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Sachsen

Supermond und Mondfinsternis über Sachsen: Wann Sie die Phänomene heute Nacht erleben können

Heute Nacht gibt es am Himmel über Sachsen ein großes Spektakel: Der Vollmond erscheint besonders hell und eine partielle Mondfinsternis wird zu sehen sein. Wann und wo lässt sich das erleben?

Von Viktoria Langenhuizen
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Heute Nacht kommt der Mond der Erde besonders nahe. Der "Supermond" wirkt riesig.
Heute Nacht kommt der Mond der Erde besonders nahe. Der "Supermond" wirkt riesig. © Robert Michael/dpa

Dresden. Hell leuchtend und besonders groß: In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch (17./18. September) scheint der Supermond am Nachthimmel. Zeitgleich kommt es auch zu einer partiellen Mondfinsternis.

Wann und wo ist das doppelte Himmelsspektakel über Sachsen besonders gut zu bestaunen? Und spielt das Wetter mit? Alle wichtigen Informationen zu Supermond und partieller Mondfinsternis im Überblick.

Was ist ein Supermond?

Die Umlaufbahn des Mondes ist nicht kreisrund, sondern leicht elliptisch. Seinen Abstand zur Erde ändert er ständig. Ist ein Vollmond der Erde besonders nah, bezeichnet man ihn als Supermond. Dann nähert er sich ihr in der Vollmondphase auf weniger als 360.000 Kilometer.

Von der Erde aus erscheint der Mond dann deutlich strahlender und größer als gewöhnlich. Zwar ist die Mondoberfläche an sich nicht heller, dennoch erreicht uns während des Supermondes bis zu 30 Prozent mehr Licht. Dadurch leuchtet er riesig am Himmel und kann bis zu 15 Prozent größer wirken.

Was passiert bei einer partiellen Mondfinsternis?

Neben dem Supermond kommt es in der Nacht zu Mittwoch zu einer partiellen Mondfinsternis. Wer das Ereignis in Sachsen beobachten möchte, muss früh aufstehen. Die spannendste Phase der Mondfinsternis ist nämlich zwischen 4.12 Uhr bis 5.17 Uhr.

Eine partielle Mondfinsternis entsteht, wenn der Kernschatten der Erde nur auf einen Teil der Mondoberfläche fällt. Bei dieser Art der Mondfinsternis befinden sich Sonne, Erde und Mond auf einer geraden Linie, sodass ein Teil der Mondoberfläche den äußeren Rand des Erdschattens streift.

Wie oft gibt es einen Supermond?

Den erdnächsten Punkt erreicht der Mond ungefähr etwa alle 13 bis 14 Monate. In dieser Zeit kann er bis zu 15 Prozent größer erscheinen als üblich. Als "Supermond des Jahres" wird der Vollmond bezeichnet, der der Erde am nächsten kommt.

Wann kann man den Supermond in Sachsen sehen?

Der Mond wird am 17. September um 19.09 Uhr aufgehen und am 18. September um 6.54 Uhr unter. "Der perfekte Vollmond ist zwar erst um 4.34 Uhr morgens zu sehen, jedoch wird der Mond in der ganzen Nacht ein Vollmond sein," erklärt Frank Bok vom Verein Sternwarte Dresden-Gönnsdorf.

Sonnenaufgang wird am Dienstag wahrscheinlich um 6.34 Uhr sein. Am Nachmittag gegen 15.23 Uhr erreicht der Mond seine geringste Entfernung zur Erde. Dann trennen uns 356.500 Kilometer. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Entfernung zwischen Erde und Mond beträgt 384.400 Kilometer.

Wo ist der Supermond gut zu beobachten?

Von einer erhöhten Position hat man einen guten Blick über die Umgebung und kann den Supermond in seiner ganzen Pracht genießen. Abgelegenere Orte mit wenig Lichtverschmutzung sind besonders gut geeignet.

Als Lichtverschmutzung werden die unzähligen Lichter in der Stadt bezeichnet. Dazu zählen Beleuchtung von Häusern, Autos oder Straßenlaternen. Sie sorgen für eine Art künstliche Belichtung des Himmels. Fotografen und Astronomen sprechen von Lichtverschmutzung.

Der Supermond ist besonders gut bei Mondaufgang und Untergang zu betrachten, da er bei Horizontnähe nochmals größer wirkt. Ideal dafür sind erhöht gelegene, dunkle Orte. Ein Fernrohr oder Fernglas ist nicht notwendig.

