseits gestanden hatte. "Er hat bei dieser EM schon dreimal getroffen, auch wenn die Tore nicht zählten. Ich denke aber nicht, dass er frustriert ist", sagte Kapitän Kevin De Bruyne über seinen Teamkollegen.
Schon beim 0:1 gegen die Slowakei hatte Lukaku zweimal zu früh gejubelt. Zunächst stand er ganz knapp im Abseits, dann erkannte der Video-Assistent vor der Torerzielung ein Handspiel seines Mitspielers Loïs Openda. ZDF-Experte Christoph Kramer zeigte Mitleid für den Tor-Pechvogel dieses Turniers. "Das ist schon extrem bitter. Da traust du dich ja fast gar nicht mehr, dich zu freuen", sagte der Weltmeister von 2014.
7.02 Uhr: Belgien meldet sich mit Sieg gegen Rumänien bei EM zurück
Belgiens Ballkünstler standen jubelnd vor ihrem Fanblock und ließen sich für den erlösenden ersten Sieg im EM-Turnier feiern. Mit dem 2:0 (1:0) gegen Rumänien meldete sich der WM-Dritte von 2018 am Samstag in Köln nach seiner überraschenden Auftaktpleite eindrucksvoll zurück und hat das Weiterkommen am letzten Spieltag in der eigenen Hand. Auch Trainer Domenico Tedesco wirkte erleichtert und klatschte seine Profis um Torschütze Kevin De Bruyne freudig ab. Sogar der Gruppensieg ist noch möglich.
17.00 Uhr: 1:1 gegen Tschechien: Georgien holt ersten EM-Punkt
EM-Neuling Georgien hat zum ersten Mal einen Punkt bei einem großen Fußballturnier geholt und seine Chancen auf das EM-Achtelfinale gewahrt. Das Team von Trainer Willy Sagnol erkämpfte sich am Samstag in Hamburg gegen Tschechien ein 1:1 (1:0), braucht im letzten Gruppenspiel am kommenden Mittwoch gegen Portugal aber mit großer Wahrscheinlichkeit einen Sieg zum Weiterkommen. Auch Tschechien hat durch das Remis noch Chancen auf die K.-o.-Runde, muss zum Gruppenabschluss gegen die Türkei aber höchstwahrscheinlich auch siegen.
Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert stand bei seinem ersten EM-Einsatz im Blickpunkt. Der Berliner profitierte dabei zweimal vom Eingreifen des Videoschiedsrichters. Ein vermeintlicher Treffer Tschechiens wurde zunächst nicht gegeben, später wurde nach VAR-Einsatz auf Handelfmeter für Georgien entschieden. Den Strafstoß verwandelte Georges Mikautadze (45.+4) sicher. Den Ausgleich für Tschechien erzielte der Leverkusener Patrik Schick (59.). Der Angreifer musste in der 68. Minute verletzt ausgewechselt werden.
14.22 Uhr: Polens Trainer nach EM-Aus: "Fans nicht aus dem Weg gehen"
Trotz des frühzeitig feststehenden Vorrunden-Aus will Polens Nationaltrainer Michal Probierz mit erhobenem Haupt von dieser Fußball-Europameisterschaft abreisen. "Ich habe meinen Spielern gesagt: Sie sollen stark sein. Sie sollen keine Angst haben und den Medien und Fans nicht aus dem Weg gehen. Weil ich an das Team glaube", sagte der frühere Zweitliga-Profi von Bayern Uerdingen und Wattenscheid 09 am Samstag bei einer Pressekonferenz im polnischen EM-Quartier in Hannover.
Als erstes von 24 EM-Teams haben die Polen nach ihrer 1:3-Niederlage gegen Österreich keine Chance mehr, die K.o.-Runde der Europameisterschaft zu erreichen. Die schwere Vorrunden-Gruppe D sowie die Verletzungen von wichtigen Spielern wie Robert Lewandowski (FC Barcelona) und Arkadiusz Milik (Juventus Turin) erwiesen sich als zu große Hypothek.
"Was gegen diese Topteams diesmal nicht reichte, kann uns nur eine Lehre für die Zukunft sein. Wir haben etwas, woran wir arbeiten können", sagte Probierz. "Jetzt ist es wichtig, dass unsere Spieler regelmäßig in ihren Vereinen spielen. Dann werden wir alles tun, um uns als Team weiterzuentwickeln. Ich werde nicht alles ruinieren, nur weil unsere Spiele gegen die Niederlande und Österreich nicht gut gelaufen sind. Ich sehe großes Potenzial in der Mannschaft."
8.03 Uhr: Fußball-EM: Türkei gegen Portugal - Belgien unter Druck
Bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland spielt am neunten Turniertag Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo gegen die Türkei. Die beiden Mannschaften treffen am zweiten Spieltag der Gruppe F am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund aufeinander. Beide Teams waren mit einem Sieg in die EM gestartet.
Zuvor sind die beiden anderen Mannschaften in der Gruppe gefordert. Georgien und Tschechien treten am Nachmittag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) in Hamburg gegeneinander an.
In der Gruppe E steht Belgien im Abendspiel (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Rumänien unter Druck. Nach der Auftaktniederlage gegen die Slowakei braucht die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco in Köln zwingend einen Sieg. Rumänien gewann am ersten Spieltag gegen die Ukraine.
7.30 Uhr: Leipziger Polizei beeindruckt vom Fanwalk der Niederländer
Die Stimmung in Leipzig war am Freitag ausgelassen. 25.000 Niederländer feierten am eine orange Party bei einem Fanmarsch in Leipzig (siehe Eintrag vom Freitag 20 Uhr). Auch die Polizei war beeindruckt.
In einer Mitteilung heißt es: "Der Marsch der tausenden niederländischen Fans beeindruckte enorm positiv und wird auch der Leipziger Polizei noch lange in schöner Erinnerung bleiben".
Samstag, 6.59 Uhr: Ohne Mbappé: Frankreich-Nullnummer gegen Niederlande
Titel-Mitfavorit Frankreich ist gegen die Niederlande bei der Fußball-EM nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Beide Teams trennten sich im Topspiel der Gruppe D 0:0 und sorgten damit am Freitagabend in Leipzig für die erste Nullnummer dieses Turniers. Frankreichs Superstar Kylian Mbappé kam nach seinem Nasenbeinbruch nicht zum Einsatz.
Aufgrund des Unentschiedens ist das Vorrunden-Aus von Polen besiegelt. Die polnische Mannschaft unterlag zuvor im Berliner Olympiastadion Österreich mit 1:3 und hat auch bei einem Sieg am letzten Spieltag am Dienstag (18.00 Uhr) in Dortmund gegen Frankreich keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Im Parallelspiel treffen die Niederlande und Österreich in der Hauptstadt aufeinander. Beide Teams würden bei einem Sieg sicher ins Achtelfinale einziehen.
21.06 Uhr: Fragezeichen hinter Einsatz von Türkei-Jungstar Güler gegen Portugal
Die Türkei bangt vor dem Topspiel bei der Fußball-EM in der Gruppe F gegen Portugal um ihren Jungstar Arda Güler. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP sagte Türkeis Trainer Vincenzo Montella am Freitag, dass der 19 Jahre alte Profi von Real Madrid körperlich nicht zu 100 Prozent fit sei und vor dem Spiel in Dortmund untersucht werde. Nähere Angaben machte Montella vor dem Duell mit den Portugiesen am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) nicht.
Güler erzielte beim 3:1-Auftaktsieg der Türken gegen Georgien ein Traumtor und wurde so zum jüngsten Torschützen bei einem EM-Debüt.
20.06 Uhr: Frankreich startet ohne Mbappé gegen Niederlande
Kylian Mbappé steht nicht in der Startaufstellung der französischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande. Trainer Didier Deschamps verzichtete am Freitagabend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Vorrundenspiel in Leipzig zunächst auf den 25 Jahre alten Angreifer, der sich am Montag beim 1:0 im Auftaktspiel gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte.
Für Mbappé rückt der stellvertretende Kapitän der Équipe Tricolore, Antoine Griezmann, vom Mittelfeld in den Angriff, der diesmal vermutlich aus einer Doppelspitze zusammen mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Marcus Thuram bestehen dürfte. Zudem wird allerdings auch noch der ebenfalls einst in Deutschland aktive Ousmane Dembélé sehr offensiv agieren.
Im Mittelfeld rückt Aurélien Tchouaméni in die Startelf. Er hatte vor der EM mit einer Fußverletzung zu kämpfen gehabt und war sowohl beim Auftaktspiel als auch in den beiden letzten Vorbereitungsspielen der Franzosen nicht zum Einsatz gekommen. Sollte Mbappé eingewechselt werden, wird er eine schwarze Schutzmaske tragen. Er selbst postete vor der Partie in Instagram Story ein entsprechendes Foto. Die Maske in den Farben Frankreichs, die Mbappé im Abschlusstraining getragen hatte, ist in Spielen verboten.
20.00 Uhr: Über 20.000 Menschen: Niederländischer Fanmarsch zum Stadion
Viele Tausend Fans der niederländischen Fußball-Nationalmanschafft haben Leipzigs Straßen in ein orangefarbenes Fest verwandelt. Die "Elftal" traf am Freitagabend in ihrem zweiten EM-Gruppenspiel auf Frankreich. Vor dem Anpfiff des Spiels beteiligten sich laut Polizei zwischen 20.000 und 25.000 Anhänger der Niederländer an einem Fanmarsch. Die meisten trugen orangefarbene Trikots und Mützen.
Auch die französischen Fans organisierten einen Fanmarsch. Dieser fiel mit 4.600 Menschen nach Polizeiangaben aber deutlich kleiner aus. Die Stimmung in der Stadt war ausgelassen. Bis auf vereinzelte Pyrotechnik sei alles friedlich geblieben, sagte eine Polizeisprecherin.
18.50 Uhr: Selenskyj gratuliert Nationalmannschaft nach EM-Sieg über Slowakei
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Nationalmannschaft zum 2:1-Sieg bei der Europameisterschaft über die Slowakei gratuliert. "Aneinander glauben. Einander helfen. Füreinander kämpfen", schrieb er am Freitag in seinem Telegramkanal unter einem Bild der jubelnden Fußballer.
Das sei das, was die Ukrainer jetzt brauchten, was sie zusammenhalte und ihnen trotz aller Rückschläge letztlich die Möglichkeit zum Sieg gebe, zog er Parallelen zum Abwehrkampf gegen die russische Invasion. "Das ist genau das, was die Nationalmannschaft der Ukraine heute tut. Weiter so, Männer!", schrieb Selenskyj.
Die Ukraine lag nach der deutlichen Niederlage im ersten Gruppenspiel gegen Rumänien auch im Duell mit der Slowakei schnell in Rückstand. In der zweiten Halbzeit konnten die Spieler von Trainer Serhij Rebrow das Spiel durch Tore von Mykola Schaparenko (54. Minute) und Roman Jaremtschuk (80.) noch drehen. Vor dem dritten Spiel gegen Gruppenfavorit Belgien hat die Ukraine damit weiter Chancen auf das Achtelfinal
18.16 Uhr: Fanfest in Leipzig läuft nach späterer Öffnung normal
Die EM-Fanzone in Leipzig hat wegen Unwettergefahr am Freitag später geöffnet. Nach Durchzug eines kräftigen Gewitters lief es ab dem Nachmittag aber normal, wie eine Sprecherin des Fanfestes mitteilte. Der Einlass war von 13.00 Uhr auf 16.00 Uhr verschoben worden. Für den Abend waren noch Schauer, aber keine weiteren Unwetter vorhergesagt. Um 21.00 Uhr stand in Leipzig das Vorrundenspiel Frankreich gegen die Niederlande an.
Am Dienstag war die EM-Fanzone auf dem Augustusplatz wegen eines Unwetters wenige Minuten vor Anpfiff des Spiels Portugal gegen Tschechien (2:1) aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.
13.55 Uhr: Fanzone in Leipzig öffnet wegen drohenden Unwetters später
Die EM-Fanzone in Leipzig öffnet wegen eines nahenden Unwetters an diesem Freitag später als geplant. Das teilte die Stadt am Mittag mit. Eigentlich sollte der Einlass auf dem Augustusplatz um 13.00 Uhr beginnen. Er sei sicherheitshalber auf 16.00 Uhr verschoben worden. Für den Nachmittag waren in der Region schwere Unwetter vorhergesagt.
Bereits am Dienstag war die EM-Fanzone auf dem Augustusplatz wegen eines Unwetters wenige Minuten vor Anpfiff des Spiels Portugal gegen Tschechien (2:1) aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Am Freitag treffen in Leipzig die Niederlande und Frankreich aufeinander. Dabei werden nach Angaben der Veranstalter der Fanzone alleine bis zu 40 000 Fans aus den Niederlanden erwartet.
Genaue Prognosen zum Gewitter heute Abend lesen Sie hier: Die nächsten großen Unwetter rollen heute auf Sachsen zu.
9.48 Uhr: Lahm mit Organisation insgesamt "sehr zufrieden"
Turnierchef Philipp Lahm hat nach einer EM-Woche ein positives Zwischenfazit zur Organisation gezogen - aber auch um Verständnis für kleinere Probleme geworben. "Natürlich sieht man auch Dinge, die man besser machen kann, die man anpassen kann", sagte der Fußball-Weltmeister von 2014 am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Insgesamt seien er und sein Team aber "sehr zufrieden, wie alles abläuft".
Während der ersten EM-Tage hatten Fans mehrfach die Umstände bei der An- und Abreise zu den Stadien kritisiert. Speziell über den Spielort Gelsenkirchen wurde debattiert. "Es sind ganz, ganz viele Menschen, die bei Großereignissen zusammenkommen", sagte Lahm (40). "Wenn es um den Einlass geht oder den Abtransport - es sind einfach viele Menschen", und es sei "nicht immer möglich" diese in kürzester Zeit zu bewegen. "Es sollte jeder Verständnis haben, dass nicht alles perfekt funktioniert, wenn viele Menschen aufeinandertreffen oder irgendwo hinwollen."
9.09 Uhr: EM-Stimmung laut Umfrage "ausgelassen" oder "euphorisch"
Über die Hälfte der Deutschen bezeichnet die EM-Stimmung im Land als "ausgelassen" oder "euphorisch". In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov beschrieben lediglich zehn Prozent der Befragten die Stimmung mit "desinteressiert", 13 Prozent wählten "reserviert" als das aus ihrer Sicht passende Adjektiv. 30 Prozent bezeichneten die Lage als ausgelassen, 25 Prozent der Befragten als euphorisch. 17 Prozent machten keine Angaben, vier Prozent wählten die Antwortoption "sonstiges".
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft war mit einem 5:1 in München gegen Schottland in die Heim-EM gestartet, in Stuttgart folgte ein 2:0 gegen Ungarn. Dritter Gruppengegner ist am Sonntag in Frankfurt/Main die Schweiz. Die Partien verfolgten bislang Tausende Menschen in den Fanzones verschiedener Städte.
8.26 Uhr: Mbappé erstmal nur auf der Bank gegen Niederlande
Frankreichs Fußball-Nationaltrainer Didier Deschamps wird übereinstimmenden französischen Medienberichten zufolge an diesem Freitag gegen die Niederlande auf Superstar Kylian Mbappé in der Startformation verzichten. Der 25-Jährige wird demnach erstmal auf der Bank sitzen. Mbappé hatte sich beim 1:0-Auftaktsieg der Franzosen am Montag gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen. Er hatte das Abschlusstraining im Leipziger EM-Stadion am Donnerstag mit einer Schutzmaske in den französischen Nationalfarben bestritten.
Mbappé müsse sich gedulden, schrieb die Sportzeitung "L'Équipe" am Freitag. Wie auch "Le Parisien" schrieb, soll er beim Abschlusstraining nur leichte Übungen absolviert haben. In den ersten 15 Minuten, die für Medien zugänglich gewesen waren, hatte er vor allem mit der Maske zu kämpfen gehabt. Immer wieder hatte er sie zurechtgerückt, auch Betreuer mussten helfen. In den anschließenden Trainingsminuten hinter verschlossenen Türen soll er wie am Tag vorher Pässe geschlagen, nicht aber voll mit der Mannschaft trainiert haben.
Spekuliert wird, dass ohne Kapitän Mbappé an diesem Freitag um 21.00 Uhr (ARD und MagentaTV) Antoine Griezmann und Marcus Thuram ein Angriffsduo bilden werden.
6.37 Uhr: Southgate übernimmt Verantwortung: "Natürlich enttäuscht"
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate stellt sich nach dem nächsten schwachen EM-Auftritt der Three Lions auf harte Tage vor dem Gruppenfinale ein. "Das ist meine Verantwortung. Ich muss das Team bestmöglich begleiten, um besondere Dinge zu erreichen. Heute war ein schwieriger Moment, kein Zweifel", sagte Southgate am Donnerstag in Frankfurt nach dem mageren 1:1 gegen Dänemark. Nach der Führung durch Harry Kane und dem Ausgleich durch Dänemarks Morten Hjulmand hatte der EM-Zweite von 2021 am Ende sogar Glück, das Spiel nicht verloren zu haben.
"Natürlich sind wir enttäuscht von den beiden Leistungen, die wir gezeigt haben. Wir müssen Lösungen für diese Probleme finden. Unser Niveau muss höher werden", sagte Southgate. Die britischen Medien und Ex-Nationalspieler werfen dem 53-Jährigen vor, zu defensiv aufzustellen und nicht das Maximum aus dem Team herauszuholen. Es ist nach der WM 2018, der EM 2021 sowie der WM 2022 das vierte Turnier der Three Lions unter Southgate.
Das Weiterkommen ist zwar mit vier Zählern nicht in Gefahr. Gegen Slowenien geht es am Dienstag (21.00 Uhr) aber auch darum, ein mögliches Achtelfinale gegen Gastgeber Deutschland abzuwenden. Kapitän Kane hat trotz seines Treffers gegen Dänemark bislang große Probleme, Bezug zum Spiel zu finden. "Er muss besser spielen", sagte der frühere Starspieler Gary Lineker. In Frankfurt wurde der Bayern-Star sogar ausgewechselt.
