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Freiwilligendienst: Jede achte Stelle in Sachsen droht wegzufallen

Freiwilligendienstler werden unter anderem in Kliniken, Kitas und Schulen eingesetzt. Weil die Bundesregierung an der Förderung für das Programm sparen will, schlägt nun ein Verband Alarm.

Von Tobias Winzer
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Wegen Einsparungen des Bundes könnte ab dem kommenden Jahr etwa jede achte Stelle im Freiwilligendienst in Sachsen wegfallen.
Wegen Einsparungen des Bundes könnte ab dem kommenden Jahr etwa jede achte Stelle im Freiwilligendienst in Sachsen wegfallen. © dpa

Wegen Einsparungen des Bundes könnte ab dem kommenden Jahr etwa jede achte Stelle im Freiwilligendienst in Sachsen wegfallen. Davor warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen, größter Anbieter von Freiwilligendiensten im Freistaat. Demnach fehlen ab 2025 wegen Einsparungen im Bundeshaushalt in Sachsen mehr als zwei Millionen Euro Fördermittel vom Bund. Das seien 670 Freiwilligenplätze in Sachsen, die ab 2025 nicht finanziert seien und somit wegzufallen drohten.

Den Angaben nach leisteten im Freiwilligenjahrgang 2023/24 insgesamt 5.573 Menschen einen Freiwilligendienst - unter anderem in den Dienstformaten Freiwilliges Soziales Jahr und Freiwilliges Ökologisches Jahr. Sie werden zum Beispiel in Krankenhäusern, Kitas, Schulen, Horteinrichtungen, Sportvereinen, Jugendclubs, Seniorenheimen, in der Behindertenhilfe, in der Hilfe für Geflüchtete, in Kultureinrichtungen oder in Kirchengemeinden eingesetzt.

Bundesregierung will 40 Millionen Euro sparen

Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung sieht bundesweit Kürzungen von 40 Millionen Euro vor. Die Verbände bräuchten dieses Geld jedoch dringend, da es schon jetzt wegen der allgemeinen Kostensteigerungen nicht möglich sei, die Qualität der Dienste zu halten, heißt es. Die genauen Zahlen werden erst im Herbst feststehen, wenn der Haushalt beschlossen wurde.

"Die Freiwilligendienste sind auch in diesem Jahr wieder sehr nachgefragt. Aber der Blick auf das nächste Jahr macht uns Bauchschmerzen. Wenn weniger Fördermittel fließen, werden wir auch weniger Freiwilligenplätze anbieten können", sagt Gernot Mosig, Bereichsleitung Erwachsenenfreiwilligendienste beim Paritätischen Sachsen. Der Paritätische Sachsen fordert die Bundesregierung auf, eine Planungssicherheit in der Finanzierung der Freiwilligendienste zu gewährleisten. Allgemeine Kostensteigerungen und fehlende Förderung könne nicht von den Einsatzstellen ausgeglichen werden, heißt es.

Der Bundesfreiwilligendienst ist als freiwilliges Engagement ein unent­geltlicher Dienst. Für das Taschengeld, das die Freiwilligen für ihren Dienst erhalten, gilt derzeit die Höchstgrenze von 604 Euro monat­lich. Das konkrete Taschengeld wird mit der jeweiligen Einsatzstelle vereinbart.