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Es geht voran beim Kita-Anbau in Streumen

Das derzeitige Hauptprojekt der Gemeinde Wülknitz, der Anbau der Kita Streumen, ist durchaus herausfordernd. Es wird etwas teurer als geplant.

Von Jörg Richter
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Der Anbau der Kita Streumen steht schon, ist aber noch nicht ganz fertig. Links daneben steht der Container, der übergangsweise genutzt wurde.
Der Anbau der Kita Streumen steht schon, ist aber noch nicht ganz fertig. Links daneben steht der Container, der übergangsweise genutzt wurde. © Jörg Richter

Wülknitz. Der neue Wülknitzer Gemeinderat ist nach der Kommunalwahl im Juni und der Sommerpause im Juli zum ersten Mal zusammengekommen. Friseurmeister Mirko Pöll wurde in geheimer Abstimmung zum ersten Stellvertreter des Bürgermeisters gewählt, Thomas Adam aus Peritz zum zweiten Stellvertreter.

Nicht nur die Neulinge im Gemeinderat zeigten sich bei einigen Beschlussvorlagen der konstituierenden Sitzung kritisch. So lehnten alle Gemeinderäte zum Beispiel einen Vorstoß der Verwaltung ab, künftig die Gemeinderatssitzungen ab 17 Uhr abzuhalten, so wie es in Gröditz gehandhabt wird. Vor allem aus beruflichen Gründen sei das für die Mehrheit nicht machbar. Damit bleibt es weiterhin bei den 19-Uhr-Terminen.

Größere Zustimmung gibt es dagegen beim derzeitigen Hauptprojekt der Gemeinde Wülknitz, dem Anbau der Kita "Spielburg" in Streumen. Nur ein paar Ratsneulinge stellten die Frage, wie sinnvoll eine Erweiterung ist, wenn in den nächsten Jahren mit eher weniger Kindern zu rechnen ist.

Nebengebäude fast fertig

Nichtsdestotrotz hält der Wülknitzer Gemeinderat an dem Bauvorhaben, das er im Februar vergangenen Jahres beschloss, konsequent fest - zumal das Nebengebäude fast fertig ist. "Es geht relativ gut voran", bestätigt Bürgermeister Rico Weser (parteilos).

Jetzt gab es auch erste Auftragsvergaben für den Verbindungsgang zwischen den Gebäuden. Dieser besteht aus Holz und Glas. Der Erdbau und die Fundamente (Los 1) konnten für ziemlich genau 44.000 Euro an die Firma Königsbrücker Ingenieur- und Straßenbau aus Gräfenhain vergeben werden. Der Auftrag für die Dachdeckerarbeiten (Los 3) bleibt in der Gemeinde. Diese übernimmt der Dachdeckermeisterbetrieb Uwe Dietrich aus Lichtensee für rund 14.400 Euro. Er war damit günstiger als ein Mitbewerber.

Dagegen müssen die Zimmererarbeiten (Los 2) neu ausgeschrieben werden. Die Statik sei zu kompliziert, heißt es aus dem Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft in Frauenhain. Das hätten mehrere Firmen, die sich an der Ausschreibung beteiligen wollten, kritisiert. Die im Leistungsverzeichnis vorgegebene Verbindung zwischen Holz und Glas sei unüblich. Der Dresdner Architekt Günther Rentzsch, der schon das gegenüberliegende Kreativhaus entwarf, soll sich mit Statikern und Firmen beraten, um eine kostengünstigere Variante zu planen.

Auch das Los 4 (Verglasung) muss noch einmal ausgeschrieben werden. Ein Unternehmen hatte an der Ausschreibung teilgenommen, musste aber aufgrund der verspäteten Abgabe des Angebotes ausgeschlossen werden.

Insgesamt befinden sich die Kosten für den Anbau und den Verbindungsgang im Rahmen der ursprünglichen Planung. Sie wurden 2023 auf rund 810.000 Euro geschätzt. Knapp die Hälfte davon wird aus Fördergeld finanziert.

Container soll verkauft werden

Dennoch ist jetzt schon klar, dass der Bau teurer wird, bestätigt Bürgermeister Weser. Das liegt zum einen an der modernen Erdwärme-Heizungsanlage - ursprünglich war geplant, die Ölheizung des Hauptgebäudes zu verwenden - und zum anderen an den zusätzlichen Kosten für die Außenanlagen. Aktuell belaufen sich die Baukosten auf rund 1,1 Millionen Euro. Da auch die Fördermittel auf rund 560.000 Euro gestiegen sind, halte sich die Mehrbelastung für den eigenen Haushalt im Rahmen, so Weser.

Außerdem stehe der Containerbau, der als Zwischenlösung diente, leer und soll wieder verkauft werden. Die Gemeinde hofft, ihn wieder für das gleiche Geld veräußern zu können, wie er vorher gekostet hatte - rund 150.000 Euro. Damit könnte Wülknitz auch die eigenen Mehrkosten für den Kita-Anbau ausgleichen.