Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Radebeul

Radebeul: Neues Angebot gegen Verspannung und Stress

Die Radebeulerin Gundula Scheidig ist von der Feldenkrais-Methode überzeugt und will diese bekannter machen. Durch sanfte Bewegungen lernt man seinen Körper besser kennen und entspannt sich. Dazu macht sie mehrere Angebote.

Von Silvio Kuhnert
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Gundula Scheidig leitet mit der Feldenkrais-Methode die Teilnehmer ihrer Kurse dazu an, verschiedene Bewegungsabläufe im Liegen, Sitzen oder Stehen zu erforschen und so dem Körper mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Gundula Scheidig leitet mit der Feldenkrais-Methode die Teilnehmer ihrer Kurse dazu an, verschiedene Bewegungsabläufe im Liegen, Sitzen oder Stehen zu erforschen und so dem Körper mehr Aufmerksamkeit zu schenken. © René Plaul

Radebeul. Einmal Hand aufs Herz: Wer hat schon einmal Gedanken darüber verschwendet, wie er den Stift beim Schreiben sowie dabei Hand und Arm hält oder gar seine Füße auf den Fußboden stellt? Steht letztgenannter flach auf der ganzen Sohle oder nur auf den Zehenspitzen? Über alltägliche und gewohnte Bewegungsabläufe denkt sicher keiner weiter nach. Doch falsche Körperbewegungen können zu Fehlhaltungen und Verspannungen führen oder gar Berufskrankheiten in Schulter, Nacken oder Rücken zur Folge haben. Um Menschen eine Lebenshilfe im Alltag sowie eine Möglichkeit eines neuen Umgangs mit ihren Körpern zu lehren, bietet Gundula Scheidig Feldenkrais in Radebeul an.

"Es ist eine Einladung, Fehlhaltungen und Verspannungen zu lösen, um ernsten Beschwerden und Bewegungseinschränkungen vorzubeugen", sagt die Radebeulerin, die lange Zeit als Geigenlehrerin an der Musikschule gearbeitet hat. Beim Namen "Feldenkrais" handelt es sich nicht um einen Schreibfehler. Mit Sitzkreis oder anderen Runden hat dies nichts zu tun. "Es handelt sich um eine körperorientierte Lernmethode, die nach ihrem Begründer Dr. Moshé Feldenkrais, einem Physiker und Ingenieur, benannt ist", berichtet Scheidig. Bei seiner Methode wird über kleine Bewegungen in eine besondere Art der Wahrnehmung gegangen, um so das eigene Bewusstsein zu verbessern.

Erforschen der eigenen Bewegung

Die Aufmerksamkeit wird auf den Körper gelenkt. "Im Erforschen einer Bewegung verringern wir die Muskelspannung und nehmen Unterschiede wahr", berichtet Scheidig. Feldenkrais sei eine Methode, bei der man auf der Suche nach mehr Selbstverstehen einen Entwicklungsprozess beginnt, der das eigene Selbstbild verändert. "Indem wir die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie wir uns bewegen, erfahren wir gleichzeitig, wie wir mit uns umgehen, was wir von uns erwarten und was wir uns zumuten"; so Scheidig.

Jeder hat schon zu sich gesagt, wie "das geht noch" oder "streng dich an". Mit Feldenkrais werde so etwas hinterfragt. Im Blickpunkt kommen dagegen andere Fragestellungen: Tun mir dieses Muster oder jene Gewohnheit noch gut? Was wird mit wie viel Aufwand gemacht? Wie entscheidet man sich, wenn es schwierig wird? "In den Gruppenstunden werden die Teilnehmenden unter meiner Anleitung verschiedene Bewegungsabläufe im Liegen, Sitzen oder Stehen erforschen. Ich leite sie unter anderem dazu an, bewusst wahrzunehmen, wo im Körper eine Bewegung beginnt, welche Körperteile daran beteiligt sind und was sie dabei spüren", so Scheidig. Mit kleinen Bewegungsformeln weicht man von den oft gewohnten und oft einseitig benutzten Bereichen des Körpers ab. So lernt man beispielsweise den Arm so zu nutzen, wie er gedacht ist in seiner ganzen Funktion. "Wenn ich mit Fingern und Hand eine Maustaste betätige, weiß ich, dass ich bis zum Schulterblatt mit dieser Bewegung verbunden bin", sagt Scheidig. Durch dieses Bewusstmachen lässt sich eine ganz andere Aufmerksamkeit und Organisation des Körpers nutzen.

Schnupperkurs und Workshops

Über 550 Lektionen gibt es von Feldenkrais. Man lernt somit niemals aus. Die Methode bietet sich laut Scheidig für Menschen an, die mit einem kontinuierlichen Leistungsdruck umgehen müssen. Aber auch nach Unfällen, Operationen oder unerwarteten körperlichen Einschränkungen, wie nach einem Sturz, kann diese dabei helfen, Ressourcen des eigenen Körpers neu zu verstehen und neu zu verbildlichen. Man fühle sich freier und lebendiger. Scheidig möchte Feldenkrais in Radebeul bekannter machen.

Durch Zufall ist sie auf diese Methode gestoßen, als sie nach neuen Impulsen für ihre Tätigkeit als Musikerin und Geigenlehrerin suchte. "Ich war von den Facetten und Möglichkeiten, die sie bietet, begeistert", so Scheidig. Ihre Ausbildung hat sie von 2014 bis 2018 bei Chaca Shelhav gemacht, die selbst noch bei Moshé Feldenkrais gelernt und mit ihm gearbeitet hat.

Hineinschnuppern kann man beispielsweise in der Volkshochschule im Radebeuler Kultur-Bahnhof in den Kurs "Feldenkrais für Neugierige" an drei Terminen. Start ist am 6. September 2024 von 8.30 bis 9.30 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 32 Euro. Ein Feldenkrais-Workshop wird am Sonnabend, 28. September, von 10 bis 12 Uhr ebenfalls in der Volkshochschule angeboten. Dort können sich auch Interessenten melden, die Feldenkrais gern ausprobieren möchten, für die jedoch die angebotenen Termine zeitlich ungünstig liegen. Dann wird nach einer Alternative gesucht. Scheidig bietet zudem ab 25. Oktober dieses Jahres freitags einen Workshop von 18.30 bis 19.30 Uhr im Pilateshaus, Horst-Viedt-Straße 2 a, an.

www.vhs-lkmeissen.de

www.gundulascheidig.de