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Schloss Promnitz wird für einen Tag zur Kunstgalerie

In dem Herrenhaus am Elbufer zeigt Maler und Grafiker Steffen Gröbner am Sonntag Werke mit Motiven aus der Umgebung. Eine Eintagsfliege soll das Ganze trotzdem nicht bleiben.

Von Eric Weser
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Der Künstler Steffen Gröbner während des Aufbaus zur Vernissage seiner Ausstellung im Schloss Promnitz. In Händen hält er das größte Werk, das er dort zeigt: eine Rekonstruktion des einstigen Schlosses von Grödel.
Der Künstler Steffen Gröbner während des Aufbaus zur Vernissage seiner Ausstellung im Schloss Promnitz. In Händen hält er das größte Werk, das er dort zeigt: eine Rekonstruktion des einstigen Schlosses von Grödel. © Andreas Weihs

Promnitz. In der Regel hängen Gemälde an Wänden. Bei der Ausstellung von Steffen Gröbner, die am Sonntag im Schloss Promnitz stattfindet, ist das ein bisschen anders. "Es gibt hier nicht viele Möglichkeiten dafür, deswegen stehen viele Werke auf alten Kirchenbänken oder Tischen", erzählt der Maler und Grafiker.

In Summe etwa 100 Werke – von Aquarellen über Ölgemälden bis zu Kupferstichen – wird der Weinböhlaer am 1. September im Rittersaal des geschichtsträchtigen Herrenhauses am Elbufer zeigen.

Zwar sind Ausstellungen dieser Größe für den 50 Jahre alten Künstler grundsätzlich kein Neuland. Doch eine Schau dieser Dimension im Raum Riesa habe er bisher noch nicht vorzuweisen, erzählt Steffen Gröbner.

"Die Gegend bietet sehr viel"

Motive aus Riesa und Umgebung werden auch auf den vielen ausgestellten Bildern zu sehen sein. Eine große Rolle würden Schlösser und Burgen der Gegend spielen, so der Maler. Promnitz, Bobersen, Moritzburg – viele Herrenhäuser, Schlösser und Prunkbauten sind auf den Gemälden rund um Gröbner auszumachen.

Daneben gibt es etliche Landschaftsbilder. "Ich habe einige sehr romantische Stimmungen in Riesa nahe der Elbe machen können", sagt der Maler. "Da bietet die Gegend sehr viel."

Das Gros der Werke, die am Sonntag zu sehen sein werden, stamme aus diesem und vorigen Jahr. Die meisten der Arbeiten seien also "frisch" und bisher auch noch nicht öffentlich gezeigt worden, erzählt der Künstler.

"Riesaer sind kunsthungrig"

Schloss Promnitz: Im repräsentativen Rittersaal im ersten Obergeschoss wird die Ausstellung stattfinden.
Schloss Promnitz: Im repräsentativen Rittersaal im ersten Obergeschoss wird die Ausstellung stattfinden. © Foto: SZ/Eric Weser

Bei seinen zahlreichen Malausflügen in die hiesige Gegend während der zurückliegenden Monate sei er auf viele Menschen getroffen, die Interesse an seiner Arbeit gezeigt hätten, erzählt Steffen Gröbner. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Riesaer ein kunsthungriges Publikum sind. Das erlebe ich sonst nicht mal in Dresden, da war ich verblüfft."

Dass seine Ausstellung in Promnitz lediglich einen Tag dauert, liege unter anderem daran, dass es am Personal fehle, um eine Schau über einen längeren Zeitraum zu betreuen, so Steffen Gröbner. Wie groß der Publikumszuspruch am Sonntag, an dem auch die Landtagswahl stattfindet, sein wird, müsse man sehen. Steffen Gröbners Vorschlag: Zuerst in die Wahlkabine, dann ab nach Promnitz, "um sich den in Ruhe den schönen Dingen zu widmen".

Wer in den Elbort zum Ausstellungsbesuch kommt, hat auf jeden Fall die Möglichkeit, mit dem Urheber der Werke ins Gespräch zu kommen. Er werde die ganze Zeit über vor Ort sein, so Steffen Gröbner. Für alle, die mehr über das Schloss an sich wissen wollen, würden auch Führungen angeboten.

Künstler setzt bewusst auf kleinere Formate

Wer ein Bild gefunden hat, das ihm zusagt, kann es am Ausstellungstag auch kaufen, bestätigt der Maler und Grafiker, der bei den Größen seiner Kunstwerke schon seit Jahren auf Formate setzt, die sich Betrachter gut in die eigene Wohnung oder ins Büro hängen können.

Eine Ausnahme ist das größte Werk der Schau – eine Rekonstruktion des nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragenen Schlosses in Grödel. Es stand einst im gleichnamigen Nünchritzer Ortsteil, der kürzlich sein 700-Jähriges gefeiert hatte.

Nach der öffentlichen Schau am Sonntag und Präsentationen für ausgewählte Kunstinteressierte zu Beginn der neuen Woche soll die Ausstellung Mitte nächster Woche wieder abgebaut werden.

Steffen Gröbner will aber schon bald wieder nach Promnitz zurückkehren, auch mit neuen Bildern – Motive gebe es in der Region "ohne Ende". Die jetzige Schau sei ein Auftakt, es solle weitergehen. Voraussichtlich schon im nächsten Jahr.

  • Die Ausstellung im Schloss Promnitz findet am Sonntag, 1. September, von 11 bis 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
  • Zufahrt zum Schloss (Am Elbdamm 1, Promnitz) über die B169/Abzweig Moritz/Promnitz.
  • Mehr zum Künstler unter www.steffen-groebner.de