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SZ + Riesa

Todesfall in Riesa wirft Fragen auf

Eine 88-Jährige hat offenbar schon längere Zeit tot in einem Wohnhaus gelegen. Wer wusste davon?

Von Christoph Scharf
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Mehrere Tage lang hatten Ermittler ein Wohnhaus in einer ruhigen Wohngegend in Riesa-Weida untersucht.
Mehrere Tage lang hatten Ermittler ein Wohnhaus in einer ruhigen Wohngegend in Riesa-Weida untersucht. © Sebastian Schultz

Riesa. Immerhin: Ein Mord lässt sich wohl ausschließen. So viel scheint nach dem Pfingstwochenende festzustehen. Aber ansonsten häufen sich in dem Fall einer toten Seniorin in einem Riesaer Wohnhaus Fragen über Fragen.

Bereits seit Donnerstag vergangener Woche war die Kripo in einer ruhigen Sackgasse im Ortsteil Weida zugange. Am Freitagnachmittag hatte die Polizei an die Staatsanwaltschaft verwiesen, von der war allerdings vor dem Pfingstwochenende keine Auskunft mehr zu erhalten.

Am Dienstagnachmittag, vier Tage später, teilt die Polizei nun mit, dass "am Wochenende" in dem Riesaer Wohnhaus eine 88-Jährige tot aufgefunden worden sei. "Die Frau war offensichtlich schon vor längerer Zeit verstorben", heißt es. "Erste Ergebnisse der bereits durchgeführten Sektion haben derzeit keine Hinweise auf ein Tötungsdelikt ergeben."

Völlig ausschließen lasse sich das aber noch nicht, hieß es am Dienstag von der Staatsanwaltschaft Dresden: Man ermittle weiter in einem ungeklärten Todesfall. Die Ermittlungen zur Todesursache würden "noch einige Zeit" in Anspruch nehmen.

In Riesa erzählt man sich, dass in der vergangenen Woche ein Angehöriger der Frau verletzt ins Krankenhaus gekommen sei. Erst anschließend sei Polizei vor dem gemeinsamen Wohnhaus aufgetaucht.

Staatsanwaltschaft und Polizei halten sich dazu noch immer bedeckt. Hat die Frau allein gelebt – oder gemeinsam mit Angehörigen? Keine Aussage. Ist sie auf dem Sofa gefunden worden oder war der Leichnam etwa im Haus versteckt? Keine Aussage. Wird gegen weitere Personen ermittelt? "Nicht wegen eines Tötungsdelikts", heißt es von der Staatsanwaltschaft. Man prüfe in dem Fall in alle möglichen Richtungen. Man stehe noch sehr am Anfang der Ermittlungen.