Stadtwerke Elbtal arbeiten an Umsetzung der Entlastungspakete
Radebeul/Coswig. Von der Dezemberhilfe des Bundes können 7.400 Gas- und Wärmekunden der Stadtwerke Elbtal profitieren. Ihr Dezember-Abschlag 2022 wird mit Steuermitteln beglichen. "Damit werden die Kunden vom Bund mit über 2,2 Millionen Euro entlastet", teilte Annett Müller-Bühren, kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtwerke Elbtal, mit. Die Elbtalwerke haben allen betroffenen Kunden die Dezemberhilfe gutgeschrieben.
Angesichts der hohen Energiekosten hat die Bundesregierung im vorigen Jahr Entlastungspakete geschnürt, um die Energiekosten bezahlbar zu halten und zugleich die Versorgung in Deutschland zu sichern. Dazu zählt neben der Übernahme der Abschlagszahlung für Gas und Wärme im vorigen Dezember die Strom- und Gaspreisbremse, die ab März 2023 rückwirkend für die Monate Februar und Januar greift.
"Das Unternehmen hat gemeinsam mit dem Partner Sachsenenergie intensiv daran gearbeitet, die Maßnahmen des erst im November beschlossenen Gesetzes in der Abrechnung umzusetzen, damit die Kunden kurzfristig von hohen Energiekosten entlastet werden", informiert Müller-Bühren. Sie ist froh und erleichtert, dass die Umsetzung der Dezemberhilfe gelungen ist.
Mittlerweile seien die Großhandelspreise für Strom und Gas gesunken, aber immer noch auf hohem Niveau. "Deshalb ist nach wie vor notwendig, Gas und Strom zu sparen", so Müller-Bühren. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Elbtal könnten sich nicht zurücklehnen. "Im nächsten Schritt sind die Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme umzusetzen", berichtet Müller-Bühren. Hier stecke der Teufel im Detail, weil es eine Vielzahl unterschiedlicher Regelungen gebe. "Die Kunden müssen nichts tun, denn die Berücksichtigung erfolgt automatisch über den Abschlag oder die Jahresrechnung", teilt die Stadtwerkechefin mit.
Wie funktioniert die Preisbremse bei Gas und Wärme?
Die Preisbremse bei Gas und Wärme funktioniert laut Müller-Bühren wie folgt: Private Haushalte und Unternehmen, die jährlich weniger als 1,5 Millionen Kilowattstunden an Gas verbrauchen, sowie Kundengruppen wie Vereine erhalten 80 Prozent ihres im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs für zwölf Cent pro Kilowattstunde. Wird Wärme bezogen, wird der Preis für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 9,5 Cent je Kilowattstunde gedeckelt. "Sparen lohnt sich also, denn: verbraucht man mehr als 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs muss dafür der in der Regel deutlich höhere Vertragspreis bezahlt werden", so Müller-Bühren.
Wie funktioniert die Preisbremse bei Strom?
Bei Strom gilt folgende Regelung: Für Kunden, die maximal 30.000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr verbraucht haben, also vor allem Haushalte und kleinere Unternehmen, wird der Preis für 80 Prozent der aktuellen Jahresverbrauchsprognose auf 40 Cent je kWh gedeckelt. Die aktuelle Jahresverbrauchsprognose entspricht dem für Januar 2023 vom Netzbetreiber ermittelten Jahresverbrauch. "Es lohnt sich, den Stromverbrauch zu reduzieren: wird mehr als 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbraucht, muss der in der Regel höhere Vertragspreis bezahlt werden", informiert Müller-Bühren.
Die Stadtwerke Elbtal arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung der Preisbremsen, aber die systemseitige Anpassung nimmt jedoch noch Zeit in Anspruch. "Daher bitten wir unsere Kunden um Geduld, bis die Preisbremsen und die neuen reduzierten Abschläge im System sind und eine schriftliche Information erfolgt", teilt Müller-Bühren mit. Die Elbtalwerke zählen über 7.500 Gaskunden und 30.500 Stromkunden in Radebeul und Coswig, die von den Entlastungspaketen profitieren werden. "Trotz dieser Entlastungsmaßnahmen werden die Energiekosten auch in Zukunft auf sehr hohem Niveau sein, sodass der kluge Umgang mit Energie weiterhin an Bedeutung gewinnt", so Müller-Bühren. (SZ/sku)