Riesa/Dresden. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen hat vier Objekte in Riesa und eines in Koblenz durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Das teilten Staatsanwaltschaft Dresden und LKA Sachsen am Mittwoch mit.
Die Razzia vollzog sich unter anderem in einer Seitenstraße im Riesaer Stadtteil Weida. An der Adresse hat ein Waffen- und Jagdsporthändler seinen Geschäftssitz. Der Man war dem Vereinsregister zufolge einst Vorsitzender des Vereins "'König Friedrich August III. von Sachsen' zu Riesa 1994", eines Schützenklubs. Der Verein war den Unterlagen zufolge 2006 aufgelöst worden und ist seit 2009 erloschen.
Dieses Indiz passt zu den Vorwürfen gegen die Beschuldigten. Die Ermittler werfen ihnen vor, sich zusammengetan zu haben, um sich durch zu viel gezahlte Vereinsbeiträge "eine auf Dauer angelegte Einnahmequelle zu verschaffen". Damit sollen sie zumindest teilweise ihren Lebensunterhalt verdient haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge betrieben sie einen offiziell bereits 2006 aufgelösten Schützenverein einfach weiter und kassierten dafür offenbar Mitgliedsbeiträge.
Konkret sollen sie den Mitgliedern des Vereins eine nicht existierende Anmeldung einer Einzelmitgliedschaft in einem Dachverband vorgetäuscht und dafür überhöhte Kosten abgerechnet haben. Der Schaden beläuft sich den Ermittlern zufolge auf mehr als 200.000 Euro. (mit SZ/hek)