Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Sachsen
Merken

Erst Bauerndemo, jetzt Peter Hahne: Wird das DDR-Frauengefängnis Hoheneck instrumentalisiert?

Lange haben ehemalige politische Gefangene für eine Gedenkstätte im DDR-Frauengefängnis Hoheneck gekämpft. Nun gibt es diese endlich - doch gleichzeitig sorgt die Nutzung des Gefängnishofs immer wieder für Empörung.

Von Dominique Bielmeier
 11 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Zelle 66 von Hoheneck: Hier hat Konstanze Helber einen unwiederbringlichen Teil ihres Lebens als politische Gefangene des SED-Regimes verbracht. Seit Jahren kämpft sie um ein würdiges Gedenken.
Zelle 66 von Hoheneck: Hier hat Konstanze Helber einen unwiederbringlichen Teil ihres Lebens als politische Gefangene des SED-Regimes verbracht. Seit Jahren kämpft sie um ein würdiges Gedenken. © kairospress

Stollberg. Den süßlich-schweren Duft aus dem Zellentrakt von Hoheneck vergisst man nicht so schnell. Obwohl es seit 2001 hier, hoch oben über der Kreisstadt Stollberg im Erzgebirge, keine Gefangenen mehr gibt, riecht es im Südflügel des mächtigen, vierseitigen Backsteinbaus unverkennbar nach Urin. Eingesickert in den Boden, ins Mauerwerk, über Jahrzehnte. Bis heute klagt der Geruch an: die unfassbaren Bedingungen, unter denen Frauen in der Zeit des SED-Regimes hier leben mussten – viele nur, weil sie hatten frei sein wollen.

Ihre Angebote werden geladen...