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Faustballer trauern um Dresdens WM-Macher

Er holte die Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen 2014 nach Dresden. 2.900 Zuschauer sahen damals das Finale. Nun ist Cheforganisator Horst Tillner nach langer Krankheit gestorben.

Von Alexander Hiller
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Horst Tillner holte die Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen nach Dresden. Bei ihm liefen alle Organisationsfäden zusammen - in einem Bauwagen. Mit 73 Jahren ist Tillner nun verstorben.
Horst Tillner holte die Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen nach Dresden. Bei ihm liefen alle Organisationsfäden zusammen - in einem Bauwagen. Mit 73 Jahren ist Tillner nun verstorben. © Screenshot Facebook

Dresden. Sein Meisterstück hat Horst Tillner aus einem alten Bauwagen dirigiert. Dort führte der gebürtige Dresdner 2014 bei der Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen im Ostragehege alle Fäden zusammen. Als Vorsitzender des Organisationskomitees stemmte er einen erheblichen Anteil des Turniererfolgs selbst.

Dass sich die deutsche Mannschaft im Finale gegen Österreich vor 2.900 Zuschauern zum Weltmeister kürte und eine Randsportart für ein Wochenende die Stadt begeisterte, dürfte der knorrige Typ mit der stets unmissverständlichen Ansprache mit einem zufriedenen Lächeln aus dem Hintergrund registriert haben. Tillner stand ungern im Mittelpunkt, warb dennoch unermüdlich als Präsident und Landesfachwart des sächsischen Verbandes für seine Sportart.

Tillner galt als sächsische Faustball-Seele

Als Zehnjähriger fand er bereits zu der Teamsportart. Als Aktiver donnerte Tillner die Lederkugel für den USV TU Dresden und Rotation Dresden in der DDR-Oberliga bzw. -Liga über die Leine. Später trainierte er mehrere Jugend- und Erwachsenenmannschaften parallel und betreute nach der deutschen Wiedervereinigung als Bundestrainer die Jungs der U18 und der U21. Als Delegationsleiter begleitete er Anfang der 2000er Jahre die Frauen- und Männernationalmannschaft zu den Weltmeisterschaften nach Brasilien.

Den Bauwagen im Ostra-Sportpark gibt es nicht mehr. Horst Tillner ist vor wenigen Wochen nach langer Krankheit im Alter von 73 Jahren verstorben, am vergangenen Montag wurde er im Kreise seiner Familie, seiner engsten Begleiter, seiner Faustball-Freunde in Dresden beigesetzt.

Viele sächsische Faustball-Vereine und auch der deutsche Fachverband drückten über die sozialen Medien ihr Mitgefühl und ihre Trauer aus. Kein Wunder: Der Multifunktionär galt als die Faustball-Seele schlechthin in Sachsen - und weit darüber hinaus. "Sein unermüdlicher Einsatz und sein Enthusiasmus werden uns weiterhin inspirieren", schrieb der Verband.