6.27 Uhr: 0:1 gegen Spanien: Spalletti sieht Fehler und rügt Spieler
Italiens Fußball-Nationaltrainer Luciano Spalletti hat nach der verdienten 0:1-Niederlage gegen Spanien im zweiten EM-Spiel Fehler bei der Trainingssteuerung eingeräumt. "Bei uns ist etwas mit der Regeneration schiefgelaufen, weil die Spanier deutlich spritziger waren. Und das macht im Fußball den Unterschied", sagte der 65-Jährige nach der Pleite in Gelsenkirchen, die noch deutlich höher hätte ausfallen können.
Aber auch seine Spieler kritisierte der Coach nach dem über 90 Minuten schwachen Auftritt. "Ich habe von den Spielern mehr erwartet", sagte er. "Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen und waren am Ende nicht ebenbürtig." Seine Mannschaft habe nicht mit dem Tempo der Spanier mithalten können und viel zu hektisch gespielt. "Wenn ein paar Spieler nicht auf Niveau sind, dann wird es für die anderen schwieriger. Das ganze Team hat enttäuscht."
Während Spanien durch den zweiten Sieg im zweiten Spiel bereits als Gruppensieger und Achtelfinalist feststeht, muss der Titelverteidiger noch ums Weiterkommen bangen. Mit mindestens einem Punkt gegen Kroatien kann die Squadra Azurra den zweiten Platz in der Gruppe sichern. "Wir sind wütend, aber das sollten wir für die letzte Partie nutzen, wir haben unser Schicksal noch in der eigenen Hand", sagte Torhüter Gianluigi Donnarumma. Immerhin die Einstellung der Mannschaft habe gestimmt. "Darauf können wir aufbauen."
6.10 Uhr: EM-Fans müssen sich auf Gewitter einstellen - Im Osten drohen Unwetter
Wegen drohender Unwetter könnte es für Fußballfans am Freitag ungemütlich werden. Vor allem ab dem späten Freitagvormittag bis Mittag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in großen Teilen Deutschlands mit Gewittern, örtlich mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Das Tief zieht demnach im Tagesverlauf zunächst über den Südwesten und Westen und breitet sich am Nachmittag auch im Nordwesten und Süden aus.
Insbesondere im Südosten und Osten herrscht laut DWD zudem vom frühen Nachmittag bis zum Abend eine erhöhte Unwettergefahr durch großen Hagel, schwere Sturm- und Orkanböen sowie heftigen Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter. Im Osten seien zudem einzelne Tornados nicht ausgeschlossen.
Bei der Fußball-Europameisterschaft treffen am Freitag die Niederlande und Frankreich im Spitzenspiel der Gruppe D aufeinander. Die Mannschaften spielen am Abend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Leipzig. Die dortige Fanzone war bereits am Dienstag wegen drohender Unwetter aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich geschlossen worden. Auch in anderen Bundesländer blieben die Fanzonen vorsorglich zu. Ob auch am Freitag einige Veranstalter zu dieser Maßnahme greifen werden, blieb vorerst unklar.
Am achten EM-Tag treffen außerdem in einem weiteren Spiel der Gruppe D Polen und Österreich in Berlin aufeinander (18.00/ARD und MagentaTV). Den Auftakt machen die Slowakei und die Ukraine am Nachmittag in Düsseldorf (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV).
5.28 Uhr: Dänemark lobt EM-Stimmung: "Gibt uns einen Kick"
Dänemarks Trainer Kaspar Hjulmand und Mittelfeldspieler Pierre-Emile Höjbjerg haben ausdrücklich die Stimmung bei der Fußball-EM in Deutschland gelobt. "Ich möchte sagen, dass es großartig ist, dass wir vor diesen Fans, in diesen Stadien spielen können", sagte der frühere Mainzer Bundesliga-Coach Hjulmand nach dem 1:1 gegen England am Donnerstagabend in Frankfurt/Main.
"Wenn wir die Bilder aus Frankfurt sehen, dann ist das toll, Teil davon zu sein. Das gibt uns einen Kick. Fußball ist für die Fans da, für die Leute. Deswegen sind wir hier", ergänzte der 52 Jahre alte Hjulmand auch mit Blick auf die Fanmassen in der Stadt.
Tottenham-Profi Höjbjerg, der einst in der Bundesliga beim FC Bayern München, FC Schalke 04 und FC Augsburg spielte, zeigte sich ebenfalls begeistert von der Atmosphäre beim Turnier. "Ich muss ehrlich sagen, dass die Stimmung, die Fans, das Land einfach sehr toll sind. Es ist sehr freundlich", sagte der 28-Jährige. "Man hat das Gefühl, die Menschen kommen her, um Fußball zu feiern. Es ist wie zu Hause zu spielen."
Ähnlich äußerte sich der langjährige Leipziger Angreifer Yussuf Poulsen. "Die Kulisse ist überragend. Für uns Dänen ist Deutschland fast wie ein Heim-EM", sagte er.
5.21 Uhr: Ansturm der Niederländer: Wohnwagen-Stopp am Leipziger "Kulki"
Zahlreiche Niederländer mussten vor dem Campingplatz am Kulkwitzer See in Leipzig wieder den Rückwärtsgang einlegen. Ein Schild am Eingangstor wies auf ausgebuchte Plätze für Wohnwagen und Wohnmobile hin. Einige Enthusiasten aus dem Nachbarland hatten jedoch vorgesorgt und rechtzeitig nach der Gruppenauslosung gebucht. "Einige Deutsche waren diesmal schneller. Immerhin ist ja nun Ferienbeginn in Sachsen. Dennoch ist der Ansturm der Niederländer gerade riesig", sagte Petra Schumann von der Leipziger Seen GmbH der Deutschen Presse-Agentur und vergleicht es mit der WM 2006. Auch damals spielten die Niederländer in Leipzig und kamen in Scharen.
Allein 160 der rund 200 Stellplätze gingen an die Elftal-Fans. Der kleine, gemütliche Campingplatz auf einer kleinen Landzunge direkt in den See, der nur "Kulki" genannt wird und aufgrund seiner perfekten Wasserqualität Taucher aus ganz Deutschland anzieht, ist fast komplett in Oranje-Look. "Wir haben gleich nach der Auslosung gebucht", sagte die Niederländerin Sandra Tatje der dpa. Sie ist mit der Familie und Freunden da. "Egal, ob jung oder alt, wir reisen oft bei Turnieren mit. Erst Hamburg, jetzt Leipzig und dann Berlin - das ist unser Jahresurlaub", betonte die aus dem gut 400 Kilometer entfernten Zwolle nahe Amsterdam kommende Anhängerin, während auf dem Grill die Würste brutzelten und auf dem Fernseher zur Einstimmung das Spiel Spanien gegen Italien lief
4.55 Uhr: Youtuber: UEFA wollte Video mit falschem Maskottchen verhindern
Nach Aussagen des Youtubers Marvin Wildhage hat die Europäische Fußball-Union UEFA mit einer Unterlassungsklage verhindern wollen, dass der 27-Jährige das Video online stellt, in dem er sich als Fake-Maskottchen ins Münchner EM-Stadion geschmuggelt hat. "Wir haben uns dazu entschieden, natürlich das nicht zu unterschreiben, dem nicht zuzustimmen. Dementsprechend ist das Video online gekommen", sagte Wildhage in einem weiteren Video, das er am Donnerstag veröffentlichte.
Schon vor Ort habe es den Hinweis eines "hohen Funktionärs der UEFA" gegeben, das Video nicht zu veröffentlichen, weil man in aller Entschlossenheit dagegen vorgehen würde, sagte Wildhage. Die UEFA war für eine Stellungnahme angefragt, eine Antwort gab es bis zum späten Donnerstagabend aber nicht.
Wildhage hatte beim EM-Eröffnungsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in München gegen Schottland mit einer gefälschten Akkreditierung und einem falschen Maskottchen-Kostüm von "Albärt" Zugang zum Stadion erhalten. Er veröffentlichte dazu ein längeres Video, das inzwischen Millionen Aufrufe hat. Versteckt im Kostüm schaffte es der Influencer den Bildern zufolge bis an den Spielfeldrand. Die UEFA hatte ihn und zwei weitere Beteiligte daraufhin mit einem Stadionverbot belegt.
Die Polizei hatte mitgeteilt, die Beamten hätten im Nachgang gefälschte Akkreditierungen, Aufnahmegeräte und das falsche "Albärt"-Kostüm sichergestellt. Die Ermittler hätten die UEFA wegen des Vorfalls vor allem zu den Einlasskontrollen bei EM-Spielen am Stadion "sensibilisiert".
Der Niedersachse ist den Angaben zufolge wegen Hausfriedensbruchs, Erschleichen von Leistungen und Urkundenfälschung angezeigt worden. Er wolle sich unter Verweis auf das laufende Verfahren dazu weiterhin nicht äußern, sagte er.
4.50 Uhr: Frankreich-Star Griezmann lobt Bondscoach Koeman
Frankreichs Star Antoine Griezmann lobt Bondscoach Ronald Koeman in höchsten Tönen. "Er ist ein Trainer, den ich sehr mag, er ist sehr geradlinig mit seinen Spielern", sagte der 33-Jährige vor dem Spiel der Gruppe D an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen die Niederlande. Der Offensivspieler von Atlético Madrid, der bei der Europameisterschaft 2016 Torschützenkönig des Turniers wurde, erlebte den niederländischen Trainer zu seiner Zeit beim FC Barcelona und gab jetzt ein Detail preis: "Er ist sehr ehrlich zu seinen Spielern, das macht nicht jeder Trainer", sagte der Weltmeister von 2018, der von 2019 bis 2021 für die Katalanen spielte.
Auch von seinem Nationaltrainer Didier Deschamps hat Griezmann eine hohe Meinung. "Es ist der Kader, den er schafft, immer wieder zusammenzustellen. Er sieht dabei immer das taktische Detail, das den Unterschied machen kann", erklärte der Mittelfeldspieler, der viele Sympathien für die Elftal hat. "Ich mag die niederländische Nationalmannschaft. Ich mag ihren Spielstil, sie haben zwar viel Probleme, Frenkie de Jong war zuletzt nicht dabei, aber sie haben viele gute Spieler."
Freitag, 21. Juni 2024, 4.45 Uhr: Frankreich-Star Griezmann lobt Bondscoach Koeman
Frankreichs Star Antoine Griezmann lobt Bondscoach Ronald Koeman in höchsten Tönen. "Er ist ein Trainer, den ich sehr mag, er ist sehr geradlinig mit seinen Spielern", sagte der 33-Jährige vor dem Spiel der Gruppe D an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen die Niederlande. Der Offensivspieler von Atlético Madrid, der bei der Europameisterschaft 2016 Torschützenkönig des Turniers wurde, erlebte den niederländischen Trainer zu seiner Zeit beim FC Barcelona und gab jetzt ein Detail preis: "Er ist sehr ehrlich zu seinen Spielern, das macht nicht jeder Trainer", sagte der Weltmeister von 2018, der von 2019 bis 2021 für die Katalanen spielte.
Auch von seinem Nationaltrainer Didier Deschamps hat Griezmann eine hohe Meinung. "Es ist der Kader, den er schafft, immer wieder zusammenzustellen. Er sieht dabei immer das taktische Detail, das den Unterschied machen kann", erklärte der Mittelfeldspieler, der viele Sympathien für die Elftal hat. "Ich mag die niederländische Nationalmannschaft. Ich mag ihren Spielstil, sie haben zwar viel Probleme, Frenkie de Jong war zuletzt nicht dabei, aber sie haben viele gute Spieler."
23.01 Uhr: Spanien erreicht das EM-Achtelfinale – 1:0 gegen Italien
Spanien hat vorzeitig das Achtelfinale bei der Fußball-EM erreicht. Der dreimalige Europameister siegte in einem einseitigen Fußball-Klassiker gegen Titelverteidiger Italien 1:0 (0:0). Damit stehen die Iberer als zweites Team nach Deutschland im Achtelfinale. Die beiden Mannschaften könnten auch im Viertelfinale aufeinandertreffen. Italien braucht dagegen im letzten Spiel gegen Kroatien am Montag in Leipzig mindestens einen Punkt, um den zweiten Platz abzusichern. Ein Eigentor von Riccardo Calafiori (55. Minute) sicherte den verdienten Sieg für die Spanier, die das Spiel schon viel früher hätten entscheiden können.
19.52 Uhr: Englands Kane mit Tor und Fehler - 1:1 gegen Dänemark
England hat den vorzeitigen Gruppensieg bei der Fußball-EM verpasst. Die Mannschaft um Bayern-Stürmer Harry Kane kam am Donnerstag in Frankfurt gegen Dänemark nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.
Kane erzielte vor 47.000 Zuschauern die Führung für die Three Lions (18. Minute), leitete mit einem fatalen Fehlpass aber auch den Ausgleich der Dänen durch Morten Hjulmand (34.) ein. Wie schon beim knappen 1:0 gegen Serbien zum Auftakt hinterließ der Titel-Mitfavorit aus England einen schwachen Eindruck.
Sollten Kane und Co. nur Gruppenzweiter werden, wären sie damit ein möglicher Achtelfinal-Gegner der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Die DFB-Auswahl müsste dafür Gruppensieger werden.
16.50 Uhr: UEFA schließt TV-Reporter aus dem Kosovo von der EM aus
Nach dem Zeigen der umstrittenen Doppeladler-Geste am Rande des EM-Spiels England gegen Serbien ist der kosovarische TV-Reporter Arlind Sadiku von der Europäischen Fußball-Union von der Europameisterschaft ausgeschlossen worden. Die UEFA bestätigte am Donnerstag auf dpa-Anfrage, dass einem Journalisten wegen eines Fehlverhaltens die EM-Akkreditierung entzogen worden sei. Den Namen und die Nationalität der Person nannte der Dachverband nicht.
Zuvor hatte die Schweizer Zeitung "Blick" über den Fall berichtet. "Es ist ein gefährlicher Präzedenzfall", sagte Sadiku dem Blatt. "Ich habe niemanden beleidigt oder provoziert. Ich bin einfach nur stolz auf das Symbol, das uns repräsentiert."
Der Doppeladler gilt als Zeichen der Heimatverbundenheit aller ethnischen Albaner und ziert auch die Nationalflagge Albaniens. Die Handgeste hatte bereits bei der WM 2018 für riesigen Wirbel gesorgt. Damals wurde sie von den Schweizer Nationalspielern Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri nach ihren Treffern beim 2:1-Sieg gegen Serbien gezeigt.
12.26 Uhr: Nagelsmann scheucht die Ersatzspieler: Stammelf ruht aus
Am Tag nach dem vorzeitigen Achtelfinaleinzug mussten nur die Ersatzspieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf dem Trainingsplatz schwitzen. Das sogenannte Spielersatztraining fand aber am Donnerstag auf dem Adidas-Gelände in Herzogenaurach im Adi-Dassler-Stadion vor zahlreichen Mitarbeitern des DFB-Ausrüsters in einer besonderen Stimmung statt. Es wurde applaudiert und gejubelt.
Die Stammkräfte vom 2:0 am Mittwochabend im zweiten EM-Spiel gegen Ungarn durften sich derweil erholen und durchschnaufen. Schon am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) steht in Frankfurt gegen die Schweiz das direkte Duell um den Gruppensieg an. Ein Unentschieden würde der DFB-Auswahl dann für Platz eins reichen, nachdem die Eidgenossen in ihrem zweiten Vorrundenspiel gegen Schottland am Mittwochabend nicht über ein 1:1 hinausgekommen waren.
Nagelsmann hat den Gruppensieg zum nächsten Etappenziel erklärt. Es habe eine andere Wirkung nach innen und außen, "ob du Erster oder Zweiter wirst", betonte er. Um den Reifeprozess fortzuführen, plant er keine Rotation, sondern will konsequent an seiner Stammelf festhalten. "Ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass wir möglichst viele Spieler von der ersten Elf auf dem Platz haben, um uns einfach den Rhythmus zu holen", begründete der Bundestrainer. Nach DFB-Angaben gibt es keine Blessuren, die Einsätze verhindern.
Die Zahl der Spieler, die von einer möglichen Sperre im Achtelfinale bedroht wären, hat sich allerdings auf vier verdoppelt. Beim 5:1 gegen Schottland hatten Jonathan Tah und Robert Andrich jeweils die Gelbe Karte gesehen. Gegen Ungarn wurden nun Antonio Rüdiger und Maximilian Mittelstädt verwarnt, allesamt Defensivkräfte. Einzelne Gelbe Karten werden erst nach dem Viertelfinale gelöscht.
12.07 Uhr: Beide deutschen EM-Schiedsrichter am Samstag im Einsatz
Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer bestreitet auch seinen zweiten Einsatz bei der Fußball-Europameisterschaft in der Arena in Dortmund. Der 43-Jährige leitet am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) die Vorrundenpartie zwischen der Türkei und Portugal, wie die UEFA mitteilte. Am vergangenen Samstag hatte er im Stadion des BVB bereits das Duell zwischen Italien und Albanien (2:1) gepfiffen.
Auch Zwayers deutscher Kollege Daniel Siebert kommt am Samstag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) zu seinem ersten Turniereinsatz auf dem Rasen. Der 40-Jährige wird in Hamburg das Gruppenspiel zwischen Georgien und Tschechien leiten.
10.50 Uhr: Frimpong traut Oranje viel zu - "Leverkusen war auch kein Favorit"
Oranje-Flügelflitzer Jeremie Frimpong traut den Niederlanden bei der Fußball-EM in Deutschland eine gute Rolle zu. "Sind wir kein Favorit? War Bayer Leverkusen das denn? Ganz Deutschland hat darauf gewartet, dass wir einbrechen, aber das ist nicht passiert", sagte der Offensivspieler vom deutschen Double-Sieger der niederländischen Tageszeitung "AD". "Und wenn wir in Dublin nicht unser schwächstes Spiel der Saison gespielt hätten, dann hätten wir auch noch die Europa League gewonnen", sagte der 23 Jahre alte Frimpong.
"Die Menschen erwarten, dass Frankreich die EM gewinnt", sagte Frimpong vor dem Top-Duell mit den Franzosen in Leipzig an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV). "Oder Spanien, Deutschland oder England. Aber wie gesagt, Bayer Leverkusen war auch kein Favorit. Es geht darum, ob du als Mannschaft funktionierst oder nicht", sagte Frimpong. "Wir sind hier nicht, um fröhlich mitzuspielen. Wir sind hier, um das Ding zu gewinnen."
