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SZ + Pirna

Heidenaus indische Pizza

Die Gaststätte, die mehr Lieferservice ist, gibt es seit 2017. Der Inhaber hat jetzt schon Pläne für 2026 und eine andere Stadt.

Von Heike Sabel
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Vom "Alten Bahnhof" zum "Taj Mahal", von Bruno Keil zu Jasmer Singh, vom Schnitzel zu indischer Grillplatte.
Vom "Alten Bahnhof" zum "Taj Mahal", von Bruno Keil zu Jasmer Singh, vom Schnitzel zu indischer Grillplatte. © Mike Jäger

Vom Schnitzel zum Chicken Mango, vom Bier zum Chai: Der "Alte Bahnhof" in Heidenau war lange Zeit mit dem Namen Bruno Keil verbunden. Man ging zu Bruno. Das ist 13 Jahre her. Dann war drei Jahre eine Frau die Wirtin, seit sieben Jahren ist aus dem "Alten Bahnhof" das "Taj Mahal" geworden. Statt Schnitzel gibt es hier indische Gerichte und einen Lieferservice, der internationale Gerichte von Pizza und Nudeln über gerolltes Fladenbrot bis zur mexikanischen Reispfanne und Gyros anbietet. Und der Wirt heißt Jasmer Singh.

Grillplatte auf Indisch beliebt in Heidenauer Gastro

Der gebürtige Inder kam 2007 nach Deutschland, hatte seine erste Gaststätte in Zeitz, fand den "Alten Bahnhof" in Heidenau übers Internet und probierte es. Im Gegensatz zu Dresden funktioniert es in Heidenau - vor allem wegen des Lieferservice. Der macht in Heidenau den Hauptteil aus und hat in Corona-Zeiten geholfen, zu überleben. Eine Erfahrung, die viele ähnliche Anbieter machten.

Gewürze sind das A und O in der indischen Küche.
Gewürze sind das A und O in der indischen Küche. © Mike Jäger

Das Außer-Haus-Geschäft hat sich gehalten, sagt Singh. Wer bestellt, wählt eher die Klassiker Pizza und Co., wer in die Gaststätte kommt, tut das eher wegen der indischen Gerichte. Gern gegessen werden das Chicken Masala, das scharfe Hähnchenfleisch in Joghurtsoße nach indischer Art (14 Euro) und die indische Grillplatte mit verschiedenem Fleisch und Gemüse, die es für 19 Euro nur in der Gaststätte gibt. Die indischen Speisen werden von einem indischen Koch zubereitet, sagt Singh. Er weiß, wie es in der Küche zugeht, hat bis 2016 selbst gekocht und macht es auch jetzt ab und zu. "Der Inhaber muss Ahnung haben", sagt Singh.

Indisch essen: 2026 bekommt Pirna ein "Taj Mahal"

Doch der Lieferservice und Heidenau sind dem 38-Jährigen auf Dauer zu wenig. In Pirna will er am 1. März 2026 eine indische Gaststätte eröffnen. Wieso er das jetzt, anderthalb Jahre vorher, schon so genau weiß? Ihm gehört das Haus, in dem er mit seiner Familie wohnt und in dem sich die griechische Gaststätte "Hellas" befindet. Der Mietvertrag geht noch bis Ende 2025, danach will Singh umbauen und als "Taj Mahal" starten. Der Name ist für eine indische Gaststätte so typisch wie Venezia für ein Eiscafé. Jedenfalls wissen die Leute sofort, was sie erwartet. Heidenau behält er, wegen des Lieferservice, der auch für Pirna gilt. Spitzentag beim Bestellen und Liefern sei der Sonntag. Pirna wird die "indischere" Gaststätte im Vergleich zu Heidenau sein, von der Ausstattung und vom Angebot.

Ein bisschen indisches Flair und doch noch viele Erinnerungen an die frühere Gaststätte.
Ein bisschen indisches Flair und doch noch viele Erinnerungen an die frühere Gaststätte. © Mike Jäger

Die Lage in Heidenau direkt an der Pirnaer Straße ist für die Terrassenplätze nicht so optimal, weiß der Chef. Drinnen sind es ihm zu wenige Plätze. Anfangs sei es deshalb nicht leicht gewesen, doch jetzt alles gut, sagt Singh. "Es gibt ja auch nicht so viele Gaststätten in Heidenau, indische gleich gar nicht." Inzwischen gibt es Gäste, die immer wieder kommen - und sogar schon nach Indien gereist sind, sagt Singh. Er trinkt einen Chai statt Kaffee und isst mittags gern typisch indisch, abends dann eher was Leichtes. "Ich habe schon alles von unserer Speisekarte probiert", sagt er. Die Nummern der Gerichte mit allen Varianten reichen bis 265. So viel gab es bei Bruno nicht...