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Sachsen

Kommentar zum Bildungsbarometer: Klare Aufgaben für die Bildungspolitik

Sachsens Schulen kommen beim Ifo-Bildungsbarometer deutschlandweit auf Platz 3. Sorgen macht vor allem der Lehrermangel. Das wird nicht die einzige Aufgabe für die neue Regierung sein.

Von Andrea Schawe
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Das größte Problem an Sachsens Schulen bleibt der Lehrermangel.
Das größte Problem an Sachsens Schulen bleibt der Lehrermangel. © dpa, Thomas Schlorke

Die Sachsen geben den Schulen im Freistaat mehrheitlich gute und mittelmäßige Noten. In der Befragung durch die Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut vergab ein Drittel die Noten "sehr gut" und "gut", etwa die Hälfte die Note "befriedigend". Sachsens Bildungssystem steht damit im deutschlandweiten Vergleich immer noch gut da.

Doch auch im Freistaat sinkt das Leistungsniveau der Schüler. Das größte Problem bleibt der Lehrermangel. Genügend Lehrkräfte zu finden, damit so wenig Unterricht wie möglich ausfällt, bleibt auch in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben in der Bildungspolitik.

Sie zu lösen, muss Priorität haben. Dafür braucht es die nötige Konsequenz. Wenn sich nicht mehr Menschen für den Lehrerberuf entscheiden, müssen sich diejenigen, die schon da sind, auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können. Das geht aber nur, wenn weiter massiv in anderes Fachpersonal investiert wird und mehr Schulassistenten, Verwaltungsfachkräfte, Sozialarbeiter sowie Schulpsychologen fest eingestellt werden.

Sachsen wird viel Geld in die Hand nehmen müssen

Schon die Grundschulen müssen mit Schülern umgehen, die aus den unterschiedlichsten Familien kommen. Sich auf die Vermittlung von Basiskompetenzen zu konzentrieren, erhöht die Bildungschancen für alle. Sachsen hat sich schon auf den Weg gemacht: Im vergangenen Schuljahr wurden erstmals die Zweitklässler in Deutsch und Mathematik getestet. Das Kultusministerium will diese Lernstandserhebungen nun jährlich durchführen, um herauszufinden, wo die Kinder stehen und zusätzliche Förderstunden für diejenigen anzubieten, die Defizite haben.

Eine neue Regierung wird auch über die frühkindliche Bildung reden müssen. Die CDU kann sich bei der Einführung eines verpflichtenden Vorschuljahres auf die Mehrheit der Sachsen berufen. Die Idee des Bündnisses Sahra Wagenknecht, Sprachtests im Vorschulalter mit bei Bedarf folgendem Deutschunterricht verpflichtend zu machen, unterstützen sogar 83 Prozent.

Die Kitas zu Bildungseinrichtungen mit mehr Lerninhalten zu entwickeln, ist ein richtiger Schritt. Eine Überarbeitung des sächsischen Bildungsplans ist für kommendes Jahr geplant und auch dringend nötig.

Das wird allerdings nur funktionieren, wenn das Personal dafür vorhanden ist und auch Zeit dafür hat. Der Personalschlüssel in den Kitas muss sich verbessern. Sachsen wird viel Geld in die Hand nehmen müssen, wenn es auch in Zukunft bei der Bildung spitze sein will.