10.21 Uhr: Neuers Zu-Null-Comeback: Rekordmann mit zersausten Haaren
In Euphorie geriet Manuel Neuer nicht. Die Genugtuung, nach viel Kritik und Zweifeln an seinem Torwartspiel nach langer Zeit bei einem großen Turnier wieder zu Null gespielt zu haben, war Deutschlands Nummer eins aber anzumerken. "Es ist gegen Schottland ein sehr unglückliches Tor gewesen. Da hätten wir als Mannschaft schon ein zu Null verdient gehabt. Deswegen war es umso wichtiger, dass wir heute die Null halten", sagte Neuer nach dem 2:0 der Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn in Stuttgart.
"Wir", nicht ich, sagte Neuer. Dabei war die Null besonders für den 38-Jährigen ein wichtiges Signal. Nach seiner souveränen Leistung sind die Turnierzweifel am Bayern-Schlussmann erst mal beseitigt. Keine Pannen-Diskussion mehr. Die Nummer eins ist die Nummer eins. "Ich habe die Debatten nicht verfolgt", hatte Neuer schon vor der Partie gesagt.
Julian Nagelsmann hatte besonders die Situation nach der Parade beim Freistoß von Dominik Szoboszlai im Gedächtnis. "Manu hält den Freistoß, und dann gehen drei, vier Spieler hin und schütteln ihn, sodass seine Frisur danach total zerzaust war", sagte der Bundestrainer.
Ohne Gegentor war Neuer bei einer EM oder WM schon lange nicht mehr geblieben. Genau gesagt: Zwölf Spiele kassierte Deutschland seither bei vier verschiedenen Turnieren immer mindestens ein Tor. Diese Serie hatte sich auch beim furiosen 5:1 gegen Schottland zum EM-Auftakt durch das späte Eigentor von Antonio Rüdiger fortgesetzt. Die Null stand letztmals im EM-Achtelfinale 2016 beim 3:0 gegen die Slowakei.
In Frankreich war Bayern-Torwart Neuer damals auch in der gesamten Vorrunde ohne Gegentor geblieben. Auf Rekordjagd ist der Bayern-Schlussmann nun auch bei der Heim-EM. Mit dem Ungarn-Spiel zog er mit seinem 17. EM-Spiel mit Italiens Torwart-Legende Gianluigi Buffon gleich. Am Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) gegen die Schweiz wird der Münchner zum alleinigen EM-Rekordtorwart.
9.09 Uhr: Neuer Bestwert: 23,89 Millionen sehen zweiten DFB-Sieg
Die Fußball-Europameisterschaft begeistert das deutsche TV-Publikum. Durchschnittlich 23,894 Millionen Menschen sahen in der ARD das zweite deutsche Spiel der DFB-Auswahl am Mittwoch und sorgten am sechsten Turniertag für einen neuen Spitzenwert. Der öffentlich-rechtliche Sender erreichte laut AGF Videoforschung einen Marktanteil von 76,7 Prozent. Nicht eingerechnet sind Fans, die das Spiel beim Public Viewing oder bei der Telekom gesehen haben.
Das Erste übertraf beim 2:0-Sieg gegen Ungarn deutlich die Reichweite des 5:1-Erfolges der deutschen Mannschaft im Auftaktspiel gegen Schottland am vergangenen Freitag (22,49 Millionen), obwohl die Partie bereits am späten Nachmittag ausgetragen wurde. Die Werte liegen deutlich über den Zahlen der enttäuschenden WM in Katar.
Auch die zweite ARD-Übertragung von der Fußball-EM am Mittwochabend knackte die Zehn-Millionen-Grenze. 11,381 Millionen Menschen schauten das Unentschieden der Schotten gegen die Schweiz. Der Marktanteil lag bei 45,8 Prozent. Das Spiel Kroatien gegen Albanien kam am Nachmittag beim RTL auf 3,42 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 33,0 Prozent.
7.40 Uhr: Polizei zieht positive Bilanz nach EM-Hochrisikospiel von DFB-Team
Rund um die EM-Partie von Deutschland gegen Ungarn in Stuttgart sind mehr als 30 Strafanzeigen aufgenommen worden. Dies sei wegen Körperverletzungen und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz geschehen, zudem hätten ungarische Fans den Hitlergruß gezeigt, teilte die Stuttgarter Polizei nach dem 2:0 der DFB-Auswahl am Mittwochabend mit.
Insgesamt war die Einsatzbilanz zum Hochrisikospiel positiv. Es habe keine größeren Vorkommnisse gegeben, teilten das Polizeipräsidium Stuttgart sowie die Bundespolizeidirektion Stuttgart mit.
Auf dem Weg Richtung Stadion zündeten Fans beider Mannschaften den Angaben zufolge immer wieder Nebeltöpfe. Bei den Fanmärschen nahmen rund 8.000 ungarische Anhänger und 5.000 deutsche Fans teil. Als die Beamten kurz nach 18.00 Uhr rund 60 deutsche Hooligans kontrollierten, seien bei der Durchsuchung bei zwölf Menschen Passivbewaffnung und Vermummungsmaterial gefunden worden, hieß es. Ein Richter habe deshalb Gewahrsam angeordnet, um Gewalttaten zu verhindern.
6.33 Uhr: Leipzigs Ungar Orbán sieht DFB-Elf "sehr weit kommen"
Ungarns Abwehrchef Willi Orbán traut der deutschen Fußball-Nationalelf bei der Heim-EM noch einiges zu. Der Turnier-Gastgeber sei "sehr stark", sagte der Bundesliga-Profi von RB Leipzig nach der 0:2 (0:1)-Niederlage der Magyaren im Vorrunden-Duell in Stuttgart. "Ich sehe schon, dass Deutschland sehr weit kommen wird", erklärte Orbán.
Gerade zu Hause sei die deutsche Mannschaft "schon ein Favorit". Bundestrainer Julian Nagelsmann, unter dem er in Leipzig selbst einst spielte, habe "das wirklich gut hingekriegt". Die Deutschen hätten im Spiel mit dem Ball eine "klare Struktur", seien aber auch gut im Gegenpressing. In den entscheidenden Partien brauch es dann eben auch ein bisschen Glück - auch mit Schiedsrichter-Entscheidungen.
Mit der Leistung des niederländischen Referees Danny Makkelie am Mittwoch in Stuttgart haderte Orbán. Ilkay Gündogan habe ihn vor dem deutschen Führungstor durch Jamal Musiala in der 22. Minute gefoult, meinte der 31-Jährige. Der Treffer zählte aber. Die DFB-Elf hat das Achtelfinal-Ticket damit schon sicher, Ungarn auch nach dem zweiten Gruppenspiel noch keinen Punkt.
6.15 Uhr: Bestmarken und Serien: Vier Fakten für Nagelsmann
Julian Nagelsmann liebt Statistiken. Daten über seine Spieler erfasst der Bundestrainer regelmäßig. Und nach dem 2:0 gegen Ungarn hob er explizit hervor, "dass wir alle Statistiken für uns entschieden haben: Ballbesitz, Zweikampf, Torschüsse, Tore."
Vier aktuelle Fakten zur Fußball-Nationalmannschaft nach dem zweiten Sieg bei der Heim-EM am Mittwochabend in Stuttgart und dem fixen Einzug ins Achtelfinale dürften dem Bundestrainer auch gefallen.
- Zum ersten Mal seit der Heim-WM 2006 ist Deutschland schon nach zwei Gruppenspielen für das Achtelfinale qualifiziert. Damals folgte dem 4:2 gegen Costa Rica ein 1:0 gegen Polen durch das späte Tor von Oliver Neuville in Dortmund. Bei acht folgenden Turnieren ging es im letzten Gruppenspiel immer noch ums Weiterkommen.
- Zum ersten Mal seit der EM 2012 startete Deutschland mit zwei Siegen in ein Turnier. Damals gab es nach einem 1:0 gegen Portugal ein 2:1 gegen die Niederlande. Der Einzug in die K.o.-Runde wurde aber erst mit dem folgenden 2:1 gegen Dänemark fix gemacht.
- Sieben Tore in einer EM-Gruppenphase hat Deutschland noch nie erzielt. Der bisherige Bestwert waren die sechs Tore bei der EM 2021, erzielt beim 4:2 gegen Portugal und 2:2 gegen Ungarn.
- Zum ersten Mal seit dem EM-Achtelfinale 2016 blieb die DFB-Elf in einem Turnierspiel ohne Gegentor. Damals hieß das Ergebnis 3:0 gegen die Slowakei. Es folgten zwölf Partien bei WM- und EM-Turnieren, in denen Torwart Manuel Neuer immer einen oder zwei Gegentreffer kassierte.
6.10 Uhr: Kroos macht Ausnahme für Gündogan: Gedanken in Millisekunden
Toni Kroos ist ein Mann fester Prinzipien. Aber für Ilkay Gündogan machte er eine Ausnahme. Einen Kollegen nach einem siegreichen Spiel herauszuheben, liegt nicht im Naturell des sechsfachen Champions-League-Siegers, wie er versicherte. Mit dem wunderbaren Erfolgsgefühl des 2:0 gegen Ungarn und der Gewissheit des vorzeitigen Einzugs ins EM-Achtelfinale ließ sich Kroos in der Interview-Zone in Stuttgart aber davon überzeugen, dass ein paar freundliche Worte über den Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft ob dessen herausragender Leistung angebracht wären.
"Für Illy freut es mich natürlich, weil natürlich seine Karriere in der Nationalmannschaft noch nicht so von Erfolg gekrönt war wie seine Club-Karriere", sagte Kroos. "Ich hoffe, dass er aus dem gefühlten Schatten heraustritt während des Turniers. Wir haben keine Zweifel, was für ein Spieler er ist", merkte der 34-Jährige an.
Schwierige Phasen in der Nationalmannschaft habe der Mittelfeldlenker vom FC Barcelona in den vergangenen Jahren mitgemacht. Also. Die Frage nach dem besten Spieler des Abends? "Nehmen wir doch Illy", sagte Kroos.
Diese etwas verklausulierte Lobrede gleicht für Kroos' Verhältnisse fast schon einer Huldigung. Tatsächlich hatte Gündogan beim Sieg gegen die Ungarn in einer Weise aufgespielt, dass man sich wünschte, er hätte genau so in seinen bis dahin 78 Länderspielen agiert.
Die Beziehung von Gündogan und Kroos auf dem Platz entzerrt zu haben, ist ein Verdienst von Bundestrainer Julian Nagelmann. Das hob auch die deutsche Nummer 21 hervor. "Jetzt, wo wir ein bisschen versetzt zueinander spielen, können wir uns noch besser ergänzen", sagte Gündogan. "Das Gute ist, gerade mit Toni jetzt auch, dass wir, wenn wir uns auf dem Platz anschauen, selbst für eine Millisekunde, dass wir auch wissen, was der andere denkt und vorhat in der nächsten Situation. So eine Verbindung ist auf dem Platz unfassbar wichtig."
5.46 Uhr: Göring-Eckardt empört mit Tweet zur Hautfarbe der Nationalspieler
Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat mit einem mittlerweile wieder gelöschten Tweet auf der Plattform X zur Hautfarbe der Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft für Aufregung gesorgt. Nach dem 2:0-EM-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Ungarn hatte die Grünen-Politikerin geschrieben: "Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler." Nach einem Shitstorm löschte sie den Tweet vier Stunden später und schrieb am frühen Donnerstagmorgen: "Tut mir leid, wie ich formuliert habe. Mich hat aufgeregt, dass 21% der Deutschen es besser fänden, wenn mehr “Weiße” in der Nationalmannschaft wären. Ich bin stolz auf diese Mannschaft und wünsche mir, dass wir auch die 21% noch überzeugen."
Offenbar bezog sich Göring-Eckardt auf eine Anfang Juni veröffentlichte repräsentative Umfrage für die WDR-Sendung "Sport Inside", in der jeder Fünfte angab, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden. Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisierte die Umfrage mit drastischen Worten: "Ich hoffe, nie wieder so was von so einer Scheißumfrage lesen zu müssen." Er sei schockiert, dass solche Fragen gestellt werden - und dass Menschen darauf antworten auch.
Kritik an dem Tweet kam umgehend unter anderem vom stellvertretenden FDP-Chef Wolfgang Kubicki: "Ich finde es wirklich bedenklich, wenn Menschen in Deutschland nach ihrer Hautfarbe bewertet werden. Die Kollegin sollte diesen Text schnell löschen", schrieb er auf X. Und der Extremismusforscher Ahmad Mansour schrieb auf der Plattform: "Wer bei der deutschen Nationalmannschaft die Hautfarbe der Spieler thematisiert, betreibt Rassismus, unabhängig von der Motivation dahinter." Zahlreiche weitere X-Nutzer warfen der Grünen-Politiker ebenfalls Rassismus vor.
5.34 Uhr: Schotte Tierney fällt gegen Ungarn verletzt aus
Ohne Kieran Tierney muss Schottland das abschließende EM-Gruppenspiel gegen Ungarn bestreiten. Der 27 Jahre alte Abwehrspieler zog sich am Mittwoch beim 1:1 gegen die Schweiz in Köln eine Oberschenkelverletzung zu, die sein Mitwirken in der Partie am kommenden Sonntag unmöglich macht. "Kieran wird ausfallen", sagte Schottlands Trainer Steve Clarke nach dem Abpfiff. Eine genaue Diagnose lag zunächst nicht vor.
Tierney, der die Schotten in der 13. Minute in Führung gebracht hatte, zog sich die Verletzung bei einem Rettungsversuch nach knapp einer Stunde zu und musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Sein Ausfall bedeutet für die Defensive der "Bravehearts" eine weitere personelle Schwächung. Ryan Porteous ist wegen seiner Roten Karte aus dem Deutschland-Spiel gesperrt.
5.19 Uhr: Unwetter am Freitag in Leipzig möglich - Fanzone wieder betroffen?
Auch der zweite Spieltag der Fußball-Europameisterschaft droht für die Fans außerhalb des Leipziger Stadions ins Wasser zu fallen. "Für Freitag deutet sich in der zweiten Tageshälfte eine erneute Unwetterlage an", sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst auf Anfrage. Dabei sei mit Starkregen zu rechnen, aber auch Sturm und Hagel seien nicht auszuschließen. Am Dienstag war die EM-Fanzone auf dem Augustusplatz wegen eines Unwetters wenige Minuten vor Anpfiff des Spiels aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.
Donnerstag, 20. Juni, 5 Uhr: Kramaric denkt nicht an EM-Aus: "Werden weiter an uns glauben"
Stürmer Andrej Kramaric ist auch nach zwei Spielen ohne Sieg von einem Weiterkommen der kroatischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM in Deutschland überzeugt. "Wir wissen genau, in welcher Situation wir sind", sagte der 33-Jährige nach dem 2:2 im hart umkämpften zweiten Gruppenspiel gegen Albanien: "Wir werden weiter an uns glauben, auch im nächsten Spiel. Wir werden wieder versuchen, zu beweisen, wie gut wir sind."
An seinem 33. Geburtstag steuerte der Profi des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim am Mittwoch einen Treffer bei, zum Sieg reichte das in der Gruppe B in Hamburg aber nicht. Außenseiter Albanien gelang in der fünften Minute der Nachspielzeit durch den Darmstädter Profi Klaus Gjasula noch der umjubelte Ausgleich. "Manchmal bekommt man eben ein Tor in der letzten Minute. Es ist wichtig, die geistige Stärke zu haben, dass man die besten Gegner der Welt besiegen kann", sagte Kramaric: "Kroatien muss an sich glauben. Wir hätten das Spiel gewinnen und ein drittes Tor schießen müssen, aber das ist eben Fußball."
Zum Auftakt hatten die Kroaten um ihren Superstar Luka Modric von Real Madrid mit 0:3 gegen Spanien verloren. Am kommenden Montag muss im letzten Gruppenspiel in Leipzig gegen Italien ein Sieg her, um es sicher ins Achtelfinale zu schaffen. "Wir sind dafür bereit", sagte Kramaric, der mit den Kroaten 2018 Vizeweltmeister wurde und vier Jahre später in Katar WM-Rang drei belegte: "Wir wissen, was wir in den letzten fünf, sechs Jahren geleistet haben. Alle wollen gut spielen gegen Kroatien und schaffen schwierige Situationen für uns. Aber damit können wir umgehen."
23.01 Uhr: Shaqiri rettet Schweiz einen EM-Punkt gegen Schottland
Die Schweiz hat den vorzeitigen Achtelfinaleinzug bei der Fußball-EM verpasst. Die Mannschaft von Trainer Murat Yakin musste sich am Mittwochabend in Köln gegen Schottland mit einem 1:1 (1:1) begnügen, kann aber Deutschland in der Gruppe A trotzdem noch vom ersten Platz verdrängen. Im Gruppenfinale am kommenden Sonntag in Frankfurt/Main treffen beide noch ungeschlagenen Teams aufeinander. Ein Unentschieden reicht der Schweiz sicher zum Weiterkommen, für den Gruppensieg müssen drei Punkte her. Schottland hat seine Chancen auf die K.-o.-Runde durch das Remis gewahrt.
Scott McTominay brachte die Schotten in der 13. Minute in Führung. Xherdan Shaqiri glich mit einem Traumtor (26.) für die Eidgenossen aus. Der 32-Jährige ist laut Datenanbieter Opta der einzige europäische Spieler, der bei jedem der letzten sechs großen internationalen Turniere (Welt- und Europameisterschaften) immer mindestens ein Tor erzielt hat.
19.53 Uhr: 2:0 gegen Ungarn - Deutschland steht im Achtelfinale
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei der Heim-EM vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Die DFB-Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann gewann am Mittwoch in Stuttgart ihr zweites Gruppenspiel gegen Ungarn mit 2:0 (1:0) und qualifizierte sich für die K.o.-Runde, die am 29. Juni beginnt. Jamal Musiala (22.) und Ilkay Gündogan (67.) trafen vor mehr als 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Nagelsmann hatte exakt die Startelf aufgeboten, die zum EM-Auftakt mit 5:1 gegen Schottland gewonnen hatte. Dritter Gruppengegner ist am 23. Juni in Frankfurt/Main die Schweiz.
Die DFB-Auswahl, die erstmals bei diesem Turnier in ihren pinkfarbenen Auswärtstrikots spielte, bestimmte die Partie über weite Strecken. Die ungarische Nationalmannschaft machte es der Nagelsmann-Elf zwar deutlich schwerer als am vergangenen Freitag die Schotten. Die Tore fielen aber zum jeweils genau richtigen Zeitpunkt.
