Radebeul. Der Name „Frieden“ ist für die gleichnamige Kirchgemeinde in Radebeul auch Programm. In den 1930er-Jahren tauften die Mitglieder ihr Gotteshaus um. Zuvor hieß dieses einfach Kirche Kötzschenbroda. Doch um der damals vom NS-Regime vorherrschenden Kriegsrhetorik ein Zeichen entgegenzusetzen, wurde aus ihr die Friedenskirche.
Geschichte schrieb das Pfarrhaus von Kötzschenbroda auch. Vor 379 Jahren schlossen Sachsen und Schweden dort einen Waffenstillstand, womit der Dreißigjährige Krieg 1645, noch vor dem Westfälischen Frieden auf dem Gebiet des Kurfürstentums beendet wurde. „Sichtbares Zeichen ist der Friedenstisch“, sagt Carola Schul, stellvertretende Leiterin der Kirchgemeinde. An diesem soll der Friedensvertrag einst unterschrieben worden sein.
Der Tisch bildet das Herzstück eines neuen Projektes, das 2025 eingeweiht werden soll, wenn sich der Friedensschluss zum 380. Mal jährt. Vom Elberadweg wird über verschiedene Stationen ein Friedensweg führen. „Mit diesem Weg wollen wir die Friedensidee noch sichtbarer machen“, so Schul. Was als Gedanke schon längere Zeit reifte, soll jetzt mithilfe von Spenden realisiert werden. Ein Logo hat das Projekt bereits. Es zeigt einen Tisch in einem Kreis.