Von Peter Salzmann

Der 18. Jahrgang vom "Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge 2025" ist erschienen. Erneut ist es dem SEW-Verlag auf 210 Seiten mit 75 passionierten Autoren und 260 Fotos, Faksimiles, Grafiken und Tabellen gelungen, Bäume, Blumen sowie heimische Tiere in den Fokus zu stellen. Ergänzt wird alles mit Geschichten und Gedichten, die Heimatverbundenheit vermitteln. Dr.-Ing. Harald Weber vom Verlag informiert: "Die meisten Autorinnen und Autoren sind in der sächsischen Region geboren, aufgewachsen und leben noch heute hier. Sie kennen Flora und Fauna und schätzen die beeindruckenden Landschaften."

Das Besondere: "Unsere Autoren sind keine professionellen Schriftsteller und schildern Ereignisse und Begebenheiten von heute und aus längst vergangenen Zeiten mit volksüblichen Worten", so Weber.

Von den Märzenbechern im Polenztal …

Michael May widmet den Märzenbecherwiesen zwischen Heeselicht und der Bockmühle ein Gedicht, das zum sorgsamen Umgang mit den zeitigen Frühlingsboten mahnt: "Die Märzenbecher hier sind Heeselichts Pläsier. / Touristen reisen an, / erfreuen sich daran." Heinz Strohbach schwärmt von Krokussen, Waldschlüsselblumen und dem seltenen Aronstab. Roberto Böhme setzt dem legendären Forstmann Dietrich Graf (1936 bis 2017) ein Denkmal, weil sich der Förster von 1996 bis 2001 große Verdienste als Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen in der Arbeitsgruppe für naturgemäße Waldwirtschaft erworben hat.

Der gegenwärtige Zustand der Burgstädtler Linde wird besorgniserregend beschrieben. Nachzulesen ist, dass der Grafiker, Zeichner und Ortschronist Gerhard Schiffel (1913 – 2002) die Linde bildkünstlerisch vielfältig verewigt hat. Christiane Sundermeyer erinnert sich an einen Apfelbaum, der sich einst in Jugendjahren "biegsam und vor Zuversicht überschäumend" präsentiert habe.

Marianne Christoph stellt das Leben der Bienen in den Mittelpunkt: "Bienen – ihr heiligen Tiere fliegt zum Himmel empor. Für viele wart ihr längst vergessen. Euer Summen dringt an jedes Ohr." "Natur und Kamera" sind für Eva-Maria Zschorn untrennbar verbunden. Bildhaft schildert sie ihr Bemühen, Gänse auf den Elbwiesen in unmittelbarer Fuchsnachbarschaft vor die Linse zu bekommen. Rotmilan, Grünspecht, Neuntötermännchen, Pirol oder Eisvogel im Kirnitzschtal hat sie fotografiert.

... bis zur Kartoffelernte in Niederschöna

Sehr lesenswert ist der Beitrag von Christine Zimmermann "Als die Erdäpfel noch Erdbirnen hießen." Ein altes Schwarz-Weiß-Foto zeigt die Erntehelfer um 1940 in Niederschöna; man kann ahnen, wie schwer das Kartoffellesen gewesen sein musste. Ursula Unger aus Leupoldishain lässt die Leser an "Weihnachten in Nikolsdorf" teilhaben. Frau Unger fasziniert jedes Jahr im Landkalenderbuch mit liebenswert-nachdenklichen Texten, die mit Anekdoten und Bräuchen vertraut machen.

Das Landkalenderbuch 2026 ist bereits in Angriff genommen worden. Zum Thema "Technik, die begeistert" sucht der SEW-Verlag unter anderem Beiträge, die davon berichten, "wie neue Erfindungen und technische Anlagen das Leben in unserer Region über Jahrzehnte verändert haben", so Harald Weber. Dabei geht es auch um die Faszination von historischen und modernen Anlagen oder um lustige Begebenheiten rund um die Technik.

Landkalenderbuch 2025: 212 Seiten, s/w und farbige Abbildungen, kartoniert

Preis: 13,00 € zzgl. Versandkosten

ISBN 978-3-936203-47-9

www.sew-verlag.de