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Die Landesbühnen verkaufen in Radebeul zahlreiche Kostüme

Das Radebeuler Theater muss in seinem Fundus Platz schaffen. Deshalb trennt es sich von zahlreichen Kostümen. Darunter sind kunterbunte Schmuckstücke und Kleider für den kleinen Preis.

Von Silvio Kuhnert
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Obergewandmeisterin Heidrun Patschureck (r.) und ihre Assistentin Susi Schwichtenberg (l.) trennen sich von zahlreichen Kostümen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf finanziert  Caroline Mirisch vom Freundeskreis Projekte für Kinder und Jugendliche.
Obergewandmeisterin Heidrun Patschureck (r.) und ihre Assistentin Susi Schwichtenberg (l.) trennen sich von zahlreichen Kostümen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf finanziert Caroline Mirisch vom Freundeskreis Projekte für Kinder und Jugendliche. © René Plaul

Radebeul. Ein knallbuntes Kleid hängt über einer Schneiderpuppe in den Landesbühnen Sachsen. Das Oberteil gleicht Zuckerstangen. Der Rest ist mit zahlreichen bunten Kugeln behangen, umhüllt von viel Stoff. Sie symbolisieren ebenfalls Süßes. „Es ist das Kostüm der Bonbonhexe“, sagt Heidrun Patschureck, Obergewandmeisterin des Radebeuler Theaters. Im Stück „Hänsel und Gretel“ versuchte die böse Hexe, als Riesensüßigkeit verkleidet, Kinder in den Ofen zu locken.

In das farbenstrotzende Gewand haben die Kostümbildner viel Zeit investiert. Neben der umfangreichen Arbeit und der Liebe zum Detail hat dieses noch eine weitere Besonderheit zu bieten. „Es ist ein Männerkleid“, berichtet Heidrun Patschureck. Denn die Hexe wird von einem Tenor gespielt. Die aufwendige Robe wurde für die Märchenoper von Engelbert Humperdinck während der Corona-Zeit geschneidert. Aufgrund begrenzter Besucherzahl wegen der Pandemie kam die Weihnachtsinszenierung als Kammerspiel auf die Bühne. Und das Kleid der Bonbonhexe war ohne Zweifel der Hingucker in dem Stück.

Kostüme ab zehn Euro

Am kommenden Sonnabend, 14. September 2024, bildet dieses einen Höhepunkt im Foyer des Stammhauses, Meißner Straße 152. Von 11 bis 14 Uhr findet dort ein Verkauf von zahlreichen Kostümen statt. Heidrun Patschureck muss Platz im Fundus schaffen. Deshalb trennt sie sich von zahlreichen Kleidern. Auf mehreren Ständern sind diese bereits an Bügeln hängend aufgereiht und müssen nur noch in das Glasfoyer gerollt werden. „Über 100 Kostüme werden im Niedrigpreisbereich angeboten“, so die Obergewandmeisterin. Von zehn bis 60 Euro sind diese zu haben.

Die Auswahl umfasst eine bunte Mischung von Gewändern aus Operette, Märchen und Tanz. Darunter befinden sich unter anderem ein Kleid mit Hut sowie viel Tüll aus „Charlys Tante“, Roben der Wachen aus den Stücken „Dornröschen“ und „Die Zauberflöte“ sowie Kostüme aus „Schneeweißchen und Rosenrot“. Auch die Requisite sowie die Maskenbildner trennen sich für den Verkauf von Teilen aus ihrem Bereich, wie zum Beispiel Perücken und Masken.

Erlös zugunsten des Freundeskreises der Landesbühnen

Das Bonbonkleid gehört zu den besonderen und somit auch teuren Objekten an diesem Nachmittag. 350 Euro sind dafür hinzulegen. In der Preisspanne von 200 bis 300 Euro bewegen sich zudem Kleider im Rokokostil. Diese seien von Hand bemalt, informiert Heidrun Patschureck, und kamen in der gemeinsamen Inszenierung mit dem Puppenspiel des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen „Philemon und Baucis“ zum Einsatz. Aus diesem Bühnenstück sind zudem die gesamten Uniformen erhältlich. Diese könnten für einen Karnevalsverein von Interesse sein.

Ob für den Fasching oder nicht, wer Spaß am Verkleiden hat, wird bei dem Kostümverkauf sicher fündig. Der Erlös kommt dem Freundeskreis der Landesbühnen Sachsen und der Felsenbühne Rathen zugute. Mit dem Geld werden wieder zahlreiche karitative Projekte ermöglicht. Dazu zählen Theaterkarten für bedürftige Kinder, Projekte in der Weihnachtszeit, die Unterstützung der Theaterwerkstatt 50plus sowie der Zauberwerkstatt, zählt Caroline Mirisch, Vorsitzende des Freundeskreises, auf. Noch nicht ganz spruchreif, aber bereits in Arbeit und Planung ist ein Musikvorhaben gemeinsam mit der Elbland Philharmonie, das ebenfalls von den Einnahmen aus dem Kostümverkauf profitieren soll. Mirisch hofft, bald mehr zu diesem neuen Projekt sagen zu können. Der Freundeskreis hat sich zum Ziel gesetzt, das Interesse an Kunst und Kultur nachhaltig an Menschen weiterzugeben. Dabei liegt der Fokus besonders auf jungen Leuten.