Auf der Tribüne verfolgte erstmals bei dieser EM Bundeskanzler Olaf Scholz die Partie. Auch Ungarns Regierungschef Viktor Orbán war in der Stuttgarter Arena zu Gast. In vielen deutschen Städten versammelten sich Tausende Menschen, um die Partie gemeinsam zu verfolgen.
- Mehr zum Spiel: EM-Party geht weiter: Fans singen schon "Berlin, Berlin"
17.50 Uhr: Tunnel beim deutschen Fanwalk in Stuttgart beschädigt
Beim gemeinsamen Gang deutscher Fans zum Stuttgarter Stadion haben Menschen die Technik in einem Tunnel an der Bundesstraße 14 nach Polizeiangaben so stark demoliert, dass dieser vorübergehend gesperrt werden musste. Wohl von einem oben offenen Doppeldeckerbus aus sollen Fans Kabel beschädigt haben, sagte ein Sprecher vor dem EM-Spiel der deutschen Nationalelf gegen Ungarn. Noch am Mittwochnachmittag wurde die Technik repariert. Gegen 17.44 Uhr vermeldete die Polizei auf der Plattform X, dass der Schwanenplatztunnel stadteinwärts wieder für den Verkehr freigegeben worden sei.
An den beiden Fanmärschen hätten jeweils rund 5.000 Menschen teilgenommen, sagte der Sprecher. Weitere Vorfälle seien zunächst nicht gemeldet worden. Auch darüber hinaus sei es in der Stadt bisher friedlich, sagte der Sprecher kurz vor Anpfiff.
17.14 Uhr: DFB-Elf mit Sieg gegen Ungarn in K.-o.-Runde
Der deutschen Fußball-Nationalmannschaft reicht ein Sieg im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwoch (18 Uhr/ARD/Magenta TV) zum vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale des Heimturniers - unabhängig vom Ausgang der folgenden Partie zwischen der Schweiz und Schottland in der Gruppe A.
Der Hintergrund: Nach dem 2:2 zwischen Kroatien und Albanien steht fest, dass die DFB-Elf mit dann mindestens sechs Punkten im schlechtesten Fall zu den vier besten Gruppendritten gehört, die sich beim EM-Modus mit 24 Teilnehmern auch für die K.-o.-Runde qualifizieren.
Da in der Gruppe C durch die Remis von Dänemark und Slowenien (1:1) sowie in der Gruppe B nach dem dramatischen 2:2 von Kroatien und Albanien die Gruppendritten nicht mehr auf sechs Punkte kommen können, ist Deutschland mit drei weiteren Zählern nach dem 5:1-Auftakt gegen Schottland bei einem Sieg gegen Ungarn sicher weiter.
Ohne Unentschieden in zwei anderen Gruppen hätte die Schweiz nicht gegen Schottland verlieren dürfen, um ein vorzeitiges Weiterkommen der DFB-Elf bei einem Sieg gegen Ungarn schon am Mittwochabend definitiv möglich zu machen.
Bestmöglich möchte Bundestrainer Julian Nagelsmann natürlich den Gruppensieg schaffen, mit Erfolgen gegen Ungarn und am Sonntag (21 Uhr/ARD/Magenta TV) gegen die Schweiz. Bei einem Remis oder einer Niederlage gegen Ungarn ist der Einzug ins Achtelfinale noch nicht gesichert.
17.00 Uhr: 2:2 - Kroatien kassiert späten Ausgleich gegen Albanien
Kroatien droht bei der Europameisterschaft in Deutschland ein Vorrunden-Aus. Vier Tage nach dem Auftakt-Debakel gegen Spanien (0:3) spielten der WM-Dritte und sein Topstar Luka Modric am Mittwoch in Hamburg nur 2:2 (0:1) gegen Albanien. In einer turbulenten Schlussphase traf Klaus Gjasula (90.+5) noch zum Ausgleich für den Außenseiter. Zuvor war dem Darmstädter Abwehrspieler ein Eigentor zum 1:2 unterlaufen (76.). Bundesligaprofi Andrej Kramaric (74.) traf zuvor an seinem 33. Geburtstag zum 1:1, nachdem Qazim Laçi (11. Minute) Albanien in Führung gebracht hatte.
Mit nur einem Punkt auf dem Konto steht Kroatien vor dem Gruppenabschluss am kommenden Montag gegen Italien unter Siegzwang.
16.02 Uhr: Wetter beim Deutschlandspiel in Stuttgart wechselhaft
Das Wetter beim zweiten EM-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird wohl eher gemischt ausfallen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Stuttgart trocken ist zum Zeitpunkt des Spiels, steht ganz gut", sagte der Meteorologe Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Allerdings könnten sich vereinzelt Gewitter bilden. "Wenn die sich bilden wird es heftig", sagte Reinartz der Deutschen Presse-Agentur. Dann sei die Luftmasse "explosiv" - Hagel, Starkregen und Orkanböen wären nicht ausgeschlossen. "Die ganz große Unwettergefahr wie am Dienstag haben wir aber nicht mehr."
Zudem wird es trotz wechselhaftem Wetter recht warm: Die Höchstwerte im Norden und in der Mitte liegen bei 18 bis 24 Grad, im Süden und Südosten bei 24 bis 31 Grad. Die Nationalelf muss wohl ihr Spiel bei "sehr schwülen 24 Grad" austragen. Auch in anderen Regionen Deutschlands könnten Fußballfans beim Public Viewing nass werden. Im Norden soll es gegen Nachmittag trockener werden, bei einigen Wolken könnte aber auch der ein oder andere Schauer auftreten.
8.31 Uhr: Nagelsmann vor Ungarn: Handbremse ziehen bringt nichts
Julian Nagelsmann will im zweiten EM-Spiel mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn nach dem Auftakterfolg gegen Schottland unbedingt einen Sieg nachlegen. "Wir wissen, es ist kein einmaliger Auftritt gegen Schottland. Es ist schon ein Projekt, das wir haben bei der EM. Und da bringt es uns nichts, nur das Eröffnungsspiel zu gewinnen und danach die Handbremse reinzuhacken", sagte Nagelsmann im Interview der ARD-"Sportschau" vor der zweiten Gruppenpartie am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart.
"Es ist schon wichtig, weiter Gas zu geben", forderte der Bundestrainer. Zur Zielsetzung zweiter Sieg passt auch die Überschrift, die er dem Spiel gegeben habe. Das lautet, "auch der zweite Schritt wirkt", wie der 36-Jährige verriet.
Nagelsmann plant erwartungsgemäß keine Veränderungen in der Startformation: "Wir haben die Rollen verteilt. Wir haben auch klar gesagt, dass die Leistung stimmen muss. Die stimmte bei allen elf Spielern von Beginn an. Aber auch eben bei allen, die eingewechselt wurden. Sprich, auch die haben ihre Rollen und ihre Jobs gut erfüllt. Darum gibt es jetzt keinen Grund, etwas zu ändern."
7.54 Uhr: Nagelsmann ohne Transfer-Sorgen: "Alles gute Entscheidungen"
Julian Nagelsmann befürchtet trotz der anhaltenden Transferspekulationen um Spieler in seinem EM-Kader keine Unruhe bei der Fußball-Nationalmannschaft. "Wenn ich unseren Kader überschaue, sind es alles gute Entscheidungen, die die Jungs treffen können, also der Verbleib bei sehr guten Clubs, die jetzt erfolgreich waren oder der Wechsel zu Clubs, die viel vorhaben", sagte der Bundestrainer vor dem zweiten Turnierspiel gegen Ungarn am Mittwochabend in Stuttgart.
Namen nannte Nagelsmann nicht. Zuletzt hatte es aber mehrfach Medienberichte über die Zukunft von EM-Spielern gegeben. Jonathan Tah vom deutschen Meister Bayer Leverkusen soll sich demnach mit dem FC Bayern München einig sein. Waldemar Anton vom VfB Stuttgart steht im Gegenzug angeblich auf dem Bayer-Wunschzettel und soll auch bei Borussia Dortmund ein Kandidat für die Nachfolge von Mats Hummels sein. Antons Club-Kollege Chris Führich soll Interesse unter anderem der Bayern geweckt haben.
Unklar ist noch, ob der von Brighton & Hove Albion ausgeliehene Deniz Undav wie erhofft dauerhaft zum VfB Stuttgart wechseln darf oder bei den Engländern bleiben muss. Dort ist nach der Verpflichtung des deutschen Trainers Fabian Hürzeler auch der Abschied von Pascal Groß möglicherweise zu Eintracht Frankfurt oder Borussia Dortmund ungewiss. Spekulationen gibt es auch immer wieder um Joshua Kimmich und den FC Barcelona.
Nagelsmann mochte nicht beurteilen, ob die Spekulationen im Vergleich zu früheren Turnieren eine Häufung seien. Ein Problem sind sie für ihn aber nicht "Wenn das die eine oder andere Kapazität des Kopfes beansprucht, ist das nicht schlimm", sagte er. "Ich glaube, dass sich die allermeisten schon vor der EM überlegt haben, wie es weitergeht", sagte der Bundestrainer.
5.41 Uhr: Ronaldo-Grüße in der Nacht: "Bis zum Ende, Portugal"
So um Mitternacht schickte Cristiano Ronaldo seinen Fans nach dem nervenaufreibenden Zittersieg zum EM-Auftakt noch eine klare Botschaft. "Bis zum Ende, Portugal", schrieb der Superstar der siegreichen Portugiesen bei Instagram. Nicht viel hatte gefehlt, und der Titelmitfavorit wäre am Dienstagabend mit einem Remis gegen Tschechien in die EM gestartet.
Doch in der dramatischen und mitreißenden Schlussphase machten die Portugiesen den 2:1-Sieg perfekt zum Auftakt in die sechste und wohl auch letzte EM von Rekordmann Cristiano Ronaldo.
Zwischen den geballten Fäusten, den Jubelschreien der Spieler und Fans und simpler Ernüchterung hatten nur wenige Minuten gelegen - und es war nicht Ronaldo, der für die Entscheidung sorgte. Es war der 21 Jahre alte und damit 18 Jahre jüngere Francisco Conceição, Sohn des auch in Deutschland bekannten Sergio Conceição.
Dieser hatte vor nahezu exakt 24 Jahren in Rotterdam bei der EM 2000 mit seinen drei Treffern beim 3:0 Portugals gegen Deutschland für das Aus der DFB-Elf nach der Vorrunde gesorgt.
"Alle warten auf CR7, Conceição rettet Portugal", schrieb nach dem portugiesischen Auftaktsieg bei dieser EM die italienische "La Gazzetta dello Sport". "Ich habe gesehen, dass das Spiel schwierig war. Ich bin rein gekommen und wollte der Mannschaft helfen, das Tor zu schießen. Das habe ich getan", sagte der Siegtorschütze. Und dafür bekam der Retter des Abends für die Portugiesen auch eine innige Umarmung von Ronaldo.
Mittwoch, 19. Juni, 5 Uhr: Vorsicht Stau vor Deutschland-Spiel bei EM
Das EM-Spiel der Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn am frühen Mittwochabend in Stuttgart hat das Potenzial, den Berufsverkehr auch in anderen Städten durcheinanderzubringen. Weil viele Pendler fast gleichzeitig den Arbeitsplatz verließen, um pünktlich zum Anpfiff zu Hause zu sein, führe das zu einer Verkürzung und Verdichtung des abendlichen Berufsverkehrs, heißt es vom Verkehrsdatenanbieter TomTom. Dadurch steige das Staurisiko, wie auch Daten von der letzten EM im Jahr 2021 zeigen.
TomTom hat dafür den Verkehr in rund zwei Dutzend Städten am Tag des damaligen Spiels Deutschland gegen England mit einem normalen Tag verglichen. In gut der Hälfte der Städte ergab sich dabei eine deutlich größere Stauspitze in der Zeit vor dem Anpfiff, als dies bei normalem Berufsverkehr der Fall gewesen wäre.
Der Effekt zeigte sich allerdings nicht in allen Städten. Die Auswirkungen würden auch jetzt wohl von Stadt zu Stadt unterschiedlich ausfallen, hieß es. "In kleineren Städten sind die Auswirkungen oft stärker, während in größeren Städten die Verkehrsmuster variabler sein können. Der Höhepunkt des abendlichen Verkehrsaufkommens wird jedoch im Allgemeinen dennoch übergreifend zwischen 17 Uhr und 18 Uhr erreicht." Am Morgen erwartet TomTom dagegen keine besondere Stau-Häufung.
23.01 Uhr: Portugal feiert späten Sieg in der Auftaktpartie
Der eingewechselte Francisco Conceição hat Portugal im Dauerregen von Leipzig vor einer Enttäuschung beim Start in die Rekord-EM von Superstar Cristiano Ronaldo bewahrt. Mit seinem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit sorgte der rund 120 Sekunden zuvor auf den Platz gekommene 21-Jährige für den hochverdienten 2:1 (0:0) -Sieg der klar dominierenden Portugiesen. Vor über 42.000 Zuschauern brachte Lukas Provod die Tschechen in der 62. Minute völlig überraschend in Führung. Sieben Minuten später traf Auswahlkollege Robin Hranac ins eigene Tor.
20.59 Uhr: Fan-Zone in Leipzig jetzt endgültig geschlossen
Das Unwetter kehrt zurück: Die EM-Party im Leipziger Zentrum ist nun endgültig abgesagt worden. "Die Fan Zone Augustusplatz wird umgehend geschlossen und bleibt dies für den restlichen Abend auch", teilte die Stadt Leipzig am Dienstagabend auf der Plattform X mit. Alle Anwesenden wurden gebeten, sich an sichere Orte zu begeben.
Die Fanzone war bereits zuvor wegen einer Gewitterfront mit starkem Regen und heftigen Windböen vorübergehend geschlossen worden. Fußball-Fans hatten dort vor dem Abendspiel zwischen Portugal und Tschechien im Leipziger Stadion gefeiert. Als unerwartet ein Gewitter über Teile der Stadt hinwegzog, entschieden die Veranstalter, die Fanzone kurzfristig zu schließen. Gegen 19.00 Uhr wurde beschlossen, die EM-Feierlichkeiten wieder aufzunehmen. Doch kurz vor Spielbeginn änderten die Veranstalter erneut ihre Entscheidung.
20.00 Uhr: Perfekter Start für die Türkei - 3:1 gegen Georgien
Mit einem überzeugenden Auftritt hat die Türkei einen perfekten Einstand in die EM-Endrunde geschafft und eine gute Basis für den Einzug in die nächste Runde gelegt. Die Türken gewannen am Dienstagabend im Dortmunder Stadion in einem packenden Spiel mit 3:1 (1:1) gegen Georgien. Nach einem furiosen Start der Auswahl von Vincenzo Montella durch den sehenswerten Führungstreffer durch Mert Müldür (25. Minute) kam der WM-Neuling vom früheren Bundesligaprofi Willy Sagnol durch Georges Mikautadze (32. ) zum Ausgleich.
Es war der erste Treffer bei einer EM-Endrunde für Georgien. Die Mannschaft hatte sich erst in den Playoffs gegen Griechenland für die EM qualifiziert. Mit einem Traumtor in den linken oberen Winkel traf Jungstar Arda Güler (65.) von Real Madrid zum 2:1 und Kerem Aktürkoglu (90.+7) zum Endstand.
Damit hat die Türkei vor dem Top-Spiel der Gruppe F gegen Portugal am nächsten Samstag (18 Uhr) ebenfalls in Dortmund erstmals seit dem Halbfinaleinzug 2008 gegen Deutschland (2:3) wieder die Möglichkeit über die Vorrunde hinaus im Turnier zu bleiben. Georgien trifft im zweiten Spiel am Samstag (15 Uhr) auf Tschechien.
19.50 Uhr: Ungarn-Trainer Rossi setzt gegen DFB-Elf auf "Revanchegelüste"
Ungarns Fußball-Nationaltrainer Marco Rossi hofft nach dem EM-Fehlstart seiner Mannschaft auf eine Reaktion im zweiten Vorrundenspiel gegen Deutschland. Er glaube an die "Revanchegelüste" seiner Spieler, sagte der 59-Jährige vor der Partie gegen den Turnier-Gastgeber am Mittwoch (18 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart.
Die Ungarn hatten zum Auftakt 1:3 gegen die Schweiz verloren. Für die Leistung in der ersten Halbzeit habe er sich "geschämt", sagte Rossi. Die Magyaren stehen in der Gruppe A damit bereits unter Druck. Fast noch mehr als um ein gutes Ergebnis geht es dem Coach offenbar aber darum, zu "zeigen, was wir wert sind." Seine Spieler sollen "um jeden Ball kämpfen", forderte er. Er sei aber auch "kein Träumer", erklärte der Italiener. Er wisse, wie hart die Aufgabe werde. Deutschland habe das Eröffnungsspiel gegen Schottland (5:1) vergangenen Freitag "von Anfang bis Ende dominiert". Seine Mannschaft brauche das "perfekte Spiel."
Großen Respekt zeigte Rossi vor dem deutschen Nationalelf-Rückkehrer Toni Kroos, aber auch vor Bundestrainer Julian Nagelsmann. Das DFB-Team habe vorher schon gute Coaches gehabt, meinte er. Der 36-jährige Nagelsmann sei aber ein "absoluter Topklasse-Trainer."
19.06 Uhr: Nach kurzer Unterbrechung: EM-Fanzone in Leipzig wieder offen
Nach einer kurzen wetterbedingten Unterbrechung ist die EM-Fanzone in Leipzig wieder geöffnet. Später könne es zwar noch regnen aber das Schlimmste sei überstanden, teilte eine Sprecherin für die Fanzone auf dem Leipziger Augustusplatz am Dienstag auf Anfrage mit. Wegen eines angekündigten Unwetters musste die Fanzone zwischenzeitlich schließen. Die dunklen Wolken mit örtlichen Schauern seien vorbeigezogen.
17.39 Uhr: Bundespolizei kontrolliert einreisende Tschechien-Fans auf A17
Durch die Grenzkontrollstelle an der A17 bei Breitenau in Sachsen rollt schon an normalen Tagen ein bunter Strom der Nationen. Am diesem Dienstag ging es noch deutlich bunter - oder besser blau, rot und weiß- zu. Denn durch das Spiel der Tschechen gegen Portugal am Abend reisen viele Fans aus Sachsens Nachbarland ein. Wie die Kontrollen abliefen, lesen Sie im Artikel Einsatz an der A17: Bundespolizei fahndet nach Fußball-Rowdies
17.15 Uhr: Mit Holzlatten und Besen: Dortmunder Ordner kämpfen gegen Wasser
Mit Besen, Holzlatten und viel Körpereinsatz versuchen Ordner im Dortmunder Stadion, die Auswirkungen heftiger Regenfälle vor dem EM-Spiel der Türkei gegen Georgien so gering wie möglich zu halten. Sie fegten am Dienstagnachmittag das Wasser, das sturzbachartig von den Dächern fiel und die Treppen hinunterfloss, in offene Gullys.
