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NS-Gedenken bei Zeithain: Stiftung reagiert auf Kritik

Nachdem dem geplanten Lehrpfad eine hohe Fördersumme entgangen ist, soll nun nach Alternativen gesucht werden. Noch sind die Ideen vage.

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Im Ehrenhain Zeithain wird unter anderem mit einer Ausstellung an NS-Kriegsverbrechen erinnert. Am konkreten Ort aber fehlt Vergleichbares.
Im Ehrenhain Zeithain wird unter anderem mit einer Ausstellung an NS-Kriegsverbrechen erinnert. Am konkreten Ort aber fehlt Vergleichbares. © Sebastian Schultz

Zeithain. Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten (STSG) hat auf die harte Kritik nach dem Förder-Aus für den Geschichtslehrpfad bei Zeithain reagiert. Den Vorwurf mangelnder Unterstützung insbesondere gegenüber Geschäftsführer Markus Pieper weise man ausdrücklich zurück, so STSG-Sprecher Sven Riesel.

"Das Projekt des Geschichtslehrpfades gehört zu jenen Vorhaben in der Stiftung, die in den vergangenen Jahren, insbesondere seit dem Wechsel der Stiftungsgeschäftsführung, intensiv weiterverfolgt wurden", so Riesel. "Zahlreiche Arbeitstreffen und Korrespondenzen zeugen von einer intensiven Beschäftigung innerhalb der Stiftung zu diesem Thema." Die Geschäftsführung setze sich sowohl bei Behörden und Ämtern, als auch bei politischen Entscheidungsträgern und in den Stiftungsgremien ein - auch weiterhin. Riesel erwähnt in dem Zusammenhang auch, man schätze das Engagement des Fördervereins für den Lehrpfad außerordentlich.

Die Kritik des Vereins allerdings sei einseitig und werde den Tatsachen nicht gerecht, so Riesel weiter. Zum einen sei die Stiftung bei Weitem nicht die einzige Akteurin bei der Umsetzung des Pfads. Zum anderen berücksichtige die Kritik auch nicht, "dass die Stiftung und die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain in vielen anderen Belangen sehr gut zusammenarbeiten". Als Beispiele nennt Riesel Gedenkveranstaltungen und die jährlichen Sommer-Workcamps auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers.

Nun wird nach Alternativen für den Erinnerungsort an das Kriegsgefangenenlager gesucht. Der Gedenkstättenleiter Jens Navel sei damit beauftragt, ein alternatives Konzept zu erarbeiten. Wie das aussehen könnte, ist noch vage: Denkbar sei eine "im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen variierte Form hinsichtlich der Gestaltung von vorgesehenen Bauten oder Ausstellungselementen", aber auch eine Umsetzung des Pfads in mehreren Schritten oder Modulen. Die Mittel könnten dann laut Riesel aus dem Landeshaushalt und dem Globalhaushalt der STSG kommen. Gegebenenfalls müssten weitere Fördermittel von Land und Bund in Anspruch genommen werden. "So handhaben wir es auch bei anderen Ausstellungsprojekten in den Gedenkstätten der Stiftung." (SZ/stl)