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Was der Brückeneinsturz in Dresden für Sachsens Hafenbetreiber bedeutet

Wegen des Unglücks muss die SBO einen Schwertransport aus Tschechien umplanen. Auch die Häfen elbabwärts sind betroffen.

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Heiko Loroff ist Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO), die unter anderem Häfen in Riesa, Torgau und Dresden betreibt.
Heiko Loroff ist Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO), die unter anderem Häfen in Riesa, Torgau und Dresden betreibt. © Sebastian Schultz

Dresden/Riesa. Das Brückenunglück in Dresden stellt auch den Betreiber der Häfen in Riesa und Dresden vor Schwierigkeiten. Man sei froh, dass niemand beim Einsturz der Carolabrücke zu Schaden gekommen sei, sagt der Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) Heiko Loroff. Für das Logistikunternehmen bedeutet der Vorfall allerdings auch, dass der Schifffahrtsweg nach Tschechien blockiert ist. "Bedeutet für uns und unsere tschechischen Häfen, dass sie über die Elbe nicht mehr erreichbar sind", so Loroff. Alle Schiffe, die sich von Dresden elbaufwärts befänden, seien dort nun fürs Erste "gefangen".

Die SBO müssten entsprechend umplanen und Transporte auf Bahn und Lkw umstellen. "Inwieweit wir Transporte bis Dresden durchführen und dann weiter verladen, ist aktuell noch nicht abzusehen", so Loroff. Konkret betroffen sei momentan ein Schwertransport, der nächste Woche ab Dresden gehen sollte. "Das Schiff liegt bereits in Děčín", erläutert Loroff. "Hier müssen wir sehen, was passiert. Gegebenenfalls müssen wir einen Leertransport aus Magdeburg nach Dresden fahren, um die Liefertermine zu halten." Sondergenehmigungen für einen alternativen Straßentransport für das Schwergut werde man kurzfristig nicht erhalten, vermutet der SBO-Chef.

Weil die Schiffe in aller Regel mehrere Häfen anlaufen, seien auch Riesa und die anderen Häfen in der Region betroffen. "Finanzielle Schäden können wir momentan nicht benennen, da wir nicht wissen, ob die Transporte komplett verloren sind, oder wir alternativ die Transporte auf Bahn und Lkw umschlagen werden. Wir hoffen auf eine schnellstmögliche Lösung und wir sind mit den zuständigen Behörden in aktivem Austausch", so Loroff.

Die SBO hatte 2023 erstmals seit längerer Flaute wieder mehr Güter über die Elbe transportiert - 83.000 Tonnen waren es im vergangenen Jahr. Der Konzern mit rund 150 Beschäftigten ist zu 100 Prozent in Besitz des Freistaats und betreibt neben Torgau, Dresden und Riesa auch Häfen in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt), Mühlberg (Brandenburg) sowie Děčín (Tetschen) und Lovosice (Lobositz) in Tschechien. (SZ)