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Show mit Adler Shiva

Falkner Hans-Peter Schaaf trainiert rund 15 Greifvögel zurzeit in Bischofswerda. Ab Freitag fliegen sie vor Publikum.

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© Steffen Unger

Von Gabriele Naß

Bischofswerda. Vorsicht Uhus! Hans-Peter Schaaf ruft in den Wald rund um die Waldbühne in Bischofswerda, als sich ein Mann mit seinem Hund nähert. Keins der Tiere soll sich erschrecken. Das gelingt, auch weil die Uhus gut trainiert sind. Sie heißen Olga und Tanja nach ihrer sibirischen Herkunft und sitzen seelenruhig auf jeweils einem Stamm. Als sie beim Anblick des Hundes unruhig werden, ruft Falkner und Tiertrainer Hans-Peter Schaaf sie beim Namen und sie beruhigen sich. Tolle Tiere sind das, die größten Eulen, die es gibt. Seit ein paar Tagen trainiert der Falkner mit ihnen und anderen Vögeln auf der Waldbühne für Flugshows über Ostern und in den Osterferien.

In Sichtweite der Uhus sitzt Shiva, ein prächtiger Steinadler. Mit einem Weißkopfseeadler, einem Blauadler, Bussarden und Falken neben sich wartet auch er auf seinen Einsatz beim Einfliegen. Probleme gibt es keine, obwohl das Gelände neu ist für Hans-Peter Schaafs Tiere. Aber es sei bestens geeignet. „Ein schönes Gelände, eine kleine feine Bühne, tolle Kulisse“, sagt er. Die Zuschauer der Flugshow nehmen Platz, wo sonst die Gäste der Karl-May-Spiele sitzen. Nahezu lautlos werden dann die Vögel über ihre Köpfe gleiten. Hans-Peter Schaaf moderiert und erzählt dabei Interessantes und Wissenswertes über das Leben seiner Tiere, den Naturschutz und die uralte Kunst der Jagd mit Greifvögeln.

Kontakt durch Karl-May-Spiele

Der Kontakt des Falkners nach Bischofswerda kam durch die Karl-May-Spiele zustande. Die Spielgemeinschaft Gojko Mitic lässt 2017 beim „Der Schatz im Silbersee“ erstmals einen Adler fliegen. Das wird Shiva von Hans-Peter Schaaf sein, abgelöst für Pausen von zwei drei anderen Greifvögeln. Bischofswerdas Spielleiter Uwe Hänchen hat den Adler in drei Szenen ins Textbuch geschrieben. Die Hoffnung ist, dass er sich nach seinem Flug sogar von Darstellern auf dem Arm empfangen lässt. „Als feststand, dass wir einen Vogel fliegen lassen wollen, haben wir recherchiert und so Hans-Peter Schaaf kennengelernt. Dass er mit uns zusammenarbeitet, freut uns sehr“, sagt Uwe Hänchen. Die Proben mit Steinadler Shiva für „Schatz im Silbersee“ beginnen gleich im Anschluss an die Flugshows.

Für Bischofswerda und die Waldbühne sind Tiere nichts Neues. Aber Greifvögel hat man hier noch nicht sitzen oder fliegen gesehen. Aber auch für Olga, Tanja und Shiva ist es etwas Besonderes, hier fliegen zu können. Wegen der Geflügelpest hatten sie seit November Flugverbot und mussten im Stall sitzen. Jetzt dürfen sie zwar wieder raus, aber in ihrem angestammten Quartier in Bad Schandau noch immer nicht in die Luft. Für das Gebiet um die Falkensteinhütten im Ortsteil Ostrau, die seit einem Jahr das Domizil von Falkner Schaaf ist, gilt noch immer ein Flugverbot.

Endlich wieder fliegen

Bis November hatte Schaaf hier im natürlichen Amphitheater einer felsbestandenen Lichtung seine Falken, Eulen und Adler ausschwärmen lassen. Manchmal durften die Gäste sogar eins der Tiere streicheln. Dass er jetzt in Bischofswerda einen ähnlich schönen Platz fand und hier die Zeit mit Flugshows überbrücken kann, sei ein hervorragender Zufall und der Suche der Spielgemeinschaft nach einem Falkner zu verdanken. Die Tiere hätten es gebraucht, endlich wieder fliegen zu können.

Die Nähe zum Heimatort Oppach kommt Falkner Schaaf außerdem entgegen. Er hat sich dorthin mit seinen Tieren als Wohnort zurückgezogen. In den leeren Hüllen der einstigen Frottierwarenweberei seines Opas, leben die Greifvögel jetzt. Opa und Onkel waren Ornithologen. Hans-Peter Schaaf ließen die großen Vögel nicht mehr los, seit er als Kind einen verletzten Steinkauz pflegte und gesund wieder in die Freiheit entließ.

Flugshows: 14.-23. April, 10 und 14 Uhr, 8 Euro Erwachsene, 4 Euro Kinder, 20 Euro Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder); Waldbühne am Schmöllner Weg

www.jagdfalkenhof.de

www.karl-may-spiele-bischofswerda.de