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Entsteht hier die erste Hängebrücke im Elbsandsteingebirge?

Schon lange gibt es die Idee, das Polenztal bei Hohnstein mit einer Brücke zu überspannen. Nun meldet sich sogar ein Investor.

Von Anja Weber
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Günter Eberhardt (2.v.r.) mit Alexander Nassal, Thomas Türpe (links) und Hanka Owsian an dem Punkt, wo die Hängebrücke ankommen könnte.
Günter Eberhardt (2.v.r.) mit Alexander Nassal, Thomas Türpe (links) und Hanka Owsian an dem Punkt, wo die Hängebrücke ankommen könnte. © Mike Jäger

Der Dresdner Fotograf und Bergsteiger Thomas Türpe treibt das Vorhaben "Umweltbildungsprojekt Hängebrücke über das Polenztal" weiter voran. Die Brücke könnte das Polenztal zwischen der Hocksteinaussicht und der Burg Hohnstein überspannen. Damit hätten Besucher einen weiteren Zugang, geradeso wie die alten Ritter. Doch bislang ist es ein schwieriges Thema. Die Landesdirektion Sachsen als oberste Naturschutzbehörde sieht die Hürden fürs Überspannen des Polenztales hoch gesteckt. Vier Schutzgebiete liegen in dem Areal, von der Naturschutzzone A des Nationalparks Sächsischen Schweiz bis hin zu geschützten Felsbiotopen und einem Vogelschutzgebiet. Thomas Türpe ist trotzdem drangeblieben und jetzt gibt es neue Erkenntnisse und einen Investor.

Die Hängebrücke zur Burg Hohnstein wäre die Attraktion in der Sächsischen Schweiz. Sie wäre nicht nur für die Burganlage ein Zugewinn, sondern auch ein neuer Touristenmagnet abseits der bereits bekannten und meist überlaufenen Ausflugsziele. "Sieben Jahre geht es nun schon um das Projekt, das ist ziemlich anstrengend. Jetzt muss es aber endlich angegangen werden. Die Hängebrücke muss in den neuen Koalitionsvertrag der Regierung", sagt Thomas Türpe. Deshalb werde er auch weiter an dem Vorhaben dranbleiben. Aus seiner Sicht wäre das eine gute Chance, den ländlichen Raum weiterzuentwickeln. Und es wäre natürlich gut für Hohnstein. Die Burg und die Brücke müssten als wirtschaftliche Einheit gesehen werden. "Wir müssen das mit dem Nationalpark versuchen. Ein gemeinsames Projekt wäre schön", sagt er.

Mit dem Unternehmer und Stahlhändler Günter Eberhardt aus Riedlingen an der Donau (Baden Württemberg) gibt es jetzt sogar einen Investor. Sein Unternehmen, die Eberhardt-Gruppe, hat bereits zwei solcher Hängebrücken gebaut und er könnte sich gut vorstellen, so ein Projekt auch in Hohnstein anzugehen und umzusetzen. Es sei eine Chance für die Region, den Tourismus breiter aufzustellen. Bereits in den Jahren 2017 und 2018 war er in der Region unterwegs, um nach Möglichkeiten Ausschau zu halten. Jetzt soll in das Hohnsteiner Projekt wieder neuer Schwung gebracht werden. Angedacht ist, dass das Familienunternehmen den Bau finanziert und die Brücke dann betreibt. Das habe man bei anderen Vorhaben bereits erfolgreich umsetzen können, sagt Projektleiter Alexander Nassal. Er sieht zudem die Chance, auch den Wintertourismus in der Region anzukurbeln, da die Hängebrücke ganzjährig betrieben werden kann.

In den nächsten Schritten geht es um die konkreten Planungen und vor allem Abstimmungen zur Realisierbarkeit des Vorhabens. Im Herbst soll das Vorhaben dann der Hohnsteiner Bevölkerung öffentlich vorgestellt werden.