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Restaurants in Sachsen werden immer teurer: Warum ich das Gejammer leid bin

Die Verteuerung der Preise in Restaurants, Cafés und Kantinen trifft uns alle. Was aber noch viel mehr nervt als die Preise, ist das Gemecker, findet unsere Autorin.

Von Juliane Just
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Nach der Corona-Pandemie waren alle so froh, wieder gemeinsam in den Biergarten zu gehen. Jetzt wird einem das Feierabendbierchen immer öfter von Meckerern vermiest.
Nach der Corona-Pandemie waren alle so froh, wieder gemeinsam in den Biergarten zu gehen. Jetzt wird einem das Feierabendbierchen immer öfter von Meckerern vermiest. © Sven Ellger (Archiv)

Ich muss jetzt mal etwas loswerden: Ich habe dieses ewige Preis-Gemecker satt! Egal ob Restaurant oder Bistro, Café oder Bäcker, ja sogar Kantinen und Imbisswagen, seit Monaten heißt es stets und ständig: "Boah, ist das teuer geworden!" Ich kann es einfach nicht mehr hören. Ja, die Preise sind gestiegen – überall. Aber das ständige Raunen darüber macht es auch nicht preiswerter und vermiest mir die Laune.

Was mich besonders ärgert: Wenn Gastronomen Gier vorgeworfen wird. Denn die stecken sich das Geld ganz sicher nicht in die eigene Tasche. Es sind immer die gleichen Schlagworte, wenn man nach den Gründen fragt: Energiekrise, Inflation, Mindestlohn, Mehrwertsteuer, CO₂-Steuer. All das geht mit in die Kalkulation der Gastro-Preise ein – immer vor dem Hintergrund, was der Kunde überhaupt noch bereit ist zu zahlen.

Trotz hoher Preise: Viele Restaurants sind trotzdem voll

Natürlich sind über 6 Euro für ein Stück Erdbeertorte wie im Café Toscana in Dresden krass. Aber beim angesagten Zimtschnecken-Laden Cinnamood zahlen Kunden 5 Euro und mehr für ein klebrig-übertürmtes Gebäck, ohne mit der Wimper zu zucken. Ein Eishersteller sagte mir, dass Urlauber in anderen Ländern über 3 Euro für die Kugel Eis bezahlen, aber hier bei 2 Euro von Wucher gesprochen werde. Geht es also wirklich nur um den Preis?

  • Dieser Kommentar erschien zuerst in unserem Gastro-Newsletter "Sachsen zu Tisch". Darin erfahren Sie die Neuigkeiten zu Restaurants und Cafés aus Ihrer Region, außerdem gibt es die neuesten Food-Trends und Rezepte. Hier können Sie den Newsletter bestellen.

Wegen der Verteuerung kommen immer weniger Kunden, sagen die Gastronomen. Je teurer es wird, desto mehr Kunden verlieren sie. Es scheint ein Teufelskreis. Aber: Wer beispielsweise durch die Dresdner Neustadt geht, sieht proppenvolle Biergärten, Restaurants und Lokale. So richtig passt das also nicht zusammen.

Ich bin mir jedenfalls sicher, dass die Menschen weiter gern essen gehen, gesellige Abende verbringen und ausgehen. Vielleicht nicht mehr so oft wie früher, aber dafür ist dann auch die Wahl des Lokals nicht mehr zufällig. Hier wird Qualität überzeugen – und hoffentlich nicht nur der Preis.

Gehen Sie weniger essen? Liegt es am Preis oder gibt es andere Gründe? Und wählen Sie das Restaurant nach persönlichem Geschmack, Qualität oder einem möglichst niedrigen Preis aus? Schreiben Sie mir!