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Bergwacht übt mit der Bundeswehr im Elbsandsteingebiet

Ein Bundeswehrhubschrauber ist für die Bergwacht in Sachsen der Plan B, wenn "Christoph 62" aus Bautzen schon im Einsatz ist. Dafür wurde nun trainiert.

Von Katarina Gust & Marko Förster
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Das erste gemeinsame Training der Bergwacht Sachsen mit dem SAR-Hubschrauber der Bundeswehr aus Holzdorf in Brandenburg. Geübt wurde mit acht Luftrettern. Sie flogen zwischen Reinhardtsdorf und dem Großen Zschirnstein.
Das erste gemeinsame Training der Bergwacht Sachsen mit dem SAR-Hubschrauber der Bundeswehr aus Holzdorf in Brandenburg. Geübt wurde mit acht Luftrettern. Sie flogen zwischen Reinhardtsdorf und dem Großen Zschirnstein. © Marko Förster

Wenn Wanderer nicht weiter kommen oder Bergsteiger am Felsen abstürzen, muss es schnell gehen. Die Bergwacht in der Sächsischen Schweiz kann für solche Ernstfälle auf Hubschrauber "Christoph 62" aus Bautzen zurückgreifen. Es ist der einzige Heli in Sachsen, der mit einer Rettungswinde ausgestattet ist. Doch was, wenn Christopher schon anderweitig im Einsatz ist?

Dann gibt es für die Bergwacht in Sachsen einen Plan B: Der SAR-Hubschrauber der Bundeswehr aus Holzdorf in Brandenburg. Der Bundeswehrhubschrauber ist für die Bergwacht die Reserve, wenn "Christoph 62" unterwegs ist zu sogenannten Sekundäreinsätzen, zum Beispiel bei Verlegungen von Krankenhaus zu Krankenhaus.

In diesem Jahr absolvierte die Bergwacht in der Sächsischen Schweiz bisher drei Einsätze mit dem SAR-Helikopter der Bundeswehr. Um darauf vorbereitet zu sein, fand nach jahrelangen Bemühungen um die Finanzierung an diesem Sonnabend das erste gemeinsame Training der Bergwacht Sachsen mit dem SAR-Hubschrauber statt. Die Organisation lag in den Händen von Jens Hertel, Ressortleiter Luftrettung bei der Bergwacht Sachsen.

Pünktlich um 9.30 Uhr begann die Übung in Reinhardtsdorf, wo die Bergwacht ihr Quartier an der Zufahrtsstraße zum Wolfsberg aufgeschlagen hatte. Die Agrargenossenschaft „Oberes Elbtal“ in Reinhardtsdorf stellte ihre Wiese zur Verfügung.

Insgesamt 14 Mitglieder der Bergwacht waren vor Ort, davon acht Luftretter, außerdem Helfer, die sich um die Verpflegung kümmerten sowie die drei Crewmitglieder des SAR Hubschraubers. In hartem Training wurden bis 16.30 Uhr am Großen Zschirnstein realistische Einsatzszenarien nachgestellt, um ein möglichst wirklichkeitsnahes Üben möglich zu machen.

Junge Frau verletzt sich nach der Nacht in der Boofe

Die Übung fand nach einer einsatzreichen Woche für die Bergwachtretter in der Sächsischen Schweiz statt. Unter anderem wurden die Einsatzkräfte bei einem anspruchsvollen Windeneinsatz an der Zwillingsstiege im Bauerloch an den Affensteinen gebraucht. Hier wurde eine Person von einem schmalen Felsband in 25 Metern Höhe gerettet. Außerdem war die Bergwacht Pirna am Lilienstein im Einsatz. Die Bergwacht Bad Schandau musste an einem Tag zwei parallele Einsätze bewältigen: Eine Person wurde am Aufstieg zum Papststein bewusstlos, eine andere verletzte sich am Knöchel am Kleinhennersdorfer Stein. In beiden Fällen kam jeweils die Rettungswinde vom Rettungshubschrauber "Christoph 62" zum Einsatz.

Wenige Stunden vor der Übung am Sonnabend gab es noch einen weiteren Notfall. Dabei rückte die Bergwacht Bad Schandau aus, um einer 26-Jährigen zu helfen, die sich auf dem Weg von ihrer Boofe zur nächsten Station am Fuß verletzte.