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Stars, Strecke, TV-Zeiten: Was man zum heutigen City-Biathlon in Dresden wissen muss

Schießen im Heinz-Steyer-Stadion, Laufen entlang der Elbe – der erste City-Biathlon in Dresden soll ein Spektakel werden. Am Start sind die zwei besten Skijäger der Welt.

Von Daniel Klein
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Die Boe-BrüderJohannes Thingnes (l.) und Tarjei aus Norwegen starteten im Vorjahr in Wiesbaden (Foto) und sind auch in Dresden am Start.
Die Boe-BrüderJohannes Thingnes (l.) und Tarjei aus Norwegen starteten im Vorjahr in Wiesbaden (Foto) und sind auch in Dresden am Start. © N-Plus-Sport/Norbert Wilhelmi

Dresden. Premiere nach dem Umzug: Von 2005 bis 2014 wurde der City-Biathlon in Püttlingen (Saarland) ausgetragen, von 2018 bis zum vergangenen Jahr in Wiesbaden, am Sonntag (15.9.) nun feiert die Sommer-Variante der in Deutschland beliebtesten Wintersportart in Dresden ihr Debüt. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Sind die Rennen durch das Hochwasser gefährdet?

Sehr wahrscheinlich geht alles gerade noch gut, weil der Pegel der Elbe zwar steigt, es aber erst nach dem Ende der Wettkämpfe am Sonntagnachmittag kritisch wird. Am ehesten betroffen wäre der Streckenabschnitt auf dem Elberandweg unterhalb des Landtages, der direkt am Fluss langführt. "Sollte es dort eng werden, könnten wir auf Alternativrouten ausweichen", erklärte Veranstaltungsleiter Ralf Niedermeier auf Nachfrage von Sächsische.de.

Für den Sonntagnachmittag werden zudem weitere Regenschauer angekündigt. Die Biathleten sind solche Witterungsbedingungen bei den Trainingseinheiten auf Skirollern gewohnt. Sollte es zu heftig schütten und die Sturzgefahr zu hoch sein, müssten das der Wettkampfleiter Alois Reiter, der den Job auch beim Weltcup in Ruhpolding macht, und der Technische Direktor Felix Bitterling, Sportchef beim Deutschen Skiverband (DSV), entscheiden.

Wer sind die größten Stars, die nach Dresden kommen?

Starten wird der weltweit beste aktive Biathlet. Fünfmaliger Olympiasieger und 20-facher Weltmeister – mehr Titel als Johannes Thingnes Bö hat keiner gesammelt. Da der 31-jährige Norweger seinen älteren Bruder Tarjei mitbringt, gehen die Nummer eins und zwei im Gesamtweltcup des vergangenen Winters in Dresden ins Rennen. Dahinter kommt mit Justus Strelow als Nummer 14 der Welt bereits der sächsische Lokalmatador.

Auch bei den Frauen ist mit der Italienerin Lisa Vitozzi die beste Biathletin der vergangenen Saison dabei, die sich wohl vor allem mit der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold, Dritte im Gesamtweltcup, duellieren wird.

Auf welcher Strecke laufen die Athleten durchs Zentrum?

Start und Ziel sowie der Schießstand befinden sich im gerade erst eröffneten Heinz-Steyer-Stadion, der 2,3 Kilometer lange Rundkurs führt auf zwei Routen an der Elbe entlang bis in Höhe der Semperoper. Dort wird gewendet. Gesperrt werden für den Verkehr das Ostra-Ufer, die Deverientstraße, das Terrassenufer und der Elberadweg in Höhe Landtag und Congress-Center.

Auf dieser Strecke geht es am Sonntag an der Elbe entlang.
Auf dieser Strecke geht es am Sonntag an der Elbe entlang. © Grafik: n plus sport GmbH

Gibt es noch Karten oder ist das Zuschauen kostenlos?

Für das Stadion mussten Tickets gekauft werden, die 4.500 Karten sind aber alle vergriffen. Entlang der Strecke ist das Zuschauen dagegen kostenlos. Erwartet werden rund 20.000 Zuschauer – so viel waren es jeweils etwa in Püttlingen und Wiesbaden. Gegenüber des Marathon-Tores des Stadions wird ein Biathlon-Dorf errichtet, in dem sich Sponsoren, Ausrüster und Vereine präsentieren. Zudem gibt es dort Imbissangebote und eine Videowand. Eine zweite steht neben der Semperoper an der Wendestelle.

Werden die Rennen im Fernsehen übertragen?

Die Qualirennen, die am Sonntag um 12.50 Uhr (Frauen) und 13.30 Uhr (Männer) gestartet werden, sind noch nicht live im ZDF zu sehen, dafür aber die Finals um 16.25 Uhr (Frauen) und 17.15 Uhr (Männer). Die Ausstrahlung der Bilder soll für die Stadt Dresden einem Werbewert von rund 3,5 Millionen Euro entsprechen.

Finanziert sich das Event nur über Eintritt und Werbung?

Nein. Das Gesamtbudget des City-Biathlons soll bei 600.000 Euro liegen, die Hälfte davon kommt als Zuschuss von der Landeshauptstadt. Die Förderung war ursprünglich für den Ironman 70.3 vorgesehen, der sich allerdings nach organisatorischen Pannen bei der Premiere 2022 wieder aus Dresden zurückgezogen hatte.

Der Deutsche Skiverband (DSV) tritt nicht als Veranstalter auf, unterstützt das Event aber nach Kräften. „Wir als Verband machen da keinen Gewinn“, betont Stefan Schwarzbach, Geschäftsführer der DSV-Marketing GmbH. Organisiert wird der City-Biathlon von der Agentur N plus Sport aus Saarbrücken, die auch schon die Ausgaben in Püttlingen und Wiesbaden veranstaltet hatte.

Welches Rahmenprogramm wird geboten?

Das ist umfangreich und begann bereits am Freitag mit dem Schulsporttag im Steyer-Stadion. Am Samstag wetteiferte der Nachwuchs in der umgebauten Arena um Titel bei der Sachsenmeisterschaft. Die örtliche Nähe zu Vereinen mit Biathlonabteilungen sowie dem Bundesstützpunkt in Altenberg war für den DSV der Grund, von Wiesbaden nach Dresden umzuziehen. „Kinder und Jugendliche sollen Stars sehen, sich angesprochen fühlen und auch gleich von Vereinen angesprochen“, erklärt Sportdirektor Felix Bitterling.

Am Sonntag öffnet das Stadion um 10.30 Uhr, die Siegerehrung ist für 18.15 Uhr geplant.