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Sachsen

Kolumne "Sächsisch betrachtet": Der große Zusammenbruch

Sachsen geht unter, warnt SZ-Redakteur Gunnar Saft in seiner satirischen Kolumne. Und er ruft flehentlich nach einer ganz konkreten Schutzheiligen für unser Land.

Von Gunnar Saft
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Rumms, krach, peng! Sachsen fällt dieser Tage zusammen und Hilfe tut Not. Zum Glück gibt es da nach der Landtagswahl schon eine aussichtsreiche Retterin.
Rumms, krach, peng! Sachsen fällt dieser Tage zusammen und Hilfe tut Not. Zum Glück gibt es da nach der Landtagswahl schon eine aussichtsreiche Retterin. © Foto: Robert Michael/dpa

Unser armes Sachsen! Zurzeit geht es hier überall im freien Fall nach unten. Erst versagt bei der Landtagswahl der Computer vom Landeswahlleiter und sorgt so tagelang für ständig wechselnde Sitzverteilungen im neuen Parlament. Danach stürzt mitten in der Landeshauptstadt genau jene Großbrücke zusammen, die vom Stadtzentrum direkt ins sächsische Regierungsviertel führt. Das ist doch nicht normal. Bürger, wir müssen handeln – radikal und sofort!

Was wir jetzt brauchen, ist eine Retterin. Daher sollten wir diesen blöden Computer reparieren, damit er Sahra Wagenknecht endlich zur absoluten Wahlsiegerin erklärt. Später verschrotten wir das Ding, denn bessere Ergebnisse spuckt er nimmer aus. Die BSW-Chefin zieht dann direkt ins Dresdner Schloss und krönt sich selbst. Frei nach dem bewährten sächsischen Krisenmotto: „Jetzt mache ICH euren Dreck ganz alleene!“ Zum Schutz unserer neuen Heiligkeit, die allein durch ihre Anwesenheit künftig alle unsere Probleme löst, stellt die AfD-Ortsgruppe Pirna noch einige kräftige Kerle ab: die Sächsische Schweiz- Garde.

Und Sahra die Erste wird handeln, ganz sicher. Wegen der kaputten Brücke holt sie bestimmt russische Experten ins Land, die nach einer kurzen Vor-Ort-Inspektion im schmucken Lada-Kombi einen 500-seitigen Abschlussbericht zur Brücken-Katastrophe vorlegen. Tenor: Der Kreml kann so was, war es aber auch diesmal nicht. Und schon können wir aufatmen und darauf hoffen, dass alle anderen maroden Sachsen-Brücken zumindest bis Weihnachten halten.

Ist das geklärt, könnte man mit den Brückentrümmern das Rollfeld des Dresdner Flughafens erweitern, sodass dort täglich Abschiebeflieger mit den wirklich Verantwortlichen für den Niedergang Sachsens durchstarten können – also mit Politikern, die die Sahra nicht so toll finden wie wir. Verhindern muss man nur, dass die Grünen den Freistaat trotz Wahlpannen und maroder Bausubstanz zum sicheren Herkunftsland erklären. Sonst nimmt uns diese Leute weltweit kein anderes Land mehr ab.