Radebeul. Lästermäuler sprechen von Ostsee-Bohlen, die die Stadt Radebeul am mittleren Abschnitt der Bahnhofstraße hat aufstellen lassen. Auf den Pflanzscheiben für die neuen Bäume stehen die mächtigen Pfosten. An jeder Ecke einer. 75 Zentimeter schauen sie aus dem Boden. Noch einmal so lang reicht das andere Ende in den Boden.
Wenn man einen Querbalken von einem Pfosten zum anderen darüberlegt, könnte man an der Stange sein Pferd festbinden. Doch vom Wilden Westen und der Abenteuerwelt Karl Mays sind die mächtigen Pfosten aus Robinienholz nicht inspiriert. Für Marterpfähle sind sie wiederum zu kurz. Obwohl der Anblick schon schmerzt - soll doch die Bahnhofstraße ein attraktiver Boulevard werden, der zum Einkaufen und Verweilen ins Zentrum von Kötzschenbroda lockt. So glaubte man jedenfalls sei das Ziel, als Anfang November vorigen Jahres die Bauarbeiten für über 960.000 Euro begonnen haben. Es ist das letzte große Bauprojekt im Sanierungsgebiet "Zentrum Radebeul-West".