Die türkischen Spieler um Borussia Dortmunds Profi Salih Özcan ließen sich auch von den Wassermassen nicht davon abhalten, ihre Fans zu begrüßen. Sie betraten rund anderthalb Stunden vor dem geplanten Anpfiff der Partie um 18 Uhr (RTL und MagentaTV) den Rasen, und winkten ihren Anhängern auf den Tribünen zu. Auch beim Fanmarsch der Georgier zum Stadion gingen teils heftige Regenfälle nieder.
15.36 Uhr: Einige Fanzonen wegen Unwettergefahr geschlossen, Leipzig noch offen
Wegen drohender schwerer Unwetter sind am Dienstag mehrere Fanzonen zur Fußball-Europameisterschaft in Nordrhein-Westfalen und in Berlin vorsorglich geschlossen worden. In einem breiten Streifen vom Westen über die Mitte bis in den Osten können im Laufe des Tages schwere Gewitter auftreten.
Die Wetterlage fällt inmitten der Heim-EM mit vielen Public-Viewing-Veranstaltungen. Am Dienstag sollten in Dortmund die Partie Türkei gegen Georgien und in Leipzig die Begegnung Portugal gegen Tschechien ausgetragen werden. Bislang ist diese Fanzone aber nach wie vor geöffnet.
In Dortmund wurde im Vorfeld bereits die Fanzone am Friedensplatz und die Public-Viewing-Area am Westfalenpark geschlossen. In der Stadt wurden bis zu 80.000 türkische Fanslön wurden erwartet. "Dortmund hat sich auf sehr auf eine große Fan-Party mit Zehntausenden türkischen und georgischen Fans in der Stadt gefreut und vorbereitet", sagte Martin Sauer, Beauftragter der Stadt Dortmund für die EURO 2024: "Die Sicherheit der Fans in unserer Stadt hat für uns aber Priorität." Auch die drei anderen EM-Ausrichterstädte Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen schlossen jeweils ihre öffentlichen Fan- und Public-Viewing-Bereiche.
Auch die Hauptstadt Berlin mit ihren Fanzonen am Brandenburger Tor und am Reichstag reagierte. Aufgrund der amtlichen Unwettervorwarnung des Deutschen Wetterdienstes würden Besucherinnen und Besucher bis 16 Uhr vom Gelände geleitet, teilte der Veranstalter Kulturprojekte Berlin mit. In der Fanzone am Brandenburger Tor war ohnehin keine EM-Übertragung geplant, am Reichstag sind jedoch eigentlich alle Spiele zu sehen.
14.30 Uhr: Gefahr von Unwetter: Fanzone in Leipzig bleibt aber zunächst geöffnet
Trotz drohender Unwetter bleibt die Fanzone in Leipzig zunächst geöffnet. Dies sei das Ergebnis einer Beratung zwischen der Stadt, der Polizei und der Feuerwehr, sagte am Dienstag eine Sprecherin für die Fanzone auf dem Leipziger Augustusplatz. Am späteren Nachmittag soll es aber eine erneute Beratung geben. In Leipzig wird am Abend (21.00 Uhr) das Spiel Portugal gegen Tschechien angepfiffen. Auf der Fanzone in der Innenstadt hatten sich zuletzt mehrere Zehntausend Menschen versammelt.
Der Deutsche Wetterdienst warnt für Sachsen am frühen Abend vor schweren Gewittern mit Hagel und schweren Sturmböen. "Es ist aber noch genau klar wann das Unwetter Sachsen erreicht und ob es auch Leipzig trifft", sagte der Meteorologe Jens Oehmichen auf Anfrage.
12.59 Uhr: Seelöwin im Zoo Leipzig sagt deutschen Sieg gegen Ungarn voraus
Die Seelöwen im Zoo Leipzig haben ihren zweiten Einsatz als tierische EM-Orakel absolviert - und setzen ganz klar auf einen deutschen Sieg gegen Ungarn. Seelöwin Sissi habe die Wahl zwischen einem Eimer für Deutschland und einem für Ungarn gehabt. Sie habe einen Ball "ganz zielsicher" in den deutschen Eimer bugsiert, berichtet Zoo-Direktor Jörg Junhold. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt am Mittwoch gegen Ungarn.
Der Zoo Leipzig korrigierte am Dienstag auch noch nachträglich den ersten EM-Tipp der Seelöwen. Vorige Woche hatte Seelöwin Hilla kurz hintereinander einen Ball für Schottland und einen für Deutschland in ein Tor befördert, was als Unentschieden gedeutet wurde. Damit lag das Orakel falsch, Deutschland gewann 5:1.
Man habe den Tipp jetzt nachträglich ausgewertet und den Videoassistenten bemüht, sagte Junhold. Dabei sei zu sehen gewesen, dass der erste Schuss vor dem Anpfiff gefallen und folglich ungültig gewesen sei. Somit sei auch der erste Tipp der kalifornischen Seelöwen eine Vorhersage des deutschen Sieges gewesen.
12.18 Uhr: Nagelsmann stimmt DFB-Team mit Ansprache auf Ungarn ein
Mit einer auffällig langen Ansprache hat Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen kompletten EM-Kader vor dem Abschlusstraining auf die zweite EM-Prüfung gegen Ungarn eingestimmt. Nagelsmann versammelte die 26 deutschen Fußball-Nationalspieler am Dienstag vor dem Aufwärmen im sonnigen Herzogenaurach auf dem Platz zum Kreis und redete mehrere Minuten. Wie schon vor dem 5:1 gegen Schottland fand die letzte Übungseinheit nicht am Spielort statt.
Die gute Nachricht ist: Auch in Stuttgart kann Nagelsmann am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) wieder seine Wunschformation um Kapitän Ilkay Gündogan aufbieten. Grund für personelle Änderungen hat der DFB-Chefcoach nicht. Trotzdem betonte der 36-Jährige in den vergangenen Tagen immer wieder auch den besonderen Wert der Einwechselspieler. "Es ist wichtig in einem Turnier, dass wir auch Spieler von der Bank haben, die Impulse bringen." Gegen Schottland trafen Niclas Füllkrug und Emre Can als Einwechselspieler.
Bei einem weiteren Sieg gegen die Ungarn, die ihr Auftaktspiel gegen die Schweiz verloren hatten, könnte der Achtelfinaleinzug mit dann sechs Punkten schon fix sein für das DFB-Team. Sportdirektor Rudi Völler blickte aber auch schon weiter voraus. "Wir wollen auf jeden Fall Gruppensieger werden", kündigte der ehemalige DFB-Teamchef selbstbewusst an.
11.05 Uhr: Rangelei nahe der portugiesischen Nationalmannschaft in Leipzig - zwei Verletzte
Am Teamhotel von Portugals Fußball-Nationalmannschaft in Leipzig soll es Polizeiangaben zufolge am Montag zu einer Rangelei gekommen sein, bei der ein portugiesischer Journalist verletzt wurde. Ausschnitte aus einer Live-Übertragung des portugiesischen Senders SIC legen nahe, dass es eine Auseinandersetzung des Moderators mit mehreren Fußball-Fans gab. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung über den Vorfall berichtet.
"Nach bisherigen Erkenntnissen hielten sich mehrere Personen vor dem Hotel auf, da der Spielerbus der portugiesischen Nationalmannschaft zu einem Abschlusstraining im Stadion Leipzig abfahren wollte", teilte die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Hinter einem Zaun soll es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Beteiligten, darunter portugiesische Journalisten, 47 und 56, gekommen sein." Einer der beiden musste in einem Krankenhaus behandelt werden. "Die anderen Beteiligten in der Rangelei sind unbekannt", teilte die Polizei mit.
Die Version des Senders war: Der Reporter "wurde angegriffen, als eine Gruppe von Anhängern ihn während einer Live-Sendung gegen einen Mast (einen Fahnenmast) stieß und ihm die Schulter auskugelte". Bei einer Behandlung im Krankenhaus sei aber festgestellt worden, dass eine Operation nicht nötig sei. SIC wies "einige Unterstellungen" zurück, es habe auch ein aggressives Verhalten des portugiesischen Reporters gegeben. "Es geschah genau das Gegenteil, mit schwerwiegenden Folgen für denjenigen, der seine Arbeit machte", hieß es.
Nach dem Zwischenfall hätten die Organisatoren und der portugiesische Verband (FPF) beschlossen, "dass die Journalisten künftig von den Fans ferngehalten werden sollen und innerhalb des für die Spieler und die Organisation des Turniers reservierten Bereichs" arbeiten würden, teilte SIC mit.
10.20 Uhr: Leipzig-Profi Orban vor DFB-Duell: Große Nationen liegen uns
Abwehrspieler Willi Orban ist davon überzeugt, dass er mit seiner ungarischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft Spitzenteams wie die DFB-Elf schlagen kann. Die aggressive Verteidigung sei "unsere Stärke, auch gegen Topmannschaften", sagte der Profi von RB Leipzig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die großen Nationen fallen uns noch leichter. Wir haben häufiger Favoriten geärgert, gegen die Deutschen gelang es uns tatsächlich besonders gut."
Bei der Fußball-EM 2021 spielten die Ungarn gegen Deutschland 2:2, danach folgten in der Nations League ein 1:1 und sogar ein 1:0-Auswärtserfolg. Nun stehen die Ungarn im zweiten EM-Spiel am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart gegen die Julian Nagelsmanns Auswahl aber bereits unter Druck, nachdem der Auftakt gegen die Schweiz mit 1:3 verloren wurde.
In dem RND-Interview, das vor dem Schweiz-Spiel geführt worden war, sagte Orban: "Wenn wir ans Leistungsmaximum kommen, haben wir eine große Chance, in der Gruppe weiterzukommen." Das letzten Gruppenspiel bestreiten die Ungarn am kommenden Sonntag (21.00 Uhr/MagentaTV) erneut in Stuttgart gegen Schottland.
9.56 Uhr: Unwetter: Fanzonen in Dortmund und anderen NRW-Städten geschlossen
Wegen der schweren Unwetter-Warnung bleiben am (heutigen) Dienstag in Dortmund die Fanzone am Friedensplatz und die Public-Viewing-Area am Westfalenpark geschlossen. Dort wollten um 18.00 Uhr viele türkische Fußball-Anhänger das Auftaktspiel ihrer Mannschaft gegen EM-Neuling Georgien anschauen. Bis zu 80.000 türkische Fans sollen in Dortmund sein, sie wollten sich schon vor dem Spiel in den entsprechenden Bereichen versammeln. Auch die mit den Fan-Verbänden beider Nationen geplanten Meeting Points wurden nach Angaben der Stadt abgesagt.
Auch die drei anderen EM-Ausrichterstädte in Nordrhein-Westfalen - Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen - reagierten und schlossen jeweils ihre öffentlichen Fan- und Public-Viewing-Bereiche.
"Dortmund hat sich auf sehr auf eine große Fan-Party mit zehntausenden türkischen und georgischen Fans in der Stadt gefreut und vorbereitet", sagte Martin Sauer, Beauftragter der Stadt Dortmund für die EURO 2024: "Die Sicherheit der Fans in unserer Stadt hat für uns aber Priorität."
Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor eine Vor-Warnung für die Mittagsstunden herausgegeben. Ab Nachmittag und bis in die Nacht hinein müsse mit teils schweren Gewittern gerechnet werden, die lokal unwetterartig ausfallen können. Es drohen außerdem heftiger Starkregen, Blitzschlag und schwere Sturmböen.
9.35 Uhr: RB Leipzigs Seiwald mit starker EM-Premiere gegen Frankreich
RB Leipzigs Nicolas Seiwald hat trotz der Niederlage gegen Frankreich eine starke EM-Premiere gefeiert. Der österreichische Nationalspieler glänzte beim 0:1 unter anderem mit acht Tacklings, dem höchsten Wert eines ÖFB-Profis bei einem großen Turnier seit 1982. Damals waren Bernd Krauss, später erfolgreicher Trainer von Borussia Mönchengladbach, gegen Nordirland zehn Tacklings gelungen.
Dass Seiwald in seiner ersten Saison bei RB Leipzig über die Rolle des Reservisten nicht hinauskam, merkte man dem 23-Jährigen in seinem ersten EM-Einsatz nicht an. 62 Pässe spielte der Mittelfeldspieler bei einer Genauigkeit von 92 Prozent. Von neun Zweikämpfen verlor Seiwald nur einen.
In der Heimat sahen Seiwald mehrere als besten Feldspieler der ÖFB-Auswahl. "Mehr gewonnene Zweikämpfe als ein irischer Wirtshausschläger an St. Patrick's Day (acht von neun). Sammelte Kugeln wie Pac-Man, nur ohne Angst vor französischen Gespenstern. Highlight: Holte sich griechisch-römisch einen Ball von Griezmann", schrieb "Der Standard". Einziges Manko: Es fehlten die Geistesblitze nach vorn, seine Pässe hatten eher die Sicherheit im Vordergrund.
7.48 Uhr: Tedescos erste Niederlage mit Belgien: Lieber anderes Spiel verloren
Ausgerechnet im EM-Auftaktspiel hat Domenico Tedesco die erste Niederlage als Trainer der belgischen Fußball-Nationalmannschaft kassiert. "Ich wusste vorher, dass wir auch mal ein Spiel verlieren werden. Ich hätte lieber eines der letzten Spiele verloren.", sagte der Deutsch-Italiener nach dem 0:1 gegen Außenseiter Slowakei am Montagabend in Frankfurt.
Der 38-Jährige hatte im Februar 2023 als Trainer der Roten Teufel übernommen. Er könne seiner Mannschaft trotz der Niederlage nicht viel vorwerfen, betonte Tedesco. "Das Einzige, was nicht perfekt war, waren die vergebenen Chancen."
Vor allem Stürmer Romelu Lukaku machte eine unglückliche Figur. "Aufrichten muss ich ihn nicht. Er ist seit ganz, ganz vielen Jahren dabei und das auf höchster Bühne", sagte Tedesco, nachdem der Angreifer einige vielversprechende Möglichkeiten vergeben hatte. "Er ist stark, er ist mental stark, er ist charakterlich stark."
Zudem wurden zwei Treffer von Lukaku nach Videoüberprüfung aberkannt - eines wegen Abseits, das zweite aufgrund eines Handspiels des Leipzigers Loïs Openda vor dem vermeintlichen Ausgleich. Durch die Auftaktniederlage stehen die Belgier am Samstag (21.00 Uhr) im zweiten Gruppenspiel gegen Tabellenführer Rumänien massiv unter Druck.
7.37 Uhr: Cristiano Ronaldo vor dem EM-Rekord bei EM-Spiel in Leipzig
20 Jahre und sechs Tage nach seinem EM-Debüt wird Cristiano Ronaldo an diesem Dienstag einen weiteren Rekord bei einer Fußball-Europameisterschaft aufstellen. Am 12. Juni 2004 wurde der damals 19-Jährige im Estadio Dragão von Porto nach der Halbzeit eingewechselt. Die EM-Gastgeber verloren die Partie überraschend mit 1:2, das einzige Tor für die Portugiesen erzielte - Ronaldo.
13 weitere Treffer bei einer EM-Endrunde kamen seit diesem Spiel hinzu, ebenso 24 weitere EM-Einsätze. Kein Fußballer in Europa traf öfter und war öfter dabei. Und wenn er nun im Auftaktmatch des Titelmitfavoriten in Leipzig (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) die Mannschaft als Kapitän auf das Feld führen und beim Anpfiff gegen Tschechien auf dem Platz stehen wird, kommt eine weitere Rekordmarke hinzu: An sechs Endrunden einer EM nahm noch kein anderer Spieler teil.
Stolz mache ihn diese weitere Bestmarke. "Denn es zeigt die Langlebigkeit meiner Karriere", sagt er: "Allerdings ist es nur ein Kapitel, was Cristiano Ronaldo erreicht hat im Fußball." Einige weitere mit Rekordcharakter sind diese: Ronaldo bestritt bis zum EM-Auftakt gegen Tschechien 207 Länderspiele - einzigartig im Weltfußball. Ebenso seine bis dahin 130 Tore.
Er ist der erste Spieler, der bei fünf EM-Endrunden traf, er ist auch der Einzige der bei mehreren EM-Endrunden drei Tore erzielte. Er kommt auf 140 Tore in der Champions League, elf mehr als sein langjähriger Rivale um die Weltfußballer-Würde, Lionel Messi. 183 Mal trat Ronaldo, der seit Januar vergangenen Jahrs in Saudi-Arabien spielt, auf Vereinsebene in der europäischen Meisterklasse an. Auch ein Rekord.
"Nicht viele Spieler haben erreicht, was er erreicht hat. Er ist in vielen Bereichen ein Vorbild", sagt Roberto Martinez, der aktuelle Coach der Portugiesen über den Superstar. In einem Interview im vergangenen Jahr verriet der Spanier auch noch etwas aus einem privaten Plausch mit Ronaldo. "Er stand kurz davor, sein 200. Länderspiel zu absolvieren, was noch niemand zuvor geschafft hat", erzählte Martinez. Daraufhin habe er Ronaldo gefragt, ob 200 Länderspiele etwas seien, das ihn interessiere oder nicht. Ronaldos Antwort laut Martínez: "250 interessieren mich."
7.03 Uhr: Mbappé mit Nasenbeinbruch - vorerst keine Operation
Frankreichs Superstar Kylian Mbappé hat beim 1:0 gegen Österreich einen Nasenbeinbruch erlitten. Der französische Verband bestätigte in der Nacht zum Dienstag die Verletzung nach einer entsprechenden Untersuchung in der Uniklinik Düsseldorf. Eine Operation sei aber vorerst nicht geplant. Der französische Kapitän werde sich "in den nächsten Tagen" behandeln lassen und es werde eine Gesichtsmaske angefertigt, damit der 25-Jährige schnell wieder spielen könne.
