Bautzen/Stahnsdorf/Magdeburg. Wohl nur die kühnsten Optimisten hätten damit gerechnet, dass nach dem 2. Spieltag die FSV Budissa Bautzen und Aufsteiger Wismut Gera mit jeweils sechs Zählern die Fußball-Oberliga Süd anführen würden. Die Spreestädter übernahmen am Sonntag die Tabellenführung durch einen 5:1-Heimsieg gegen den Ludwigsfelder FC. Die Gäste waren durch Yasin Dag, der später die Rote Karte sah, nach zwölf Minuten in Führung gegangen. Karl-Ludwig Zech gelang noch vor dem Pausenpfiff der Ausgleich (21.), nach dem Seitentausch trafen der starke Dawid Wieckiewicz (51.) sowie Julian Gerhardi (57.), Lukas Hanisch (85.) und Artur Dawid Bednarczyk (90.+1) noch viermal.

Budissas Chefcoach Steve Dieske schickte die gleiche Startelf auf den Rasen, die eine Woche zuvor in Freital das Eröffnungsspiel gewonnen hatte. „Wir kassieren früh das 0:1, aber die Jungs haben das weggesteckt und sich gepusht, um schnell eine Antwort zu finden“, sagte Dieske. Seine Elf spielte immer wieder sehenswert über die Flügel (Zech, Hentsch), der Ausgleich durch Zech fiel im Anschluss an einen Eckball. „Danach waren wir mit deutlich mehr Ballbesitz unterwegs, haben defensiv gut zusammengearbeitet und das Ergebnis nach sehenswerten Spielzügen nach oben geschraubt.“

Bischofswerda dreht Partie in Stahnsdorf

Der Bischofswerdaer FV sicherte sich beim Gastspiel in Stahnsdorf den ersten Saisondreier. Nach dem torlosen Saisonauftakt gegen Auerbach setzte sich der Oberliga-Meister beim RSV Eintracht mit 2:1 (0:1) durch. Vor 115 Zuschauern gingen die Gastgeber nach einer starken Anfangsphase durch Justin Schultze in Führung (9.). Die Schiebocker demonstrierten ihre Spielstärke im zweiten Abschnitt und drehten das Spiel. Steve Zizka (66.) und der eingewechselte Matteo Hecker per Handstrafstoß (73.) markierten die BFV-Treffer. Für eine überraschende Aussage sorgte Eintracht-Trainer Patrick Heinze bei der Pressekonferenz, in dem er die Süd-Staffel vom Niveau her schwächer einschätzte als die Staffel Nord. Stahnsdorf war in diesem Jahr dem „Süden“ zugeordnet worden – und setzte die ersten beiden Partien in den Sand.

BFV-Trainer Frank Rietschel sagte: „Wir haben in den ersten 20 Minuten nicht gut gespielt und keinen Zugriff bekommen. Mit dem 0:1 waren wir gut bedient, hatten Glück, dass ein Schuss der Gastgeber nur am Pfosten landete.“ Erst in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit fanden die Schiebocker ihren Rhythmus und verzeichneten kurz vor der Pause durch Tim Hoffmann die Ausgleichschance. Nach Vorarbeit des jungen Franz Born, der sehr auffällig agierte, schloss Hoffmann ab, aber RSV-Keeper Daniel Hemicker parierte sehenswert.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Bischofswerdaer in gewohnter Spielstärke und bauten den nötigen Druck auf. „Zeitweise haben wir die Stahnsdorfer in ihrer Hälfte festgenagelt und uns auch belohnt“, sagte Rietschel. Bruno Schumann traf zwar nur den Pfosten, aber Zizka war im Nachsetzen erfolgreich. Vor dem 2:1 unterlief den Hausherren nach einem Schuss von Born ein Handspiel. „Ein klarer Elfer, aber seit dem EM-Spiel der Deutschen gegen Spanien wissen wir ja, dass das nicht viel zu bedeuten hat“, kommentierte Rietschel die Szene schmunzelnd. Referee Ole Donner zeigte aber auf den Punkt und der eingewechselte Matteo Hecker verwandelte zum Siegtor.

Freital bremst Magdeburger Talente

Der SC Freital hat am 2. Spieltag der Fußball-Oberliga für das erste Erfolgserlebnis gesorgt. Nach der bitteren 1:2-Auftaktniederlage gegen Bautzen sicherte sich die Mannschaft von Cheftrainer Christopher Beck beim Gastspiel in Magdeburg einen Zähler (2:2). Dabei sah es nach der ersten Halbzeit nicht nach einem Punktgewinn der Freitaler aus, denn die Zweitliga-Reserve des 1. FCM lag zur Pause mit 2:0 vorn. Per Kopfball erzielte Emir Kuhinja aus dem Profikader der Bördestädter nach 34 Minuten den ersten Treffer auf dem Nebenplatz der Avnet-Arena. Sekunden vor dem Pausenpfiff markierte Elisio Widmann, der das 1:0 vorbereitet hatte, den zweiten Treffer für die FCM-Youngster.

Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie. Die Gäste übernahmen die Initiative und drückten auf den Anschlusstreffer, für den Felix Hennig kurz nach Wiederanpfiff sorgte (50.). In der 84. Minute war es der eingewechselte Moritz Herold, der die intensiven Bemühungen der Freitaler mit dem verdienten Ausgleich belohnte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit richtig Gas gegeben und auch spielerische Elemente in unser Aufbauspiel eingebracht und verdient einen Zähler geholt“, sagte Defensiv-Allrounder Eric Ranninger. Am Freitagabend startet der Sportclub in den Wettbewerb um den sächsischen Landespokal. Gastgeber ist ab 18.30 Uhr der FV Eintracht Niesky aus der Sachsenklasse Ost. Niesky kassierte zum Punktspielstart eine Niederlage.