Dresden. Bauwillige in Sachsen dürften aufhorchen: Das Bundesland stockt die Förderung auf. Unterstützt werden mit weiteren 30 Millionen Euro jene, die Wohnraum für den Eigenbedarf sanieren, kaufen oder bauen wollen. „Das soll eine klare Botschaft sein an Familien: Wohneigentum ist machbar“, sagte der für die sächsische Bau- und Wohnungsentwicklung verantwortliche Staatsminister Thomas Schmidt (CDU). „Der Freistaat gibt hier Sicherheit“, fügte er hinzu. Im Kern geht es um zinsgünstige Darlehen.
Die bereits bestehenden Landesprogramme „Familienwohnen“ und „Wohneigentum ländlicher Raum“ verzeichnen eine hohe Nachfrage. Sachsen schießt deshalb frisches Geld zu. Die 30 Millionen Euro stammen nach Angaben von Regionalentwicklungsminister Schmidt aus dem sächsischen Wohnraumförderfonds.
Der Förderzins liegt bei 0,95 Prozent. Sachsen macht es den Empfängern zur Aufgabe, während der Laufzeit des Darlehens den so geförderten Wohnraum selbst zu nutzen. Die Laufzeit der Kredite liegt bei maximal 25 Jahren. Kostenfreie Sondertilgungen sind möglich. Die Finanzierung erhält nur, wer das Vorhaben nicht aus frei verfügbaren Vermögen finanzieren kann. Es gelten Einkommensgrenzen. Anträge bearbeitet die Sächsische Aufbaubank.
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Bis Mitte August bewilligte die Bank dem Ministerium zufolge bereits Darlehen von rund 65 Millionen Euro. So konnte der Freistaat in diesem Jahr die Eigenheime von mehr als 550 sächsischen Familien unterstützen. Fast 200 Anträge über weitere 20 Millionen Euro Darlehen liegen bereits vor und werden derzeit von der Förderbank geprüft. Insgesamt sollen maximal 135 Millionen Euro an Krediten vergeben werden. Bislang standen für die Eigentumsförderung in diesem Jahr 105 Millionen Euro bereit.
Schmidt forderte zudem die Stärkung des ländlichen Raumes. Unlängst hatten sich die Länderbauminister von Union und FDP in Sachsen getroffen und dabei die Mittweidaer Erklärung verabschiedet. „Ein Ventil zur Entlastung der überhitzten Wohnungsmärkte ist eine ausgewogene, gezielte ländliche Entwicklung – das sollte die Regierung mit voller Kraft und Energie stärken“, betonte Schmidt.
In der Erklärung verlangen die sieben Minister und Ministerinnen vom Bund, sich für einen Bürokratieabbau einzusetzen. „Die Reglementierung des Wohnungsbaus und der Wohnraumförderung durch EU-Rechtsvorschriften“ müsse verringert werden. Ein neues EU-Kommissionsmitglied mit Zuständigkeit für den Wohnungsbau lehnen sie ab. Die Ministerrunde befürchtet Bürokratieaufwuchs.