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Morgenlage in Sachsen: Volt unterstützt SPD + Bildungsprobleme + Anfeindungen

Kleinstpartei unterstützt SPD + Seiteneinsteiger fühlen sich gegängelt + Immer mehr Anfeindungen gegen Lokalpolitiker

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SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping erhält bei ihrem Wahlkampf Unterstützung der Kleinstpartei Volt.
SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping erhält bei ihrem Wahlkampf Unterstützung der Kleinstpartei Volt. © dpa

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Guten Morgen,

Zwei Jahre ist es her: In der Sächsischen Schweiz brannte der Wald. Mehr als drei Wochen dauerten die Löscharbeiten. Aus Hubrauschraubern wurde im Minutentakt Wasser aus der Elbe geschöpft. Winde fachten die Flammen an. An manchen Tagen war der Geruch des Brandes in Dresden wahrnehmbar.

Vieles ist passiert seither. Wege für Löschfahrzeuge wurden ertüchtigt, Zisternen gebaut, Technik nachgerüstet. Sogar Sensoren, die Rauchgeruch erkennen, könnten helfen, Brände rasch einzudämmen. All das ist richtig und sinnvoll. Und es zeigt, dass Resilienz gegen Hitze und Trockenheit, aber auch gegen rasch einsetzende, heftige Niederschläge entwickelt werden muss.

Der momentane freundliche Sommer sprich zwar nicht dafür. Doch in Sachsen häufen sich wie andernorts extreme Wetterereignisse. Generell wird es wärmer und trockener. Sich darauf einzustellen, ist eine Langzeitaufgabe für Politik, Kommunen, Gesellschaft. Nicht immer bestimmen diese Herausforderungen die Schlagzeilen. Doch je besser sie gemeistert werden, desto lebenswerter bleibt Sachsen.

Kommen Sie gut durch den Tag,

Ihr
Thilo Alexe
Politikredaktion Sächsische.de

Das Wichtigste am Morgen:

Wie eine Kleinstpartei der SPD helfen kann

Bei der Europawahl hat die neue Klein-Partei Volt wegen ihres Abschneidens vor allem bei Jungwählern für Aufmerksamkeit gesorgt. Mit drei deutschen Abgeordneten ist die Partei in das EU-Parlament eingezogen. In Sachsen kam die Partei auf 1,8 Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl am 1. September tritt Volt mangels personeller Kapazitäten nicht an. Landesvorsitzender Kevin Schellenberger sagte am Donnerstag, die 176 Mitglieder hätten Anfang des Jahres in einem Basisvotum entschieden, die SPD im Wahlkampf zu unterstützen. Thematische Schnittmengen mit der SPD seien der hohe Stellenwert der EU für Sachsen, die Forderung nach mehr Bürgerbegehren sowie bessere Mobilitätsangebote. SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping sagte, sie freue sich, dass eine junge und neue Partei mit der "alten Tante SPD" kooperieren wolle.

Warum es Seiteneinsteiger es an Schulen so schwer haben

Für viele Sachsen ist es eines der wichtigsten Themen im Land. Bessere Bedingungen in den Schulen. Das bedeutet weniger Unterrichtsausfall, kleinere Klassen und natürlich motivierte Lehrerinnen und Lehrer. Vor allem der häufige Ausfall von Unterrichtsstunden beschäftigt die Menschen im Freistaat.

Bei der sachsenweiten Umfrage "Sachsen-Kompass" von Sächsischer Zeitung und Leipziger Volkszeitung wünschte sich eine deutliche Mehrheit von 64,5 Prozent (über 14.800 Menschen) weniger Unterrichtsausfall an den Schulen. Ein Antwort auf das Problem können Seiteneinsteiger sein. Doch bürokratische Hürden, unkoordinierte Ämter und unnötige Gängelei demotivieren und bremsen viele motivierte Lehrkräfte in spe.

Politiker müssen immer wieder mit Anfeindungen kämpfen

Dirk Neubauer wählte in Video zur Begründung seines Rücktrittes als Landrat deutliche Worte. Wie "Freiwild" würden Politikerinnen und Politiker im Land teils behandelt. Er sei seit "Monaten konfrontiert mit einer persönlichen diffusen Bedrohungslage aus rechter Ecke". Und die Statistik gibt Neubauer recht. Ein Monitoring des Bundeskriminalamts zeigt: 38 Prozent von über 1.700 befragten kommunalen Amtspersonen in Deutschland haben zwischen November 2022 und April 2023 Anfeindungen erlebt. Gut ein Viertel davon seien Hasspostings, mit steigender Tendenz. Vor allem während der Corona-Zeit stieg die Zahl der Anfeindungen deutlich und ist seit dem kaum zurückgegangen.

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© SZ

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