Frankreich bestreitet das zweite Gruppenspiel am kommenden Freitag in Leipzig gegen die Niederlande. Ob Mbappé dann schon wieder einsatzbereit ist, blieb zunächst unklar. Der Stürmer selbst nahm die Verletzung anscheinend auch mit Humor. "Ideen für Masken?", schrieb Mbappé in der Nacht bei X, versehen mit einem Smiley.
Der Superstar hatte die Verletzung kurz vor dem Ende der Partie am Montagabend in Düsseldorf bei einem Zweikampf erlitten, als er bei einem Kopfballversuch mit seiner Nase mit voller Wucht die Schulter von Kevin Danso traf. Mbappé musste daraufhin mit stark blutender Nase ausgewechselt werden.
5.22 Uhr: Mittelstädt: Parallelen bei Nagelsmann und Hoeneß
Vor seinem ganz persönlichen EM-Heimspiel hat Maximilian Mittelstädt Parallelen zwischen Bundestrainer Julian Nagelsmann und seinem Vereinscoach Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart ausgemacht. "Beide sind junge, moderne Trainer, die einen guten Draht zur Mannschaft haben", sagte der 27-Jährige vor dem zweiten Turnierspiel der Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD/MagentaTV) gegen Ungarn. Sein erfolgreicher Start im Nationaltrikot in diesem Jahr sei ihm auch durch die ähnliche Mentalität der Trainer erleichtert worden.
"Es ist nicht nur im taktischen Bereich, sondern auch im persönlichen Bereich. Beide wollen Fußball spielen, wollen Ballbesitz haben, wollen offensiven Fußball", sagte Mittelstädt. Mit einer Taktik, in der man "nur hinten drinsteht und die Bälle rausschlägt", hätte er sich nicht so gut als Linksverteidiger im DFB-Dress eingefunden, vermutet er.
Mittelstädt war nach seinen guten Leistungen für den VfB in der abgelaufenen Saison von Nagelsmann für die Test-Partien im März erstmals berufen worden. Er überzeugte gegen Frankreich beim 2:0 als Gegenspieler von Ousmane Dembélé. Drei Tage später schoss er gegen die Niederlande beim 2:1 sein erstes Tor im Nationaltrikot - und "Major Tom" erklang als Torjingle-Premiere für ihn.
Seither kam Mittelstädt in allen drei weiteren Länderspielen des EM-Jahres zum Einsatz. Er zeigte auch beim 5:1 gegen Schottland eine gute Leistung. Die jahrelange DFB-Baustelle auf der linken Außenbahn ist mit dem gebürtigen Berliner derzeit behoben.
Gegen Ungarn in seiner neuen Heimat Stuttgart spielen zu können, ist für Mittelstädt ganz besonders. Zumal in Chris Führich, Waldemar Anton und Deniz Undav gleich drei VfB-Kollegen im EM-Aufgebot stehen, wenn auch nicht mit der Stammplatzrolle wie er selbst. "Jeder gönnt dem anderen alles. Es hätten noch mehr verdient gehabt, bei der EM dabei zu sein", sagte er zum Teamgeist in Stuttgart.
Gegen Ungarn zu spielen, ist für Mittelstädt noch aus einem anderen Grund speziell. Beim Gegner spielt Marton Dardai, ein Freund aus Berliner Zeiten bei Hertha BSC. Dessen Vater Pal Dardai wird als Fan seines Sohnes wie beim 1:3 der Magyaren gegen die Schweiz wieder auf der Tribüne sitzen. Mittelstädt hat Dardai senior viel zu verdanken. Er machte ihn als Hertha-Coach im März 2016 zum Bundesliga-Profi, hatte ihn zuvor schon als Junior gefördert. Als Dank brachte er kürzlich eine "sehr, sehr gute Flasche Rotwein aus Ungarn" in Berlin bei den Dardais vorbei. Angestoßen werden soll am Mittwoch aber nur auf den zweiten deutschen EM-Sieg.
Dienstag, 18. Juni, 4.48 Uhr: Mbappé und Frankreich siegen dank Eigentor gegen Österreich
Fußball-Superstar Kylian Mbappé und Frankreich haben in ihrem ersten EM-Spiel mit Mühe einen Sieg gegen Ralf Rangnicks Österreicher geschafft. Der Vizeweltmeister setzte sich am Montagabend in Düsseldorf mit 1:0 (1:0) durch. Ein Eigentor des Gladbachers Maximilian Wöber brachte dem Turnierfavoriten den Sieg (38. Minute). Der 26-Jährige köpfte eine Flanke von Mbappé unglücklich ins Netz.
Nur kurz zuvor hatte Leipzigs Christoph Baumgartner nach Vorarbeit von BVB-Profi Marcel Sabitzer die große Chance zur Führung der Österreicher. Er scheiterte jedoch an Torwart Mike Maignan. Mbappé musste kurz vor Ende der Partie ausgewechselt werden. Der 25 Jahre alte künftige Spieler von Real Madrid hatte nach einem Zusammenstoß starkes Nasenbluten.
Die Vorbereitung des Spiels war bei den Franzosen überlagert von der Debatte zu den Neuwahlen im Land. Für Frankreich kommt es nun am Freitag zum Duell mit den ebenfalls im ersten Spiel siegreichen Niederländern (21.00 Uhr). Zuvor treten Rangnicks Österreicher in Berlin gegen Polen (18.00 Uhr) an und müssen punkten.
21.50 Uhr: Lahm mit EM-Turnierstart zufrieden
EM-Turnierdirektor Philipp Lahm ist mit den ersten Tagen der Endrunde in Deutschland "sehr, sehr zufrieden". Es sei das eingetreten, was man sich gewünscht habe, "dass die Menschen zusammenkommen, gemeinsam feiern, Spaß haben", sagte Lahm bei MagentaTV am Rande des Gruppenspiels zwischen Top-Favorit Frankreich und Österreich am Montag in Düsseldorf. Die Stimmung in den Städten, egal ob in München, Berlin, Hamburg oder Düsseldorf sei sensationell.
Auch organisatorisch laufe die EM rund. "Auch wir lernen noch teilweise am Anfang des Turniers. Und müssen natürlich auch Dinge noch anpassen. Es ist nicht alles super, super. Aber ich würde sagen, vieles funktioniert", so Lahm. Dass sich ein Youtuber mit einer gefälschten Akkreditierung und einem Kostüm des Maskottchens Albärt beim Eröffnungsspiel Zutritt zum Stadion verschafft hatte, sei ein Fehler gewesen. "Es sind natürlich auch Personen, die an diesen Stellen arbeiten. Also auch die können Fehler machen, aber sollte natürlich nicht passieren", so Lahm.
20.02 Uhr: Tedesco muss zittern: EM-Pleite für Belgien gegen die Slowakei
Der frühere Bundesliga-Trainer Domenico Tedesco hat mit Belgien einen schwachen EM-Start hingelegt. Das Team um Superstar Kevin De Bruyne verlor am Montag gegen Außenseiter Slowakei 0:1 (0:1). Vor 47.000 Zuschauern in Frankfurt am Main erzielte Ivan Schranz das Siegtor für die Slowaken in der siebten Minute.
Bitter für die Belgier, dass in der zweiten Halbzeit ein Treffer wegen Abseitsstellung und ein weiteres Tor wegen Handspiels zurückgenommen wurde. Der frühere Schalke- und Leipzig-Coach Tedesco hatte den Chefposten bei den Roten Teufeln nach der verpatzten WM in Katar übernommen.
Während die Slowaken wie 2016 auf den Achtelfinal-Einzug hoffen dürfen, steht der klare Gruppenfavorit schon im zweiten Spiel gegen Tabellenführer Rumänien am Samstag (21 Uhr) in Köln massiv unter Druck. Die Slowakei trifft bereits am Freitag (15 Uhr) auf die Ukraine.
16.55 Uhr: EM-Fehlstart für die Ukraine - 0:3 gegen Rumänien
Die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft hat bei der EM einen Fehlstart hingelegt. Die Mannschaft von Nationalcoach Serhij Rebrow verlor am Montag zum Auftakt der Gruppe E überraschend deutlich gegen die Auswahl Rumäniens in München 0:3 (0:1) und muss sich im Kampf um den Achtelfinal-Einzug gehörig steigern. Nicolae Stanciu (29.), Razvan Marin (53.)und Denis Dragus (57.) erzielten die Tore für die Rumänen, die letztmals vor 24 Jahren beim 3:2 gegen England ein EM-Spiel gewonnen hatten.
Die Ukraine, deren Land sich seit mehr als zwei Jahren im Krieg gegen Russland verteidigt, steht am Freitag (15.00 Uhr) gegen die Slowakei in Düsseldorf bereits gehörig unter Druck. Rumänien bekommt es am Samstag (21.00 Uhr) mit Gruppenfavorit Belgien in Köln zu tun.
13.26 Uhr: Fußball-EM: Innenministerium zieht erste positive Bilanz
Das Bundesinnenministerium ist insgesamt zufrieden mit dem Start der Fußball-EM. Die erste Bilanz sei positiv, "die Sicherheitsmaßnahmen greifen", sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin. Natürlich habe es Vorfälle wie in Gelsenkirchen gegeben, auch mit Hooligans.
Die Polizei habe die Lage dort aber schnell bewältigt, auch weil sie gut vorbereitet gewesen sei. Am Sonntagnachmittag war es in der Innenstadt der nordrhein-westfälischen Stadt zu einer Auseinandersetzung zwischen serbischen und englischen Fußballfans gekommen.
Dass die Europameisterschaft mit etwa zwölf Millionen Gästen eine "große Sicherheitsherausforderung" sein würde, sei schon vor dem Eröffnungsspiel am Freitag klar gewesen, sagte der Sprecher. Er verwies darauf, dass zusätzlich zu den Polizeibeamten der Länder täglich 22.000 Bundespolizisten für die EM im Einsatz seien.
12.28 Uhr: Englands EM-Auftakt knackt Zehn-Millionen-Marke
Das Spiel England gegen Serbien hat als erstes Spiel ohne deutsche Beteiligung bei der Fußball-EM die Zehn-Millionen-Zuschauermarke erreicht. Den 1:0-Auftaktsieg der Engländer verfolgten am Sonntagabend laut AGF Videoforschung mehr als 11,8 Millionen Zuschauer im ZDF. Der öffentlich-rechtliche Sender erreichte damit einen Marktanteil von 44 Prozent.
Etwa 7,8 Millionen Menschen schauten bereits das vorherige Spiel Slowenien gegen Dänemark im ZDF. Die Partie bescherte dem Sender einen Marktanteil von 38,3 Prozent.
Am Sonntagnachmittag strahlte auch RTL sein erstes Spiel bei der EM aus. Im Schnitt sahen 6,1 Millionen Menschen die Begegnung Polen gegen die Niederlande, wie der Privatsender mitteilte. Das bedeutete einen Marktanteil von 41,8 Prozent.
Die bisher höchste Einschaltquote des Turniers erreichte das EM-Auftaktspiel der deutschen Mannschaft. 22,49 Millionen Zuschauer sahen am Freitag das furiose 5:1 der DFB-Auswahl gegen Schottland im Zweiten. Die Telekom, die die Rechte für alle 51 Turnierpartien hat, veröffentlicht für ihren Streamingdienst MagentaTV keine Einschaltquoten.
12.18 Uhr: DFB-Team wieder im Teamtraining: Gündogan läuft rund, Sané lacht
Ilkay Gündogan hat nach seiner Knöchelblessur im EM-Auftaktspiel ohne erkennbare Probleme am Training der Fußball-Nationalmannschaft teilnehmen können. Der DFB-Kapitän lief am Montag auf dem Platz im Home Ground in der Übungsgruppe vorne weg. Auch bei den für Medien einsehbaren Passübungen war der 33-Jährige dabei. Einem Einsatz Gündogans im nächsten EM-Spiel am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD/Magenta TV) in Stuttgart gegen Ungarn steht somit wohl nichts im Wege.
Beim 5:1 gegen Schottland hatte der Profi vom FC Barcelona zum Turnierstart einen überzeugenden Auftritt gezeigt. Im zentralen Mittelfeld glänzte er als Vorbereiter wie beim 2:0 durch Jamal Musiala. Vor dem Elfmeter zum 3:0 durch Kai Havertz wurde er von Ryan Porteous rüde gefoult. Der Schotte sah die Rote Karte. Gündogan musste behandelt werden, konnte aber weiterspielen. Nach dem Spielende ging er mit einem Eispack um den bandagierten rechten Knöchel vom Platz.
Gündogan war von Julian Nagelsmann für sein Spiel ausdrücklich gelobt worden. "Ich freue mich extrem über Ilkays Leistung", sagte der Bundestrainer über den "Ruhepol" im deutschen Spiel. Gündogan selbst zeigte sich nach seinem 78. Länderspiel glücklich. "Ich bin froh, dass ich der Bessermacher sein durfte für meine Nebenleute", sagte er.
Neben Gündogan waren alle weiteren 25 Spieler aus Nagelsmanns EM-Kader am Montag bei der Übungseinheit bei schwül-warmen Temperaturen auf dem Platz am Home Ground dabei. Und es wurde viel gelacht. Speziell in der Gruppe um Leroy Sané herrschte eine geradezu ausgelassene Stimmung. Wie kleine Kinder hüpften der Münchner Offensivspieler und Abwehrchef Antonio Rüdiger feixend durch den eingeschalteten Rasensprenger.
Nagelsmann hat bis zum Ungarn-Spiel noch eine weitere Trainingseinheit in Herzogenaurach am späten Dienstagvormittag. Danach fährt das DFB-Team mit dem Bus nach Stuttgart. Mit einem Sieg gegen die Magyaren ist am Mittwochabend der Einzug ins Achtelfinale bereits nach zwei Partien perfekt, sofern die Schweiz nicht gegen Schottland verliert.
10.26 Uhr: Für Frankreichs Bayern-Profi Coman zählt nur der Titel
Bayern Münchens Kingsley Coman lässt am Titelziel der Franzosen bei der EM überhaupt keine Zweifel. "Wenn man an einem solch wichtigen Turnier teilnimmt, will man es auch gewinnen, egal ob man letztes Mal bereits den Titel gewonnen hat oder nicht", sagte der 28-Jährige in einem Interview dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). "Mich interessieren keine zweiten oder dritten Plätze."
Coman absolvierte bis zum EM-Auftaktspiel der Équpe Tricolore am Montagabend (21.00 Uhr) in Düsseldorf gegen Österreich 56 Länderspiele und erzielte acht Tore. Beim WM-Triumph der Franzosen 2018 gehörte er nicht zum Kader, wohl aber 2022, als die Mannschaft von Erfolgscoach Didier Deschamps ins Finale der WM in Katar gekommen war. Das hatten die Franzosen allerdings im Elfmeterschießen gegen Argentinien verloren.
"Später erinnert man sich nur an die Triumphe. Ich will mit meinem Land noch mehr in die Geschichte eingehen", betonte Coman. Der Titelgewinn in Deutschland sei möglich "und ich glaube auch dran, weil das Potenzial vorhanden ist, aber klar wissen wir auch, dass die Konkurrenz enorm ist". In der schweren Gruppe D sind die Niederlande und Polen die weiteren Gegner für die Auswahl der Grande Nation.
Dass die Endrunde in Deutschland stattfindet und damit in seiner beruflichen Wahlheimat, macht die EM für Coman zu einer ganz besonderen. Deswegen habe er auch alles gegeben, um noch rechtzeitig fit zu werden, betonte er. Wegen einer Adduktorenverletzung hatte er mehrere Wochen pausieren müssen. "Ich werde jeden Augenblick genießen und mit viel Gier auflaufen", sagte Coman, der seit Sommer 2015 für den FC Bayern spielt.
7.24 Uhr: Kramer und Mertesacker kritisieren ersten EM-Auftritt Englands
Die früheren Weltmeister Christoph Kramer und Per Mertesacker haben die Leistung und Spielweise Englands trotz des EM-Auftaktsiegs gegen Serbien kritisiert. "Der Kader ist anderthalb Milliarden Euro wert. Dass sie so spielen, finde ich immer ein bisschen enttäuschend", sagte TV-Experte Kramer (33) im ZDF nach dem 1:0 (1:0) der Engländer am Sonntagabend.
Dabei missfiel dem Fußballprofi von Borussia Mönchengladbach besonders die defensive, tief stehende Ausrichtung von Trainer Gareth Southgate. "Das ist seit sechs, sieben Jahren so. Ich gucke mir jedes Mal England an, und weiß nicht, was sie machen wollen. Mit dem Kader erwarte ich mir, dass man drüberfährt", sagte Kramer. "Das kann ja nicht der Anspruch sein, bei aller Liebe."
Auch Mertesacker attestierte dem Team um Bayern-Star Harry Kane einen "ganz schwachen Auftritt". Dabei sei der Stürmer "nur hinterhergelaufen", sagte der 39-Jährige, der in seiner Karriere lange für den FC Arsenal gespielt hatte.
Für Ex-Bundesligaprofi Owen Hargreaves war die Leistung der Engländer immerhin "okay". Bei MagentaTV hob der 43-Jährige besonders den Torschützen Jude Bellingham hervor: "Das Spiel war nicht Weltklasse. Nur Jude war Weltklasse. England muss viel besser spielen, wenn sie das Turnier gewinnen wollen."
6.19 Uhr: Olympia nur als Fan: Mbappé nicht in Paris dabei
Kylian Mbappé hat sich damit abgefunden, nicht für Frankreich beim olympischen Fußball-Turnier im eigenen Land antreten zu können. Das hat der Stürmerstar bei der Europameisterschaft in Deutschland am Sonntag bestätigt. Vor allem durch den Wechsel von Paris Saint-Germain zu Real Madrid zur neuen Saison kommt ein Einsatz nicht infrage.
"Es sieht so aus, dass ich nicht dabei bin. Mein Verein hat sich da klar positioniert, dass er das nicht so gerne sieht. Das muss ich akzeptieren, ich kann es aber auch verstehen", sagte Mbappé in Düsseldorf vor dem ersten EM-Endrundenspiel des Vizeweltmeisters. Der Mitfavorit startet an diesem Montag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen Österreich in das Turnier.
Mbappé erklärte, er komme ja neu in einen Verein. "Wenn ich da am Anfang direkt nicht dabei bin, ist das nicht ideal. Für mich wird das ungewöhnlich sein. Ich werde das dann nur als Fan verfolgen", sagte der 25-Jährige.
