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Dresdens bestes Basketballteam startet emotional in die neue Saison

Der Zweitligist Dresden Titans feiert zum Auftakt der neuen Spielzeit einen Heimsieg über Düsseldorf. Trotz der Freude darüber gibt es auch kritische Töne - und viele Emotionen.

Von Alexander Hiller
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Der Australier Koen Sapwell kehrte erst vor knapp einer Woche in den Kader der Titans zurück. Ihm gelangen gleich elf Zähler.
Der Australier Koen Sapwell kehrte erst vor knapp einer Woche in den Kader der Titans zurück. Ihm gelangen gleich elf Zähler. © Jürgen Lösel

Dresden. Die Basketballer der Dresden Titans sind erfolgreich in die neue Saison der 2. Bundesliga ProA gestartet. Am Samstagabend besiegte das Team von Trainer Fabian Strauß die Mannschaft von Art Giants Düsseldorf mit 84:74 (43:32) und sicherte sich damit die ersten Punkte in der dritten aufeinanderfolgenden Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.

Emotional wurde es für die 1.935 Zuschauer in der damit gut gefüllten Margon-Arena schon vor dem Anpfiff. Arne Wendler, von 2018 bis 2024 in Dresden, und Grant Teichmann (2021-2024) wurden vor dem ersten Saisonspiel für ihre langjährigen Dienste geehrt und mithin offiziell aus Dresden verabschiedet.

Während der gebürtige Chemnitzer Wendler (162 Spiele/899 Punkte) sein Hochschulstudium in den Vordergrund gestellt hat, kam Teichmann (102/1.103) gleich als Konkurrent mit Düsseldorf nach Dresden. Der Applaus für seine vorherigen Leistungen war ihm dennoch sicher. Der Deutsch-Amerikaner gehörte zu den Publikumslieblingen in Dresden. An alter Wirkungsstätte hatte Teichmann offenbar mit den Nerven zu kämpfen, seine neun Würfe verfehlten jeweils ihr Ziel.

Titans-Trainer Fabian Strauß sah noch zu viele Fehler seiner Mannschaft - aber damit auch jede Menge Verbesserungspotenzial.
Titans-Trainer Fabian Strauß sah noch zu viele Fehler seiner Mannschaft - aber damit auch jede Menge Verbesserungspotenzial. © Jürgen Lösel

Vielleicht könnte sich aber Landsmann Wesley Dreamer als dessen legitimer Nachfolger bei den Dresden Titans etablieren. Der 23-jährige Neuzugang markierte nicht nur die ersten Punkte der neuen Spielzeit, sondern avancierte beim Auftaktsieg mit 22 Zählern zum beste Punktesammler der Dresdner.

Daniel Kirchner, eines der prägenden Titans-Gesichter der vergangenen Jahre, gelangen zwölf Punkte. Der überraschend kurzfristig verpflichtete Rückkehrer Koen Sapwell steuerte elf Zähler bei. Dabei war der Australier erst knapp eine Woche in Dresden und absolvierte nur wenige Einheiten mit dem Titans-Team.

Die anderen vier eingesetzten Neuzugänge neben Dreamer deuteten phasenweise ihr Potenzial an, allerdings jeweils mit deutlich Luft nach oben - was zu diesem Saisonzeitpunkt sicher nicht ungewöhnlich ist. "Es sind mir immer noch zu viele Fehler. Aber wir müssen auch realistisch sein, ich muss realistisch sein. Es ist nicht mehr die Truppe aus den letzten drei Jahren, die einfach vieles im Schlaf konnte", betonte Titans-Trainer Fabian Strauß.

"Es wird noch besser, das kann ich versprechen"

Der 31-Jährige hatte vor dem Auftakt, wie er selbst versicherte, noch viele Fragezeichen über dem Kopf. Nur wenige davon dürften sich nach der Partie gegen Düsseldorf in Wohlgefallen aufgelöst haben. Denn die Gäste mussten verletzungsbedingt nicht nur auf ihren besten Punktesammler Derek Hanes verzichten, sondern den Rheinländern steckte eine 600 Kilometer lange Busfahrt in den Knochen. "Gegen ein gutes Team wie Dresden nach so einer langen Fahrt mit zehn Punkten zu verlieren, ist vollkommen okay", sagte der zweitbeste Giants-Scorer Emil Marshall.

Die Euphorie der Sieger hält sich nicht nur deshalb in Grenzen. Es ist auch das Wissen um das vorhandene Potenzial, von dem derzeit nur ein gewisser Prozentsatz abgerufen wird. Schließlich trainiert das neu zusammengestellte Titans-Team erst seit knapp vier Wochen gemeinsam. "Ich bin zufrieden mit dem Ausgang. Das erste Spiel zu gewinnen, gerade Zuhause, ist unheimlich wichtig. Klar haben wir hier und da noch ein bisschen was zu verbessern", betonte Spielmacher Daniel Kirchner.

Aber der 26-jährige gebürtige Berliner betonte auch: "Der erste Sieg ist wichtig, und darauf können wir aufbauen. Heute hat man gesehen, dass ein Neuzugang gleich Top-Scorer wird. Die anderen finden auch noch ihren Rhythmus. Wir bringen bisher alle sehr gut ein, da machen wir weiter. Und es wird noch besser, das kann ich versprechen."

Auch Trainer Fabian Strauß versicherte: "Es war für uns wichtig, dass wir nicht nervös rauskommen, hintenraus haben wir das gut runtergespielt. Ich glaube, wir haben Potenzial, das müssen und wollen wir Woche für Woche herauskitzeln."