Riesa. Wer aus Richtung Zeithain über die Elbbrücke fährt, der sieht sie schon von Weitem. 25 Meter hoch, bei Bocholt gegossen und verteilt auf 17 Lkw mehr als 500 Kilometer weit nach Riesa transportiert, wo sie vor dem "Riesenhügel" in den Himmel ragt. Die "Elbquelle" ist ein Superlativ. "Wir haben Europas größte Eisenskulptur", sagt Gunter Spies.

Der Darsteller des Riesaer Riesen findet aber auch: Riesa und die Riesaer machen sich zu wenig draus. Stattdessen gab's für das Werk des Künstlers Jörg Immendorff manchen spöttischen Beinamen. In seiner Autobiografie, erschienen 2005, griff Riesas Ex-OB Wolfram Köhler einige davon auf. Erzählt von einem Journalisten, der die Statue als Marterpfahl bezeichnete – und erwähnt auch die bis heute womöglich geläufigste Bezeichnung. "Köhler-Pimmel", sagt Gunter Spies, von diesem unsäglichen Namen wolle er weg. Die Bevölkerung wisse gar nicht, welche Idee eigentlich hinter dem Werk steckt.

Das Stadtmaskottchen will daran etwas ändern: Am Montag, 9. September, lädt Gunter Spies um 16 Uhr an die Elbquelle zu einem kleinen Vortrag. Bei schlechtem Wetter würde man in den Riesenhügel umziehen, wo Spies als Braumeister arbeitet. Spies will mit Irrtümern aufräumen, nicht nur zum Namen. "Viele Leute glauben, die Einweihung sei zum Tag der Sachsen 1999 gewesen – nein! Der hatte damit gar nichts zu tun."