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Landkreis Meißen hilft Elblandkliniken mit Bürgschaft aus

Die Patientenzahlen in Meißen, Riesa und Radebeul steigen wieder. Um weiter investieren zu können, benötigt der Klinikverbund aber neue Kredite.

Von Stefan Lehmann
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Nicht nur am Elblandklinikum in Riesa wurde in den vergangenen Jahren viel investiert.
Nicht nur am Elblandklinikum in Riesa wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. © Foto: SZ/Eric Weser

Landkreis Meißen. Damit an den Krankenhausstandorten im Landkreis Meißen weiter investiert werden kann, hat der Kreistag in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause eine weitere Bürgschaft für die Elblandkliniken in Höhe von fünf Millionen Euro vergeben. Das sei Voraussetzung für eine Kreditvergabe und günstige Konditionen, so die Kreisverwaltung.

Zwar sollen die umfangreichen Bauvorhaben an den Krankenhäusern in Radebeul und Riesa im kommenden Jahr vollständig abgeschlossen sein. Wie Klinikvorstand Rainer Zugehör in der Kreistagssitzung am Donnerstag erläuterte, laufen aber noch Kosten nach, obwohl Maßnahmen schon abgeschlossen seien. Außerdem soll auch weiterhin investiert werden.

Anders als in der Vergangenheit können die Elblandkliniken dabei momentan keinen Eigenanteil aufbringen. Seit der Coronakrise gebe es einen Leistungsrückgang, das heißt, es werden weniger Fälle behandelt. Zuletzt habe es zwar einen Aufwärtstrend gegeben, so Rainer Zugehör. Aber auf dem Niveau von 2019 sei man noch nicht wieder angekommen. Parallel macht den Kliniken im Landkreis Meißen die Inflation zu schaffen. "Es gab zwar Preisanpassungen", so Zugehör. Aber die lägen unter der Teuerungsrate. "Das macht zehn bis zwölf Millionen Euro im Ergebnis aus." Wenn der Staat Preise für medizinische Leistungen festlege, "dann muss er dafür sorgen, dass sie kostendeckend sind. Das tut er nicht."

Die nun erteilte Bürgschaft durch den Landkreis soll dafür Sorge tragen, dass die Elblandkliniken nach wie vor in die bauliche und medizinische Infrastruktur investieren können. Angesichts der angespannten Haushaltslage im Landkreis habe man sich bei der Landesdirektion in Dresden bereits erkundigt, ob dieses Vorgehen zulässig ist, wie Landrat Ralf Hänsel (CDU) betonte. Demnach habe es bereits eine mündliche Zusage gegeben. Um die Krankenhauslandschaft in der Region zu erhalten, werde man parallel gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Kliniken nach Einsparmöglichkeiten suchen.

Unter anderem gehe der Gedanke in die Richtung, die Standorte stärker zu spezialisieren. Bestimmte Kompetenzen könne man bündeln, sodass etwa Voruntersuchungen zum Beispiel bei Kniebeschwerden überall möglich wären; Knie-Operationen aber würden womöglich nur noch in einem der drei Krankenhäuser durchgeführt.