Mit Olympia hat Dresdens Top-Läufer Karl Bebendorf noch eine Rechnung offen
Dresden. Er ist längst wieder zurück in seinem Modus, in seiner "Bubble", wie Karl Bebendorf selbst sagt. Das heißt: Training, Training, nochmal Training - und zwar am liebsten ganz allein. Es sind die schönsten Wochen für ihn, wenn er in Kienbaum am Rande von Berlin einsam durch die Wälder rennt.
Das Bundesleistungszentrum liegt an einem kleinen See in der brandenburgischen Provinz, 408 Einwohner und eine paar Sportler als Dauergäste zählt das Dorf. Entweder man liebt es als Sportler oder man gehört zu jenen Athleten, die der Einöde nichts abgewinnen können. Hindernisläufer Bebendorf gehört zum ersten, weitaus kleineren Teil.
Für den Dresdner ist Kienbaum eine Oase der Ruhe, wo er sich fernab von jeglichem Trubel auf Olympia, den Höhepunkt der Saison, vorbereiten kann. "Ich genieße das voll, dort zu sein. Von 90 Prozent der Sportler höre ich immer: Was will ich dort? Da gibt es doch noch nicht mal ein Café", erzählt er im Podcast "Thema in Sachsen" von Sächsische.de wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris.
Für Deutschlands seit nun schon seit einigen Jahren besten Mann über die 3.000 Meter Hindernis ist Kienbaum auch ein Erfolgsfaktor, "weil ich mich dort aufs Wesentliche konzentrieren kann. Dazu mein Handy, mein Laptop - das war's." Denn so sehr es der 28-Jährige genießt, im Wald unterwegs zu sein oder auch auf der Tartanbahn seine Runden zu drehen, mag er es ebenso, seine vielen Fans über die sozialen Medien auf seinem Weg als Profisportler mitzunehmen.