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Von den Basketballern lernen, heißt Siegen lernen

Das deutsche Basketball-Nationalteam zeigt mit dem sensationellen WM-Triumph, was eine echte Mannschaft ausmacht - und was sich so erreichen lässt. Das ist wirklich beispielhaft – nicht nur für Fußballer. Ein Kommentar.

Von Tino Meyer
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Das deutsche Team jubelt mit der Siegertrophäe nach dem Erfolg auch im WM-Finale - erzielt mit einer starken Mannschaftsleistung.
Das deutsche Team jubelt mit der Siegertrophäe nach dem Erfolg auch im WM-Finale - erzielt mit einer starken Mannschaftsleistung. © dpa

Die Gegensätze könnten nicht gravierender sein: Am Tag des größten Erfolgs für den deutschen Basketball, dem sensationellen Triumph der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft auf den Philippinen, ist der deutsche Fußball am nächsten Tiefpunkt angekommen. Dass Bundestrainer Hansi Flick erst Sonntagnachmittag und nicht unmittelbar nach der Niederlage gegen Japan entlassen worden ist, offenbart den besorgniserregenden Zustand des Verbandes.

Offenbar mangelt es neben Kompetenz und Ehrlichkeit, sich die schwerste Krise seit gut 20 Jahren einzugestehen, tatsächlich an geeigneten Nachfolgekandidaten für Flick. Er sollte den Umbruch einleiten – und hat binnen kürzester Zeit den Absturz beschleunigt.

Dabei sind nicht die reinen Ergebnisse das Entscheidende, also auch nicht das in dieser Höhe verdiente 1:4 gegen ein international bestenfalls zweitklassiges Team wie Japan. Es ist die Art und Weise, die schockiert: planlos, ideenlos und vor allem kommunikativ katastrophal.

Die deutschen Spieler, die da auf dem Platz stehen, sind keine Mannschaft. Sicher hat jeder von ihnen hehre Ziele und zweifellos gute Absichten. Nur reicht das allein nicht. Seit der völlig missratenen WM in Katar vor gut einem halben Jahr ist allen Beteuerungen zum Trotz nichts besser geworden, im Gegenteil.

Was als Team möglich ist, beweisen die deutschen Basketballer. Sie haben drei, vier herausragende Einzelkönner, keine Frage. Der WM-Sieg wäre dennoch utopisch gewesen, wenn die Mannschaft sich nicht als solche präsentiert hätte. Das Erfolgsrezept: Das eigene Ego hintenanstellen, nicht nur sich, auch den Nebenmann glänzen lassen, dazu ein Zusammenhalt, der interne Reibereien leistungsfördernd nutzt. Das ist wirklich beispielhaft – nicht nur für Fußballer.