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SZ + Sebnitz

Millionenschaden nach Unwetter an Straße bei Hohnstein

An der schnellen Verbindung von Goßdorf ins Sebnitztal wird seit über 13 Jahren gebaut. Immer wieder musste sie gesperrt werden. Jetzt sicherlich noch länger.

Von Anja Weber
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Die Wendestelle an der Bergstraße im Hohnsteiner Ortsteil Goßdorf wurde durch das Unwetter zerstört.
Die Wendestelle an der Bergstraße im Hohnsteiner Ortsteil Goßdorf wurde durch das Unwetter zerstört. © Stadtverwaltung Hohnstein

Die Einwohner von Goßdorf werden wohl auch künftig weite Umwege fahren müssen, um zum Beispiel nach Bad Schandau zu fahren. Denn die schnelle Trasse über die Bergstraße nach Kohlmühle und ins Polenztal wird wohl doch noch länger gesperrt bleiben. Eigentlich hätte sie nach den jüngsten Bauarbeiten wieder frei sein können. Doch das Unwetter im Mai dieses Jahres machte der Stadt Hohnstein als Eigentümer einen Strich durch die Rechnung.

Die gute Nachricht: Der 2023/2024 neu gebaute Abschnitt hat gehalten. Die schlechte Nachricht ist, dass die massive Sandsteinmauer und die anschließende Straße an mehreren Stellen bis zirka zwei Meter weit unterspült wurde, sagt Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Und nach ersten Gutachten ist die Schadenssumme beträchtlich. Im Rathaus geht man von etwa 1,1 Million Euro aus. Deshalb bliebt die Bergstraße auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Ein Ingenieurbüro arbeitet jetzt an einer Lösung, wie auch dieser große Schaden wieder behoben werden kann.

An die zwei Meter soll die Straße an der Sandsteinmauer unterspült sein.
An die zwei Meter soll die Straße an der Sandsteinmauer unterspült sein. © Stadtverwaltung Hohnstein

Doch irgendwie steckt in der Straße der Wurm. Bereits im Jahr 2011 wurde festgestellt, dass der Hang an der schmalen abschüssigen Straße in einem Abschnitt abzurutschen drohte. In einem umfangreichen und komplizierten Verfahren wurde eine Stützwand gebaut. Damit war die Straße erst einmal wieder sicher.

Doch die Freude darüber währte nicht lange. Im August 2013 hatte sich praktisch unter den Füßen der Goßdorfer ein riesiges Loch in der Straße aufgetan. Aufmerksame Kraftfahrer hatten das gesehen. Genau an der Mauer in der Engstelle war der Asphalt eingebrochen. Und das Schlimme, wer in das Loch hineinschaute, konnte auch wieder herausschauen, praktisch durch die Stützmauer hindurch. Die Stützmauer war teilweise unterhöhlt. Eine Folge des Unwetters am 9. Juni 2013. Der Schaden wurde dann repariert. Damit nicht genug.

Lkws, Busse und Unwetter sorgen für Millionenschäden

Anfang 2020 war dann ein Teil des Straßenrandes komplett weggebrochen. In der Stadtverwaltung ging man damals davon aus, dass dies eine Folge der starken Belastung war, der die Straße ausgesetzt war. Sie diente während der Bauzeit an der Kreisstraße von Hohnstein nach Bad Schandau, der sogenannten Sense, als inoffizielle Umleitungsstrecke. Tonnenschwere Laster und sogar Reisebusse hatten sich den eigentlich auf 7,5 Tonnen beschränkten Goßdorfer Berg hinab und hinauf gequält. Wieder musste die Stadt für die Sanierung aufkommen. Und wieder wurde gebaut. Dieses Mal musste sogar ein Stück Hang abgebaggert werden, um die Straße zu verlegen.

Im vergangenen Jahr konnte die Sanierung starten. Und offenbar hat die Idee der Planer auch dem Unwetter vom Mai 2024 standgehalten. Aber eben nicht der Rest der Straße. Die Bergstraße wurde im Bereich der Kaskaden komplett unterspült. Aufgrund der massiven Schäden an der Sandsteinkaskadenmauer müsse sie nun auf unbestimmte Zeit weiter gesperrt bleiben, so der Bürgermeister. Im Hohnsteiner Rathaus ist man schon zu dem Schluss gekommen, dass die Bergstraße vom Pech verfolgt sei.

Von der Stadtverwaltung wurden allein bei dem Starkregenereignis am 25. Mai insgesamt 13 Schäden im Bereich Goßdorf, Lohsdorf, Ehrenberg und Polenztalstraße gemeldet. Zusammen mit den erforderlichen Ausgaben für die qualifizierte Schadensaufnahme, die Projektsteuerung und Sofortmaßnahmen beträgt die gemeldete Schadenssumme fast 2,3 Millionen Euro.

Die Schadensmeldungen aller betroffenen Gemeinden seien aktuell in der Prüfung durch Landratsamt und Landesdirektion. Im Ergebnis werde dann über die zur Verfügung gestellten Zuwendungen für die Schadensbeseitigung entschieden, so der Bürgermeister.