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Österreichs Ex-Ministerin Kneissl wird Putins Tiger-Botschafterin

Österreichs frühere Außenministerin Kneissl wurde durch einen Tanz mit Kremlchef Putin bekannt. Inzwischen ist Russland ihre neue Heimat, wo sie immer mehr Beschäftigung findet.

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Die frühere österreichische Außenministerin Karin Kneissl dient Kremlchef Wladimir Putin als Tiger-Botschafterin.
Die frühere österreichische Außenministerin Karin Kneissl dient Kremlchef Wladimir Putin als Tiger-Botschafterin. © Ulf Mauder/dpa

Wladiwostok. Die in Russland lebende frühere österreichische Außenministerin Karin Kneissl dient Kremlchef Wladimir Putin künftig als Tiger-Botschafterin. Die 59-Jährige sei von Putin zur Botschafterin für den Schutz des Amurtigers ernannt worden, meldete die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Wiens frühere Chefdiplomatin helfe dem Zentrum zum Schutz des Amurtigers in internationalen Fragen, sagte der Generaldirektor der Einrichtung, Sergej Aramilew, Ria Nowosti zufolge in Wladiwostok am Pazifik.

Als Außenministerin hatte Kneissl einst mit Putin auf ihrer Hochzeit getanzt, einen Knicks vor dem Präsidenten gemacht und dafür international Kritik auf sich gezogen. Im Juni hatte sie auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, sie sei froh, heute mit ihrer Arbeit in Russland eine neue Chance und ein neues Leben zu haben.

Putin inszeniert sich als Tierschützer

Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die größte Raubkatze der Welt. Kneissl hatte schon im September 2022 auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok mitgeteilt, dass sie gern Patenschaften für die Wildkatzen übernehmen würde. Aramilew sagte, jetzt würden Möglichkeiten für Kneissl gesucht, der Population allgemein und einzelnen Tieren zu helfen. Demnach spendete Kneissl auch schon Geld, von dem neun Fotofallen gekauft worden seien für das Laso-Naturreservat in der Region Primorje.

2026 ist auf der Insel Russki bei Wladiwostok auch die Eröffnung eines Safari-Parks geplant, in dem Amurtiger gehalten werden sollen, die nicht mehr ausgewildert werden können. Der Tiger steht unter Schutz und wird trotzdem immer wieder Opfer von Wilderern.

Zuletzt hatten die Behörden eine wachsende Population gemeldet dank staatlich finanzierter Schutzprogramme. Russland habe die Zahl seiner Amurtiger in den vergangenen zehn Jahren auf fast 750 Exemplare verdoppelt, hieß es. Auch Putin selbst inszeniert sich immer wieder als oberster Tierschützer des flächenmäßig größten Landes der Erde. (dpa)