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Riesa: Aufräumen nach der "Ibug"

Die erste Ausgabe des Kunstfestivals auf dem Muskatorgelände ist Geschichte. Für die Organisatoren gibt es noch einiges an Arbeit.

Von Eric Weser
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Andreas vom "Ibug"-Team verlädt auf dem Muskatorgelände Müllsäcke in die Schaufel eines Radladers: Nach dem Kunstfestival mit mehreren Tausend Besuchern ist für die Organisatoren das große Aufräumen angesagt.
Andreas vom "Ibug"-Team verlädt auf dem Muskatorgelände Müllsäcke in die Schaufel eines Radladers: Nach dem Kunstfestival mit mehreren Tausend Besuchern ist für die Organisatoren das große Aufräumen angesagt. © Foto: SZ/Eric Weser

Riesa. Zwei Sommerwochenenden lang war Riesa Treffpunkt für Freunde von "Urban Art": Ende August und Anfang September lud die "Ibug" aufs Muskatorgelände ein. Laut den Organisatoren kamen gut 8.500 Besucher, um das Kunstfestival auf der Industriebrache am Riesaer Elbufer zu erleben.

Inzwischen ist das Festival vorbei, läuft auf dem Areal am Elbufer der Abbau. Der Gastrobereich mit seinen Bartresen und der Bühne rund um die alten Verladeanlagen am Elbkai ist bereits verschwunden. Europaletten, Sperr- und Bauzäune sowie Biertischgarnituren stehen verladefertig da. Ein paar Meter weiter stapeln sich Müllsäcke und anderer Unrat. Beides muss noch entsorgt werden. Auch an anderen Stellen gibt es noch Arbeit.

Die übernehmen Leute vom Verein "Ibug". Gut eine Handvoll Freiwilliger ist Donnerstagvormittag vor Ort – und manche von ihnen noch sehr müde. Die vorangegangene Nacht sei lang gewesen, erzählen sie beim ersten Morgenkaffee. Wie lange sie auf dem Gelände noch zu tun haben? Heute, am Freitag und am sicher auch noch am Wochenende, lautet die Antwort.

Kunsthallen-Vorstand mit Biennale-Vorstoß

Auf dem Areal sind derweil überall noch Kunstwerke zu sehen, die fast 40 Künstler sowie Künstlerkollektive aus dem In- und Ausland ab Anfang August binnen zwei Wochen geschaffen hatten. Viele Malereien und Graffiti, Paste-ups und Illustrationen und Installationen werden dableiben, ist zu hören. Einige Werke hingegen würden von den Künstlern abgebaut.

Auch wenn manches verschwindet: Ein "Komplett-Abriss" nach der "Ibug"-Premiere auf dem Muskatorgelände ist weder nötig, noch gewollt: Schließlich soll manches künftig weitergenutzt werden, spätestens 2026, wenn die nächste Ausgabe des Kunstfestivals in Riesa folgen soll. Und geht es nach Vorstand Steffen Klengel vom neuerdings auf dem Areal ansässigen Verein Elbland Kunsthalle Muskator, soll die "Ibug" auch danach als Biennale oder Triennale – also alle zwei oder drei Jahre – auf die Riesaer Industriebrache zurückkehren. Diesen Wunsch hatte Klengel bei einer Podiumsdebatte über die Zukunft des Muskatorgeländes vorigen Freitag formuliert.

Abrechnungen und Abbau – auch vom Schlafdefizit

Die "Ibug"-Macher haben sich zu diesen Gedankenspielen noch nicht öffentlich positioniert. Sie haben aktuell noch einiges mit den Nachwehen der abgelaufenen 19. Ausgabe ihres Festivals zu tun. Neben den Rückbau- und Sicherungsarbeiten auf dem Muskatorgelände gebe es bürokratische Dingen zu erledigen, so "Ibug"-Vorstand Martin Langhof: Abrechnungen für Strom, Wasser oder Fördergelder zum Beispiel. Außerdem stehe die teaminterne Nachbereitung des Festivals an und anderes mehr. Zwei Monate werde das gut und gern alles noch dauern, so Langhof, der nach einer intensiven Zeit mit Vorbereitung und Durchführung der "Ibug" während der vergangenen Wochen auch "Ausschlafen" als Priorität nennt.

Apropos Ausschlafen: Dass die "Ibug" vorüber ist, dürfte manchen Nachbarn am Muskatorgelände freuen. In Facebook-Kommentaren hatte es vereinzelt Kritik wegen nächtlicher Ruhestörungen durch die Veranstaltung gegeben. "Ibug"-Vorstand Langhof bestätigt Beschwerden. Diese gebe es aber im Grunde immer; man sei dazu auch mit Nachbarn im Gespräch gewesen. Die beiden besucheroffenen Wochenenden seien friedlich abgelaufen; die Polizei nicht vor Ort gewesen.

Die Resonanz auf die erste "Ibug" in Riesa fällt in den sonstigen Netzkommentaren fast durchweg positiv aus: "Ich habe mich sehr gefreut, dass in Riesa auch die Kunst lebt, und nicht nur der Sport", so Nutzer Steffen Hoffbauer. "Es ist zwar nicht mein Metier, aber ich finde es toll, dass so was nach Riesa kommt und auch Leute anzieht", kommentiert Sandra Bauch. "Kunst und Stadtgeschichte im Einklang ist eine super Sache. Es waren mal ganz neue Eindrücke", kommentiert Isa Gerste. Sie freue sich schon auf die nächste Ausgabe.