Um sich im Dunkeln zurechtzufinden, benötigen die Augen Gewöhnungszeit. Daher ist es gut, sich schon etwas früher mit dem Platz vertraut zu machen. Es gibt keine großen Unterschiede in ganz Sachsen, die Aufgangs- bzw. Untergangszeiten des Mondes und der Sonne unterscheiden sich nur um wenige Minuten.

Wie lässt sich der Supermond am besten fotografieren?

Auch mit einer Smartphonekamera lassen sich eindrucksvolle Bilder vom Supermond knipsen. Empfohlen wird eine Kamera mit zehnfachem Hybrid-Zoom und dreißigfachem digitalen Zoom, um den Mond besonders nah zu sehen. Außerdem sollten sich die Belichtungszeit und der ISO-Wert anpassen lassen.

Ein kleinerer ISO-Wert vermeidet Störungen, die Farbe und Helligkeit verändern. Viele Smartphones besitzen einen speziellen Nachtmodus, der automatisch die besten Einstellungen auswählt. Damit das Gerät beim Fotografieren nicht wackelt, hilft ein Stativ auf einem festen Untergrund.

Der Vollmond kann prinzipiell ein schönes Motiv sein, noch eindrucksvoller wirkt er mit Gebäuden im Bild - hier sind dem Fotografen keine Grenzen gesetzt. "Ohne andere Objekte im Bild ist der "Supermond" nicht von anderen Mondaufnahmen zu unterscheiden. Allerdings ist der Vollmond generell nicht die beste Zeit für ein Mond-Foto. Der Vollmond ist recht hell, wodurch Details wie etwa die Mondkrater leicht
überstrahlt werden", sagt Sicco Bauer von der Sternwarte Dresden-Gönnsdorf.

Die eindrucksvollsten Fotos könne man beim Halbmond schießen, da hier die Sonne "von der Seite" auf den Mond strahlt und damit lange Schatten die Krater auf der Mondoberfläche kontrastreicher und dreidimensionaler wirken lassen, so Bauer.

"Mein persönlicher Lieblingsort für ein Foto ist Stolpen mit der Burg leicht unterhalb des Mondes, aber vergleichbare Motive gibt es vielfach in ganz Sachsen", sagt Bauers Kollege Frank Bok von der Sternwarte.

Werden auch Sternschnuppen zu sehen sein?

Wahrscheinlich wird es in dieser Nacht keine Sternschnuppen geben. Die Perseiden sind Mitte bis Ende August bereits vergangen. Die nächsten Sternschnuppen sind erst mit den Draconiden Anfang Oktober zu erwarten. "Das heißt nicht, dass es gar keine Sternschnuppen geben kann, nur dass sie nicht wahrscheinlicher sind als in jeder anderen Nacht. Hinzu kommt, dass der dann besonders helle Vollmond die Sternschnuppen ohnehin überstrahlen würde", erklärt der Hobby-Astronom.

Wie wird das Wetter in Sachsen am Dienstag?

Laut der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll das Wetter am Dienstagabend in Dresden teils bewölkt und teils freundlich werden. Am Mittwoch und am Donnerstag gibt es dichte Wolken. An allen Tagen regnet es. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad am Mittwoch und 15 Grad am Donnerstag. Es weht ein böig auffrischender Wind. Voraussichtlich liegen die Temperaturen in der Nacht zwischen zehn und elf Grad. Wahrscheinlich wird es jetzt Nachts kalt und morgens auch feucht – man sollte also warme Kleidung und festes Schuhwerk anziehen.

Wann findet die nächste Mondfinsternis statt?

Hobby-Astronomen sollten sich außerdem den 2. Oktober in ihrem Kalender vormerken, denn immer zwei Wochen nach einer Mondfinsternis folgt eine Sonnenfinsternis. Diese ist dann am Himmel über dem Pazifik als ringförmiges Ereignis zu beobachten.

Die nächste totale Mondfinsternis wird am 14. März 2025, gegen 7 Uhr morgens zu sehen sein. Allerdings handelt es sich in Deutschland nur um eine teilweise vorhandene Mondfinsternis.

Am 7. September 2025 folgt dann die nächste totale Mondfinsternis, die auch in Deutschland zu sehen sein wird.