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Kleinerer Etat, weniger Klasse? Dresdens Basketballer starten in die neue Saison

Der Basketball-Zweitligist Dresden Titans muss nach einem sportlichen und wirtschaftlichen Aufschwung plötzlich mit weniger Geld auskommen. Trainer Fabian Strauß will zeigen, dass sich das nicht negativ auswirkt.

Von Alexander Hiller
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Dresdens Trainer Fabian Strauß hat vor dem Saisonstart gegen Düsseldorf selbst noch viele Fragezeichen im Kopf.
Dresdens Trainer Fabian Strauß hat vor dem Saisonstart gegen Düsseldorf selbst noch viele Fragezeichen im Kopf. © kairospress

Dresden. Nach zwei sportlich starken Jahren in der zweithöchsten deutschen Basketball-Liga treten die Dresden Titans vor dem Saisonstart auf die Euphoriebremse. Das hat einerseits mit der neuen Zusammensetzung der Mannschaft zu tun, anderseits mit wirtschaftlichen Kennzahlen. Der Aufsteiger von 2022 verpflichtete sechs Neuzugänge, musste aber mit Grayson Murphy, Grant Teichmann sowie Tanner Graham drei Topspieler ziehen lassen - und mit dem langjährigen Kapitän Georg Voigtmann zudem eine Identifikationsfigur.

"Ich habe noch ein großes Fragezeichen über dem Kopf", sagt Trainer Fabian Strauß, der zugleich die Aufgaben eines Sportdirektors übernommen hat. "Es ist schwer einzuschätzen, wo wir wirklich stehen. Die Testspiele und auch die Trainingseinheiten waren ein Auf und Ab", betont der 31-Jährige vor dem Auftakt-Heimspiel am Samstag (21.9.) gegen Düsseldorf in der Margon-Arena.

Der Trainer wäre gern schon einen Schritt weiter

Ob die Neuzugänge die Erwartungen erfüllen, ist ebenso offen wie die Frage, wie sie sich in das von Strauß präferierte Spielsystem integrieren. "Das ist eine neue Mannschaft, der große Kern ist nicht mehr da. Man muss sich darauf einstellen, dass der Prozess noch etwas dauern wird, bis wir unsere Spielweise der letzten Jahre erreichen", erklärt der gebürtige Thüringer und kommt zu dem Schluss, "dass wir mit einer kleineren Zielsetzung herangehen sollten".

Selbst Strauß, seit Dezember 2019 Cheftrainer der Titans, hätte gedacht, in der Arbeit mit seiner Mannschaft bereits einen Schritt weiter zu sein. "Ich muss mich da bremsen. Viele unserer jungen Kerle, die wir geholt haben, kennen gewisse Dinge noch nicht. Unser Stand jetzt ist okay", findet der Trainer.

Erschwerend hinzu kommt der kleinere Spieleretat. "Wir haben gehofft, dass in den letzten beiden Jahren, in denen wir gut Basketball gespielt haben, das Budget hätte anwachsen können. Da das nicht der Fall war, haben wir den Markt intensiver durchforsten müssen", sagt Strauß - und ordnet in seiner Funktion als Sportdirektor die Titans rein finanziell im unteren Drittel des 18er-Feldes ein. Doch der Trainer Strauß betont: "Wir haben Potenzial in der Truppe." Geschäftsführer Michael Born sagt zum Etat: "Da ist noch viel Bewegung drin. In der Kalkulation stehen wir so wie in der vergangenen Saison da."

Sebastian Heck ist der neue Kapitän

An der Vergangenheit, als die Titans in der Saison 2022/23 als Zweitliga-Neuling sensationell Fünfter wurden und in der vergangenen Spielzeit schließlich Neunter, will er sich nicht messen lassen. "Ich hoffe, dass wir Tag für Tag besser werden. Wenn die Fans nicht realistisch sind, dann ist es halt so", sagt er.

Angeführt wird die Mannschaft vom neuen Kapitän Sebastian Heck, der in seine neunte Saison mit den Titans geht. Zudem gibt es mit Spielmacher Daniel Kirchner - seit 2018 in Dresden - eine weitere Identifikationsfigur. "Die Mannschaft sollte das Gesicht der Mannschaft sein", meint Strauß.