Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Radebeul

Warum keine Ampel auf der "Meißner" vor Rewe in Radebeul-Ost aufgestellt wird

Im Frühjahr wurde eine Frau beim Überqueren der Meißner Straße in Radebeul angefahren - nicht der erste Unfall in Höhe des Supermarktes. Die Stadt hat geprüft, ob eine Ampel installiert werden kann. Das ist das Ergebnis.

Von Silvio Kuhnert
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Ein Radebeuler Stadtrat fragte bei der Verwaltung an, ob man in Höhe des Rewe-Supermarktes in Radebeul-Ost eine Fußgängerampel installieren könnte, damit Passanten sicherer die Meißner Straße überqueren können.
Ein Radebeuler Stadtrat fragte bei der Verwaltung an, ob man in Höhe des Rewe-Supermarktes in Radebeul-Ost eine Fußgängerampel installieren könnte, damit Passanten sicherer die Meißner Straße überqueren können. © Arvid Müller

Radebeul. Direkt an der Stadtgrenze zu Dresden steht der Rewe-Supermarkt an der Meißner Straße in Radebeul-Ost. Auf der Straßenseite, auf der sich dieser befindet, umgeben ihn vorwiegend Gewerbebetriebe. Dagegen existiert auf der anderen Seite der Meißner Straße ein Wohngebiet. Und das Überqueren der Hauptverkehrsader scheint, für Fußgänger gefährlich zu sein.

Mitte April dieses Jahres berichtete die Polizei, dass eine 40 Jahre alte Frau bei einem Unfall schwere Verletzungen erlitten hat. Sie wurde beim Überqueren der Meißner Straße in Höhe der Schützenhofstraße von einem Auto erfasst. Die Pkw-Fahrerin war mit ihrem Fahrzeug in Richtung Dresden unterwegs, als der Unfall passierte. Schwer verletzt musste die angefahrene Fußgängerin in ein Krankenhaus gebracht werden.

Anfang Dezember 2017 endete in unmittelbarer Nähe ein Unfall tödlich. Damals lief eine 79-Jährige in Höhe der Kleestraße über die Meißner Straße. Dabei wurde sie von einem Hyundai erfasst, dessen 24 Jahre alte Fahrerin in Richtung Dresden unterwegs war. Durch den Zusammenstoß erlitt die Seniorin schwerste Verletzungen und verstarb wenig später in einem Dresdner Krankenhaus. Die Autofahrerin erlitt einen Schock und musste medizinisch versorgt werden. Das Kriseninterventionsteam vom Deutschen Roten Kreuz kümmerte sich um die Fahrerin.

Mindestens 100 Querungen in der Stunde notwendig

Die Einmündungen zu Schützenhofstraße und Kleestraße liegen jeweils schräg gegenüber der Einfahrt zum Rewe-Supermarkt. CDU-Stadtrat Sven Eppinger fragte jüngst bei der Stadtverwaltung an, ob man an der Stelle eine Fußgängerampel installieren könnte. Da deutete bereits Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) an, dass dies bei einer Staatsstraße nicht so einfach zu bewerkstelligen sei.

Die städtische Verkehrsbehörde hat das Anliegen nun geprüft und kommt zu dem Ergebnis, dass die Voraussetzungen nicht erfüllt seien, um eine Ampelanlage in Höhe des Rewe-Marktes aufzubauen. Laut Ordnungs- und Sozialbürgermeister Silvio Kockentiedt (CDU) müssen zu Spitzenzeiten mindestens 100 Personen die Meißner Straße in dem Bereich queren. Es wurden aber nur 49 Fußgänger gezählt.

Ampelanlage an Industriestraße erweitert

Zudem befindet sich eine Ampelanlage in nicht allzu weiter Entfernung. Über 200 Meter und eine Straßenbahn-Haltestelle weiter, vor der Eisenbahnbrücke in Höhe der Einmündung zur Industriestraße gibt es auf Dresdner Flur eine Lichtsignalanlage. Diese ließ die Landeshauptstadt in diesem Jahr erst umbauen. Bislang standen Ampelmasten nur an der Meißner Straße. Im Februar und März 2023 ließ das Dresdner Straßen- und Tiefbauamt auch welche an der Industriestraße installieren. Zusätzlich zu den neuen Signalmasten wurden die Bordsteine abgesenkt. Dadurch können Fußgängerinnen und Fußgänger die Industriestraße jetzt sicherer überqueren. Fahrzeuge passieren die Kreuzung gefahrloser. Rund 90.000 Euro hat die Stadt Dresden dafür investiert.

Die Handelskette Rewe plant, den in die Jahre gekommenen Supermarkt abzureißen und an der Stelle in neues und größeres Marktgebäude zu errichten. Im Rahmen des dafür notwendigen vorhabenbezogenen Bebauungsplans wurde ein Verkehrsgutachten erstellt. Die Verkehrsexperten haben für die Meißner Straße in diesem Bereich ein Verkehrsaufkommen von rund 15.400 Fahrzeugen in 24 Stunden ermitteln, davon sind zwei Prozent Schwerlastverkehr.