Zwickau. Die Polizeidirektion Zwickau hat nach diversen, teils gewalttätigen, volksverhetzenden und rassistischen Vorfällen beim Simson-Treffen in Zwickau am vergangenen Wochen einen Zeugenaufruf gestartet. Hinweise können unter anderem auf dem Hinweisportal der sächsischen Polizei im Internet abgegeben werden.

Dort könnten auch Bild-, Ton- und Videodateien hochgeladen werden, teilte die Polizei am Freitag mit. Man ermittle unter anderem wegen Landfriedensbruch, versuchter gefährlicher Körperverletzung sowie Sachbeschädigung durch Feuer. Zwei Tatverdächtige seien bereits bekannt.

Im Laufe dieser Woche habe man von weiteren potenziellen Rechtsverstößen erfahren, etwa Volksverhetzung, dem öffentlichen Aufruf zu Straftaten sowie der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Darüber hatte unter anderem der MDR berichtet. Der Sender veröffentlichte ein circa ein Minuten langes Video, auf dem eine große Teilnehmergruppe zunächst die Feuerwehr ausbuht und danach lauthals „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ skandiert.

Schon am vergangenen Sonnabendnachmittag hatte eine Reporterin der Berliner Tageszeitung von mehrere Menschen mit NS-Tattoos und Hitlergrüßen berichtet. Einige Stunden später sei die Lage vollends eskaliert, teilte die Polizei mit. Es habe mehrere kleinere Brände auf dem Veranstaltungsgelände gegeben, die Zwickauer Berufsfeuerwehr rückte aus und auch mehr Polizei. Bis zu 400 Menschen hätten die Einsatzkräfte angegriffen und beworfen. Die vom Veranstalter eingesetzten Ordner haben nach Angaben des MDR rechtsextreme Symbole ignoriert.

Auf dem Flugplatz in Zwickau findet jährlich nach Angaben des Veranstalters das größte Treffen für Fans der DDR-Kult-Mopedmarke Simson statt. Schon 2023 hatten rechtsradikale Vorfälle für Ärger gesorgt. Veranstalter des Events ist die STZ Simson Treff Zwickau GmbH mit Sitz in Wilkau-Haßlau.