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So liefen im Elbland die Tage des offenen Weingutes

In Meißen, Radebeul und Diesbar-Seußlitz besuchten am Wochenende Weinfans und Kulturinteressierte die offenen Weingüter. Vielerorts gab es schon Warm-Ups am Freitag. Ein Bericht.

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In Meißen bot Winzerin Anja Fritz (r.) einer Freundesgruppe aus Pirna, Dresden und Radebeul ein Glas der Weißwein-Sorte „Marias Glück“  an.
In Meißen bot Winzerin Anja Fritz (r.) einer Freundesgruppe aus Pirna, Dresden und Radebeul ein Glas der Weißwein-Sorte „Marias Glück“ an. © Norbert Millauer

Von Julian Wolf

Unter dem Motto „Feiern Sie mit uns ein Jubeljahr“ standen in diesem Jahr die Tage des offenen Weingutes, die am 24. und 25. August bereits zum 25. Mal stattfanden. „Im Jahr 2000 starteten 19 Weinbaubetriebe mit dieser besonderen Veranstaltungsreihe. Mittlerweile beteiligen sich 50 Betriebe ganz unterschiedlicher Couleur. Ein wirklich toller Erfolg für die Region und für alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beitragen ein herzliches Dankeschön“, heißt es vom Tourismusverband und dem Weinbauverband. Von Dießbar-Seußlitz bis Pillnitz waren alle bekannten Weingüter und Straußwirtschaften dabei — und das bei bestem Sommerwetter.

Tausende Besucherinnen und Besucher aus der gesamten Bundesrepublik und ihren Nachbarländern strömten in das Elbland, um Live-Musik und DJs zu lauschen, unterschiedlichste Weine und Köstlichkeiten zu verkosten und zu schmökern. Das Radebeuler Weingut Drei Herren empfing bereits am Freitag ab 17 Uhr die ersten Gäste. Bratwurst mit Käse gab es vom Grill, Rot- und Weißwein sowie „Junge Gewächse“ wurden flaschen- und glasweise genossen. Für die musikalische Umrahmung kümmerte sich das Radebeuler Urgestein Christian „Spencer“ Herzog gemeinsam mit seinem Produzenten und Gitarristen Karsten Streck. Oldies, Rock and Roll und eigene Lieder kamen äußerst gut beim Publikum an und waren eine tolle Einstimmung auf die zwei kommenden Veranstaltungstage.

Für eine bequeme An- und Abreise sorgte auch in diesem Jahr wieder die Verkehrsgesellschaft Meißen mit ihren Sonderbus-Linien. Neben dem Normalverkehr brachte die VGM Tausende Festbesucher von Weinbetrieb zu Weinbetrieb. Zu den bisherigen Weinberg-Bussen mit den Nummern 850 und 851 setzte die Verkehrsgesellschaft in diesem Jahr erstmalig noch eine dritte Linie ein. Alle 20 Minuten konnte das Publikum entspannt von Diesbar-Seußlitz über Meißen, Coswig und Radebeul bis nach Niederwartha, Cossebaude, Weistropp, Dresden und Graupa reisen – Anschluss-Straßenbahnen und -Züge der Deutschen Bahn wurden erreicht.

Einen herrlichen Sonnenuntergang zwischen den Rebzeilen konnten die Besucher im Weingut „Drei Herren" in Radebeul am Freitagabend erleben.
Einen herrlichen Sonnenuntergang zwischen den Rebzeilen konnten die Besucher im Weingut „Drei Herren" in Radebeul am Freitagabend erleben. © Norbert Millauer
Viele Gäste kamen auch ins  Weingut von Jan Ulrich in Diesbar-Seußlitz.
Viele Gäste kamen auch ins Weingut von Jan Ulrich in Diesbar-Seußlitz. © Andreas Weihs
Der Radebeuler Musiker Spencer sorgte im Weingut „Drei Herren“ für Stimmung.
Der Radebeuler Musiker Spencer sorgte im Weingut „Drei Herren“ für Stimmung. © Norbert Millauer
Prosit! Winzer Ricco Hänsch (l.), Dorothea Stepan und Jens Berger stoßen mit einem Glas Weißwein auf den Tag des offenen Weinguts an.
Prosit! Winzer Ricco Hänsch (l.), Dorothea Stepan und Jens Berger stoßen mit einem Glas Weißwein auf den Tag des offenen Weinguts an. © Norbert Millauer

Appell an die Besucher

Auch das Meißner Weingut Mariaberg von Winzerin Anja Fritz war in diesem Jahr wieder vertreten und bot neben wunderschönen Sitzgelegenheiten inmitten des Weinberges den Gästen auch Platz im Festzelt und Gewölbekeller. Neben Live-Musik begeisterte auch das Kunst-Atelier „Ampere“ aus Weinböhla mit reichlich Kunst. Mehr als zwölf Stunden waren die Beteiligten hier jeden Tag im Einsatz – das Publikum zeigte sich äußerst dankbar.

Anja Fritz begrüßte traditionell ihre Gäste auf dem Weinberg mit einem kurzen Rückblick auf das vergangene Weinjahr. Nur etwa zehn Prozent Wein wird sie von ihrem Weingut ernten können im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem befreundeten Weingut aus Baden wird das Weingut Mariaberg einen Wein namens „Mariaberg und Freunde“ anbieten, sodass sie mehr als die bislang 600 prognostizierten Flaschen Wein unter die Leute bringen kann.

Anja Fritz verliert aber nicht ihren Humor: „600 Flaschen. Das bekommt ihr doch im Mai schon ausgetrunken.“ Dann appellierte sie an die Besucherinnen und Besucher: „Kauft so viel Wein wie ihr könnt auch bei befreundeten Winzern und geht zum Apfelbauern. Auch wenn er vielleicht Äpfel aus anderen Regionen verkauft, überlebt er das Jahr und dann habt ihr auch im kommenden Jahr noch einen Bauern, zu dem ihr gehen könnt.“

Auf der anderen Seite des Meißner Kapitelberges öffnete das Weingut Ricco Hänsch seine Pforten – und schenkte an diesem Wochenende den ersten und einzigen Federweißen in Sachsen aus. Der Meißner DJ Reinhart Kremtz sorgte mit Chillout, Soft-Rock-Klassikern, Relax Ambient und Drum sowie Saxophon Dreams für eine wohlige Atmosphäre mit spektakulären Blicken aus dem Weingut heraus. Der Winzer führte hier auch Weinberg- und Kellerführungen durch und „La Suza“ aus Dresden präsentierte ihre Kunst. In den Abendstunden wurde hier dann auch ordentlich gefeiert.

Die 26. Tage des offenen Weingutes finden vom 30. bis 31. August 2025 statt. Für die nächste Ausgabe wird ebenfalls mit Warm-Up-Events am Donnerstag und Freitag vorher gerechnet. Weiterführende Informationen online unter www.dresden-elbland.de.