Gröditz: Rock im Freibad stockt auf
![Die "Rising Sons" aus Leipzig treten beim 2. "Rock im Freibad" in Gröditz auf.](https://image.saechsische.de/784x441/b/5/b517xfi7jm8yc9el8reha4xe6rwbsdtn.jpg)
Gröditz. Der Liedermacher Gerhard Schöne sang einst: "Alles muss klein beginnen." Recht hat der Meißner mit diesem Kinderlied, auch wenn diese Art von Musik nicht so richtig in das Repertoire des Gröditzer Festivals "Rock im Freibad" (RiF) passt. Hier geht es deutlich lauter zu. Allerdings nicht ganz so schrill und dröhnend wie ursprünglich gedacht.
"Rock im Freibad" ist eine Idee des hiesigen Bürgermeisters Enrico Münch, der ein bekennender Heavy-Metal-Fan ist und deshalb jedes Jahr nach Wacken fährt - vorausgesetzt, er bekommt Karten für eines der größten Hardrock-Spektakel der Welt. Dort knüpft der Rathauschef Kontakte zu Bands und hatte so unter anderem für die Premiere im vergangenen Jahr die Band "Null positiv" nach Gröditz geholt. Deren Sängerin war nach dem Konzert sehr begeistert. "Das erste Mal Rock im Freibad und ganz sicher nicht das letzte Mal", schrieb sie auf Facebook. "Da haben die Macher ganze Arbeit geleistet und ein neues Festival aus dem Boden gestampft."
Mit so viel Vorschusslorbeeren geht es in die zweite Runde. Dieses Mal sogar über zwei Tage hinweg. "Wir wollen, dass Rock im Freibad richtigen Festival-Charakter erhält", sagt Annekathrin Aurich, die neue Sachgebietsleiterin Soziales und Kultur in der Gröditzer Stadtverwaltung. Und so ein Festival fange nun mal gewöhnlich bei zwei Tagen an. Am 16. und 17. August ist es soweit.
Die Erfahrungen des eintägigen Festivals aus dem Vorjahr seien aber wichtig gewesen, sagt sie. Eine davon ist das Datum. In diesem Jahr nehmen die Veranstalter Rücksicht darauf, dass es in der Region am gleichen Wochenende kein weiteres Rockfestival gibt. Bei der Premiere des RiF fanden zeitgleich zwei andere Open-Air-Festivals in der unmittelbaren Nachbarschaft statt. Ein kleineres Rock-Festival in Riesa und das seit vielen Jahren sehr populäre "Back to Future"-Festival in Glaubitz, das mit jährlich mehr als 3.000 Besuchern das größte Punkrock-Festival Sachsens sein soll.
Man wolle sich nicht gegenseitig potenzielle Besucher streitig machen, zumal auch in Gröditz Punkrocker auftreten werden. Die Band "Focus." war im vergangenen Jahr sowohl in Glaubitz als auch in Wacken aufgetreten. Beim diesjährigen RiF in Gröditz sind die vier Riesaer der Headliner des ersten Festivalabends. "Der ist vor allem für regionale Bands bestimmt", sagt Annekathrin Aurich. Denn neben "Focus." treten am 16. August auch "Record Men" aus Zeithain, die "Rising Sons" aus Leipzig und "Themenwexel" aus Chemnitz auf.
Der zweite Festivalabend am 17. August soll mit dem Auftritt von "The New Roses" seinen krönenden Höhepunkt finden. Die Band aus dem Rheingau orientiert sich musikalisch an Vorbildern wie Guns N'Roses, AC/DC, Kid Rock und Metallica. Sie spielte auch schon als Vorband für die Scorpions und Kiss.
Mit melodischem Countryrock à la Jon Bon Jovi begeistern Timmy Rough und seine Mitstreiter ihre Fans in ganz Europa. Ihre diesjährige Tournee führt sie unter anderem auch nach Großbritannien, Spanien, Italien, Holland, Österreich und die Schweiz. In Gröditz sind sie der unumstrittene Headliner. Zuvor werden die RiF-Besucher von "Too Many Roads", "Hartholz" und der Band "Torrent" aus der Gröditzer Partnerstadt Linkenheim-Hochstetten aufgewärmt.
Auf dem Festivalgelände im ehemaligen Freibad an der B169 kann gezeltet werden. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass es im nahen Gewerbegebiet Stellplätze für Camper und Pkws gibt.
Der Eintritt für den Freitag kostet 30 Euro und für den Sonnabend 40 Euro. Für ein Kombiticket bezahlt man 60 Euro. Die Tickets für das unvergessliche Rockerlebnis gibt es im Bürgerbüro im Rathaus Gröditz und online unter www.eventfrog.de.