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Heizkraftwerk nahe dem Krankenhaus soll Großwärmepumpe bekommen

Der Anlage an der Bebelstraße steht eine Erweiterung bevor. In das Projekt soll auch eine sechsstellige Steuergeld-Summe fließen.

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Dem Heizkraftwerk an der August-Bebel-Straße in Riesa steht eine Erweiterung bevor.
Dem Heizkraftwerk an der August-Bebel-Straße in Riesa steht eine Erweiterung bevor. © Foto: SZ/Eric Weser

Riesa. Die Riesaer Stadtwerke wollen ihr Heizkraftwerk an der August-Bebel-Straße mit einer Großwärmepumpe ausstatten. Über die geplante Investition hat der städtische Energieversorger in dieser Woche informiert und auf Nachfrage weitere Details benannt.

Die neue Anlage soll demnach eine thermische Leistung von 500 Kilowatt haben, was Stadtwerke-Angaben zufolge etwa der 50-fachen Leistung von Wärmepumpen entspricht, wie sie beispielsweise in Eigenheimen zum Einsatz kommen.

Über die neue Anlage an der Bebelstraße sollen alle Abnehmer versorgt werden, die auch heute schon am Wärmenetz Bebelstraße hängen, erläutert der Versorger. Dazu zählen nach früheren Stadtwerke-Angaben zum Beispiel das Riesaer Krankenhaus, das direkt nebenan gelegene Azurit-Pflegeheim sowie weitere Pflegeeinrichtungen, aber auch Ein- und Mehrfamilienhäuser.

Für die neue Großwärmepumpe ist eine Erweiterung des bestehenden Heizkraftwerks zwischen dem Lidl-Einkaufsmarkt und dem städtischen Parkplatz vorgesehen. Geplant ist demnach ein neues Gebäude, das an das Kesselhaus angebaut werden soll.

Dazu werde auch ein Teil des Areals genutzt, das die Stadtwerke 2021 von der Stadt Riesa gekauft hatten und das direkt an das bestehende Kraftwerk angrenzt. Die übrige Fläche stehe für weitere Ausbauszenarien zur Verfügung, so der Versorger, der die Inbetriebnahme der Großwärmepumpe im dritten Quartal 2025 plant. Wann die Bauarbeiten für die neue Anlage starten sollen, blieb zunächst offen.

In das Bauvorhaben wollen die Stadtwerke nach eigenem Bekunden rund eine Million Euro investieren. Dabei sollen auch 335.000 Euro Fördergeld ins Projekt fließen. Hintergrund ist, dass der Versorger sich erfolgreich beim Bundesförderprogramm für effiziente Wärmenetze um entsprechende Gelder beworben hatte.

Das Programm war im Vorjahr vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgelegt worden. "Grüne Fernwärme leistet auch einen Beitrag zur Versorgungssicherheit, reduziert die Abhängigkeit von Energieimporten und trägt zur Erreichung der Treibhausgasneutralität in Deutschland bis 2045 bei", heißt es in einer Mitteilung des Bundesministeriums.

Mit dem Vorhaben an der Bebelstraße soll eine CO2-neutralere Wärmeerzeugung für Riesa vorangebracht werden, unterstreichen die Stadtwerke. Die Großwärmepumpe soll "den Weg zu mehr grüner Wärme legen und fortführen." Bislang wird in dem Kraftwerk Erdgas verbrannt, um Wärme und Strom zu erzeugen.

Neben dem Heizkraftwerk an der Bebelstraße betreiben die Stadtwerke fünf weitere Fernwärmeanlagen im Stadtgebiet: die Heizkraftwerke in Weida am Stadtwerke-Sitz, in Merzdorf gegenüber der ehemaligen Zündholzfabrik, am Elbufer zwischen den zwei Elbbrücken sowie in Pausitz nahe Neways Electronics. Außerdem gibt es das Biomasse- und Erdgas-Heizwerk an der Berufsakademie in Gröba. (SZ/ewe)