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Mehr Biss für den Aufstieg: So hungrig sind die Dresdner Eislöwen jetzt

Nach einer sportlich katastrophalen Saison hat der Eishockey-Zweitligist aus Dresden mehr Geld in seinen Kader investiert. Der Trainer sorgt für Aufbruchstimmung - und hat große Ziele.

Von Alexander Hiller
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In welche Richtung fährt dieser Eislöwen-Bus mit Arne Uplegger und seinen Kollegen diesmal?
In welche Richtung fährt dieser Eislöwen-Bus mit Arne Uplegger und seinen Kollegen diesmal? © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Die Haut sonnengebräunt, der Körper optimiert - zwei Kilogramm leichter, bester Laune und offenbar hoch motiviert. So trommelte Niklas Sundblad, Cheftrainer des Eishockey-Zweitligisten Dresdner Eislöwen, seine Profis für das traditionelle Fotoshooting vor dem Start in die Vorbereitung zusammen. Die Hoffnung auf eine Trendwende ist greifbar. Eine sportlich so katastrophale Vorsaison, die fast den Abstieg in die drittklassige Oberliga bedeutet hätte, "will hier niemand noch mal erleben", wie es Sportdirektor Matthias Roos erklärt.

Der 44-Jährige verknüpft mit dem Beinahe-Abstieg aus der DEL2 allerdings auch die Hoffnung, dass alle Profis demütiger, fokussierter, noch motivierter und leidenschaftlicher ihrer Arbeit nachgehen. Denn beim ambitionierten Verein aus der Landeshauptstadt will man endlich die eigenen Sehnsüchte und die der zahlreichen Fans erfüllen oder sich zumindest ein realistisches Aufstiegsszenario erarbeiten.

Dass die Eislöwen kurz- bis mittelfristig in die DEL aufsteigen wollen, ist längst mehr als ein offenes Geheimnis. Wann das gelingt, hängt allerdings von vielen Komponenten ab. Nicht nur, aber auch von der Qualität der Mannschaft.

In den mit 27 Spielern etwas kleineren Kader haben die Eislöwen mehr Geld als in der Vorsaison investiert und sich mit zehn Neuzugängen verstärkt - mit der Betonung auf verstärkt. Die mindestens erstligagestählten Dane Fox (30), Drew Leblanc (35) und Tariq Hammond (30) dürften bei einigen Erst- und Zweitligisten ebenfalls auf der Wunschliste gestanden haben.

Am Donnerstagabend vermeldeten die Dresdner noch einen Top-Neuzugang: Andrew Yogan (32) kommt für zwei Jahre an die Elbe - und damit der Top-Scorer der vergangenen DEL-Saison. Mit 80 Punkten in 48 Hauptrundenspielen war er Topscorer der Liga und mit 35 Treffern bester Torjäger. In den Playoffs folgten auf dem Weg zum Titel 16 Tore und elf Torvorlagen in 19 Partien, womit er auch in den Playoffs der Topscorer war.

Die Stimmung beim traditionellen Fotoshooting der Dresdner Eislöwen war bestens. Jetzt folgen fünf harte Vorbereitungswochen.
Die Stimmung beim traditionellen Fotoshooting der Dresdner Eislöwen war bestens. Jetzt folgen fünf harte Vorbereitungswochen. © Foto: SZ/Veit Hengst

"Niklas will natürlich Meister werden", sagt Roos. Was einerseits den Ehrgeiz und die Ziele des Trainers widerspiegelt, der 2014 mit dem ERC Ingolstadt die deutsche Meisterschaft geholt hat. Andererseits zeigt sich daran auch die offenbar gestiegene Qualität des Kaders. Der Sportdirektor formuliert seine Forderung defensiver, stuft sein Team zwischen Platz drei und sechs ein - also auf einem sicheren Playoff-Platz nach der Hauptrunde.

"Wir haben gesucht, was wir brauchen. Und ich bin zufrieden mit der Zusammenstellung der Mannschaft, wir können mit den Besten mithalten", betont der 51-jährige Sundblad nach den ersten beiden Trainingseinheiten auf dem Eis. "Bis jetzt", sagt er, "sieht es sehr gut aus."

Was auch mit dem aktuellen Fitnesszustand des Teams zu tun hat. "Alle Jungs, die hierherkommen und mich als Trainer kennen, die wissen, wie meine Erwartung ist. Die sind topfit, da mache ich mir keine Sorgen", sagt Sundblad lächelnd. In den kommenden viereinhalb Wochen wird meist zweimal pro Tag trainiert.

Zum Heimturnier kommen zwei DEL-Vereine

Vor dem Ligastart am 13. September gegen Rosenheim stehen zudem sieben Vorbereitungsspiele an. Das erste am 17. August beim Ligarivalen Regensburg. Höhepunkt der Testspielphase wird zweifellos das Heimturnier am 7. und 8. September um den Sachsenlotto-Cup in der Joynext-Arena. Die Eislöwen begrüßen dann die DEL-Teams Nürnberg Ice Tigers und Düsseldorfer EG sowie den tschechischen Erstligisten HC Verva Litvínov. "Dann", sagt Niklas Sundblad, "sind wir ready to go."