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Darum wurde die Zufahrt zum Netto im Zentrum von Radebeul-West entfernt

Wo bislang Autos von der Meißner Straße aus auf den Parkplatz des Netto-Supermarkts an der "Lößnitzperle"fahren konnten, verstellt eine Rabatte den Weg. Das ist der Grund.

Von Silvio Kuhnert
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Das Einfahrts- und Parkplatzschild ist noch vorhanden. Doch dem Pfeil können Autos nicht mehr auf dem Parkplatz an der "Lößnitzperle" folgen. Wo bislang die Zufahrt war, ließ die Stadt eine Rabatte bauen und Warnbaken aufstellen.
Das Einfahrts- und Parkplatzschild ist noch vorhanden. Doch dem Pfeil können Autos nicht mehr auf dem Parkplatz an der "Lößnitzperle" folgen. Wo bislang die Zufahrt war, ließ die Stadt eine Rabatte bauen und Warnbaken aufstellen. © Norbert Millauer

Radebeul. Wo ist die Einfahrt zum Netto-Supermarkt im Zentrum von Radebeul-West hin? Diese Frage stellen sich viele Kunden. Das Schild an der Meißner Straße steht noch. Darauf das Parkplatzzeichen und die Aufschrift "Einfahrt". Nur, wo bislang Fahrzeuge ein- und ausbiegen konnten, verstellen Warnbaken den Weg. Zudem wurden Borde gesetzt und der Raum dazwischen mit Erde verfüllt. Statt einer Einfahrt gibt es an der Stelle nun eine Rabatte. Pflanzen müssen allerdings noch wachsen.

Von einem "Schildbürgerstreich" und "rausgeschmissenem Geld" spricht eine Radebeulerin, die nicht namentlich genannt werden möchte. Sie bringt ihr Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass die Einfahrt zum Netto beseitigt wurde. Wer jetzt auf den Kundenparkplatz am Geschäftshaus "Lößnitzperle" zwischen Meißner Straße und Bahndamm möchte, muss ein Stück weiter westlich die Zufahrt zwischen Rossmann und Alter Kaiserpost nehmen. Das bedeutet, wer von der Hauptverkehrsader einbiegt, muss das Lenkrad gleich wieder nach links drehen. Denn von dieser Zufahrt aus erreicht man die Stellplätze am Netto nur, wenn man mit dem Auto zweimal sozusagen Haken schlägt.

Entscheidung bereits fünf Jahre alt

Die Radebeulerin empfindet die Durchfahrt vor dem Rossmann-Markt außerdem zu eng. Wenig Platz existiert vor allem dann, wenn von den Drogerie-Parkplätzen Pkws ausparken. "Statt Geld für ein Beet auszugeben, sollte die Stadt lieber Fußwege in Ordnung bringen", wettert die Einwohnerin. An etlichen Stellen in Radebeul laufen Passanten auf der Straße, weil die Bürgersteige in einem schlechten Zustand seien.

Im Rathaus nachgefragt, verweist die Stadtverwaltung auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019. Darin ging es um ein neues Gestalten des Bereichs zwischen Alter Post und "Lößnitzperle". Der alte und ruinöse Fischladen neben dem Netto-Parkplatz war damals schon abgerissen. Und es stand fest, dass Rossmann einen neuen Markt an der Stelle baut. Der Drogeriemarkt ist seit November 2023 in Betrieb.

Haltestelle der Linie 4 wird verrückt

Bei der Stadtratsentscheidung vor fünf Jahren war auch bereits geplant, dass das ehemalige Postgebäude zur Musikschule umgebaut wird. Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren, wie die Kreisverwaltung jüngst im Kreistag informierte. Rund 7,7 Millionen Euro waren ursprünglich für das Vorhaben veranschlagt, es sollte in diesem Herbst eigentlich fertig werden. Doch der Termin ist nicht zu halten. Das Dach wird noch gedeckt und auch im Inneren befindet sich noch viele Räume im Rohbau. Im Landratsamt wird an einer neuen Terminschiene gearbeitet. "Der Fertigstellungstermin ist momentan für Mai 2025 avisiert, sodass ein Umzug der Musikschule noch vor den Sommerferien 2025 möglich wäre", heißt es im aktuellen Geschäftsbericht der Kreisverwaltung.

Bevor der Umbau begann, stand ebenfalls fest, dass sich künftig Musikschule, Rossmann und Netto eine gemeinsame Zufahrt von der Meißner Straße aus teilen werden. Grund ist die Haltestelle der Straßenbahnlinie 4. Das Wartehäuschen steht derzeit noch in Höhe der Rossmann-Filiale, also zwischen der neuen und der jetzt entfernten Zufahrt. "Um die Umsteigebeziehungen an der ÖPNV-Übergangsstelle Radebeul-Kötzschenbroda zu verbessern, soll die stadtwärtige Haltestelle der Linie 4 so nah wie möglich an die Kreuzung der Meißner Straße mit der Bahnhof- und Moritzburger Straße rücken", teilt Stadtsprecherin Ute Leder mit.

Neue Haltestelle noch in diesem Jahr

Mit dem Verrücken der Haltestelle etwas weiter ostwärts möchte die Lößnitzstadt nicht warten, bis der Kreuzungsbereich auf der Hauptverkehrsader grundhaft saniert wird. "Sobald die Linie 4 -voraussichtlich ab November 2024 - wieder verkehrt, wird dieses Ziel bereits umgesetzt", so Leder. Sprich, die Haltestelle wandert noch in diesem Jahr näher an das Geschäftshaus "Lößnitzperle" sowie an die Kreuzung von Meißner mit Bahnhof- und Moritzburger Straße heran. "Um Gefährdungen der Fahrgäste und Kunden zu vermeiden, wurde für Netto eine Zufahrtslösung außerhalb des Haltestellenbereichs gesucht und in der gebündelten Zufahrt gemeinsamen mit Rossmann und Musikschule gefunden", informiert Leder. Die bisherige Zufahrt zu Netto wurde mithilfe einer Grünfläche geschlossen.