Dresden. Bis Ende August laufen die Maschinen noch, dann ist Schluss in der Solarwatt-Modul-Produktion in Dresden. Das Unternehmen lässt fortan nur noch in China herstellen. Im Interview, das zuerst im Podcast "Thema in Sachsen" erschienen ist, spricht Solarwatts Chief Product Officer Peter Bachmann über die Gründe für den Weggang und welche Schlüsse die Politik aus dem erneuten Niedergang der Solarbranche in Deutschland lernen müsse.

Warum stoppt Solarwatt die Produktion eigener Solarmodule und Akkus in Dresden?

Die Entscheidung ist uns wirklich sehr schwer gefallen. Mit der Herstellung von Photovoltaik-Modulen ist die Firma groß geworden. Wir waren Pioniere auf diesem Gebiet, die Produktion gehört sozusagen zu unserer DNA. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben uns aber dazu gezwungen.

Beschreiben Sie doch einmal die Rahmenbedingungen.

Die Überkapazitäten an Solarmodulen, die insbesondere in China hergestellt werden, sind so gigantisch und haben zu einem Preisverfall geführt, mit dem wir in Deutschland einfach nicht mehr mithalten können. Nur um es konkret zu machen: Allein der Modulpreis ist in den vergangenen zwölf Monaten noch einmal um gut 60 Prozent gefallen. Für ein deutsches Unternehmen ist es einfach nicht möglich, in derselben Zeit die Kosten um 60 Prozent zu drücken.

• Das Interview im Podcast: Gibt es noch Hoffnung für Sachsens Solarindustrie?

Wieso können die Chinesen das?

Genauso wie etwa die E-Autobranche erfährt die chinesische Solarbranche ebenfalls staatliche Subventionen. Es geht mittlerweile sogar so weit, dass manche chinesische Hersteller ihre Module unter Herstellkosten verkaufen und ein innerchinesischer Preiskampf noch zusätzlich die Preise drückt. Also das, was auf dem Weltmarkt passiert, geschieht gleichzeitig in China. Ich rechne fest damit, dass sich dieser Abwärtstrend noch verschärfen dürfte.

Nun verlagert Solarwatt seine Produktion ausgerechnet nach China. Warum?