Er gehörte bereits nicht zum vorläufigen Olympia-Kader, den Frankreichs Trainer Thierry Henry Anfang Juni berief. Henry hatte allerdings geäußert, er habe noch Hoffnung. Sogar Staatspräsident Emmanuel Macron würde Mbappé gerne in der Olympia-Auswahl sehen. Sollten die Franzosen es bei der EM bis ins Finale am 14. Juli schaffen, hätte der Angreifer aber kaum eine Pause. Bei Olympia treffen die Gastgeber bereits ab dem 24. Juli auf die USA, Guinea und Neuseeland.
5.37 Uhr: Geheimfavorit Österreich forsch vor EM-Start
Keine Angst vor Frankreichs Top-Stars: Geheimfavorit Österreich startet mit großem Selbstbewusstsein in die EM. "Wir wissen, wie gut der Gegner ist. Aber wir wissen auch, dass wir in Bestform das Spiel gewinnen können", sagte Nationaltrainer Ralf Rangnick vor der Partie an diesem Montagabend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Düsseldorf.
Seit zwei Jahren ist der 65-Jährige inzwischen Teamchef in Österreich und ausschlaggebend für einen Sinneswandel bei den Spielern, die deutlich offensiver ihre Ziele verfolgen. "Wenn wir unseren Fußball spielen, können wir jedem Gegner wehtun", sagte Bayern Münchens Konrad Laimer, der schon bei RB Leipzig mit Rangnick zusammengearbeitet hat und den selbstbewussten Ansatz sowie das intensive Pressing verinnerlicht hat.
"Dass wir auf einen der, wenn nicht den Turnierfavoriten treffen, wissen wir. Wir müssen am absolut obersten Limit spielen", meinte Rangnick, der dennoch keine Lust hatte, sich über Frankreichs Stärken zu äußern. "Es kommt voll und ganz auf uns an und nicht darauf, wie der Gegner spielt", sagte der langjährige Bundesliga-Coach, der bei der Euro trotz der Vorrundengegner Frankreich und den Niederlanden Großes vorhat. "Wir wissen, dass wir in der schwersten Vorrundengruppe gelandet sind. Und trotzdem haben wir absolut den Ehrgeiz, in dieser Gruppe weiterzukommen." Zweiter Gegner Österreichs ist am kommenden Freitag Polen.
Montag, 17. Juni, 5.15 Uhr: Özcan vor EM-Start mit Türkei: "Irgendwo hatten wir schon Losglück"
Der türkische Nationalspieler Salih Özcan von Borussia Dortmund geht selbstbewusst in die EM-Gruppenphase mit den Gegnern Georgien, Portugal und Tschechien. "Mit unseren Qualitäten muss das Ziel sein, dass wir weiterkommen – am besten natürlich als Gruppenerster", sagte Özcan der Deutschen Presse-Agentur.
Auf die Frage, ob die Türkei im Vergleich zu anderen Teams auch etwas Glück bei der Auslosung gehabt habe, sagte der 26-Jährige: "Ja, irgendwo hatten wir schon Losglück. Aber wir müssen die Mannschaften natürlich trotzdem auf jeden Fall respektieren und mit vollem Fokus in die Spiele gehen." Mit Blick auf die 1:6-Niederlage der Türken im März in Österreich ergänzte er: "Ich glaube, das hat man auch gegen Österreich gemerkt: Wenn zwei, drei Prozent fehlen, dann kann es auch sein, dass du gegen Georgien 0:3 verlierst. Wir sind glücklich mit der Gruppenkonstellation, dürfen die Gruppe aber auch nicht unterschätzen."
Die Türkei spielt bei der Europameisterschaft in Gruppe F an diesem Dienstag in Dortmund gegen Georgien (18.00 Uhr/RTL und MagentaTV), am 22. Juni ebenfalls in Dortmund gegen Portugal (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) und am 26. Juni in Hamburg gegen Tschechien (21.00 Uhr/MagentaTV).
22.59 Uhr: Bellingham führt England zu mühevollem EM-Auftaktsieg
Dank eines Treffers von Mittelfeld-Star Jude Bellingham ist England mit einem knappen Sieg in die Fußball-EM gestartet. Der Vize-Europameister siegte am Sonntagabend in der Arena auf Schalke mit viel Mühe 1:0 (1:0) gegen Serbien. Das entscheidende Tor erzielte Bellingham bereits in der 13. Minute per Kopf. Serbiens Torwart Predrag Rajkovic verhinderte das mögliche 2:0, als er einen Kopfball von Bayern-Torjäger Harry Kane spektakulär an die Latte lenkte.
Nächster Gegner von England ist am Donnerstag Dänemark, das in seinem ersten Spiel nur zu einem 1:1 gegen Slowenien kam. Die Slowenen sind ebenfalls am Donnerstag nächster Kontrahent von Serbien.
20.11 Uhr: Eriksen-Tor reicht nicht: Auftakt-Remis für Dänemark
Ein Tor von Christian Eriksen hat Dänemark nicht zum Auftaktsieg bei der EM gereicht. Der 32-Jährige hatte vor 1.100 Tagen bei der damaligen EM einen Herzstillstand auf dem Platz erlitten und feierte am Sonntag beim 1:1 (1:0) gegen Slowenien in Stuttgart ein fast märchenhaftes Europameisterschafts-Comeback.
Eriksen traf in der 17. Minute zur Führung der Dänen. Die Vorarbeit hatte der Wolfsburger Jonas Wind geleistet. In der 77. Minute gelang Erik Janza aber der Treffer für die Slowenen zum Ausgleich. In ihrem zweiten Spiel in der Gruppe C treffen die Dänen am Donnerstag auf Vizeeuropameister England und Slowenien auf Serbien.
Notizblock
17.10 Uhr: Vor EM-Spiel: Schlägerei in der Innenstadt von Gelsenkirchen
In der Innenstadt von Gelsenkirchen ist es am Sonntag vor dem EM-Spiel England gegen Serbien zu Schlägereien gekommen. Es habe Auseinandersetzungen zwischen zwei größeren Personengruppen gegeben, und es laufe ein Polizeieinsatz, sagte ein Sprecher der Polizei Gelsenkirchen. Ob Fußballbezug bestehe und welche Fan-Lager möglicherweise beteiligt gewesen seien, könne man aber noch nicht sagen. "Wir sind da noch in der Klärungsphase." Man habe auch noch keine gesicherten Informationen zu möglichen Verletzten und Ingewahrsamnahmen.
16.55 Uhr: Niederlande startet mit Sieg gegen Polen in die EM
Der frühere Europameister Niederlande ist mit einem hart erkämpften Sieg in die Fußball-EM gestartet. Das Oranje-Team setzte sich am Sonntag in Hamburg spät mit 2:1 (1:1) gegen Polen durch. Bundesliga-Stürmer Wout Weghorst von der TSG Hoffenheim erzielte in der 83. Minute den entscheidenden Treffer für das Team von Bondscoach Ronald Koeman.
Vor rund 50.000 Zuschauern im voll besetzten Volksparkstadion hatte zuvor Cody Gakpo in der 29. Minute die Führung der Polen durch Adam Buksa (16.) ausgeglichen. Weitere Gegner der beiden Mannschaften in Gruppe D sind Frankreich und Österreich.
14.40 Uhr: Can versteht Friseur-Thema nicht: "Jeder will gut aussehen"
Auch Emre Can hat gerne die Haare schön. Deswegen kann der Fußball-Nationalspieler den regelmäßigen Wirbel um Friseur-Besuche im Teamquartier der DFB-Elf nicht nachvollziehen. "Jeder will sich frischmachen", sagte der 30-Jährige von Borussia Dortmund auf die Frage, ob er sich auch am Tag nach dem 5:1 zum EM-Auftakt gegen Schottland habe frisieren lassen. Der Pay-TV-Sender Sky hatte berichtet, dass Star-Coiffeur Mustafa Mostafa in Herzogenaurach sei, um die Nationalspieler zu verschönern. Can merkte an, dass er bei seinem Haarwuchs "alle paar Tage" frisiert werden müsse. "Sonst sieht es sehr schnell unsauber aus", ergänzte er. Bei den Kurzhaarschnitten der heutigen Fußballer sei das eben notwendig.
Schon bei vergangenen Turnieren oder Länderspielen war die Friseurfrage hochgekocht. Oft galt ein Barbier im Teamquartier als Zeichen von übertriebenem Luxus. Mostafa schnitt auch schon Cristiano Ronaldo den Schopf. Für den DFB ist das Thema kein Aufreger. Die Spieler haben freie Friseurwahl. Nur an den Tagen vor den Spielen ist eine Beauty-Session tabu. "Der Fokus liegt immer auf dem Fußball", versicherte auch Can. Aber: "Jeder will gut aussehen, so geht es uns auch." Den Einwand einer Reporterin, bei ihr würde ein Schnitt alle sechs Wochen reichen, konterte der Fußball-Profi von Borussia Dortmund mit Humor: "Sie sind auch eine Frau."
13.30 Uhr: Simpsons-Socken bei TV-Moderatorin: Am Ende "ganz süß"
Katrin Müller-Hohenstein hat ihre ungewöhnliche Socken-Wahl für die ZDF-Übertragung des EM-Auftaktspiels ihrem Sohn und dessen Freunden zu verdanken. Diese hätten der Moderatorin vor dem Umziehen für ihren TV-Auftritt gesagt: "Aber die Socken lässt du an". So erklärte es Müller-Hohenstein im Interview mit Antenne Bayern. "Und dann habe ich mir meine Socken angeschaut: "Simpsons-Socken? Kann ich doch nicht mit rausgehen?"" Ihr Sohn und seine Kumpels hätten aber darauf bestanden.
Müller-Hohenstein hatte am Freitagabend vor der Partie Deutschland - Schottland in München für Aufstehen gesorgt, als sie helle Socken mit der Comic-Figur Bart Simpson auf einem Skateboard trug. Diese waren während der Livesendung vor dem Anstoß immer wieder zu sehen. In den sozialen Medien wurden Socken und Motiv ausgiebig diskutiert. Die 58-Jährige dachte nach eigenen Angaben, dass man die auffälligen Strümpfe wahrscheinlich sowieso nicht sehen würde, da sie eine lange Hose anhatte. "Also es war überhaupt nicht meine Ambition, da irgendwie für Furore zu sorgen, aber am Ende war es ja ganz süß", sagte Müller-Hohenstein. Sie werde die Socken während des Turniers aber nicht noch mal anziehen.
Sonntag, 16. Juni, 8.38 Uhr: 900 unerlaubte Einreisen bei EM-Grenzkontrollen verhindert
Die Grenzkontrollen wegen der Fußball-Europameisterschaft zeigen nach Ansicht von Innenministerin Nancy Faeser bereits Wirkung. "Bei den von mir angeordneten vorübergehenden Kontrollen an allen deutschen Grenzen hat die Bundespolizei innerhalb von einer Woche 173 Haftbefehle vollstreckt und 900 unerlaubte Einreisen verhindert", sagte die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". "Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken. Wir wollen vor allem Gewalttäter früh erkennen und stoppen." Laut der Zeitung wurden bei stationären Kontrollen zwischen dem 7. und 13. Juni 1.400 unerlaubte Einreisen festgestellt.
Während der EM seien täglich 22.000 Bundespolizisten für die Sicherheit im Einsatz - laut Faeser ist das "der größte Einsatz in der Geschichte der Bundespolizei". "Sie schützen unsere Grenzen, Flughäfen und den Bahnverkehr."
Wegen des Turniers gelten zunächst bis zum 19. Juli temporäre Kontrollen an allen deutschen Schengen-Binnengrenzen - also bis wenige Tage nach dem Endspiel am 14. Juli. Zudem hatte das Innenministerium Ende Mai angekündigt, die seit Jahresbeginn geltenden stationären Kontrollen an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz um ein halbes Jahr zu verlängern. Begründet wurde dies mit dem Ziel, Schleusungskriminalität zu bekämpfen und die irreguläre Migration zu begrenzen.
23.02 Uhr: Italien gewinnt Auftakt gegen Albanien
Titelverteidiger Italien ist mit einem Pflichtsieg in die Fußball-EM gestartet. Die Squadra Azzurra setzte sich am Samstag in Dortmund nach frühem Rückstand mit 2:1 (2:1) gegen Albanien durch. Am Donnerstag trifft Italien in der Gruppe B auf Spanien, das mit einem 3:0 gegen Kroatien zuvor ebenfalls erfolgreich ins Turnier gestartet war. Kroatien und Albanien stehen im direkten Duell am Mittwoch schon unter Druck.
Nedim Bajrami bescherte Außenseiter Albanien vor 60 512 Zuschauern in der ausverkauften Dortmunder Arena einen Traumstart und erzielte nach gerade einmal 22 Sekunden das schnellste Tor der EM-Geschichte. Alessandro Bastoni (11. Minute) und Nicolò Barella (16.) drehten die Partie mit ihren Treffern aber zugunsten des viermaligen Weltmeisters.
20.02 Uhr: Spanien mit EM-Traumstart: 3:0 gegen Kroatien
Titelkandidat Spanien hat bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland einen Traumstart erwischt. Die Iberer setzten sich am Samstag im Berliner Olympiastadion verdient mit 3:0 (3:0) gegen Kroatien durch. Álvaro Morata (29. Minute), Fabián Ruiz (32.) und Daniel Carvajal (45.+2) trafen vor 68 844 Zuschauern für den dreimaligen Europameister. Spaniens Torwart Unai Simón hielt einen Foulelfmeter von Bruno Petkovic (80.). Lamine Yamal ist durch seinen Einsatz im Alter von 16 Jahren und 338 Tagen der jüngste Spieler in der Geschichte von Fußball-Europameisterschaften. Weitere Gegner in der Gruppe B sind Italien und Albanien.
17.05 Uhr: Schweiz startet mit Sieg gegen Ungarn in deutsche EM-Gruppe
Die Schweiz ist mit einem verdienten Sieg in die deutsche Vorrundengruppe bei der Fußball-Europameisterschaft gestartet. Das Team von Nationaltrainer Murat Yakin setzte sich am Samstag in Köln mit 3:1 (2:0) gegen Ungarn durch und übernahm damit den zweiten Platz in der Gruppe A hinter Deutschland. Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte im Eröffnungsspiel am Freitag mit 5:1 gegen Schottland gewonnen. Der frühere Nürnberger Kwadwo Duah (12. Minute), Michel Aebischer (45.) und Breel Embolo (90.+3) erzielten die Tore für die Eidgenossen, Barnabás Varga (66.) verkürzte für die Ungarn. Die Ungarn sind am Mittwoch (18.00 Uhr) in Stuttgart zweiter deutscher Vorrundengegner.
16.22 Uhr: Drohnenabwehr-Test der Polizei für Fußball-EM-Spiele in Leipzig
Drei Tage vor dem ersten von insgesamt vier Spielen der Fußball-Europameisterschaft in Leipzig hat die Polizei dort Technik zur Drohnenabwehr getestet. "Das ist wie geplant und positiv gelaufen", sagte ein Polizeisprecher am Samstag: "Die Technik hat sich bewährt." Es habe auch keine negativen Störeinflüsse im Umfeld des Stadions gegeben oder Auswirkungen auf dort befindliche technische Infrastruktur.
Das Gerät kann die Funkfrequenzen von Fernsteuerungen stören oder übernehmen und die Gefahr durch unbemannte Luftfahrtsysteme minimieren, sagte der Polizeisprecher. In den insgesamt vier Testläufen am Vormittag von je maximal fünf Minuten sei das gelungen.
Den Auftakt in der Spielstätte von RB Leipzig machen am Dienstag die Portugiesen um Superstar Cristiano Ronaldo gegen Tschechien. Am 21. Juni treffen dort die Niederlande und Frankreich aufeinander, weitere drei Tage später spielt Titelverteidiger Italien gegen Kroatien. Zudem wird am 2. Juli ein Achtelfinale in Leipzig angepfiffen.
8.23 Uhr: Trotz Sperrung der Fanzone: Eröffnungsspiel-Party in Leipzig blieb friedlich
Die Polizeidirektion Leipzig zog ein positives Fazit des Einsatzes zum Auftakt der Fußball-EM, bei dem Deutschland gegen Schottland spielte. Etwa 300 Polizeibediensteten waren zum Absichern des Public Viewings im Einsatz, teilte die Polizeidirektion Leipzig in der Nacht zum Samstag mit. Der Großbild-Leinwandbereich für Public Viewing auf dem Augustusplatz wurde aufgrund hohen Andrangs gegen 21 Uhr vorübergehend geschlossen. Vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet, und der Augustusplatz musste nach Spielende zeitweise gesperrt werden. Andere Zusammenkünfte zum Public Viewing und mehrere in der Stadtzentrum abgehaltene Versammlungen fanden ohne größere Störungen statt.
Samstag, 8.07 Uhr: Musiala "Man of the Match" gegen Schottland
Die Auszeichnung als "Man of the Match" hatte sich Jamal Musiala absolut verdient - und das nicht nur wegen seines Tores. Die Reporterfrage, ob er beim 5:1 gegen Schottland zum EM-Start das Spiel seines Lebens gemacht hatte, bejahte der 21-Jährige ohne langes Nachdenken. "Das kann man schon sagen", antwortete der Bayern-Profi, der am Freitagabend mit seinen Dribblings die Fans in der Münchner Fußball-Arena verzückte und bei seiner Auswechslung mit donnerndem Applaus gefeiert wurde.
Besser habe das Turnier für die deutsche Nationalmannschaft und auch ihn nicht beginnen können, schwärmte Musiala kurz vor Mitternacht. "Heim-EM, erstes Spiel, wir wollten gut starten. Ich bin einfach happy, dass wir so viele Tore geschossen haben. Wir können in die nächsten Spiele mit Selbstbewusstsein reingehen", sagte er. "Wir wollen dasselbe machen am Mittwoch", kündigte er mit Blick auf das zweite Gruppenspiel in Stuttgart gegen Ungarn an.
Musiala hat sich für sein drittes Turnier nach der EM 2021 mit wenigen Einsatzminuten und der vermurksten WM 2022 als Stammspieler sehr viel vorgenommen. Gerade nach dem letzten Turnier in Katar, bei dem er nicht schlecht spielte, aber nicht effektiv war. "Bei der WM sind die Bälle nicht reingegangen. Ich bin happy, dass er jetzt reingegangen ist."
Julian Nagelsmann freute sich ebenfalls außerordentlich über den starken Auftritt des Jungstars. "Jamal hat es sehr gut gemacht in allen Bereichen", lobte der Bundestrainer. Auch Nagelsmann erinnerte an die WM, bei der er noch nicht Bundestrainer war. "In Katar hat er die Chancen vergeben. Das hat genagt an ihm."
