Riesa. Wenn die Kinder im Hort Regenbogen zusammen Fußball spielen, dann übernimmt Mustafa Al-Chaabawi meistens die Rolle des Schiedsrichters. Streng, aber gerecht, erzählt seine Kollegin. "Als er mal nicht da war und ich gepfiffen habe, ist einer der Jungs richtig sauer gewesen und hat gesagt: 'Ich will Mustafa!'", erzählt eine Kollegin und schmunzelt. Seit Al-Chaabawi die Spiele pfeift, geht es deutlich ruhiger und gesitteter zu. Auch abseits des Fußballs. Er dolmetscht bei Gesprächen mit Eltern, schlichtet Streitigkeiten der Kinder, bevor sie eskalieren.

Im vergangenen Jahr hatte der irakische Familienvater die Arbeit im Hort angenommen. Und sich als Bereicherung für das Kollegium herausgestellt, sagt Hortleiter Arvid Pätzold. Der Hort stand schon 2022 in den Schlagzeilen, weil er dringend personelle Unterstützung brauchte, um die Kinder aus reichlich einem Dutzend Nationen gut betreuen zu können.

Auch über ein Maßnahmeprogramm des Jobcenters suchte die Einrichtung im Stadtteil Weida Hilfe. Acht Arbeitsmaßnahmen hat der Hortleiter in den vergangenen Jahren in der Einrichtung erlebt. "Sieben Mal ist es schiefgegangen." Mit Mustafa Al-Chaabawi waren sie dagegen so zufrieden, dass der Hort die Maßnahme noch einmal um ein Jahr verlängerte. Bis August soll sie noch laufen.

Lieber 80 Cent pro Stunde als nur daheim rumsitzen