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Riesa

Im Riesaer Tierpark war der Affe los

Eine Unachtsamkeit nutzte ein Rhesusaffe in Riesa für einen Ausbruchsversuch. Ein Tierarzt musste mit dem Blasrohr anrücken, um das Tier einzufangen.

Von Stefan Lehmann
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Das ausgebüxte Affenweibchen auf dem Dach des Geheges.
Das ausgebüxte Affenweibchen auf dem Dach des Geheges. © Stadt Riesa

Riesa. Manchmal hat das Hochwasser tatsächlich etwas Gutes. Die Erfahrung hat man jetzt im Riesaer Tierpark gemacht.

Als am Donnerstagvormittag im Tierpark Riesa eines der beiden Rhesusaffenweibchen einen offengelassenen Türspalt entdeckte, nutzte es die Unachtsamkeit sofort und entwischte auf das Dach des Geheges. "Affen sind schlau, die entdecken so etwas blitzschnell", musste Leiterin Janina Kraemer konstatieren.

Weit kam das Tier allerdings nicht: Weil das Hochwasser aus Richtung Stadtpark schon im unteren Bereich des am Hang befindlichen Tierparks steht, traute sich das Äffchen nicht hinunter und blieb oben sitzen. Ansonsten wäre es vermutlich schnell im benachbarten Stadtpark verschwunden.

So aber konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Keschern und Laubrechen rund um das Gehege positionieren, um dem Affen den Weg zu versperren. Einem herbeigerufenen Tierarzt mit entsprechender Erfahrung gelang es, den Affen mit einem per Blasrohr abgeschossenen Narkosepfeil zu betäuben. Nach etwa zehn Minuten war das Äffchen in den "Schlaf" gesunken und konnte mit einem Kescher fixiert und weggebracht werden. Im rückwärtigen Bereich des Affengeheges erhielt es das nötige Gegenmittel, um wieder aufzuwachen. Wenig später war im Riesaer Rhesusaffengehege alles wieder gut und auch beim Personal die Aufregung verflogen.

Als der Affe in Narkose lag, konnte Tierparkleiterin Janina Kraemer mit dem Kescher beherzt zufassen.
Als der Affe in Narkose lag, konnte Tierparkleiterin Janina Kraemer mit dem Kescher beherzt zufassen. © Stadt Riesa

Nur die Besucher können wegen des Hochwassers diesen Bereich derzeit nicht betreten. "Wir haben die Huftiere in die höher gelegene Quarantänestation gebracht, was sie auch gut verkraftet haben", sagt Janina Kraemer. Die Esel befinden sich im "Marktbereich" des Klosternordflügels. Das wurde schon beim Hochwasser zum Jahreswechsel so praktiziert und funktioniert erneut sehr gut. Die Tierparkleiterin hofft natürlich, dass die vierbeinigen Bewohner bei sinkenden Pegeln in wenigen Tagen wieder in ihr eigentliches Zuhause zurückkehren können. (SZ)