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Radebeul
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Radebeuler Vereine wünschen weniger Bürokratie

Auf einer Veranstaltung im Landtagswahlkampf konnten Vereine ihre Sorgen und Nöte vortragen. Auf der Wunschliste weit oben steht der Abbau von Bürokratie.

Von Silvio Kuhnert
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CDU-Landtagskandidat Sven Eppinger (r.) hörte sich die Probleme der Vereine an.
CDU-Landtagskandidat Sven Eppinger (r.) hörte sich die Probleme der Vereine an. © SZ/Silvio Kuhnert

Radebeul. Weniger Bürokratie ist ein oft geäußerter Wunsch von Vereinen aus Radebeul, Coswig und Moritzburg. Es fängt bei der Ehrenamtskarte an, geht beim Anmelden von Veranstaltungen weiter bis hin zu Fördermittelanträgen für Investitionen und Bauprojekte. Dafür müssen Vorstandsmitglieder im Verein sehr viel Papier ausfüllen - und das in ihrer Freizeit. Die Frage, warum dies nicht einfacher und online passieren kann, wurde im Radebeuler Bootshaus wiederholt gestellt.

Dorthin hatten die CDU und Sven Eppinger geladen. Der Radebeuler tritt als Direktkandidat für die Christdemokraten zur Landtagswahl am 1. September dieses Jahres im Wahlkreis Meißen 4 an. In Deutschland kommen im Schnitt auf 1.000 Leute sieben Vereine. Mit insgesamt rund 28.000 habe kein anderes Land solch eine Vereinsdichte. "Ich werde immer ein offenes Ohr für sie haben", verspricht Eppinger. Vertreter von 33 Vereinen waren zu der Veranstaltung gekommen. Zum Wahlkreis Meißen 4 gehören Radebeul, Coswig und Moritzburg.

Vertrag mit der GEMA

An diesem Abend wollte ursprünglich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer dabei sein. Weil jedoch kurzfristig ein anderer Termin hereinkam, musste er seine Teilnahme absagen und schickte als Vertretung CDU-Landtagsfraktionschef Christian Hartmann. Angesichts der schweißtreibenden Temperaturen sowohl draußen als auch im Saal scherzte er: "Man sagt Radebeul sei eine vermögende Stadt." Aber das im Sommer geheizt werde, sei ein bisschen zu viel.

Auch Hartmann sprach sich für das Entbürokratisieren von Vereinsarbeit aus. Ehrenamt bedeute nicht Hobbybürokrat zu sein. Bei der Gema-Gebühr, die unter anderem für das Abspielen von Musik auf Festen fällig wird, kann sich Hartmann vorstellen, dass der Freistaat mit der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) einen Vertrag abschließt, über den Veranstaltungen von Vereinen durch das Land pauschal abgegolten werden.

Es war nicht nur Bürokratie, die angesprochen wurde. So beklagten die Ruderer, dass ihre Pacht an das Bundesschifffahrtsamt für die Bootssteganlage von 350 auf 3.500 Euro im Jahr gestiegen sei. Ebenso sorgen sich die Organisatoren des Wanderruderns um Versicherungsfragen im Hinblick darauf, ob sie die jüngste Tour vom tschechischen Melnik nach Radebeul ausreichend abgesichert haben, falls etwas passiert. Der Radebeuler Kulturverein wollte ein Stadtteilfest organisieren und beantragte dafür eine Förderung aus dem Stadtteilbudget. Doch dieser wurde ohne Begründung seitens der Stadtverwaltung abgelehnt.

Für alle angesprochenen Probleme konnten die Landtagskandidaten Eppinger und Hartmann sofort keine Lösung präsentieren. Sie schrieben aber fleißig mit, um die Themen bei den zuständigen Stellen vorzutragen.