22.57 Uhr: DFB-Elf mit furiosem Auftaktsieg
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einem überzeugenden Sieg in die Heim-Europameisterschaft gestartet. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gewann das Eröffnungsspiel am Freitagabend in München gegen Schottland 5:1 (3:0).
Die Treffer für die DFB-Auswahl erzielten Florian Wirtz (10. Minute), Jamal Musiala (19.), Kai Havertz per Strafstoß (45.+1) sowie die eingewechselten Niclas Füllkrug (68.) und Emre Can (90.+3). Innenverteidiger Antonio Rüdiger sorgte mit einem Eigentor für den Ehrentreffer des Außenseiters (87.).
Die Schotten spielten mehr als eine Hälfte lang in Unterzahl, weil Ryan Porteous Kapitän Ilkay Gündogan bei dem Foul, das auch zum Elfmeter führte, rüde von den Beinen holte und dafür die Rote Karte sah.
Kurz vor dem Anpfiff des Auftaktspiels brachte Franz Beckenbauers Witwe Heidi den silbernen Henri-Delaunay-Pokal auf den Rasen - begleitet von den EM-Ikonen Jürgen Klinsmann und Bernard Dietz. Lauter Applaus war im Stadion zu hören. Bevor sie den Rasen wieder verließ, warf Heidi Beckenbauer einen Kuss Richtung Himmel.
Am zweiten Tag der EM geht es mit drei Partien weiter. Die beiden kommenden deutschen Gruppengegner aus Ungarn und der Schweiz treffen am Nachmittag (15.00 Uhr/MagentaTV) in Köln aufeinander. Im Anschluss (18.00 Uhr/ARD/MagentaTV) spielt Mitfavorit Spanien in Berlin gegen den WM-Dritten Kroatien um Routinier Luka Modric. Am Abend (21.00 Uhr/ARD/MagentaTV) ist dann Titelverteidiger Italien in Dortmund gegen Außenseiter Albanien gefordert.
21.11 Uhr: Fan-Zone in Leipzig wegen Überfüllung geschlossen
Wegen des großen Andrangs von Fußballfans vor dem EM-Eröffnungsspiel hat die Stadt Leipzig die Fan-Zone am Augustusplatz abgesperrt. "Die Fan Zone Augustusplatz ist wegen Überfüllung geschlossen! Bitte kommt nicht mehr zum Augustusplatz!", schrieb die Stadt Leipzig bei X.
Auch in München musste die Polizei die Fan-Zone am Olympiastadion absperren. "Die Fan-Zone ist geschlossen. Bitte fahrt aktuell nicht mehr in den Olympiapark!", schrieben die Polizei und die Stadt München drei Stunden vor Anpfiff bei X.
21.00 Uhr: Heim-EM in München mit Pyroshow eröffnet
In Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist die Fußball-EM mit einer farbenfrohen Show eröffnet worden. 66.000 Fans in der Münchner Arena sahen vor dem Auftaktspiel zwischen Gastgeber Deutschland und Schottland eine kurze, bunte und von viel Pyrotechnik begleitete Inszenierung unter dem Motto "Welcome to Germany".
Heidi Beckenbauer, Witwe des im Januar verstorbenen "Kaisers" Franz Beckenbauer, brachte unter dem Jubel und langem Applaus der Fans und begleitet von Bernard Dietz und Jürgen Klinsmann den Henri-Delaunay-Pokal ins Stadion. "Wir werden dich nie vergessen", sagte ein Sprecher.
Vor dem Anpfiff des ersten großen Heim-Turniers nach dem Sommermärchen 2006 gab es eine etwa zehnminütige Show, die wegen der Pyrotechnik in der Kritik gestanden hatte. Neben Steinmeier gehörten unter anderem UEFA-Boss Aleksander Ceferin, Turnierdirektor Philipp Lahm und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu den zahlreichen Ehrengästen.
20.10 Uhr: DFB-Team mit ältester Startelf seit 2000
Bundestrainer Julian Nagelsmann schickt im Eröffnungsspiel der Heim-EM die älteste deutsche Startelf bei einem Turnier seit 24 Jahren auf den Platz. Manuel Neuer, Toni Kroos und Co. sind im Durchschnitt 28,7 Jahre alt - älter war eine Anfangsformation zuletzt bei der EURO 2000. Damals führte Lothar Matthäus zum Start gegen Rumänien (1:1) ein Team an, das im Schnitt 29,8 Jahre alt war.
Überraschungen hat Nagelsmann nicht zu bieten, er lässt seine seit den begeisternden März-Partien eingespielte Formation beginnen. Vor Torhüter Neuer, der als einziger Stammspieler zum Jahresauftakt gefehlt hatte, verteidigen in München (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) Jonathan Tah und Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger im Zentrum. Außen agieren Joshua Kimmich rechts und Maximilian Mittelstädt links.
Im Mittelfeld soll Rückkehrer Kroos die Fäden ziehen, unterstützt wird er von "Arbeiter" Robert Andrich von Double-Sieger Bayer Leverkusen. Das "magische Dreieck" mit Jamal Musiala, Kapitän Ilkay Gündogan und Florian Wirtz soll die Sturmspitze Kai Havertz bedienen. - Die deutsche Aufstellung:
Neuer - Kimmich, Tah, Rüdiger, Mittelstädt - Andrich, Kroos - Musiala, Gündogan, Wirtz - Havertz. - Trainer: Nagelsmann
14.50 Uhr: Unmittelbar vor EM-Start: Immer noch Tickets verfügbar
Wenige Stunden vor Beginn der Fußball-EM 2024 in Deutschland sind noch Resttickets erhältlich. Für einige Vorrundenspiele waren am Freitagnachmittag im Ticketportal der offiziellen Homepage noch vereinzelt Karten in den teureren Preissegmenten verfügbar. Die meisten Tickets lagen bei 400 Euro pro Karte. Es handelt sich dabei um sogenannte Prime Seats. Auch Tickets der Kategorie 1 (200 Euro) und der Kategorie 1 mit eingeschränkter Sicht (150 Euro) standen teilweise zur Verfügung.
Angeboten wurden Tickets für rund zehn Spiele in Stuttgart, Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg. Spiele des deutschen Nationalteams waren nicht darunter. Die UEFA setzt bei dem Turnier auf ein digitales System, Papiertickets gibt es nicht mehr. Fans können über das Portal auch Karten wieder verkaufen, denn eigentlich gingen bereits Anfang Mai die letzten verfügbaren Restposten weg. Bei der WM in Katar 2022 hatte es ein ähnliches System gegeben. Auch hier waren wenige Tage vor Turnierbeginn noch Tickets für einige Spiele verfügbar.
Bei der ersten Verkaufsphase im vergangenen Herbst waren bei der Europäischen Fußball-Union "über 20 Millionen" Anfragen eingegangen, wie es von der UEFA hieß. Da nur 1,2 Millionen Tickets zum Verkauf standen, gingen die meisten Fans leer aus. Nun ist für Interessierte kein Losglück mehr nötig. Wer die Tickets kurz entschlossen kaufen möchte, kann bei den verfügbaren Kontingenten zuschlagen.
12.30 Uhr: Seelöwin aus Leipziger Zoo orakelt Remis zum EM-Auftakt
Geht es nach Hilla aus dem Zoo Leipzig, spielen Deutschland und Schottland zum Auftakt der Fußball-Europameisterschaft am Freitag unentschieden. Die fünf Jahre alte kalifornische Seelöwin brachte am Donnerstag als Orakel die Schotten in Führung, wenig später erzielte sie den Ausgleich für die deutsche Mannschaft. "Ich entscheide auf ein Unentschieden, weil beide Bälle im Tor gelandet waren", sagte Zoodirektor Jörg Junhold.
Der Zoo hatte für das seit Jahren beliebte tierische Orakel eine Tierart gesucht, die verspielt ist und gerne mit Bällen umgeht. Da fiel die Wahl laut Zoodirektor schnell auf die Seelöwen. Für das Spiel wurden zwei Bälle gleichzeitig in das Becken geworfen und "Hilla", die mit beiden Flossen gleichzeitig "schießen" kann, traf den Ball mit der schottischen Nationalflagge besser. Der deutsche Ball kullerte etwas später mit Mühe über die Torlinie. "Ich hoffe mal, dass es die deutsche Nationalmannschaft etwas besser macht. Aber vielleicht können wir auch mit einem Unentschieden zum EM-Auftakt gut leben", sagte Junhold.
Donnerstag, 13. Juni, 9.23 Uhr: So liefen die deutschen EM-Auftaktspiele seit 1980
Seit 1980 wird die Fußball-Europameisterschaft in einem Gruppenformat ausgespielt. Die deutsche Nationalmannschaft startete seitdem nur einmal mit einer Niederlage ins Turnier. Vor drei Jahren gab es in München ein 0:1 gegen Frankreich.
20.40 Uhr: Zehntausende feiern EM-Fanfest in München
Zwei Tage vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft haben die Fans in München sich schon mal in Feierstimmung gebracht. Zehntausende kamen am Mittwoch zum EM-Fanfest auf die Theresienwiese. Rund 60. 000 Menschen wurden nach Veranstalterangaben erwartet. "Habt Ihr eine Ahnung, wie schön Ihr seid", rief Sänger Mark Forster den Zuschauern von der Bühne aus zu und stimmte sie ein auf einen "großartigen Sommer". Nach ihm sollten noch Nelly Furtado und Ed Sheeran auftreten. Die Polizei meldete bis zum Abend keinerlei Vorfälle, es seien zwar "viele Leute da", es sei aber "sehr sehr ruhig".
90.000 Zuschauer waren ursprünglich zu dem Fest erwartet worden, doch dann wurden diese Erwartungen deutlich - um 30.000 Menschen - heruntergeschraubt. "90.000 waren der erste Planstand, das Gelände wurde in der Zwischenzeit angepasst", sagte ein Sprecher der FKP Scorpio Konzertproduktionen kurz vor dem Fanfest. Diejenigen, die sich bereits vor dem Start des großen Turniers in Trikots oder andere Fanoutfits geworfen oder sich Deutschlandflaggen ins Gesicht gemalt hatten, blieben zunächst noch deutlich in der Unterzahl.
18.45 Uhr: Leipzig-Profi Orban: Spezielles Spiel gegen Deutschland
Für Ungarns Abwehrspieler Willi Orban von Fußball-Bundesligist RB Leipzig ist das EM-Spiel gegen Deutschland immer noch etwas Besonderes. "Ich bin in Deutschland geboren, spiele in der deutschen Bundesliga viele Jahre, deshalb ist es schon ein spezielles Spiel", sagte der 31-Jährige im Sky-Interview vor dem zweiten Vorrundenspiel gegen das Gastgeber-Team kommenden Mittwoch in Stuttgart.
Orban räumte aber auch ein: "Mittlerweile haben wir so oft gegeneinander gespielt, dadurch ist es nicht mehr ganz so besonders." Der Fokus liege jetzt erst mal auf dem ersten Spiel gegen die Schweiz am Samstag in Köln - "aber natürlich freue ich mich persönlich sehr auf das Spiel gegen Deutschland und das Turnier dort".
Der Bundesliga-Profi und seine Kollegen gaben am Mittwochabend in Weiler-Simmerberg im Westallgäu ein öffentliches Training vor 600 zugelassenen Zuschauern. "Wenn du dir den Kader von der Schweiz ansiehst, hast du auch fast nur Bundesliga-Spieler, Premier League-Spieler, italienische Jungs, die in der Serie A spielen … natürlich hast du Respekt vor diesen Gegnern", sagte Orban weiter. "Das ist aber jetzt nicht so, dass es uns hemmt. Im Gegenteil: Wir wollen zeigen, dass wir nichts zu verlieren haben. Wir wollen zeigen, dass wir uns entwickelt haben."
16.12 Uhr: Was dürfen Fußball-Fans - und was nicht?
Am Freitagabend geht es endlich los: Deutschland tritt zum Eröffnungsspiel der Fußballeuropameisterschaft gegen Schottland an. Das Spiel beginnt 21 Uhr und endet frühestens 22.45 Uhr. Doch wie war das noch mal – ist ab 22 Uhr nicht überall Nachtruhe angesagt? Darf man dann nicht mehr laut jubeln? Und was ist mit Spielen tagsüber während der Arbeitszeit – darf mir der Chef das Gucken verbieten? Das beantworten wir in diesem Text.
14.43 Uhr: Weniger Alkohol im Bier beim Spiel England - Serbien
Beim sicherheitskritischen EM-Spiel der englischen Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag gegen Serbien in Gelsenkirchen wird Bier mit reduziertem Alkoholgehalt ausgeschenkt. Das berichtete die englische Zeitung "The Sun" mit Verweis auf einen Polizeisprecher. Den EM-Organisatoren zufolge gibt es für keine andere Vorrundenpartie ähnliche Planungen. Erwartet werden auf Schalke Tausende Fans beider Nationen.
In dem Gelsenkirchener Stadion laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Auf einem über einem Getränkestand angebrachten Schild waren zu Wochenbeginn bereits die Preise zu sehen: Ein halber Liter Bier kostet die Fans demnach sieben Euro - sowohl in der alkoholhaltigen, der alkoholfreien und der Radler-Variante.
Die Preise sollen in allen EM-Stadien gleich sein, in den Fanzones sind die jeweiligen Veranstalter für die Preispolitik verantwortlich.
13.24 Uhr: Pavlovic verpasst die Fußball-EM - Can nachnominiert
Nationalspieler Aleksandar Pavlovic verpasst die Fußball-EM. Der Profi des FC Bayern München fehlte bereits zuletzt wegen eines Infekts, Bundestrainer Julian Nagelsmann nominierte den Dortmunder Emre Can nach, wie eine DFB-Sprecherin am Mittwoch sagte.
12.20 Uhr: Deutschland gegen Ungarn im pinkfarbenen Auswärtstrikot
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt in der EM-Vorrunde zweimal in ihren weißen Heimtrikots und tritt einmal im pinkfarbenen Auswärtsdress an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erfolgte bereits eine entsprechende Absprache.
Im Eröffnungsspiel am Freitag (21 Uhr/ZDF/Magenta TV) in München gegen Schottland und in der finalen Gruppenpartie am 23. Juni in Frankfurt gegen die Schweiz läuft Deutschland in Weiß auf - gegen Ungarn in Stuttgart am 19. Juni in Pink. Die neuen Trikots waren im vergangenen März vorgestellt worden. Das neue Auswärtstrikot, über das in den Sozialen Medien vielfach diskutiert wurde, entwickelte sich laut Ausrüster Adidas in den folgenden Wochen zum "Bestseller".
6.01 Uhr: EU warnt vor Fälschung von Sportartikeln und illegalem Streaming
Vor den anstehenden großen Sportereignissen wie der Fußball-EM in Deutschland oder den Olympischen Sommerspielen in Frankreich hat die EU vor Markenpiraterie bei Sportartikeln und illegalen Sport-Streamingangeboten gewarnt. Dadurch entstünden Rechteinhabern und Herstellern in der EU jährlich Schäden in Millionenhöhe, wie aus einer vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) veröffentlichten Studie hervorgeht. Geschädigt werde aber auch der Sport, dem dadurch Gelder entzogen würden.
Die EUIPO mit Sitz im spanischen Alicante startete deshalb die Kampagne "Play Fair" - ein Appell an Fans, nur offizielle Übertragungen anzuschauen und sich an autorisierte Merchandise-Artikel zu halten. "Wir alle fiebern einem Sommer voll spannender Wettbewerbe entgegen, und da ist Fair Play unverzichtbar - sowohl für die Spieler auf dem Platz als auch für die Zuschauer daheim", sagte EUIPO-Exekutivdirektor João Negrão.
Die Studie zu Einstellungen und Verhalten der Verbraucher in der EU in Bezug auf geistiges Eigentum zeichnet das Bild einer Branche, die unter Trickserei und Betrug leidet. So haben zwölf Prozent der Menschen in der EU schon einmal Sport-Inhalte aus illegalen Quellen angesehen oder gestreamt, in Deutschland waren es neun Prozent. In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen gaben sogar 27 Prozent zu, Sportübertragungen auf illegalen Online-Kanälen angeschaut zu haben (Deutschland: 21 Prozent). Bulgarische Jugendliche schossen hier mit 47 Prozent den Vogel ab.
Durch gefälschte Sportartikel erleiden europäische Hersteller zudem jährlich einen geschätzten Schaden von 850 Millionen Euro - elf Prozent des Branchenumsatzes. Nicht in dieser Zahl enthalten ist Sportbekleidung wie Fußballtrikots und Sportschuhe, die einen großen Teil der gefälschten Bekleidung ausmacht, deren Gesamtwert in Europa auf zwölf Milliarden Euro jährlich geschätzt wird.
Hintergründe zur Europameisterschaft
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 der Männer (offiziell UEFA EURO 2024) wird als 17. Austragung des Wettbewerbs vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 in Deutschland stattfinden. Dies ist das zweite Mal nach 1988, dass das Turnier in Deutschland stattfindet.
Vergabe: Die Entscheidung, Deutschland als Gastgeber für die EM 2024 auszuwählen, fiel nach einem Bewerbungsverfahren, in dem auch die Türkei als Konkurrent auftrat. Am 27. September 2018 wählte das UEFA-Exekutivkomitee Deutschland mit einer Mehrheit von 12:4 Stimmen. Die deutsche Bewerbung wurde besonders wegen ihrer hohen Stadionkapazität und der umfassenden organisatorischen Erfahrung positiv bewertet.
Spielorte: Das Turnier wird in zehn Städten ausgetragen: Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Diese Städte wurden laut Uefa ausgewählt, um eine möglichst breite geografische Verteilung und eine große Zuschauerzahl zu gewährleisten. Das Eröffnungsspiel findet in der Münchener Allianz-Arena statt, während das Finale im Olympiastadion Berlin ausgetragen wird.
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Deutsche Spiele: Deutschland muss sich in der Gruppenphase gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz behaupten. Die Spiele werden live in der ARD und im ZDF übertragen. Hier können Sie die Spiele sehen.
- Freitag, 14. Juni, Deutschland - Schottland (21 Uhr, ZDF)
- Mittwoch, 19. Juni, Deutschland - Ungarn (18 Uhr, ARD)
- Sonntag, 23. Juni, Schweiz - Deutschland (21 Uhr, ARD)