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Polizei nimmt Simson-Fahrer nach waghalsiger Flucht fest

Eine eigentlich harmlose Kontrolle eines Mopeds gipfelte im Erzgebirge in einer rasanten Verfolgungsjagd. Der jugendliche Fahrer hatte gleich mehrere Gründe, seine Simson nicht überprüfen zu lassen.

Von Mirko Jakubowsky
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Ein junger Simson-Fahrer wird durch Zwönitz von einem Polizeimotorrad verfolgt.
Ein junger Simson-Fahrer wird durch Zwönitz von einem Polizeimotorrad verfolgt. © Verkehrspolizeiinspektion Chemnitz

Zwönitz. Bei einem Polizeieinsatz im Rahmen eines Simson-Treffens in Zwönitz kam es am Samstag zu einer gefährlichen Verfolgungsjagd. Eigentlich wollten fünf Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Chemnitz bei dem Moped-Event lediglich nach unzulässigen Umbauten suchen, doch gegen 13.30 Uhr fiel einem der Polizisten an der Niederzwönitzer Straße eine schnell fahrende blaue Simson S 51 auf.

Wir die Polizei am Montag mitteilte, folgte der Beamte der schnellen Simson, doch als deren Fahrer merkte, dass ein Einsatzmotorrad hinter ihm fuhr, drehte er den Gashahn auf und flüchtete trotz Blaulicht und mehrfachen Anhaltsignalen durch Zwönitz. Dabei soll der Mann unter anderem über Privatwege gefahren sein und über einen schmalen Baustellen-Behelfsgehweg gerast sein. Auf der Flucht habe die Simson zudem rücksichtslos andere Verkehrsteilnehmer überholt. Ferner zwang der Flüchtende einen Motorradfahrer im Gegenverkehr zum Ausweichen und beschleunigte auf seiner Simson teilweise auf mehr als 100 km/h. Nach zwei Beinahe-Kollisionen mit Autos gab der Fahrer des Mopeds seine minutenlange Flucht schließlich auf, hieß es.

Der uniformierte Verfolger nahm den Jugendlichen daraufhin vorläufig fest, um eine weitere Flucht zu verhindern. Da die Identität des jungen Rasers zunächst nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, mussten die Eltern des Tatverdächtigen vor Ort erscheinen und die fehlenden Personaldokumente vorweisen.

Die Simson war wesentlich schneller als erlaubt.
Die Simson war wesentlich schneller als erlaubt. © Verkehrspolizeiinspektion Chemnitz

Wie sich dann herausstellte, hatte der 17-jährige Deutsche gleich mehrere Gründe, sich einer Polizeikontrolle zu entziehen. So sei die Simson durch Motor-Tuning kein Kleinkraftrad mehr gewesen, sondern fiel in die Klasse der Leichtkrafträder. Dafür hatte der junge Mann allerdings keinen Führerschein. Zudem war die Abgasanlage der S51 unzulässig umgebaut, der hintere Reifen war nahezu vollständig abgefahren, der Scheinwerfer war verbotenerweise überklebt und für einige weitere Umbauten, wie etwa einen sogenannten Schnellgasgriff, lagen keine erforderlichen Nachweise vor.

Der 17-Jährige ist nun nicht nur seinen Führerschein und sein frisiertes Moped los, sondern sieht zudem einem Ermittlungsverfahren wegen verbotenen Kraftfahrzeugrennens ohne Fahrerlaubnis entgegen. Der Jugendliche wurde nach der Anzeigenaufnahme seinen Eltern übergeben.

Wie die Polizei in Chemnitz weiter mitteilt, wurden auch die anderen bei dem Simson-Treffen eingesetzten Beamten fündig: Insgesamt 16 kontrollierten Fahrern wurde demnach die Weiterfahrt untersagt, sieben Bußgeldverfahren seien eingeleitet worden. Grund: An den betreffenden Mopeds hatten die Kontrolleure unzulässige Umbauten und Modifizierungen gefunden.