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Orchester plant Hologramm-Konzert in der Riesaer Sachsenarena

Die Elbland Philharmonie will das Publikum in die Tiefsee entführen – nicht nur musikalisch.

Von Stefan Lehmann
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Stimmungsvolle Unterwasserwelten sollen beim Konzert "Unten im Meer" zu sehen sein. Aufgeführt wird es im März, die technischen Vorbereitungen laufen aber schon jetzt.
Stimmungsvolle Unterwasserwelten sollen beim Konzert "Unten im Meer" zu sehen sein. Aufgeführt wird es im März, die technischen Vorbereitungen laufen aber schon jetzt. © Elbland Philharmonie Riesa

Riesa. Das Orchester probt erst im kommenden Jahr, bis dahin sind erst einmal die Programmierer am Zug: Am Computerbildschirm entstehen Quallenschwärme, die durch Korallenriffe treiben, schwimmen Buckelwale und Haie durch den Ozean. Bald sollen sie in der Sachsenarena zu sehen sein – als Hologramme, projiziert auf einen transparenten Vorhang.

Erst im Mai dieses Jahres sorgte eine Abba-Show für Schlagzeilen, in der die Bandmitglieder als Hologramme auf der Bühne standen. Schon damals hieß es, das Konzert könne womöglich Kulturgeschichte geschrieben haben.

Die Elbland Philharmonie Riesa plant nun mit "Unten im Meer" erstmals auch ein solches oder zumindest ähnliches Konzert, bei dem das Publikum in eine dreidimensionale Welt entführt werden soll. Die Unterwasser-Stimmung passt zum Thema des Abends, erklärt Julia Gläßer, Marketing-Verantwortliche des Orchesters: "Die Idee war, eine Geschichte zu erzählen, die im Zusammenhang mit dem Meer steht." Also suchte sich das Orchester neben dem Programmierer aus Frankfurt auch noch einen Textschreiber.

Heraus kam eine Geschichte über ein Mädchen aus dem Elbland: Die 12-jährige Flo sitzt am Elbufer und begegnet dort dem König der Lachse. Gemeinsam geht das Duo auf eine Abenteuerreise – begleitet von thematisch passender Musik. Da sind dann traditionelle Werke ebenso zu hören wie Filmmusik, wechseln sich Debussys "La Mer" und Filmmusik etwa aus Fluch der Karibik ab.

"Wir wollten mit dem Konzert auch aktuelle Bezüge herstellen", erklärt Julia Gläßer. Auch die zunehmende Vermüllung der Ozeane werde in der Geschichte thematisiert, in der Flo von der Elbe über die Nordsee bis in die Karibik reist und verschiedene Bewohner des Meeres trifft.

Noch schwimmt der Wal vor schwarzem Grund – für das Konzert in der Sachsenarena wird er später auf eine transparente Leinwand projiziert.
Noch schwimmt der Wal vor schwarzem Grund – für das Konzert in der Sachsenarena wird er später auf eine transparente Leinwand projiziert. © Elbland Philharmonie Sachsen

Die Elbland Philharmonie spricht jetzt schon von einem einmaligen Konzerterlebnis. Finanziell wäre das ohne Fördermittel gar nicht zu stemmen, räumt Julia Gläßer unumwunden ein. Geld für die Umsetzung der Idee gab es vom Bund im Rahmen des Programms "Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland".

Die virtuellen Welten, die im März 2023 mithilfe eines speziellen Beamers an die "Leinwand" geworfen werden, entstehen derzeit. Einen ersten Eindruck hat das Orchester bereits auf seiner Facebook-Seite als Video geteilt. Der Anspruch ist, dass jeder, der im Publikum sitzt, die dreidimensional erscheinenden Animationen sehen kann, ganz ohne Spezialbrille. "Es wird dafür im Vorfeld auch noch Begehungen geben", erklärt Julia Gläßer. Immerhin 2.000 Plätze stehen für das Erlebnis in der Sachsenarena zur Verfügung. Nach den beiden Konzerten in Riesa ist auch noch eine Aufführung im Theater Meißen geplant.